NGC 2264: Der Kegelnebel

Der Kegelnebel ist eine Sternbildungsregion im Sternbild Einhorn.

Bildcredit und Bildrechte: Matthew Dieterich

In dieser gewaltigen Staubsäule, dem Kegelnebel, entstehen Sterne. In Sternentstehungsgebieten gibt es viele Kegel, Säulen und majestätisch fließende Formen, die von energiereichen Winden neu entstandener Sterne geformt werden.

Der Kegelnebel ist ein bekanntes Beispiel. Er liegt in der hellen galaktischen Sternbildungsregion NGC 2264. Dieses Bild des Kegels wurde kürzlich fotografiert. Es kombiniert Aufnahmen mit einer Belichtungszeit von 24 Stunden, die mit einem Spiegelteleskop mit ½ Meter Öffnung am El-Sauce-Observatorium in Chile aufgenommen wurden.

Der Kegelnebel ist etwa 2500 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Einhorn (Monoceros). Die kegelförmige Säule ist etwa 7 Lichtjahre lang. Die wahrscheinliche Quelle des Windes, der den Kegelnebel formt, ist der massereiche Stern NGC 2264 IRS. Er liegt außerhalb des oberen Bildrandes. Der rötliche Schleier des Kegelnebels besteht aus leuchtendem Wasserstoff.

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CG4: Die Globule und die Galaxie

Die Kometare Globule CG4 verspeist scheinbar eine Galaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Selby und Mark Hanson

Kann eine Gaswolke eine Galaxie verspeisen? Nicht einmal ansatzweise. Die „Klaue“ dieser seltsamen „Kreatur“ im Bild ist eine Gaswolke, die als kometare Globule bezeichnet wird. Doch diese Globule ist geplatzt.

Kometare Globulen haben in der Regel staubige Köpfe und längliche Enden. Durch diese Strukturen haben kometare Globulen eine optische Ähnlichkeit mit Kometen, doch in Wirklichkeit sind sie etwas ganz anderes. Häufig sind Globulen Entstehungsorte von Sternen, und in vielen ihrer Köpfe sind sehr junge Sterne zu finden. Der Grund für den Riss im Kopf dieses Objekts ist noch nicht bekannt.

Die Galaxie links neben der Globule ist riesig, aber sehr weit entfernt und liegt nur durch eine zufällige Überlagerung in der Nähe von CG4.

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NGC 1365: Majestätisches Inseluniversum

NGC 1365 ist ein gewaltig großes Inseluniversum im Sternbild Chemischer Ofen.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Die Balkenspiralgalaxie NGC 1365 ist ein wahrhaft majestätisches Inseluniversum mit einem Durchmesser von etwa 200.000 Lichtjahren. Sie ist etwa 60 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im blassen, aber heißen Sternbild Chemischer Ofen (Fornax) und ist ein markantes Mitglied des gut erforschten Fornax-Galaxienhaufen.

Dieses beeindruckend scharfe Farbbild zeigt die intensiv rötlichen Sternbildungsregionen an den Enden des Zentralbalkens und entlang der Spiralarme sowie Details der undurchsichtigen Staubbahnen, die den hellen Kern der Galaxie kreuzen. Im Zentrum befindet sich ein sehr massereiches Schwarzes Loch. Astronom*innen vermuten, dass der markante Zentralbalken in NGC 1365 bei der Entwicklung der Galaxie eine entscheidende Rolle spielt, indem er Gas und Staub in einen Sterne bildenden Strudel zieht und schließlich Material in das zentrale Schwarze Loch speist.

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Der Kaulquappennebel in Gas und Staub

Das Bild zeigt eine leuchtende Sternbildungsregion reich an leuchtendem Gas und dunklem Staub. Zwei staubige Säulen auf der rechts ähneln Kaulquappen.

Bildcredit und Bildrechte: Craig Stocks (Ferngesteuerte Observatorien in der Wüste von Utah)

Woher kommt der Trubel im Kaulquappennebel? Von der Sternbildung. Die Staubemission im Kaulquappennebel IC 410 ist etwa 12.000 Lichtjahre entfernt und liegt im nördlichen Sternbild Fuhrmann (Auriga). Die Wolke aus leuchtendem Gas ist größer als 100 Lichtjahre und wird von den Sternwinden und der Strahlung des eingebetteten offenen Sternhaufens NGC 1893 geprägt. In der interstellaren Wolke entstanden vor ungefähr 4 Millionen Jahren helle, neue Haufensterne, diese sind im gesamten Sterne bildenden Nebel verteilt.

Rechts unten im Bild sind zwei relativ dichte Materieströme zu sehen, die sich von der Zentralregion des Nebels entfernen. Diese etwa 10 Lichtjahre langen kosmischen Kaulquappen sind mögliche Orte andauernder Sternbildung in IC 410. Bei der Bearbeitung des Bildes wurden die Emissionen von Schwefel (rot), Wasserstoff (grün) und Sauerstoff (blau) betont, die Sterne wurden jedoch digital entfernt.

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Eine ungewöhnliche Globule in IC 1396

Das Bild zeigt die Sternbildungsregion IC 1396, auch Elefantenrüsselnebel genannt. Eine dunkle Form mit rot leuchtendem Rand besitzt in der Mitte eine helle Stelle, die wie ein Auge wirkt.

