Wolken und ein goldener Mond

Über Wolken mit einem hellen Rand leuchtet der goldene Vollmond. Er wurde so abgebildet, dass auch die dunklen Meere gut erkennbar sind. Manche erkennen darin ein Gesicht oder einen Hasen, dessen Ohren nach links oben gestreckt sind.

Bildcredit und Bildrechte: Alexsandro Mota

Am 10. Juli ging bei Sonnenuntergang der helle Vollmond auf und sein goldenes Licht beleuchtete Wolken am Himmel über Conceição do Coité in Bahia, Brasilien.

Das malerische Foto entstand mithilfe eines Teleobjektivs. Die hellste Mondphase wurde einmal kurz und einmal lang belichtet. Die beiden Aufnahmen wurden kombiniert und zeigen so Details der Mondoberfläche im hellen Mondlicht und ein zartes Schillern entlang der von hinten angestrahlten Wolkenlandschaft.

Auf der Südhalbkugel der Erde ist der Juli-Vollmond natürlich ein Wintermond. Doch im Norden ist er manchen als Donnermond bekannt, in Anspielung an das oft stürmische Wetter im Sommermonat Juli.

Zur Originalseite

LDN 1235: Der Hainebel

Graubraune Staubwolken breiten sich in dieser Himmelslandschaft aus. Dazwischen befinden sich einige blaue Reflexionsnebel. Im Hintergrund sind viele zarte und einige größere Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Timothy Martin

Der Hainebel – kein Gewässer dieser Erde wäre groß genug, ihn zu beherbergen. Diese räuberische Erscheinung stellt jedoch keine Gefahr für uns dar, da sie nur aus Gas und Staub besteht.

Der dunkle Staub erinnert etwas an Zigarettenrauch, er ist aber in den kühlen Atmosphären von Riesensternen entstanden. Das von ihnen ausgestoßene Gas wird meist Teil einer neuen Gas- und Staubwolke. Die Gravitation in diesen Wolken verdichtet das Material und lässt neue massereiche Sterne entstehen.

Deren energiereiches Licht und die schnellen Sternenwinde meißeln regelrecht die faszinierendsten Gebilde in ihre Entstehungswolke. Die dabei erzeugte Hitze verdampft die trüben Molekülwolken, verteilt den Wasserstoff in der Umgebung und lässt ihn rot leuchten. Wenn die Molekülwolken nach und nach zerfallen, erkennen wir Menschen vertraute Formen in diesen prächtigen Wolken – ganz so, wie wir es mit den irdischen Wolken machen.

Gemeinsam mit den kleineren Staubnebeln Van den Bergh 149 und 150 erstreckt sich der auch als LDN 1235 bekannte Hainebel über etwa 15 Lichtjahre. Er ist in einer Entfernung von ungefähr 650 Lichtjahren im Sternbild Kepheus, dem König des einstigen Aithiopia, zu finden.

Zur Originalseite

Such den Mann im Mond

Der Erdmond steht hinter einem Felsenhügel. Der Mond ist fast voll. Auf dem Hügel ist die Silhouette einer Person zu sehen, die durch ein Teleskop blickt. Durch eine Überlagerung wird ein Teil des Mondes verdunkelt, der für manche wie ein Gesicht aussieht.

Bildcredit und Bildrechte: Dani Caxete

Wer hat schon mal den Mann im Mond gesehen? Diese Frage spielt auf die menschliche Fähigkeit des Gestaltsehens an. Das ist die Art Sinnestäuschung, bei der wir bekannte Bilder in zufälligen Mustern sehen, obwohl sie darin nicht existieren.

Die gemusterte Oberfläche des Vollmonds wurde Gegenstand von zahlreichen Identifikationen mit Bildern. Nicht nur in der Gegenwartskultur, sondern auch in allen möglichen volkstümlichen Geschichten überall auf der Welt und durch alle Geschichte.

