LDN 988 und Freunde

Vor einem dicht mit Sternen gespickten Hintergrund verlaufen dunkle Wolken, die an Strichmännchen erinnern, davor leuchten einige hellere Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Rafael Rodríguez Morales

In der dunklen, staubhaltigen Molekülwolke LDN 988 entstehen Sterne. Die Molekülwolke mitten im Bild ist etwa 2000 Lichtjahre entfernt. LDN 988 und andere dunkle Nebel in der Nähe wurden 1962 von Beverly T. Lynds auf den Himmelsdurchmusterungsplatten des Palomar-Observatoriums katalogisiert.

Der dunkle Nebel wurde mit Schmalbandfiltern im Nahinfrarot untersucht. Dabei zeigen sich energiereiche Erschütterungen und Ausflüsse. Sie sind Lichtjahre lang und gehen mit Dutzenden neuer Sterne einher.

Diese scharfe Teleskopansicht im sichtbaren Licht zeigt die unregelmäßigen Umrisse von LDN 988 und seinen Begleitern als tanzende Strichmännchen. Diese verfinstern die reichen Sternenfelder im Sternbild Schwan (Cygnus). An dunklen Orten ist die Region mit bloßem Auge erkennbar. Sie gehört zur großen Teilung aus Dunkelwolken in der Ebene der Milchstraße. Man nennt sie auch Nördlicher Kohlensack.

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Flemings Dreieck im Schleier

Die graublauen und orangefarbenen Nebelfetzen im Sternbild Schwan sind Teil des Schleiernebels. Sie sind als NGC 6979 katalogisiert, der Nebelteil heißt Williamina Flemings dreieckiges Büschel.

Bildcredit und Bildrechte: J-P Metsävainio (Astro Anarchy)

Die chaotische Erscheinung der Fasern aus komprimiertem leuchtendem Gas ist ein Teil des Schleiernebels. Er liegt am irdischen Himmel im Sternbild Schwan. Der Schleiernebel ist ein großer Supernovaüberrest. Das ist eine Wolke, die bei der finalen Explosion eines massereichen Sterns entstand und sich ausdehnt. Das Licht der Supernovaexplosion erreichte die Erde wahrscheinlich vor mehr als 5000 Jahren.

Bei dem vernichtenden Ereignis wurden interstellare Druckwellen ausgestoßen. Diese pflügen durch den Raum. Sie fegen interstellare Materie auf und bringen sie zum Leuchten. Die schimmernden Fasern sind eigentlich lange Wellen in einer Hülle, die wir fast von der Seite sehen. Sie sind auffallend gut in das Leuchten ionisierter Wasserstoff- und Schwefelatome aufgeteilt, die rot und grün dargestellt sind. Dazu kommt angeregter Sauerstoff, der in blauen Farbtönen abgebildet ist.

Der Schleiernebel ist auch als Cygnusbogen bekannt. Er ist inzwischen fast 3 Grad breit, das sind 6 Vollmond-Durchmesser. Die Entfernung zum Nebel beträgt zirka 1500 Lichtjahre. In dieser Entfernung entspricht das einer Breite von mehr als 70 Lichtjahren. Doch das Sichtfeld zeigt weniger als ein Drittel davon.

Die komplexen Fasern wurden nach einem Direktor des Harvard-College-Observatoriums als Pickerings Dreieck bezeichnet. Sie sind als NGC 6979 katalogisiert. Inzwischen wird der Ausschnitt passend nach seiner Entdeckerin Williamina Flemings dreieckiges Büschel genannt.

