NGC 2170: Himmlisches Stillleben

Das Bild zeigt eine Sternenlandschaft mit braunen Nebeln, im Bild sind mehrere Sterne mit blau leuchtender Umgebung verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Leonardo Julio und Carlos Milovic (Astronomia Pampeana)

Ist das ein Gemälde oder eine Fotografie? Dieses himmlische Stillleben wurde mit einem kosmischen Pinsel gemalt. Nahe der Bildmitte leuchtet der staubhaltige Nebel NGC 2170. Dieser Nebel reflektiert das Licht nahe gelegener heißer Sterne.

NGC 2170 wird von weiteren bläulichen Reflexionsnebeln begleitet. Auch eine rote Emissionsregion und viele dunkle Absorptionsnebeln befinden sich auf der Kulisse mit bunten Sternen. Wolken aus Gas, Staub und heißen Sternen sind wie gewöhnlicher Hausrat, den Maler von Stillleben häufig für ihre Bilder wählten, zu dieser Szenerie angeordnet.

Das Bildfeld zeigt eine massereiche Molekülwolke im Sternbild Einhorn (Monoceros), in der Sterne entstehen. Die gewaltige Molekülwolke Mon R2 liegt sehr nahe, sie ist nur etwa 2400 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung wäre die Leinwand breiter als 60 Lichtjahre.

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Meropes Reflexionsnebel

Oben in der Mitte strahlt ein heller Stern, hinter dem eine gefaserte blaue Wolke leuchtet. Im Bild sindeinige gezackte Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Leonardo Orazi

Reflexionsnebel reflektieren das Licht eines nahen Sterns. Viele kleine Kohlenstoffkörnchen im Nebel streuen das Licht. Die blaue Farbe ist typisch für Reflexionsnebel. Sie entsteht, weil der Kohlenstoffstaub blaues Licht effizienter streut als rotes. Die Helligkeit des Nebels hängt von der Größe und Dichte der reflektierenden Staubkörnchen ab, aber auch von der Farbe und Helligkeit des Nachbarsterns oder der Nachbarsterne.

Der Nebel NGC 1435 umgibt Merope (23 Tau). Merope ist einer der hellsten Sterne der Plejaden (M45). Die Nebeligkeit der Plejaden entsteht durch die zufällige Begegnung eines offenen Sternhaufens mit einer staubhaltigen Molekülwolke.

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Orion in Gas, Staub und Sternen

Das Panorama zeigt die Molekülwolke im Orion, rechts oben ist der Orionnebel, links unten der Flammennebel und der Pferdekopfnebel, von dort aus steigen die drei Gürtelsterne des Orion nach links oben diagonal auf.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Das Sternbild Orion bietet viel mehr als drei Sterne in einer Reihe. Die lang belichtete Aufnahme zeigt alle Dunkelnebel und Sternhaufen im riesigen OrionMolekülwolkenkomplex, die in den Büscheln der Gaswolken eingebettet sind. Links leuchten die berühmten hellen drei Sterne im Gürtel des Orion.

Der unterste Gürtelstern ist Alnitak. Daneben lodert der Flammennebel. Sein leuchtender angeregter Wasserstoff ist in Fasern aus dunklem braunem Staub eingebettet. Unter der Bildmitte liegt rechts neben Alnitak der Pferdekopfnebel, eine dunkle Kerbe aus dichtem Staub. Der Pferdekopfnebel ist die vielleicht am besten erkennbare Nebelform am Himmel.

Rechts oben ist M42, der Orionnebel. Er ist ein energiereicher Kessel aus turbulentem Gas, und ist mit bloßem Auge sichtbar. Im Inneren entsteht ein neuer offener Sternhaufen. Links neben M42 steht ein markanter, bläulicher Reflexionsnebel. Er wird manchmal „Laufender Mann“ genannt und enthält viele helle blaue Sterne.