Beispiele dafür hängen natürlich von der Ausrichtung ab, mit der der Mond jeweils gesehen wird. Sie reichen von einer Frau im Mond bis zu einem Hasen oder Kaninchen im Mond. Ein Gesicht ist wohl am leichtesten zu erkennen: Dieser „Mensch im Mond“ interpretiert zwei dunkle, einigermaßen runde Gebiete – Mond“meere“ oder Maria – als die Augen (im Bild direkt über der Mitte des Mondes).

Überraschenderweise gibt es auf diesem Bild wirklich einen Mann des Monds. Wenn man genau hinsieht, erkennt man im Vordergrund eine Person mit einem Teleskop als Silhouette im Gegenlicht des Mondes.

Dieses gut geplante Bild wurde 2016 in Cadalso de los Vidrios im spanischen Madrid aufgenommen.

Zur Originalseite

NGC 6188: Die Drachen von Ara

Vor einem blau leuchtenden Hintergrund verstricken sich dichte braune Staubranken, die entfernt an Drachen erinnern.

Bildcredit und Bildrechte: Carlos Taylor

Kämpfen Drachen am Altar des Himmels? Obwohl es so aussieht, sind diese Drachen nur optische Täuschungen aus Gas und Staub.

Der Emissionsnebel NGC 6188 beheimatet leuchtende Wolken und liegt in einer Entfernung von rund 4.000 Lichtjahren in der Nähe einer großen Molekularwolke im südlichen Sternbild Altar (Ara), die in sichtbaren Teilen des elektromagnetischen Spektrums unsichtbar ist.

Junge, massereiche Sterne der eingebetteten Ara-OB1-Assoziation entstanden in der Region vor ein paar Millionen Jahren, formten das dunkle Aussehen des Nebels und halten das Leuchten des Nebels durch Sternwinde und intensive ultraviolette Strahlung am Leben.

Die jüngste Sternentstehung wurde vermutlich durch die Winde und Supernovaexplosionen früherer Sterngenerationen, die durch das Molekulargas gerast sind und das Gas komprimiert haben, ausgelöst.

Das beeindruckende, detailreiche Bild zeigt eine Fläche, die sich über 2 Grad (4 Vollmonde) erstreckt, was einer Ausdehnung von über 150 Lichtjahren entspricht (bei der geschätzten Entfernung von NGC 6188).

Zur Originalseite

Polarlicht: Ein Phönix über Island

Ein grünes Polarlicht füllt den sternenklaren Himmel. Im Vordergrund befinden sich ein Berg und ein See. Manche erinnert das Polarlicht an einen fliegenden oder aufsteigenden Phönix.

Bildcredit und Bildrechte: Hallgrimur P. Helgason; Rollover-Beschriftung: Judy Schmidt

Die anderen, die Polarlichter beobachteten, waren schon nach Hause gegangen. Um 3:30 Uhr morgens in einer ruhigen isländischen Septembernacht waren die meisten Nordlichter abgeklungen. Plötzlich und unerwartet strömte ein neuer Ausbruch an Teilchen vom Weltraum herein und erhellte noch einmal die Erdatmosphäre.

Diesmal leuchtete in der Nacht eine überraschend PareidolieForm auf, die an einen riesigen Phönix erinnerte. Die Kameraausrüstung stand bereit, zwei schnelle Bilder vom Himmel wurden fotografiert und gleich danach ein drittes von der Landschaft.

Der Berg im Hintergrund ist Helgafell, der kleine Fluss im Vordergrund ist der Kaldá. Beide liegen 30 Kilometer nördlich von Islands Hauptstadt Reykjavík. Menschen mit Erfahrung bei der Himmelsbeobachtung merken vermutlich, dass links über dem Berg das Sternbild Orion leuchtet. Der Sternhaufen der Plejaden ist über der Bildmitte zu sehen.

Das Polarlicht leuchtete im Jahr 2016, es blieb nur eine Minute bestehen und verschwand dann für immer. Man würde es vielleicht ins Reich der Märchen verweisen, wenn es nicht auf diesem digitalen Bildmosaik dokumentiert worden wäre.

Himmelsüberraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

Zur Originalseite

Gespenstisches Polarlicht über Kanada

Über einer verschneiten Landschaft mit Wald und Bäumen leuchtet am Himmel ein grünes Polarlicht, dessen Form an einen Geist erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Yuichi Takasaka, TWAN

Woran erinnert euch dieses Polarlicht? Als der Fotograf 2013 am frühen Morgen der Kälte trotzte und im Norden von Kanada den Himmel beobachtete, tauchte ein sehr ungewöhnliches Polarlicht auf. Es hatte eine klare Form, aber welche? Der Astrofotograf notierte zwei gespenstische Vorschläge: „Hexe“ und „Göttin der Dämmerung“. Weitere auf Halloween bezogene Vorschläge sind willkommen.

Neben fantasievollen Pareidolie-Interpretationen hatte das Polarlicht eine typische grüne Farbe. Es entstand sicherlich durch die wissenschaftlich alltägliche Wechselwirkung von energiereichen Teilchen aus dem Weltall, die auf Sauerstoff in der oberen Erdatmosphäre prallten.

Im Vordergrund seht ihr am unteren Bildrand den gefrorenen Alexandrafall, in der Mitte stehen immergrüne Bäume.

APOD sucht professionelle Gastautor*innen und Redaktionsassistenten*

Zur Originalseite

C 2118: Der Hexenkopfnebel

Eine bläulich leuchtende Nebelwolke sieht aus wie das Gesicht einer Hexe mit aufgerissenem Mund, das schräg nach rechts unten blickt.

Bildcredit und Bildrechte: Abdullah Alharbi

Sieht dieser Nebel wie der Kopf einer Hexe aus? Der Nebel wird landläufig Hexenkopfnebel genannt, weil seine Form, so sagt man, an die halloweenartige Karikatur eines Hexenkopfes erinnert. Wie genau, darüber kann man nur rätseln.

Klar ist, dass IC 2118 etwa 50 Lichtjahre groß ist und aus Gas und Staub besteht. Er blickt zum nahen Stern Rigel, von dem er teilweise erodiert wurde. Rigel ist einer der helleren Sterne im Sternbild Orion und befindet sich unter dem Rand dieses Bildes.

Die blaue Farbe des Hexenkopfnebels entsteht nicht nur durch Rigels intensiv blaues Sternenlicht, sondern auch, weil die Staubkörnchen blaues Licht stärker streuen als rotes. Derselbe physikalische Prozess führt dazu, dass der Tageshimmel der Erde blau erscheint, obwohl die streuenden Teilchen in der Erdatmosphäre Moleküle von Stickstoff und Sauerstoff sind.

Zur Originalseite

Der Hainebel

Der Hainebel im Sternbild Kepheus ist eine blau leuchtende Wolke aus Staub und Gas. Sie leuchtet in der Bildmitte.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Kennedy

Für den Hainebel ist kein Meer der Erde groß genug. Diese Raubtier-Erscheinung ist für uns keine Gefahr, da sie nur aus interstellarem Gas und Staub besteht. Dunkler Staub wie dieser ist ähnlich wie Zigarettenrauch. Er entsteht in den kühlen Atmosphären von Riesensternen.

Nachdem massereiche Sterne Gas ausgestoßen haben und dieses durch Gravitation wieder komprimiert wurde, können sie faszinierende Gebilde in ihre Entstehungswolken meißeln. Ihre Modellierwerkzeuge sind energiereiches Licht und schnelle Sternwinde. Die Hitze, die sie erzeugen, verdampft die trüben Molekülwolken. Dabei wird der Wasserstoff in der Umgebung verteilt und leuchtet rot. Während die Molekülwolken zerfallen, erkennen Menschen in diesen prächtigen Wolken bekannte Symbole, ähnlich wie bei irdischen Wolken aus Wasserdampf.

Der Hainebel umfasst zusammen mit kleineren Staubnebeln wie Lynds Dunkelnebel 1235 oder Van den Bergh 149 und 150 etwa 15 Lichtjahre. Er ist etwa 650 Lichtjahre entfernt im leuchtet Sternbild Kepheus, dem König von Aithiopia.

Zur Originalseite