Das geheimnisvolle Voynich-Manuskript

In der Mitte des Bildes ist ein Gesicht, eingerahmt von zwei mondsichelartigen Klammern. Rundherum angeordnet sind von innen nach außen ein sternartiges Gebilde, eine Anordnung von konzentrischen Spalten, in denen sich teils Sterne, teils Text befinden, und außen drei konzentrische Kreise, auf denen Text geschrieben ist. Oben sind vier Zeilen Text waagrecht angeordnet. Der Text ist jedoch nicht lesbar.

Credit: Yale-Universität; digitales Urheberrecht: B. E. Schaefer (LSU)

Beschreibung: Der historische Text hat keinen bekannten Titel, keinen bekannten Autor und ist in keiner bekannten Sprache geschrieben. Was steht darin, und warum enthält er soviele astronomische Illustrationen? Das rätselhafte Buch wurde einst von einem Kaiser gekauft, in einem Bibliotheksregal vergessen, für Tausende Dollar verkauft und später an Yale gestiftet. Der Band mit mehr als 200 Seiten wurde möglicherweise im 15. Jahrhundert geschrieben und ist derzeit als die Voynich-Handschrift bekannt, nachdem sie 1912 (wieder)entdeckt wurde. Oben ist eine Illustration aus dem Buch abgebildet, die in einem Zusammenhang mit der Sonne zu stehen scheint. Das Buch zeigt an einigen Stellen des Himmels fremdartige Sternbilder. Das Unvermögen neuzeitlicher astronomischer Geschichtforschender, den Ursprung dieser Sternbilder in Erfahrung zu bringen, verblasst vielleicht neben dem Unvermögen zeitgenössischer Codeentzifferer, den Text des Buches zu verstehen. Kann das vielseitige Gehirn vieler APOD-Lesender einen Fortschritt erzielen? Wenn ihr denkt, ihr könntet eine Idee beisteuern, nehmt bitte an einer neuen Online-Diskussion teil, statt eine E-Mail zu schicken. Das Buch selbst verbleibt in der Sammlung seltener Bücher in Yale unter der Katalognummer „MS 408“.

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Messier 88

Vor einem schwarzen Hintergrund schwebt eine Spiralgalaxie mit eng gewundenen Spiralarmen, die von schräg oben zu sehen ist. Rechts oben leuchten ein paar Sterne, ebenso links unten.

Credit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, U. Arizona

Beschreibung: Charles Messier beschrieb den 88. Eintrag seines Katalogs mit Nebeln und Sternhaufen aus dem 18. Jahrhundert als einen Spiralnebel ohne Sterne. Natürlich wird die prächtige Galaxie M88 nunmehr als Galaxie voller Sternen, Gas und Staub betrachtet, ähnlich unserer Milchstraße. Tatsächlich ist M88 eine der hellsten Galaxien im Virgo-Galaxienhaufen, der an die 50 Millionen Lichtjahre entfernt ist. Die hübschen Spiralarme von M88 sind auf diesem farbenprächtigen kosmischen Porträt leicht zu erkennen. Die Arme sind von jungen blauen Sternhaufen, rosafarbenen Sternbildungsregionen und finsteren Staubstraßen gesäumt und gehen von einem gelblichen Kern aus, in dem eine ältere Sternpopulation vorherrscht. Die Spiralgalaxie M88 erstreckt sich über 100.000 Lichtjahre.

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Marsopposition 2010

Vor einem dunklen Hintergrund leuchtet der rostrote Mars, am oberen Ende sitzt eine weiße Eiskuppe.

