Dämmerung mit fünf Planeten

Über einem dunklen Horizont breitet sich ein dunkelblauer Himmel aus, der links orangefarben leuchtet. In einem Bogen sind Planeten und der Mond angeordnet.

Bildcredit und Bildrechte: Jose Antonio Hervás

Ende Jänner und in den kommenden Februartagen sehen Frühaufsteher alle fünf Planeten, die mit bloßem Auge sichtbar sind, in der Dämmerung. Manche würden wohl behaupten, sechs Planeten zu sehen. Doch am 27. Januar standen auf diesem Küstenpanorama alle fünf Himmelswanderer neben dem hellen, abnehmenden Mond über dem Horizont.

Die fünf Planeten liegen fast genau in der ekliptischen Ebene, aber nicht in einer Sichtlinie mit der Sonne. Sie sind über gut 100 Grad am Himmel verteilt. Der flüchtige Merkur erreicht gerade die Dämmerung. Er steht über dem südöstlichen Horizont im goldenen Licht des nahen Sonnenaufgangs.

Zur Originalseite

Fächer aus Nachthimmellicht vom See zum Himmel

Nachthimmellicht steigt wie ein Fächer im Bogen der Milchstraße vom Horizont auf. Die Sternbilder im Bild sind als Overlay-Bild markiert.

Bildcredit und Bildrechte: Dave Lane, Beschriftung: Judy Schmidt

Woraus besteht dieser gewaltige Fächer am Himmel? Aus Nachthimmellicht. Das unregelmäßige grüne Leuchten wurde letzten Sommer in der Nähe des Bryce Canyon in Utah (USA) fotografiert. Es stieg scheinbar vom See unter dem Bogen der Milchstraße auf. Das ungewöhnliche Muster entstand durch Schwerewellen in der Atmosphäre. Das sind Kräusel aus Schwankungen im Luftdruck. Die Schwankungen können mit der Höhe anwachsen, wenn die Luft dünner wird. Hier geschah das in einer Höhe von etwa 90 km.

Nachthimmellicht ist ganz anders als Polarlichter. Es entsteht durch Chemolumineszenz. Dabei wird Licht bei einer chemischen Reaktion abgestrahlt. Polarlichter hingegen entstehen, wenn Luftmoleküle mit energiereichen geladenen Teilchen kollidieren. Sie treten in hohen geografischen Breiten auf. Nachthimmellicht beobachten wir meist nahe am Horizont. Es verhindert, dass der Nachthimmel jemals völlig dunkel wird.

Zur Originalseite

Woher kommen Elemente?

Das Bild zeigt das Periodensystem der Elemente. Die Farben zeigen ihre vermutete Entstehung.

Bildcredit: Cmglee (eigene Arbeit) CC BY-SA 3.0 oder GFDL, via Wikimedia Commons

In jedem Wassermolekül in eurem Körper befindet sich Wasserstoff. Er stammt vom Urknall. Im Universum gibt es keine anderen nennenswerten Quellen für Wasserstoff. Der Kohlenstoff in eurem Körper entstand durch Kernfusion im Inneren von Sternen. Auch der Sauerstoff ist so entstanden. Das meiste Eisen in eurem Körper entstand in Supernovae von Sternen. Sie traten vor langer Zeit in weiter Ferne auf.

Das Gold in eurem Schmuck entstand wahrscheinlich bei Kollisionen von Neutronensternen. Sie waren vielleicht als kurze Gammablitze sichtbar. Elemente wie Phosphor und Kupfer sind in unseren Körpern nur in Spuren vorhanden. Sie sind aber lebenswichtig für die Funktion alles bekannten Lebens.

Die Farben des Periodensystems zeigen eine Vermutung, wo alle bekannten Elemente entstanden sind. Die Orte der nuklearen Entstehung von Elementen wie Kupfer sind nicht genau bekannt. Es wird weiterhin durch Beobachtung und Berechnung erforscht.

Ö1-Nachtquartier „In den Himmel schauen und staunen“

Zur Originalseite

Lunar Reconnaissance Orbiter zeigt einen Erduntergang

Hinter der welligen grauen Mondoberfläche am Mondrand geht die blaue, voll beleuchtete Erde unter. Der Kontinent Afrika ist markant erkennbar.

Bildcredit: NASA/GSFC/Arizona State U. / Lunar Reconnaissance Orbiter

Auf dem Mond geht die Erde niemals auf oder unter. Wenn ihr auf der vorderen Mondoberfläche steht, würdet ihr die Erde immer am Himmel hängen sehen, weil der Mond immer die gleiche Seite zur Erde richtet. Seltsamerweise zeigt dieses Bild einen Erduntergang am Mondrand. Das war möglich, weil das Bild von einer Raumsonde fotografiert wurde, die um den Mond kreist. Das Bild stammt vom Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO).

Der LRO kreist so schnell um den Mond, dass die Erde für die Raumsonde ungefähr alle zwei Stunden scheinbar untergeht. Das Bild zeigt so einen Erduntergang, er wurde vor etwa drei Monaten fotografiert. Auf der Erdoberfläche geht der Mond etwa einmal pro Tag unter. Das ist vorwiegend der Erdrotation geschuldet.