Das Bild besteht aus digital zusammengefügten Einzelaufnahmen, die in mehreren Nächten aufgenommen wurden. Der Bereich, den das Panorama zeigt, ist etwa 75 Lichtjahren breit. Die Objekte darin sind ungefähr 1500 Lichtjahre entfernt.

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Staub des Orionnebels

Der Orionnebel im Bild ist von üppigen braunen Staubwolken umgeben. Im Bild sind auch ziemlich gleichmäßig Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Nicolás Villegas

Was umgibt eine Sternbildungsstätte? Im Fall des Orionnebels: Staub. Der Orionnebel ist etwa 1600 Lichtjahre entfernt. Seine ganze Umgebung ist mit komplexen, malerischen Filamenten aus Staub gefüllt. Der Staub ist in sichtbarem Licht blickdicht. Er entsteht in der äußeren Atmosphäre massereicher, kühler Sterne und wird von einem starken Teilchenwind ausgestoßen.

Das Trapez und andere Sternhaufen, die gerade entstehen, sind in den Nebel eingebettet. Die verschachtelten Fasern aus Staub, die M42 und M43 umgeben, wirken im Bild braun, während das zentrale Gas rot leuchtet. Im Lauf der nächsten Millionen Jahre zerstören die Sterne, die jetzt entstehen, langsam einen Großteil von Orions Staub oder verteilen ihn in der Galaxis.

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Molekülwolke Barnard 68

Im Bild verdeckt eine dunkle Wolke die zahllosen Sterne im Hintergrund.

Bildcredit: FORS-Team, 8,2-Meter VLT Antu, ESO

Wohin sind die Sterne verschwunden? Was früher für ein Loch am Himmel gehalten wurde, ist nun unter Astronomen als dunkle Molekülwolke bekannt. Hier absorbiert eine hohe Konzentration an Staub und molekularem Gas praktisch alles an sichtbarem Licht, das von den Sternen im Hintergrund abgestrahlt wird.

Die unheimliche, dunkle Umgebung macht das Innere von Molekülwolken zu den kältesten und isoliertesten Orten im Universum. Zu den namhaftesten dieser dunklen Absorptionsnebel zählt eine Wolke im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus). Sie ist als Barnard 68 bekannt und oben abgebildet. Dass in der Mitte keine Sterne zu sehen sind, lässt vermuten, dass Barnard 68 relativ nahe liegt. Messungen zufolge ist er etwa 500 Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von einem halben Lichtjahr.

Es ist nicht genau bekannt, wie Molekülwolken wie Barnard 68 entstehen, doch wir wissen, dass diese Wolken wahrscheinlich Orte sind, an denen neue Sterne entstehen. Man fand sogar heraus, dass wahrscheinlich auch Barnard 68 kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. Im Infrarotlicht ist es möglich, durch die Wolke hindurchzusehen.

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Sh2-239: Himmlisches Impasto

Das Bild zeigt eine Mokekülwolke, die zum Teil sehr dunkel ist. Darin sind viele rosarot leuchtende Nebel eingebettet, die junge Sterne verraten.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Universität von Arizona

Der kosmische Pinsel der Sternbildung gestaltete diese hübsche Mischung aus Staub und dunklen Nebeln. Die Region ist als Sh2-239 und LDN 1551 katalogisiert. Sie liegt am südlichen Rand des Taurus-Molekülwolkenkomplexes, der etwa 450 Lichtjahre entfernt ist.

Die Leinwand ist fast 3 Lichtjahre breit und voller Anzeichen von eingebetteten jungen stellaren Objekten. Diese Protosterne treiben dynamische Ausflüsse in das umgebende Medium. Nahe der Bildmitte ist ein kompakter, verräterischer roter Strahl aus komprimiertem Wasserstoff in der Nähe der Infrarotquelle IRS5. Diese Infrarotquelle ist als System aus vier Protosternen bekannt, die von Staubscheiben umgebenen sind.