Credit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

Beschreibung: Mars steht heute Nacht in Opposition gegenüber der Sonne am Himmel des Planeten Erde. Natürlich wird der Mars leicht zu finden sein, weil er heute Nacht in der Nähe des Vollmondes zu stehen scheint, der am irdischen Himmel ebenfalls gegenüber der Sonne steht, und zwar im Sternbild Krebs. Im Laufe dieser Opposition bleibt Mars in einer Entfernung von etwas mehr als 99 Millionen Kilometern – keine besonders enge Annäherung für den Roten Planeten. Dennoch ist diese scharfe Ansicht des Mars, die am 22. Januar aufgenommen wurde, ein Beispiel für die Teleskopbilder, die in den kommenden Tagen möglich sind. Die weißliche Nordpolkappe des Planeten steht rechts oben. Die winzige rote Scheibe des Mars hat einen Winkeldurchmesser von etwa 14 Bogensekunden, das ist weniger als 1/100stel eines Vollmonddurchmessers.

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Kembles Kaskade

Im Bild, das mit Sternen gefüllt ist, wirkt eine Kette aus Sternen wie ein Fluss.

Credit und Bildrechte: Bearbeitung – Noel Carboni, Bildgebung – Greg Parker, New-Forest-Observatorium

Beschreibung: Ein Asterismus ist ein Muster aus Sternen, das nicht zu den 88 offiziellen Sternbildern gehört. Einer der berühmtesten (und größten) Asterismen ist der Große Wagen im Sternbild Ursa Major (Große Bärin). Auch diese hübsche Sternenkette, die mit einem Fernglas im langhalsigen Sternbild Giraffe (Camelopardalis) zu sehen ist, ist ein Asterismus. Sie ist als Kembles Kaskade bekannt und fünf Vollmonddurchmesser. lang. Sie enthält etwa 20 Sterne, die fast genau in einer Reihe stehen. Kembles Kaskade fällt im Bild von rechts oben nach links unten. Sie durch den Sternfreund Lucian Kemble bekannt. Das helle Objekt links unten ist der relativ kompakte offene Sternhaufen NGC 1502.

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Tethys hinter Titan

Im Vordergrund ragt die Sichel des Saturnmondes Titan nach oben hoch, sie ist orange getönt mit einem bläulichen Rand. Rechts darüber ragt der Mond Tethys über den Rand.

Credit: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA

Beschreibung: Was steht da hinter Titan? Ein weiterer Saturnmond: Tethys. Die robotische Raumsonde Cassini, die Saturn umkreist, fotografierte Ende letzten Jahres den mit Kratern bedeckten Tethys, als er hinter dem in eine Atmosphäre gehüllten Saturnmond Titan verschwand. Der größte Krater auf Tethys, Odysseus, ist leicht auf dem weiter entfernten Mond zu sehen. Titan zeigt nicht nur seine dicke, blickdichte orangefarbene untere Atmosphäre, sondern auch eine ungewöhnliche höhere Schicht aus bläulichem Dunst. Tethys war etwa 2 Millionen Kilometer von Cassini entfernt – zweimal soweit wie Titan -, als dieses Bild aufgenommen wurde. 2004 setzte Cassini die Sonde Hyugens frei, die auf Titan landete. Die Sonde bot der Menschheit einen ersten Blick auf die Oberfläche des einzigen uns bekannten Mondes im Sonnensystem, der Seen besitzt.

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Ringförmige Finsternis über Myanmar

Über einer Silhouette mit spitz zulaufenden Kuppeln wölbt sich ein glasklarer dunkelblauer Himmel, rechts hinten ist ein gelbgrün beleuchteter Tempel. Von der linken oberen Ecke verläuft nach rechts abwärts eine Reihe von Sonnenbildern, die schrittweise vom Mond bedeckt und dann wieder freigegeben werden.

Credit und Bildrechte: Wei Loon Chin

Beschreibung: Ein Loch kreuzte diesen Monat wenige Minuten lang die Sonne, was von einem schmalen Pfad über den Planeten Erde aus zu sehen war. Das Ereignis am 15. Januar war eine ringförmige Sonnenfinsternis, und das Loch war in Wirklichkeit der Erdmond, ein Objekt, dessen dunkle Hälfte, verglichen mit der gleißend hellen Sonne, noch dunkler erscheinen mag. Der Mond war zu weit von der Erde entfernt um eine totale Sonnenfinsternis zu zeigen, bot jedoch gut positionierten Beobachtern einen hellen als Feuerring bezeichneten Kreis. Oben wurde ein vollständiger Ablauf der ringförmigen Sonnenfinsternis abgebildet, wie sie von oberhalb des Ananda-Tempel in Bagan, Myanmar, zu sehen war. Das Bild des antiken Tempels, der um das Jahr 1100 errichtet wurde, wurde am Tag der Finsternis nach Sonnenuntergang aufgenommen. Die nächste Sonnenfinsternis ist eine totale Sonnenfinsternis im Juli 2010.

