Sternbildungsgalaxie M94

Das gelbliche Innere der Galaxie M94 im Sternbild Jagdhunde ist im Bild von einem blau leuchtenden Kranz umgeben. Außen herum läuft ein graugelber Ring, der nicht geschossen und auffallend komplex ist.

Bildcredit und Bildrechte: Leonardo Orazi

Warum ist das Zentrum von M94 so hell? Die Spiralgalaxie M94 hat einen Ring aus neu entstandenen Sternen. Sie sind um ihren Kern angeordnet. Das verleiht der Galaxie nicht nur eine ungewöhnliche Erscheinung, sondern auch ein starkes inneres Leuchten.

Eine der besten vorläufigen Hypothesen lautet, dass ein länglicher Knoten aus Sternen, der als Balken bezeichnet wird und in M94 rotiert, einen Ausbruch an Sternbildung im inneren Ring auslöste. Aktuelle Beobachtungen zeigen, dass der äußere, blassere Ring nicht geschlossen ist. Er ist außerdem relativ komplex.

Die Galaxie M94 ist etwa 30.000 Lichtjahre groß und an die 15 Millionen Lichtjahre entfernt. Man sieht sie mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici).

Zur Originalseite

Trio Leo

Die drei Galaxien im Bild sind Spiralgalaxien im Sternbild Löwe, die eng beisammen stehen. Die Galaxie links unten ist von der Kante zu sehen, ihre Scheibe wirkt fluffig. Durch die Mitte verläuft ein dunkles Staubband.

Bildcredit und Bildrechte: Philippe Durville

Diese berühmte Gruppe ist das Leo-Triplett. Es sind drei prächtige Galaxien in einem engen Sichtfeld, sogar dann, wenn man sie mit kleineren Teleskopen fotografiert. Einzeln sind sie als NGC 3628 (links), M66 (rechts unten) und M65 (oben) bekannt.

Alle drei sind große Spiralgalaxien. Doch sie sehen einander nicht ähnlich, weil ihre galaktischen Scheiben in verschiedenen Winkeln zu uns zeigen. NGC 3628 ist von der Seite zu sehen. Ihre undurchsichtigen Staubstraßen schneiden durch die Ebene der Galaxie. Die Scheiben von M66 und M65 sind stark genug geneigt, dass wir ihre Spiralstruktur sehen.

Gravitations-Wechselwirkungen zwischen den Galaxien der Gruppe führten zu verräterischen Zeichen. Dazu zählt die gekrümmte, aufgeblähte Scheibe von NGC 3628. Außerdem sind die Spiralarme von M66 in die Länge gezogen.

Das Bild der Region ist am Himmel ungefähr ein Grad groß, also so breit wie zwei Vollmonde. Das Trio ist mehr als 500.000 Lichtjahre entfernt. Dort ist das Bildfeld mehr 30 Millionen Lichtjahre breit.

Zur Originalseite

M51 – die Strudelgalaxie

In der Mitte ist eine Spiralgalaxie mit markanten Armen von oben zu sehen, die von vielen blauen Sternen und roten Sternbildungsstrukturen markiert ist. Oben rechts verläuft ein Spiralarm zu einer kleineren Begleitgalaxie, die gelbrötlich leuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Folgt der Deichsel des Großen Wagens vom Kasten aus, bis ihr zum letzten hellen Stern gelangt. Wenn ihr dann das Teleskop ein bisschen südwestlich schiebt, findet ihr vielleicht dieses tolle Paar wechselwirkender Galaxien. Sie sind der 51. Eintrag in Charles Messiers berühmtem Katalog.

Die große Galaxie ist vielleicht der Original-Spiralnebel. Sie hat eine klar definierte Spiralstruktur und ist auch als NGC 5194 katalogisiert. Die Spiralarme und Staubbahnen ziehen klar erkennbar über ihre Begleitgalaxie NGC 5195 (rechts).

Das Paar ist zirka 31 Millionen Lichtjahre entfernt. Es liegt offiziell im kleinen Sternbild Jagdhunde. M51 wirkt mit matt und verschwommen, wenn man sie mit dem Fernrohr betrachtet. Detailreiche Bilder wie dieses zeigen auffällige Farben und blasse Gezeitenbruchstücke rund um die kleinere Galaxie.

Zur Originalseite

M46 plus zwei

Ein Sternhaufen aus blauen Sternen leuchtet mitten im Bild. Doch zwei planetarische Nebel im Bild erwecken den Eindruck, als wäre der Sternhaufen schon älter. Wahrscheinlich sind die planetarischen Nebel näher bei uns als der Sternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Denis Priou

Galaktische oder offene Sternhaufen sind jung. Diese Sternschwärme entstehen in der Ebene der Milchstraße. Ihre Zahl schrumpft stetig, weil Haufenmitglieder durch galaktische Gezeiten und gravitative Wechselwirkung hinausgeschleudert werden.