Der LRO startete 2009. Er erstellt eine detailreiche dreidimensionale Karte der Mondoberfläche. Dabei sucht er außerdem nach Wasser auf dem Mond und möglichen guten Landeplätzen für künftige Astronauten.

Zur Originalseite

Sternklare Nacht auf Island

Ein grüner Polarlichtbogen wölbt sich im Bild, er spiegelt sich im Gewässer im Vordergrund.

Bildcredit: Stephane Vetter (Nuits sacrees); überlagerte Beschriftung: Judy Schmidt

In manchen Nächten bietet der Himmel die beste Schau der Stadt. In dieser Nacht war der Himmel sogar noch besser. Dieses Kompositbild mit Himmel gewann einen internationalen Wettbewerb für Landschaftsastrofotografie.

Das Siegerbild entstand 2011 über dem Jökulsárlón. Er ist der größte Gletschersee auf Island. Der Fotograf kombinierte sechs Aufnahmen. So konnte er nicht nur zwei grüne Polarlichtringe zeigen, sondern auch ihre Reflexionen im ruhigen See. Am fernen Himmel im Hintergrund leuchten das Band unserer Milchstraße und die Andromedagalaxie.

Ein mächtiger koronaler Massenauswurf von der Sonne verursachte Polarlichter, die bis nach Wisconsin in den USA reichten, das relativ weit im Süden liegt. Die Sonnenaktivität der vergangenen Woche führte in den letzten Tagen vermehrt zu Polarlichtern.

Zur Originalseite

Sonnwendsonne bei Lulworth Cove

Die Wellen bei der Lulworth Cove bilden ein auffälliges Interferenzmuster, das bei Sonnenuntergang gut erkennbar ist. Die Sonne folgt auf 5 Bildern dem tiefsten Tagesbogen des Jahres zur Sonnenwende.

Bildcredit und Bildrechte: Chris Kotsiopoulos (GreekSky)

Eine Aufnahme nach Süden und eine augenfällige Symmetrie machten am Sonnwendtag im Dezember die Lulworth Cove zu einem schönen Blickfang. Die Bucht liegt an der englischen Jura-Küste auf dem Planeten Erde.

Fünf Einzelbilder führten zu diesem einzigartigen Kompositbild. Sie folgen am kürzesten Tag des Jahres dem niedrigsten Tagesbogen der Sonne, und zwar von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Dieser ist zur Sonnenwende auf diesem nördlichen Breitenkreis zirka 103 Grad breit.

Die Bucht entstand durch die Erosion von Wellen. Sie erodierten die Form in den Kalksteinschichten der Küste. Die enge Öffnung zur Bucht erzeugt das runde Beugungsmuster der Wellen, das man durch den niedrigen Sonnenstand deutlich erkennt.

Zur Originalseite

Isländische Legenden und Polarlichtern

Polarlicht, Jupiter und der Sternenhimmel leuchten über einer isländischen Küstenlandschaft.

Bildcredit und Bildrechte: Elizabeth M. Ryan; Überlagerte Beschriftung: Judy Schmidt

Auf dieser dramatischen Ansicht mit Land, Meer und Himmel prallen Legenden aufeinander. Das Land ist Vík í Mýrdal, ein Dorf im Süden von Island. Es ist für seine schönen schwarzen Sandstrände bekannt. Das Meer ist der Atlantik. Er umgibt Reynisdrangar, eine Gruppe erodierter Basaltgesteinsäulen. Sie sind der isländischen Sage nach die versteinerten Reste von Trollen, die einst versuchten, einen Dreimaster an Land zu ziehen.

Rechts oben wacht der hell leuchtende Gott des Himmels der griechischen Mythologie: der Planet Jupiter. Am Himmel sind weitere griechische, in Sternbilder verpackte Legenden verteilt: ein Löwe (Leo), eine große Bärin (Ursa Major) und eine Wasserschlange (Hydra). Man könnte meinen, dass dieser Tumult das spektakuläre Polarlicht im Bild hervorrief – doch das waren bloß Explosionen auf der Sonne.

Zur Originalseite

Enceladus: Wasserwelt am Ring

Über den Saturnringen schwebt die Sichel des Saturnmondes Enceladus. Am dunklen unteren Rand strömen Fontänen aus Eiskristallen aus.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Saturns eisiger Mond Enceladus posiert auf diesem Bild der Raumsonde Cassini über den eisigen Ringen des Gasriesen. Die dramatische Szene entstand am 29. Juli. Cassini kreuzte dabei unter die Ringebene. Die Kameras der Raumsonde waren etwa 1 Million Kilometer von der hellen Mondsichel entfernt und blickten fast zur Sonne.

Enceladus ist ein überraschend aktiver Mond. Sein Durchmesser beträgt 500 km. Die faszinierenden Geysire am Südpol unter dem dunklen Südrand lassen Dampf ab. Bei Cassinis Vorbeiflügen wurden jahrelang Daten und Bilder gesammelt. Diese zeigten unlängst, dass es unter der Eiskruste des Mondes einen globalen Ozean aus flüssigem Wasser gibt.

Eine genaue Analyse zeigt, dass Oberfläche und Kern nicht starr miteinander verbunden sind. Enceladus schaukelt auf seiner Umlaufbahn leicht vor und zurück. Das bestätigt die globale Ausdehnung der faszinierenden flüssigen Schicht.

Zur Originalseite