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Der magellansche Strom

Hier ist der ganze Himmel in Radiowellenlängen abgebildet. Waagrecht verläuft die Milchstraße, einige rosarote Flecken sowie eine lange rosarote Struktur liegen außerhalb bei den Magellanschen Wolken.

Credit: David L. Nidever et al, NRAO/AUI/NSF und A. Mellinger, LAB Survey, Parkes Obs., Westerbork Obs., Arecibo Obs.

Beschreibung: Über den Himmel verläuft ein ungewöhnlicher Strom aus Gas zu den majestätischen Magellanschen Wolken: der Magellan-Strom. Der Ursprung des Gases ist unbekannt, er liefert aber wahrscheinlich einen Hinweis auf den Ursprung und das Schicksal der berühmtesten Begleitgalaxien unserer Milchstraße: der Großen und der Kleinen Magellanschen Wolke. Bis vor kurzem gab es hauptsächlich zwei Entstehungsthesen: dass der Strom durch Gas erzeugt wurde, das aus diesen Galaxien herausgerissen wurde, als sie durch den Halo unserer Milchstraße hindurchwanderten, oder dass der Strom durch die unterschiedlichen Gezeitenkräfte der Milchstraße entstand. Kürzlich zeigten Weitwinkel-Radiobilder, darunter jene des Byrd-Green-Bank-Teleskops, dass der Magellansche Strom länger und älter ist als zuvor angenommen wurde – er ist vielleicht 2,5 Milliarden Jahre alt. Diese Beobachtungen stützen einen dritten möglichen Ursprung des Stroms: dass die Große und die Kleine Magellansche Wolke einst so nahe aneinander vorbeiwanderten, dass durch die Gravitation entstehende Gezeiten einen Ausbruch an Sternentstehung auslösten, der den Strom verließ. Oben sind die Radioemissionen des Magellanschen Stroms in Falschfarben-Pink abgebildet. Sie wurden digital über ein kürzlich fertiggestelltes Bild des gesamten Himmels im sichtbaren Licht gelegt und erstrecken sich über den Himmel und enden unten rechts bei den beiden Magellanschen Galaxien.

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So rotiert Jupiter

Credit: NASA, Labor für angewandte Physik der Johns Hopkins Universität, Südwest-Forschungsinstitut

Beschreibung: Wie wäre es beim Jupiter zu halten und ihn rotieren zu sehen? Das war die Erfahrung der Raumsonde New Horizons, als sie sich im Jahr 2007 Jupiter näherte und an ihm vorbeiflog. Wenn Sie auf das Bild klicken, sehen Sie in einem Film, was die automatisierte Raumsonde sah. Oben sind in der ausgedehnten Atmosphäre des größten Planeten im Sonnensystem Bänder und Gürtel aus hellen und dunklen Wolken zu sehen, aber auch riesige rotierende Sturmsysteme in Form von Ovalen. Andere Filme, die von New Horizons und anderen vorbeifliegenden Raumsonden erstellt wurden, zeigten, wie die Wolken wirbeln und sich relativ zueinander bewegen. Jupiter hat durchmisst zirka elf Erddurchmesser und dreht sich in etwa 10 Stunden einmal um seine Achse. Die robotische Raumsonde New Horizons rast weiterhin ins äußere Sonnensystem und passierte letzte Woche den Punkt auf halbem Weg zu Pluto, den sie voraussichtlich 2015 erreicht.

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