Blaue Nachzüglersterne im Kugelsternhaufen M53

Bilsfüllend ist der Kugelsternhaufnen M53 abgebildet. Er ist auch als NGC 5024 katalogisiert und enthält so viele Sterne, dass sein Zentrum kaum aufgelöst werden kann. Im Bild sind auch blau leuchtende Sterne, die es der Theorie nach nicht geben dürfte.

Bildcredit: ESA/Hubble, NASA

Wäre unsere Sonne ein Teil von M53, dann würde unser Nachthimmel wie ein Schmuckkästchen voller heller Sterne funkeln. M53 ist auch als NGC 5024 katalogisiert. Er ist einer von etwa 250 Kugelsternhaufen, die in unserer Galaxis überlebt haben.

Die meisten Sterne in M53 sind älter und röter als unsere Sonne, doch einige rätselhafte Sterne wirken bläulicher und jünger. Diese jungen Sterne stehen im Widerspruch zu der These, dass alle Sterne in M53 fast gleichzeitig entstanden sind. Diese ungewöhnlichen Sterne werden als blaue Nachzügler bezeichnet, und M53 enthält ungewöhnlich viele von ihnen. Nach langen Debatten hält man blaue Nachzügler nun für Sterne, die durch frische Materie verjüngt wurden. Diese Materie soll von Begleitsternen überströmen.

Dieses Bild entstand mit dem Weltraumteleskop Hubble. Durch die Analyse solcher Bilder von Kugelsternhaufen bestimmen Forschende das Alter des Kugelsternhaufens, und zwar anhand der Menge an Sternen wie blauen Nachzüglern. Damit grenzen sie auch das Alter des Universums ein.

Mit einem Fernglas sieht man M53 im Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices). Er enthält mehr als 250.000 Sterne und gehört zu den Kugelsternhaufen, die am weitesten vom Zentrum der Milchstraße entfernt sind.

Zur Originalseite

M46 und M47: Sternhaufen jung und alt

Das Bild zeigt die beiden Sternhaufen M46 und M47 im Sternbild Achterdeck des Schiffes. Vor M46 leuchtet außerdem ein kleiner planetarischer Nebel, der nur zufällig in derselben Sichtlinie liegt.

Bildcredit und Bildrechte: Sergio Eguivar (Buenos Aires Skies)

Viele Sterne entstehen in Haufen. Galaktische oder offene Sternhaufen sind relativ junge Schwärme heller Sterne, die gemeinsam nahe der Ebene unserer Milchstraße entstanden sind. Diese beiden Sternhaufen sind hübsche Beispiele. Sie sind am Himmel nur etwa einen Grad voneinander entfernt. M46 (links oben) ist ungefähr 5400 Lichtjahre entfernt, M47 hingegen (rechts unten) nur 1600 Lichtjahre. Beide befinden sich im nautischen Sternbild Achterdeck (Puppis).

M46 ist zirka 300 Millionen Jahre jung. Er enthält ein paar Hundert Sterne, die in einer Region mit einem Durchmesser von annähernd 30 Lichtjahren verteilt sind. M47 ist 80 Millionen Jahre alt. Er ist ein kleiner, loser Haufen und enthält etwa 50 Sterne in einem Bereich von 10 Lichtjahren.

Auf diesem Porträt stellarer Jugend befindet sich auch ein uralter Eindringling. Der kleine, bunte Fleck aus leuchtendem Gas in M46 ist der planetarische Nebel NGC 2438. Ein planetarischer Nebel entsteht in der Endphase eines sonnenähnlichen Sterns, der Milliarden Jahre alt ist. NGC 2438 ist nur geschätzte 3000 Lichtjahre entfernt und liegt vermutlich im Vordergrund nur zufällig in der Sichtlinie zum jungen M46.

Zur Originalseite

Nahaufnahme von Messier 9

Der Kugelsternhaufen M9 füllt das Bild. Er enthält sehr viele Sterne, die im Bild teils gelblich, teils bläulich leuchten. Die Sterne sind bis ins Zentrum hinein gut erkennbar.

Bildcredit: ESA/Hubble, NASA

Charles Messier, ein angesehener Astronom des 18. Jahrhunderts, beschrieb diesen 9. Eintrag in seinem berühmten astronomischen Katalog als „Nebel, ohne Stern, im rechten Bein des Ophiuchus …“. Doch Messier 9 (M9) besitzt Sterne. Heute ist M9 als Kugelsternhaufen bekannt. Er enthält mehr als 300.000 Sternen in einem Bereich von etwa 90 Lichtjahren. M9 ist etwa 25.000 Lichtjahre entfernt und befindet dich nahe der zentralen Wölbung unserer Milchstraße.

Diese Nahaufnahme des Weltraumteleskops Hubble zeigt etwa 25 Lichtjahre vom Zentrum des Haufens in hoher Auflösung. Die Sterne im Haufen sind mindestens doppelt so alt wie die Sonne. Sie besitzen nur einen geringen Anteil an schweren Elementen. Die Farben zeigen ihre Temperatur. Rötliche Sterne sind kühler, bläulichere Sterne heißer. Viele der kühlen roten Riesensterne im Haufen haben auf diesem scharfen Hubblebild einen gelblichen Farbton.

Zur Originalseite

Eine Botschaft von der Erde

Das Bild zeigt eine waagrecht gestauchte Grafik einer Botschaft, dit mit dem Arecibo-Ratioteleskop zum Kugelsternhaufen M13 geschickt wurde.