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Himmelszauber im Zentrum von Cygnus

Die Nebel im Sternbild Schwan sind hier in markanten gelben und blauen Farbtönen dargestellt. Rechts unten ist der markante Sichelnebel, links oben ist der Schmetterlingsnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Paul C. Swift

Diese schöne Himmelslandschaft wurde in kosmischen Pinselstrichen aus leuchtendem Wasserstoff gemalt. Sie entfaltet sich über der Ebene unserer Milchstraße und dem nördlichen Sternbild Schwan (Cygnus). Das Bild ist zirka sechs Grad breit. Der helle Überriese Gamma Cygni mit dem Namen Sadr liegt links über der Bildmitte. Vorne sind komplexe Gas- und Staubwolken und dicht gedrängten Sternenfelder.

Links neben Gamma Cygni liegt IC 1318. Er hat die Form zweier leuchtender Flügel, die durch eine lange, dunkle Staubbahn getrennt sind. Der volkstümliche Name ist Schmetterlingsnebel. Rechts unten ist der kompakte helle Nebel NGC 6888, er wird Sichelnebel genannt.

Die Entfernung zu Gamma Cygni beträgt ungefähr 750 Lichtjahre. Schätzungen für IC 1318 und NGC 6888 reichen von 2000 bis 5000 Lichtjahren.

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Sterne im Sommerdreieck

Die Sterne Altair, Deneb und Wega leuchten am Himmel etwa gleich hell, doch in Wirklichkeit sind sie sehr unterschiedlich. Hier sind sie zum Vergleich nebeneinander abgebildet.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Diese drei hellen Sterne gehen am Beginn einer nördlichen Sommernacht auf. Sie bilden den vertrauten Asterismus des Sommerdreiecks. Altair, Deneb und Wega sind die Alphasterne der Sternbilder Adler, Schwan und Leier. Diese Sternbilder schmiegen sich an die Milchstraße.

Die drei Sterne haben eine ähnliche scheinbare Helligkeit. Auf diesen drei Teleskopporträts sehen sie ähnlich aus, doch jeder hat seine eigene Sterngeschichte. Die ähnliche Erscheinung verschleiert, dass Leuchtkraft und Entfernung der Sterne im Sommerdreieck in Wirklichkeit sehr unterschiedlich ist.

Altair ist ein Hauptreihen-Zwergstern. Er ist etwa 10-mal heller als die Sonne und 17 Lichtjahre entfernt. Auch die Wega ist ein kleiner Hauptreihenstern, der Wasserstoff fusioniert. Sie ist ungefähr 30-mal heller als sie Sonne und 25 Lichtjahre entfernt. Der Überriese Deneb hat die zirka 54.000-fache Sonnenleuchtkraft. Er ist an die 1400 Lichtjahre entfernt. Mit ihrem weißlich-blauen Farbton sind alle drei Sterne im Sommerdreieck heißer als die Sonne.

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Bunte Sternwolken im Schwan

Die Nebel um den Stern Sadr im Sternbild Schwan sind bunt gefärbt. Rote Reflexionsnebel bilden eine senkrechte Wand, rechts ist eine dunkle Rauchwolke. Dazwischen sind blaue Reflexionsnebel, einige große Sterne und viele kleine Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: André van der Hoeven

Sterne können in einer farbigen Umgebung entstehen. Das Bild zeigt eine Region mit Sternbildung im Schwan beim hellen Stern Sadr mit viel leuchtendem Gas und dunklem Staub. Die Region ist etwa 50 Lichtjahre breit. Sie gehört zum Gamma-Cygni-Nebel, der etwa 1800 Lichtjahre entfernt ist.

Rechts im Bild windet sich Barnard 344. Er ist eine dunkle Staubwolke, die viel kühles molekulares Gas enthält. Eine markante Wand aus Staub und rot leuchtendem Wasserstoff zieht eine Linie durch die Bildmitte. Das leuchtende rote Gas sind Emissionsnebel. Die blau gefärbten Regionen sind Reflexionsnebel. Sie leuchten im Sternenlicht, das an dunklen Staubkörnchen reflektiert wird.

Der Gamma-Cygni-Nebel übersteht wahrscheinlich die nächste Milliarde Jahre nicht. Denn die meisten hellen, jungen Sterne werden explodieren. Dabei zerstören sie einen Großteil des Staubs und treiben das meiste Gas fort.

