Riesenhaufen beugt und bricht Bilder

Im Bild sind die Galaxien eines Galaxienhaufens abgebildet, dazwischen sind verzerrte weiter entfernte Galaxien verteilt.

Credit: NASA, ESA, H. Lee und H. Ford (Johns Hopkins U.)

Beschreibung: Was sind das für seltsame blaue Objekte? Viele der hellsten blauen Bilder stammen von einer einzelnen ungewöhnlichen, perlschnurartigen, blauen, ringähnlichen Galaxie, die zufällig in der Sichtlinie hinter einem riesigen Galaxienhaufen steht. Haufengalaxien erscheinen hier typischerweise gelb und agieren – zusammen mit der Dunklen Materie des Haufens – als Gravitationslinse. Eine Gravitationslinse kann mehrere Bilder von Hintergrundgalaxien erzeugen, analog zu den vielen Lichtpunkten, die man sieht, wenn man durch ein Weinglas hindurch auf eine weit entfernte Straßenlampe blickt. Die charakteristische Form dieser Hintergrundgalaxie – die sich vielleicht gerade bildet – erlaubte Astronomen den Rückschluss, dass die Einzelbilder auf 4, 10, 11 und 12 Uhr, vom Mittelpunkt des Haufens aus gesehen, von ihr stammen. Ein blauer Klecks nahe der Haufenmitte ist wahrscheinlich ein weiteres Bild der gleichen Hintergrundgalaxie. Insgesamt postulierte eine aktuelle Untersuchung, dass mindestens 33 Bilder von 11 einzelnen Hintergrundgalaxien erkennbar sind. Dieses spektakuläre Foto des Galaxienhaufens CL0024+1654 des Weltraumteleskops Hubble wurde im November 2004 aufgenommen.

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Der Gum-Nebel

Das Bild zeigt ein riesiges Feld voller rot leuchtender Nebel.

Credit und Bildrechte: Axel Mellinger

Beschreibung: Der Gum-Nebel, benannt nach dem australischen Astronomen Colin Stanley Gum (1924-1960), ist so groß und nahe, dass er eigentlich schwer zu erkennen ist. Tatsächlich sind wir nur etwa 450 Lichtjahre vom vorderen und 1500 Lichtjahre vom hinteren Rand dieser kosmischen Wolke aus leuchtendem Wasserstoffgas entfernt.

Die blasse Emissionsregion, die von diesem 41 Grad weiten Mosaik aus H-Alpha-Bildern abgedeckt wird, geht ansonsten leicht vor dem Hintergrund der Milchstraßensterne verloren. Der komplexe Nebel ist vermutlich ein mehr als eine Million Jahre alter Supernovaüberrest, der sich über die südlichen Sternbilder Segel und Achterdeck des Schiffes ausbreitet.

Wenn Sie den Mauspfeil über diese spektakuläre Weitwinkelansicht bewegen, sehen Sie, wo Objekte in den Gum-Nebel eingebettet sind, darunter der Vela-Supernovaüberrest.

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Der Wal und der Hockeyschläger

Links unten und rechts oben leuchten zwei bläuliche Galaxien im Bild, umgeben von Sternen.

Credit und Bildrechte: Josef Poepsel, Stefan Binnewies (Capella-Observatorium)

Beschreibung: NGC 4631 befindet sich rechts oben, sie ist eine große, schöne Spiralgalaxie, die wir von der Kante sehen. Sie ist nur 25 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im nördlichen Sternbild Jagdhunde. Die leicht gekrümmte Keilform dieser Galaxie erinnert manche an einen kosmischen Hering, andere an einen Wal. Das führte zu ihrem gängigen Namen Walgalaxie. Sie ist ähnlich groß wie unsere Milchstraße.

Auf diesem prächtigen Farbbild sind die interstellaren Staubwolken des Wals, der gelbliche Kern und junge blaue Sternhaufen leicht zu erkennen. Eine Begleitgalaxie, die kleine elliptische NGC 4627, steht über der Walgalaxie. Links unten befindet sich NGC 4656, eine weitere verzerrte Galaxie mit der Form eines Hockeyschlägers.

Die Verformungen und Vermengungsspuren aus Gas, die in anderen Wellenlängen beobachtet wurden, lassen vermuten, dass alle drei Galaxien in ihrer Vergangenheit nahe Begegnungen miteinander hatten. Die Walgalaxie hat einen Halo aus heißem Gas ausgestoßen, das im Röntgenlicht leuchtet.

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Finsternisstadt

Die Reflexionen der Sonne an Fensterscheiben sind über eine Häuser- und Asphaltlandschaft verteilt, sie haben alle eine Sichelform.

Credit und Bildrechte: Alfred Lee

Beschreibung: Während der Sonnenfinsternis am 22. Juli folgte der dunkle Schatten des Mondes einem schmalen Pfad, während er ostwärts über Indien und China und weiter in den Pazifik wanderte. Hongkong lag südlich des Finsternispfades, daher war dort keine totale Finsternis zu beobachten, aber die Bewohner der dicht bevölkerten Stadt konnten eine partielle Finsternis genießen. Und während viele (sicher!) den Himmel beobachteten, schmückten Bilder der partiell verfinsterten Sonne die Stadt selbst. Auf diesem abwärts gerichteten Foto, das um 9:40 Ortszeit aufgenommen wurde, erzeugten Reflexionen an einer Anordnung ostwärts gerichteter Wolkenkratzerfenster ein bememerkenswertes Feld von Sonnenfinsternisbildern. Der Beobachtungsort des Fotografen war der 27. Stock des Two Pacific Place.

