Es war einmal an einem Sonnwendabend

Auf einem kleinen Planeten steht eine Person. Dahinter sind Lichtsäulen und ein verzerrter Stausee zu sehen. Am linken unteren Rand des Planeten stehen Bäume. Nach rechts breitet sich die Milchstraße aus.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek

An einem Sonnwendabend starrte ein kleiner Prinz über einen gefrorenen kleinen Planeten am Rand einer großen Galaxie. Der kleine Planet war natürlich die Erde. Sie ist auf dieser Projektion von Horizont zu Horizont und von Nadir zu Zenit sichtbar.

Das Bild ist ein digitales Mosaik. Es entstand am Ufer der Talsperre Seč in Tschechien. Also ist die große Galaxie die Milchstraße und das hellste Licht am Horizont des Planeten ist die Venus. Man sieht sie auf der ganzen Welt als gleißenden Abendstern der Saison. Zu den Schätzen am dunklen Himmel ringsum gehören die Plejaden und der Nordamerikanebel, der in einer staubigen galaktischen Spalte liegt. Zodiakallicht umgibt die Venus als zartes Band in der Nacht. Doch die farbenprächtigen Lichtsäulen leuchten in den Straßen näher der Heimat.

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Meteore über dem Berg mit vier Mädchen

Hinter einem Zelt ist eine nächtliche Berglandschaft mit Gipfeln. Am Himmel darüber ziehen zahllose Meteore der Perseïden ihre Spuren an einem sternklaren Himmel mit vielen interessanten Himmelsobjekten. Sie strömen von einem Radianten im Sternbild Perseus aus.

Bildcredit und Bildrechte: Alvin Wu

In manchen Nächten regnet es Meteore. Der jährliche Meteorstrom der Geminiden erreicht in den nächsten beiden Nächten seinen Höhepunkt. Dann regnet der Staub von Asteroiden auf die Erde herab. Dieses Jahr sind die Geminiden blasser, denn der helle Vollmond am Mittwoch erschwert die Beobachtung in den langen Nächten.

Das Bild entstand beim Meteorstrom der Perseïden im August dieses Jahres. Dabei wurden viele Lichtspuren über dem Berg mit vier Mädchen in Zentralchina fotografiert. Rechts oben steht der helle offene Sternhaufen der Plejaden. Viele Emissionsnebel leuchten rot, die meisten liegen im diagonalen Band der Milchstraße.

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Großer Riss nahe dem Zentrum der Milchstraße

Vertikal verläuft eine dunkle Staubwolke durch das sternenübersäte Bild der Milchstraße, sie ist stark gefasert und verästelt. Dazwischen leuchten viele rote Nebel aus Wasserstoff.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Dieses prachtvolle Mosaik ist 50 Grad hoch. Es entstand aus mehr als 100 Teleskopbildern und folgt der großen Teilung. Das ist ein dunkler Fluss aus Staub und molekularem Gas in der Ebene unserer Milchstraße. Folgt dem galaktischen Äquator, der oben von der Mitte abwärts verläuft. Er führt durch die helleren Sterne in den Sternbilden Adler, Schlange und Schild.

Unten in der Mitte der Milchstraße befindet sich der Schütze. Auf dem Weg begegnet ihr vielen undurchsichtigen Dunkelnebeln, die Hunderte Lichtjahre entfernt sind. Bänder aus Sternenlicht in der Milchstraße flankieren sie. Das verräterische rötlichen Leuchten zeigt Sternbildungsregionen. Namhafte Messierobjekte sind der Adlernebel M16 und der Omeganebel M17, die Sagittarius-Sternwolke M24, der schöne Trifid M20 und die breite Lagune M8.

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Geister-Polarlicht über Kanada

Über einer verschneiten Winterlandschaft steht am Horizont ein Wald, im Vordergrund ist ein gefrorener Wasserfall. Am Himmel leuchtet ein Polarlicht in Form einer Gestalt, die an eine Hexe oder eine Göttin erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Yuichi Takasaka, TWAN

Woran erinnert das Polarlicht? An einem frühen Morgen im Jahr 2013 trotzte ein Astrofotograf der Kälte. Er wollte den Himmel im kanadischen Norden beobachten. Da leuchtete ein sehr ungewöhnliches Polarlicht auf. Es war eindeutig wie etwas geformt, aber was? Der Fotograf machte zwei geisterhafte Vorschläge: Hexe oder Göttin der Dämmerung. Auch ihr könnt einen Vorschlag machen, der auf Halloween anspielt.

Das Polarlicht bot fantastische Interpretationen durch Pareidolie. Seine Farbe war ein typisches Grün. Es entstand durch die wissenschaftlich bekannte Wechselwirkung, bei der energiereiche Teilchen aus dem Weltraum mit Sauerstoff in der oberen Erdatmosphäre reagieren. Vorne sind die gefrorenen Alexandrafälle, dahinter stehen immergrüne Bäume.

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Monduntergang bei Whitby Abbey

Das Panorama zeigt die Whitby-Abbey, ein verfallenes Benediktinerkloster an der englischen Yorkshireküste. Dahinter leuchtet der Jagdmond im Oktober.

