M16: Säulen der Schöpfung

Wie Finger ragen die dunklen Säulen der Schöpfung vor einem türkis leuchtenden Hintergrund auf. Sie verströmen gelbe Nebelstrahlen. Die Säulen im Adlernebel sind das berühmteste Bild des Weltraumteleskops Hubble.

Bildcredit: J. Hester, P. Scowen (ASU), HST, NASA

Im Adlernebel liegen die Säulen der Schöpfung. Darin entstehen neue Sterne. Dieses Bild wurde 1995 mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Es zeigt gasförmige Globulen (EGGs), die verdampfen. Sie treten aus den Säulen aus molekularem Wasserstoff und Staub hervor.

Die riesigen Säulen sind Lichtjahre lang und so dicht, dass Gas in ihrem Inneren durch Gravitation kollabiert. Dabei entstehen Sterne. Am Ende jeder Säule verdampft die intensive Strahlung heller junger Sterne Materie mit geringer Dichte. Dadurch werden die Sternfabriken in den dichten EGGs freigelegt. Der Adlernebel steht in Verbindung mit dem offenen Sternhaufen M16. Er ist etwa 7000 Lichtjahre entfernt.

Die Säulen der Sternbildung wurden 2007 mit dem Weltraumteleskop Spitzer im Orbit erneut in Infrarot abgebildet. Diese Aufnahme führte zu der Vermutung, dass die Säulen vielleicht inzwischen durch eine lokale Supernova zerstört wurden. Doch das Licht dieses Ereignisses hat die Erde noch nicht erreicht.

Hand aufs Herz: Habt ihr das Bild schon einmal gesehen?

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Die Zwerggalaxie Wolf-Lundmark-Melotte (WLM)

Mitten im Bild schwebt die kleine Galaxie WLM im Sternbild Walfisch. Sie wirkt unregelmäßig und ist von rosaroten Sternbildungsregionen und blauen Sternen gesprenkelt.

Bildcredit: ESO, VST/OmegaCAM-Durchmusterung der Lokalen Gruppe

WolfLundmarkMelotte (WLM) ist nach den drei Astronomen benannt, die an ihrer Entdeckung und Erkennung beteiligt waren. WLM ist eine einsame Zwerggalaxie. Man sieht sie im großteils südlichen Sternbild Walfisch (Cetus). Sie ist etwa 3 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt und eines der am weitesten entfernten Mitglieder unserer Lokalen Gruppe.

Vielleicht hatte WLM sogar noch nie Wechselwirkungen mit einer anderen Galaxie in der Lokalen Gruppe. Doch das einsame Inseluniversum hat viele verräterische rötliche Sternbildungsregionen und heiße, junge, bläuliche Sterne. Im Halo der kleinen Galaxie sind ältere, kühle gelbliche Sterne verteilt. Die Zwerggalaxie ist nur etwa 8000 Lichtjahre groß.

Dieses scharfe Porträt von WLM stammt von der 268-Megapixel-OmegaCAM. Sie ist am Weitwinkel-Abbildungs- und -Durchmusterungsteleskop auf dem Paranal-Observatorium der ESO montiert.

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NGC 6357: Kathedrale massereicher Sterne

Der fantastische Nebel im Bild besteht aus dunklen Strukturen und leuchtenden Nebeln. Es erinnert an eine gotische Kathedrale. Darin befinden sich die massereichsten Sterne, die wir kennen.

Bildcredit: NASA, ESA und Jesús Maíz Apellániz (IAA, Spanien); Danksagung: Davide De Martin (ESA/Hubble)

Wie viel Masse kann ein normaler Stern besitzen? Es gibt Schätzungen aus der Ferne. Anhand von Helligkeit und Standard-Sternmodellen hatte ein Stern im offenen Haufen Pismis 24 mehr als 200 Sonnenmassen. Damit wäre er einer der massereichsten Sterne, die wir kennen. Der Stern ist das hellste Objekt im Bild über der Gasfront.