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IC 1396 und das umgebende Sternfeld

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Credit und Bildrechte: Thomas W. Earle

Beschreibung: Der Emissionsnebel IC 1396 rechts oben breitet sich über Hunderte Lichtjahre aus. Er kombiniert leuchtendes kosmisches Gas und dunkle Staubwolken. In dieser nur etwa 3000 Lichtjahre von der Erde entfernten Region entstehen Sterne. Diese Weitwinkelansicht zeigt auch den umgebenden Emissions- und Absorptionsnebel. Das rote Leuchten in IC 1396 und im gesamten Bildfeld stammt von kosmischem Wasserstoff, der Elektronen wieder einfängt, nachdem sie von energiereichem Sternenlicht ausgeschlagen wurden. Die dunklen Staubwolken sind dichte Gruppen rauchähnlicher Teilchen, die in den Scheiben von Spiralgalaxien häufig vorkommen. Zu den faszinierenden dunklen Formen in IC 1396 gehört der sich windende Elephantenrüssel-Nebel unmittelbar rechts der Mitte des Nebels. IC 1396 liegt im nördlichen und weit entfernten Sternbild Kepheus.

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Die Milchstraße über den Badlands

Über Bergen steigt die Milchstraße auf.

Credit und Bildrechte: Wally Pacholka (AstroPics.com, TWAN)

Beschreibung: Warum ein Bild nur von den Badlands aufnehmen, wenn man eines fotografieren kann, das auch den spektakulären Himmel darüber zeigt? So ein Panorama aus vier digital zusammengefügten Bildern wurde Ende Juni gegen Mitternacht mit Blick nach Südwesten aufgenommen. Die ungewöhnlichen Spitzkuppen der Badlands Wall im Vordergrund, Teil des Badlands-Nationalparks in South Dakota in den USA, wurden vorübergehend während einer Langzeitbelichtung des Nachthimmels im Hintergrund mit einem Blitzlicht aufgehellt. Die bergähnlichen Spitzkuppen bestehen aus weichen Felsen, die scharfe Erosionsspuren von Wind und Wasser aufweisen. Die Badlands in South Dakota enthalten auch uralte Betten, die reich an leicht zu findenden Fossilien sind. Manche Fossilien sind mehr als 25 Millionen Jahre alt und enthalten Hinweise auf die evolutionären Ursprünge des Pferdes und des Säbelzahntigers. Der helle Jupiter dominiert links unmittelbar über den Spitzkuppen den Himmel, während die spektakuläre Milchstraßengalaxie rechts im Bild hinabläuft.

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Perseïden und Perseus

Siehe Erklärung. Wenn Sie den Mauspfeil über das Bild schieben, sehen Sie eine andere Abbildung. Beim Klicken auf das Bild wird die höchstaufgelöste verfügbare Version geladen.

Credit und Bildrechte: Chris Peterson (Cloudbait Observatory)

Beschreibung: Woher kommen all diese Meteore? Was die Richtung am Himmel betrifft lautet die korrekte Antwort: aus dem Sternbild Perseus. Deshalb ist der Meteorstrom von letzter Woche als Perseïden bekannt – die Meteore scheinen alle von einem Radianten im Perseus auszuströmen.

Dreidimensional gesehen jedoch folgen handgroße Trümmer, die vom Kometen Swift-Tuttle ausgestoßen werden, einer genau definierten Bahn um unsere Sonne, und der Teil des Orbits, welcher der Erde nahekommt, liegt vor dem Perseus. Wenn also die Erde diese Bahn kreuzt, befindet sich der Radiant der fallenden Trümmer im Perseus. Oben zeigt ein Kompositbild des Perseïden-Meteorstroms viele helle Meteore, die am 12. August über den Himmel zogen.

Zur Überraschung vieler zeigte die nächste Nacht am 13. August ebenfalls viele Meteore – diese sehen Sie, wenn Sie den Mauspfeil über das obige Bild schieben. Der Meteorstrom der Leoniden wird dieses Jahr im November, wie manche erwarten, besonders aktiv und zeigt vielleicht ganze 500 Meteore pro Stunde.

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Laserangriff auf das galaktische Zentrum

Zwischen zwei Teleskoptürmen steigt die Milchstraße mit markanten Staubwolken auf, vom linken Teleskop leuchtet ein Laserstrahl in die Sternwolken.

Credit: Yuri Beletsky (ESO)

Beschreibung: Warum schießen diese Leute einen mächtigen Laserstrahl ins Zentrum der Galaxis? Zum Glück ist dies nicht der erste Schritt zu einem galaktischen Krieg. Sondern Astronomen am Very Large Telescope (VLT) in Chile versuchen, die Verzerrungen der sich ständig verändernden Erdatmosphäre zu messen. Das ständige Abbilden hoch liegender Atome, die vom Laser angeregt werden – was einen künstlicher Stern erscheinen lässt -, erlaubt den Astronomen, die Unschärfe der Atmosphäre sofort zu messen. Diese Information wird in einen Teleskopspiegel des VLT gespeist, der dann leicht deformiert wird, um die Unschärfe zu minimieren. In diesem Fall beobachtete das VLT das Zentrum unserer Galaxis, daher wurde die atmosphärische Unschärfe in diese Richtung benötigt. Was die intergalaktische Kriegsführung betrifft, werden im Zentrum unserer Galaxis keine Opfer erwartet. Das Licht dieses mächtigen Lasers würde zusammen mit dem Licht unserer Sonne nur so hell wie ein blasser ferner Stern erscheinen.

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