Bildcredit und Bildrechte: Bernard Miller

Gibt es in IC 1396 ein Ungeheuer? Teile der Gas- und Staubwolken dieser Sternbildungsregion, die manche als Elefantenrüsselnebel kennen, können bedrohliche, manchmal fast menschliche Formen annehmen.

Doch einzige echte Monster hier ist ein heller, junger Stern, der zu weit von der Erde entfernt ist, um uns gefährlich zu werden. Das energiereiche Licht dieses Sterns zerfrisst den Staub der dunklen kometaren Globule am oberen Bildrand. Die Strahlen und Teilchenwinde dieses Sterns vertreiben auch das Gas und den Staub aus der Umgebung.

Der relativ blasse Komplex IC 1396 ist fast 3000 Lichtjahre entfernt und bedeckt am Himmel eine viel größere Region als die hier gezeigte – mit einer scheinbaren Breite von mehr als 10 Vollmonden.

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NGC 6744: Extragalaktische Nahaufnahme

Das Bild zeigt die innere Region der Spiralgalaxie NGC 6744 im Sternbild Pfau mit ihrem gelben Kern und Sternbildungsregionen an den Spiralarmen.

Bildcredit: NASA, ESA und das LEGUS-Team

Die schöne Spiralgalaxie NGC 6744 ist fast 175.000 Lichtjahre groß. Damit ist sie größer als die Milchstraße. Sie ist etwa 30 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im südlichen Sternbild Pfau. Ihre galaktische Scheibe ist zu unserer Sichtlinie geneigt.

Diese Hubble-Nahaufnahme des nahen Inseluniversums zeigt ungefähr 24.000 Lichtjahre der Zentralregion von NGC 6744. Die Hubble-Ansicht kombiniert Bilddaten in sichtbarem und ultraviolettem Licht. Der gelbliche Kern der gewaltigen Galaxie wird vom sichtbaren Licht alter, kühler Sterne bestimmt.

Außerhalb des Kerns sind Sternbildungsregionen und junge Sternhaufen an den inneren Spiralarmen entlang verteilt. Die jungen Sternhaufen in NGC 6744 leuchten hell in Ultraviolett-Wellenlängen, sie sind in Blau- und Magenta-Farbtönen abgebildet. Die gezackten Sterne, die im Bild verteilt sind, sind Vordergrundsterne und liegen weit innerhalb unserer Milchstraße.

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Der Protostern in L1527

Das Bild zeigt Protostern in der dunklen Wolke L1527 mit sanduhrförmigen Flügeln, es stammt vom James-Webb-Weltraumteleskop.

Bildcredit: ForschungNASA, ESA, CSA, STScI, NIRCam; Bearbeitung – Joseph DePasquale (STScI), Anton M. Koekemoer (STScI), Alyssa Pagan (STScI)

Der Protostern in der dunklen Wolke L1527 ist gerade einmal 100.000 Jahre alt und noch in die Wolke aus Gas und Staub eingebettet, die sein Wachstum ermöglicht. Das Bild stammt von der NIRCam des Weltraumteleskops James Webb. Das dunkle Band am Hals des Infrarot-Nebels ist eine dicke Scheibe um das junge stellare Objekt. Diese Scheibe ist etwas größer als unser Sonnensystem und fast genau von der Seite zu sehen. Sie versorgt den Protostern mit Material und verbirgt ihn vor Webbs direkten Infrarotblick.

Der Nebel selbst ist jedoch atemberaubend detailreich abgebildet. Die sanduhrförmigen Hohlräume des Nebels werden vom Infrarotlicht des Protosterns beleuchtet. Sie entstehen durch Materie, die beim Sternbildungsprozess ausgeworfen wird und durch das umgebende Medium pflügt. Wenn der Protostern an Masse gewinnt, wird er schlussendlich ein vollwertiger Stern, der kollabiert, sodass in seinem Inneren die Kernfusion zündet.

Der Protostern in der dunklen Wolke L1527 ist wahrscheinlich ein Analogon zu einem frühen Stadium unserer Sonne und dem Sonnensystem. Er ist etwa 460 Lichtjahre entfernt und liegt in der Taurus-Sternbildungsregion. Webbs NIRCam-Bild umfasst einen Bereich von ungefähr 0,3 Lichtjahre.

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NGC 7380: Der Hexernebel

Das Bild zeigt den Hexernebel im Sternbild Kepheus, in dem ein offener Sternhaufen entsteht.

Bildcredit und Bildrechte: Ioan Popa

Welche Zauberkräfte wirken im Hexernebel? Gravitation, die stark genug ist, um Sterne zu bilden, sowie Sternenwinde und Strahlung, die mächtig genug sind, um Türme aus Gas zu schaffen und aufzulösen.

Der Hexernebel ist nur 8000 Lichtjahre entfernt. Er umgibt den gerade entstehenden offenen Sternhaufen NGC 7380. Durch das Zusammenspiel von Sternen, Gas und Staub entstand eine Form, in der manche visuell einen fiktiven mittelalterlichen Hexenmeister erkennen.

Die aktive Sternbildungsregion umfasst etwa 100 Lichtjahre und erscheint breiter als die Winkelausdehnung des Mondes. Ihr findet den Hexernebel mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Kepheus, dem König von Aithiopia. Der Nebel bleibt vielleicht nur wenige Millionen Jahre bestehen, doch einige der entstehenden Sterne werden wohl unsere Sonne überleben.

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