Als man das Bild mit dem Weltraumteleskop Hubble genau untersuchte, zeigte sich, dass die gleißende Helligkeit von Pismis 24-1 nicht von einem einzigen Stern stammt, sondern von mindestens drei Sternen. Die Einzelsterne haben immer noch fast 100 Sonnenmassen. Damit gehören sie immer noch zu den massereicheren Sternen, die wir kennen.

Zum unteren Bildrand hin entstehen im Emissionsnebel NGC 6357 immer noch Sterne. Nahe der Mitte befinden sich dynamische Sterne. Sie brechen scheinbar aus etwas aus, das an eine gotische Kathedrale erinnert, und beleuchten einen eindrucksvollen Kokon.

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Der große Nebel in Carina

Der Carinanebel NGC 3372 im Sternbild Schiffskiel ist einer der hellsten Nebel am Himmel. Er enthält sehr massereiche Sterne und den rätselhaften Riesen Eta Carinae, der vielleicht bald als Supernova explodiert.

Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach/SEN

In einem der hellsten Teile der Milchstraße liegt ein Nebel, in dem sehr merkwürdige Dinge geschehen. Der Nebel NGC 3372 ist als Carinanebel bekannt. Er enthält massereiche Sterne und veränderliche Nebel. Einer davon ist der Schlüssellochnebel (NGC 3324). Er ist die helle Struktur über der Bildmitte. Darin befinden sich mehrere dieser massereichen Sterne. Der Nebel hat seine Erscheinung verändert.

Der ganze Carinanebel ist mehr als 300 Lichtjahre breit. Er liegt etwa 7500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schiffskiel. Eta Carinae ist der energiereichste Stern im Nebel. Er war in den 1830er-Jahren einer der hellsten Sterne am Himmel, wurde dann aber dramatisch blasser. Eta Carinae ist der hellste Stern bei der Bildmitte. Er leuchtet links neben dem Schlüssellochnebel. Vielleicht explodiert Eta Carinae bald als Supernova. Röntgenbilder lassen sogar vermuten, dass ein großer Teil des Carinanebels eine regelrechte Supernovafabrik war.

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Dunkle Nebel im Stier

Dunkle Ranken aus braunem und dunklem Staub sind im Bild verteilt. Dazwischen leuchten einige Sterne, die von blauen Reflexionsnebeln umgeben sind. Andere Sterne leuchten rötlich, weil sie hinter dunklem Staub verborgen sind.

Bildbearbeitung und Bildrechte: Oliver CzernetzDaten: Digitized Sky Survey (POSS-II)

Manchmal wirkt sogar der dunkle Staub im interstellaren Raum heiter und schön. So einen Ort finden wir im Sternbild Stier. Diese Fasern liegen am Himmel zwischen dem Sternhaufen der Plejaden und dem Kaliforniennebel. Staub ist nicht dafür bekannt, dass er hell leuchtet. Stattdessen ist er opak und undurchsichtig. Er absorbiert Licht.

Bei mehreren hellen Sternen wird blaues Licht vom braunen Staub reflektiert. Andere Sterne leuchten ungewöhnlich rot, weil ihr Licht kaum durch eine Säule aus dunklem Staub dringt. Die rote Farbe bleibt übrig, nachdem das blaue Licht verteilt wurde. Wieder andere Sterne liegen hinter so dicken Staubsäulen, dass man sie hier nicht sieht.

Die Szenerie wirkt zwar heiter, doch sie zeigt eine fortlaufende Schleife aus Zerstörung und Neubildung. Denn Knoten mit genügend Masse an Gas und Staub kollabieren durch Gravitation und bilden neue Sterne. Diese Sterne bilden einerseits in ihren Atmosphären neuen Staub, andererseits zerstören sie alten Staub durch energiereiches Licht und Sternwinde.

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NGC 134 im Sternbild Bildhauer

Rechts leuchtet die Spiralgalaxie NGC 134 schräg im Bild, wir sehen sie fast von der Seite. Auch im Bild ist NGC 134 riesig. Links leuchtet die kleinere Galaxie NGC 131.