Bildcredit: Frank Drake (UCSC) et al., Arecibo-Observatorium (Cornell, NAIC)

Was versuchen uns diese Erdlinge zu sagen? Diese Botschaft wurde 1974 von der Erde zum Kugelsternhaufen M13 gesendet. Das Arecibo-Observatorium ist immer noch das größte Einzel-Radioteleskop der Welt. Bei seiner Eröffnung wurde das oben gezeigte Diagramm als Folge aus Einsen und Nullen gesendet.

Dieser Versuch einer extraterrestrischen Kommunikation war eher zeremoniell. Die Menschheit sendet ständig unabsichtlich Radio- und Fernsehsignale ins All hinaus. M13 ist so weit von der Erde entfernt, dass wir sogar im unwahrscheinlichen Fall, dass diese Botschaft ankommt, fast 50.000 Jahre warten müssten, um eine Antwort zu hören.

Die Botschaft enthält einige einfache Informationen über die Menschheit und ihr Wissen. Von links nach rechts sind die Zahlen von eins bis zehn zu lesen, dann Atome wie Wasserstoff und Kohlenstoff, einige interessante Moleküle, DNA, ein Mensch mit Beschreibung, Grundinformationen über unser Sonnensystem und über das Teleskop, mit dem gesendet wurde.

Derzeit sind mehrere Suchaktionen nach außerirdischen Intelligenzen im Gange. An einer davon könnt ihr euch zu Hause mit eurem Computer beteiligen.

Zur Originalseite

Der Rosettennebel

Ein rot leuchtender Nebel mit einer dunklen Vertiefung in der Mitte, in der mehr Sterne leuchten als im Rest des Bildes. Der Nebel erinnert an eine Rose.

Bildcredit und Bildrechte: Brian Davis

Der Rosettennebel ist nicht die einzige kosmische Wolke aus Gas und Staub, die an eine Blume erinnert, doch er ist der berühmteste. Dieser Rose am Rand einer großen Molekülwolke im Sternbild Einhorn (Monoceros) ist etwa 5000 Lichtjahre entfernt. Ihre Blütenblätter sind eigentlich eine Sternbildungsstätte. Ihre hübsche, symmetrische Form wird von den Winden und der Strahlung des Sternhaufens aus heißen, jungen Sternen in der Mitte geformt.

Die Sterne im energiereichen Haufen NGC 2244 sind nur wenige Millionen Jahre alt. Der Rosettennebel ist als NGC 2237 katalogisiert. Seine zentrale Höhle hat einen Durchmesser von ungefähr 50 Lichtjahren. Mit einem kleinen Teleskop seht ihr den Nebel im Sternbild Einhorn (Monoceros).

Zur Originalseite

Im Zentrum von NGC 6752

Mitten im Bild ist ein Kugelsternhaufen mit sehr vielen Sternen, eine größere Anzahl leuchtet hell hervor.

Bildcredit: ESA/Hubble, NASA

Dieses gestochen scharfe Bild des Weltraumteleskops Hubble blickt tief in NGC 6752 hinein. Der Kugelsternhaufen ist etwa 13.000 Lichtjahre entfernt und befindet sich im südlichen Sternbild Pfau. Er wandert durch den Hof unserer Galaxis. NGC 6752 ist älter als 10 Milliarden Jahre und enthält mehr als 100.000 Sterne in einem Bereich mit nur etwa 100 Lichtjahren Durchmesser.

Der Hubble-Bildausschnitt zeigt die zentralen 10 Lichtjahre und löst Sterne nahe dem dichten Zentrum des Haufens auf. Das Bildfeld zeigt auch einige der blauen Nachzüglersterne im Haufen. Blaue Nachzügler sind Sterne, die scheinbar zu jung und zu massereich für einen Haufen sind, dessen Sterne allesamt mindestens doppelt so alt wie die Sonne sein sollten.

Untersuchungen von NGC 6752 zeigten, dass ein beachtlicher Anteil an Sternen nahe dem Haufenzentrum Mehrfachsternsysteme sind. Das spricht dafür, dass die blauen Nachzüglersterne in Haufen bei Sternverschmelzungen und Sternkollisionen in der dicht gepackten Sternumgebung entstehen.

Zur Originalseite

Komet Garradd und M92

Links im Bild ist Komet Garradd (C2009/P1). Seine Schweife zeigen scheinbar in verschiedene Richtungen. Tatsächlich sind sie beide nach hinten gerichtet. Links über dem Kopf ist der Kugelsternhaufen M92.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA-Projekt, CAST)

Komet Garradd (C2009/P1) zieht langsam durch das Sternbild Herkules. Am am 3. Februar passierte er den Kugelsternhaufen M92 in einem Abstand von etwa 0,5 Grad. Der Kometen-Dauerbrenner wurde bei seiner aktuellsten Messier-Begegnung fotografiert. Er ist beinahe mit bloßem Auge sichtbar. Die Helligkeit seiner zentralen Koma ist mit jener des dichten, bekannten Sternhaufens vergleichbar.

Die detailreiche Teleskopansicht vom Morgenhimmel in New Mexico zeigt auch Garradds breit aufgefächerten Staubschweif und einen viel schmaleren Ionenschweif, der weit über den rechten oberen Bildrand reicht. Der Staubschweif breitet sich durch den Druck des Sonnenlichts aus. Er folgt dem Kometen auf seiner Umlaufbahn. Der Ionenschweif wird vom Sonnenwind gefegt und strömt vom Kometen aus in die Gegenrichtung der Sonne.

M92 ist mehr als 25.000 Lichtjahre entfernt. Komet Garradd ist 12,5 Lichtminuten vom Planeten Erde entfernt und bewegt sich über der Ebene der Ekliptik.

Zur Originalseite