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An der Cygnus-Wand

Im Bild leuchtet ein roter Wall, der die Form eines W hat. Er ist von Dunkelnebeln umgeben. Rundum sind Sterne verteilt.

Bildcredit: Jimmy Walker

Die lebhafte Himmelslandschaft zeigt einen w-förmigen leuchtenden Grat. Es ist die Cygnus-Wand. Der kosmische Grat ist etwa 20 Lichtjahre lang und gehört zu einem größeren Emissionsnebel. Dieser hat seinen unverwechselbaren Umriss und wird landläufig Nordamerikanebel genannt.

Das Mosaik entstand aus zwei Bildern, die mit Schmalbandfiltern aufgenommen wurden. Das verräterische rötliche Leuchten stammt von ionisierten Wasserstoffatomen. Es wird abgestrahlt, wenn sie mit Elektronen rekombinieren. Das rote Licht markiert eine Ionisationsfront und die Silhouetten dunkler, staubiger Gestalten.

Die dunklen Gestalten werden von der energiereichen Strahlung heißer, massereicher Sterne im Sichtfeld der Region geformt. Es sind Wolken aus kühlem Gas und Staub, in denen wahrscheinlich Sterne entstehen. Der Nordamerikanebel ist als NGC 7000 katalogisiert. Er ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt.

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Polarlicht über isländischem Gletscher

Über einem isländischen Gletscher schimmern grüne Polarlichter. Die Gletscherlagune vorne war so ruhig, dass sie die Sternbilder Schwan, Leier und Herkules spiegelte.

Bildcredit und Bildrechte: James Boardman Woodend

Mehrere Dinge führten zu diesem preisgekrönten Schnappschuss: eine dunkle Nacht, wenig Wolken, eine prachtvolle Polarlichtschau und ein Gewässer. Es war ruhig und eisfrei genug, um die Sterne zu spiegeln.

Diese Himmelslandschaft zeigt Aktivität und Ruhe. Sie war im Jänner vor einem Jahr über dem isländischen Gletscher Vatnajökull zu beobachten. Vorne ruht die Gletscherflusslagune Jökulsárlón.

An den Polen der Erde ist der Himmel weiterhin oft von Polarlichtern bedeckt, da unsere Sonne nahe dem Maximum der Sonnenaktivität ist. Sie schleudert energiereiche Wolken aus Plasma ins Sonnensystem.

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Säulen und Strahlen im Pelikannebel

Unten türmt sich eine zinnoberrote Wolke wie ein Berg auf. Rechts oben ragt eine Staubsäule aus dem Nebel. Aus ihrer Spitze verströmt ein junger Stern Strahlen, es ist ein Herbig-Haro-Objekt.

Bildcredit und Bildrechte: Larry Van Vleet (LVVASTRO)

Welche dunklen Strukturen lauern im Pelikannebel?

Der Pelikannebel ist ein vogelförmiger Nebel im Sternbild eines Vogels (Cygnus, der Schwan). Er ist von neu entstandenen Sternen gesprenkelt und mit dunklem Staub befleckt. In den kühlen Atmosphären junger Sterne entstehen rauchgroße Staubkörnchen. Sie werden von Sternwinden und bei Explosionen verteilt.

Rechts verströmt ein Stern eindrucksvolle Herbig-HaroStrahlen. Dabei zerstört er die Staubsäule, die ihn enthält. Sie ist ein Lichtjahr lang.

Das Bild wurde wissenschaftlich gefärbt, um Licht zu betonen, das von kleinen Mengen an ionisiertem Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel im Nebel abgestrahlt wird. Der Nebel besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium. Der Pelikannebel (IC 5067 und IC 5070) ist etwa 2000 Lichtjahre entfernt. Man findet ihn mit einem kleinen Teleskop nordöstlich vom hellen Stern Deneb.

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