Bildcredit und Bildrechte: Chris Kotsiopoulos (GreekSky)

Der Jagdmond im Oktober leuchtet in dieser schaurigen Nachtszene über dem Horizont. Er geht hinter den Bögen der Whitby-Abbey unter. Das Mondlicht beleuchtet den Grund und die Wände des verfallenen Benediktinerklosters. Es steht auf einer Klippe mit Blick über die Nordsee an der englischen Yorkshireküste.

Freunde des Romans Dracula von Bram Stoker aus dem Jahr 1897 kennen das Kloster und die Stadt Whitby. Es ist der Schauplatz, wo der Graf aus Siebenbürgen vor der englischen Küste Schiffbruch erlitt. Der berühmteste Vampir der Literatur verwandelte sich in einen gewaltigen Hund, sprang an Land und lief die Klippe zum verfallenen Kloster hinauf. Das 360-Grad-Panorama ist eine dramatische Fischaugenansicht. Es entstand aus 23 Fotos, die digital zusammengefügt wurden.

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Adlerpolarlicht über Norwegen

Über einem norwegischen Fjord schimmert ein prachtvolles grünes Polarlicht, das an einen Adler erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Bjørn Jørgensen

Was schwebt da am Himmel? Ein Polarlicht, das 2012 fotografiert wurde. Fünf Tage davor fand auf unserer Sonne ein großer koronaler Massenauswurf statt. Er schleuderte eine Wolke schneller Elektronen, Protonen und Ionen zur Erde. Zwar zog ein Großteil dieser Wolke an der Erde vorbei. Doch ein Teil davon traf die Magnetosphäre unseres Planeten. Das führte in hohen nördlichen Breiten zu spektakulären Polarlichtern.

Diese Polarlichtkorona über dem Grøtfjorden in Norwegen war besonders fotogen. Das schimmernde grüne Leuchten entsteht, wenn Sauerstoff in der Atmosphäre rekombiniert. Manche erkennen in diesem Polarlicht einen großen Adler. Wenn ihr etwas anderes seht, teilt es uns mit!

Die stärkste Aktivität der Sonne ist inzwischen vorbei. Doch unsere Sonne ist weiterhin gelegentlich aktiv. Dann erzeugt sie eindrucksvolle Polarlichter auf der Erde – zum Beispiel letzte Woche.

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Gemini-Nord-Observatorium

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Joy Pollard (Gemini-Observatorium)

Es erinnert an eine fliegende Untertasse. Doch die ausgeklügelte Konstruktion dient nicht dem Transport kluger Außerirdischer im klassischen Scifi-Film „Der Tag, an dem die Erde stillstand„. Stattdessen soll sie unser Wissen über das Universum verbessern.

Es ist die Kuppel des Observatoriums Gemini Nord. Sie befindet sich auf dem Gipfel eines Berges auf Hawaii. Innen steht eines von zwei baugleichen Teleskopen. Sein Spiegel ist 8,1 m groß. Gemini Nord ergänzt sein Zwillings-Observatorium Gemini Süd auf der Südhalbkugel in Chile. Zusammen haben die Teleskope Zugang zum ganzen Himmel des Planeten Erde. Das Bild entstand aus 85 Einzelbildern. Sie wurden mit einer Kamera auf einem Stativ fotografiert. Jedes Einzelbild ist 30 Sekunden belichtet.

Man sieht deutlich, dass die Erde nicht stillstand. Die konzentrischen Strichspuren um den Nordpol am Himmel wurden so justiert, dass die Enden der Bögen etwas heller sind. Sie zeigen die Rotation der Erde um ihre Achse. Der Polarstern steht auf der geografischen Breite von Hawaii nahe am Horizont. Er bildet die kürzeste Strichspur. Der blassere, dichte Wald aus Strichspuren rechts zeigt die Milchstraße, die gerade aufgeht.

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Die Sternennacht als Schnitzeljagd

Im Gemälde "Sternennacht" von van Gogh sind zahlreiche Weltraumbilder versteckt. Das Bild ist eine Schnitzeljagd.

Bildcredit: Vincent van Gogh; Digitalcollage und Bildrechte: Ronnie Warner

Wusstet ihr, dass van Goghs Gemälde Sternennacht den Kometen Hale-Bopp zeigt? Hoffentlich nicht, denn es stimmt nicht. Doch er ist im Bild. Es wirkt auf den ersten Blick wie eine digitale Reproduktion der ursprünglichen Sternennacht. Doch es ist eine moderne Interpretation. Diese ehrt nicht nur eines der berühmtesten Gemälde des zweiten Jahrtausends. Es ist auch eine Schnitzeljagd.

Findet ihr einen Kometen, eine Spiralgalaxie, einen offenen Sternhaufen und einen Supernovaüberrest im Bild? Zu einfach? Gut, dann sucht die Ringe der Supernova 1987A, den Nebel NGC 2392, den Krebsnebel, Thors Helm, die Wagenradgalaxie und den Ameisennebel.

Immer noch zu simpel? Dann, bitte sehr, findet ihr sicherlich weitere versteckte Bilder, die hier nicht erwähnt wurden. Es gibt mehrere. Im APOD-Forum „The Asterisk“ wird darüber diskutiert. Am Ende versteckte der Collagist auch die Vermeer-Bildmontage zum 10. Jahrestag von APOD zur Feier von APOD.

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