Darunter liegen die breiteren, helleren Flügel von HH 102. Es ist eines der vielen Herbig-Haro-Objekte in dieser Region. Herbig-Haro-Objekte sind Nebelgebilde, die mit neu entstandenen Sternen einhergehen. Abschätzungen lassen vermuten, dass die Region LDN 1551, in der Sterne entstehen, etwa 50 Sonnenmassen an Material enthält.

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Von den Plejaden zu den Hyaden

Links leuchten die Plejaden, sie sind von blauen Nebeln umgeben, rechts ein orangefarbener Stern, der ebenfalls von einem offenen Sternhaufen umgeben ist. Im Hintergrund sind braune Staubwolken und kleine Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Diese kosmische Aussicht im zahmen Sternbild Stier (Taurus) zeigt fast 20 Grad. Sie beginnt bei den Plejaden und endet bei den Hyaden. Diese sind zwei der bekanntesten Sternhaufen am Himmel des Planeten Erde.

Links steht der hübsche Sternhaufen der Plejaden. Er ist etwa 400 Lichtjahre entfernt. In der vertrauten Himmelsszene leuchten die Haufensterne hinter Staubwolken, die blaues Sternenlicht streuen. Der v-förmige Haufen der Hyaden sieht verglichen mit den kompakten Plejaden viel loser aus. Er liegt einiges näher, nur 150 Lichtjahre entfernt.

Der Sternhaufen der Hyaden ist scheinbar am hellen Aldebaran verankert, einem roten Riesenstern mit gelblicher Erscheinung. Doch Aldebaran ist nur 65 Lichtjahre entfernt und liegt nur zufällig in einer Sichtlinie mit dem Sternhaufen der Hyaden.

Im gesamten Mosaik aus 12 Einzelbildern sind zarte Staubwolken am Rand der Taurus-Molekülwolke verteilt. Das Weitwinkelfeld zeigt auch den jungen Stern T Tauri und Hinds veränderlichen Nebel. Er steht am Himmel etwa vier Grad links von Aldebaran.

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HH-222: Der Wasserfallnebel

Die Nebel im Bild sind links dunkelbraun und rechts grün. Durch die Mitte fällt eine orangefarbene Struktur, deren Form an einen Wasserfall erinnert.

Bildcredit: Z. Levay (STScI/AURA/NASA), T.A. Rector (U. Alaska Anchorage) und H. Schweiker (NOAO/AURA/NSF), KPNO, NOAO

Wie entstand der Wasserfallnebel? Das weiß niemand genau. Diese Struktur in der Region NGC 1999 im großen Orion-Molekülwolkenkomplex ist eine der geheimnisvolleren, die bisher am Himmel entdeckt wurden.

Der längliche, gasförmige Strom trägt die Bezeichnung HH-222. Er ist etwa zehn Lichtjahre lang und strahlt eine ungewöhnliche Palette an Farben ab. Eine Hypothese besagt, dass die Gasfilamente durch den Wind eines jungen Sterns entstehen, der auf eine nahe Molekülwolke trifft. Das erklärt jedoch nicht, warum der Wasserfall und zartere Ströme bei einer hellen, aber ungewöhnlich nichtthermischen Radioquelle links oben zu der gekrümmten Form zusammenlaufen.

Eine andere Hypothese lautet, dass die ungewöhnliche Radioquelle von einem Binärsystem stammt. Das Binärsystem enthält demnach einen heißen, weißen Zwerg, einen Neutronenstern oder ein schwarzes Loch, und der Wasserfall strömt von diesem energiereichen System aus. Solche Systeme sind jedoch meist starke Röntgenquellen. Es wurden aber keine Röntgenstrahlen gemessen.

Vorläufig ist der Fall ungeklärt. Vielleicht lösen gut geplante künftige Beobachtungen und kluge Schlussfolgerungen den wahren Ursprung dieses rätselhaften Nebelstreifs.

Astronomie: Welche „rätselhaften Dinge“ sind am Himmel zu sehen?
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