Bildcredit und Bildrechte: CHART32-Team, Bearbeitung – Volker Wendel

NGC 134 ist nicht gerade die bekannteste Spiralgalaxie im Sternbild Bildhauer. Dennoch ist die reizende Insel im Universum am Südhimmel ein Schatz für Teleskope. Die scharfe kosmische Aussicht zeigt einen hellen Kern, klumpige Staubbahnen und lose geschlungene Spiralarme. Vorne leuchten gezackte Sterne der in Milchstraße und die kleinere Galaxie NGC 131.

NGC 134 ist etwa 60 Millionen Lichtjahren entfernt. Wir sehen sie fast von der Seite. Die Galaxie ist an die 150.000 Lichtjahre breit, also ist sie größer als unsere Milchstraße. Die gekrümmte Scheibe von NGC 134 hat zarte Fortsätze. Das vermittelt den Eindruck vergangener Wechselwirkungen durch Gravitation mit benachbarten Galaxien.

Wie bei der viel näheren und helleren Sculptor-Galaxie NGC 253 strömen anscheinend Staubranken aus der galaktischen Scheibe. Diese Ranken sind mit blauen Sternhaufen und rosaroten Sternbildungsregionen gesprenkelt.

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NGC 3310 – eine Sternbildungs-Spiralgalaxie

In der Bildmitte strahlt ein heller Galaxienkern, umgeben von unregelmäßigen, kaum ausgeprägten Armen und nebeligen schalenförmigen Gebilden.

Bildcredit und Bildrechte: AAO ITSO Office, Gemini Obs./AURA und T. A. Rector (U. Alaska Anchorage)

In der Spiralgalaxie NGC 3310 steigt die Party immer noch. Vor etwa 100 Millionen Jahren kollidierte NGC 3310 wahrscheinlich mit einer kleineren Galaxie. Daher leuchtete die große Spiralgalaxie in einem gewaltigen Ausbruch an Sternbildung auf. Die wechselhafte Gravitation bei der Kollision erzeugte Dichtewellen. Diese komprimierten die vorhandenen Gaswolken und lösten eine Sternbildungsparty aus.

Das Bild stammt vom Teleskop Gemini Nord. Es zeigt die Galaxie sehr detailreich und farbcodiert. Gas ist rosarot dargestellt, Sterne leuchten weiß und blau. Manche Sternhaufen in der Galaxie sind ziemlich jung. Das ist ein Hinweis, dass die Sternbildungsgalaxie eine ganze Weile im Sternbildungsmodus verbleib. NGC 3310 ist zirka 50.000 Lichtjahre groß und ungefähr 50 Millionen Lichtjahre entfernt. Man sieht sie mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Große Bärin.

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IC 1848, der Seelennebel

Hinter Sternen leuchten zwei dunkelrote, schwach leuchtende runde Nebelwolken.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Colombari

In der Seele der Königin von Aithiopia entstehen Sterne. In der griechischen Mythologie war Kassiopeia die eitle Frau eines Königs, der vor langer Zeit die Länder um den oberen Nil regierte. In der Richtung ihres Sternbildes liegt eine große Region, in der Sterne entstehen. Sie wird Seelennebel genannt. Darin befinden sich mehrere offene Sternhaufen. Eine große Radioquelle im Seelennebel ist als W5 bekannt. Auch riesige leere Höhungen findet man dort. Sie wurden von den Winden junger, massereicher Sterne aufgebläht.

Der Seelennebel ist etwa 6500 Lichtjahre entfernt und an die 100 Lichtjahre groß. Er wird meist zusammen mit seinem Nachbarn am Himmel abgebildet, nämlich dem Herznebel (IC 1805). Die dunkelroten Emissionen im Bild leuchten in einer speziellen Lichtfarbe, die von angeregtem Wasserstoff abgestrahlt wird.

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