Dieser helle Haufen ist als M46 bekannt und etwa 300 Millionen Jahre jung. Er enthält immer noch mehrere Hundert Sterne, die auf ungefähr 30 Lichtjahre verteilt sind. M46 ist an die 5000 Lichtjahre entfernt. Wir finden ihn im Sternbild Achterdeck (Puppis). Er enthält scheinbare Widersprüche zu seinem geringen Alter.

Der farbige kreisrunde Fleck rechts über der Mitte von M46 ist der planetarische Nebel NGC 2438. Rechts im Bild befindet sich PK231+4.1, ein zweiter, blasserer planetarischer Nebel. Er ist im Einschub darüber vergrößert. Planetarische Nebel sind eine kurze Schlussphase in der Existenz sonnenähnlicher Sterne, die mindestens eine Milliarde Jahre alt sind und deren zentraler Vorrat an Wasserstoff aufgebraucht ist.

Man vermutet jedoch, dass NGC 2438 nur 3000 Lichtjahre entfernt ist und sich mit einer anderen Geschwindigkeit bewegt als die Sterne im Haufen von M46. Der planetarische Nebel NGC 2438 und sein blasserer Kollege liegen wahrscheinlich nur zufällig in einer Sichtlinie mit den jungen Sternen von M46.

Zur Originalseite

Im Zentrum des Virgohaufens

Der Virgo-Galaxienhaufen ist am Himmel relativ groß. Hier sid die hellsten Galaxien im Bild verteilt, die sich darin befinden. Dazwischen leuchten dünn verteilte Sterne.

Bildcredit: NASA/ESA/ESO/NAOJ/G. Paglioli; Bildrechte: R. Colombari/G. Paglioli

Der VirgoGalaxienhaufen hat am Himmel einen Winkeldurchmesser von 5 Grad. Er ist also etwa 10-mal so breit wie der Vollmond. Sein Zentrum ist ungefähr 70 Millionen Lichtjahre entfernt. Damit ist er der nächstgelegene Galaxienhaufen in der Umgebung unserer Milchstraße.

Der Virgohaufen enthält mehr als 2000 Galaxien. Er übt einen merklichen Gravitationssog auf die Galaxien der Lokalen Gruppe um unsere Milchstraße aus. Der Haufen enthält nicht nur Galaxien voller Sterne, sondern auch Gas, das so heiß ist, dass es im Spektralbereich von Röntgen leuchtet. Die Bewegung der Galaxien in und um den Haufen zeigt, dass sie wohl mehr Dunkle Materie enthalten als sichtbare Materie, die wir direkt beobachten.

Oben ist die Mitte des Virgohaufens abgebildet. Sie enthält helle Messier-Galaxien wie Markarjans Augen links oben, M86 rechts über der Mitte oder M84 ganz rechts. Die Spiralgalaxie NGC 4388 befindet sich rechts unten.

Zur Originalseite

Die Eule und die Galaxie

In der Mitte leuchtet ein Stern, links unten ein Eulengesicht, rechts oben eine Spiralgalaxie, die wir von der Kante sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Christoph KaltseisGedicht: Entschuldigung an Edward Lear

Eule und Galaxie segeln auf den Himmelsmeeren
Mit Sternen so gelb und blau.

Sie wandeln zusammen unter dem Großen Bären,
du findest sie hier genau.

Die Galaxienpracht leuchtet bei Nacht,
Zehn Millionen Lichtjahre hinterm Mond.

Und hört nie das Geheule der ganz fernen Eule,
Die im Innern der Milchstraße wohnt.

Eine kosmische Beule ist die stolze Eule,
ihr Zentralstern ist schon taub.

Das Galaxienband steht auf dem Rand.
Es zeigt all seinen Staub,
Seinen Staub,
Seinen Staub,
Es zeigt all seinen Staub.

Originaltext:
The Owl and the Galaxy sail these skies
With blue and yellow star.

They go together beneath the Big Dipper,
If you wonder where they are.

The Galaxy’s light shines through the night,
Ten millions of light-years away.

But never fear the Owl is near,
Inside the Milky Way.

A cosmic shroud, the Owl is proud,
its central star a must.

And the spiral Galaxy lies on edge
To show off all its dust,
Its dust,
Its dust,
To show off all its dust.

Zur Originalseite

Die Wolken des Jägers Orion

Im Bild liegt das berühmte Sternbild Orion, links ist der Kopf, der Bogen ist nach oben gerichtet. Oben ist ein runder roter Nebel, rechts die halbkreisförmige rote Barnardschleife, in der Mitte schräg übereinander die blau leuchtenden Gürtelsterne.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Die Sternentstehungsgebiete im Jäger Orion sind in kosmischen Staub und leuchtenden Wasserstoff gehüllt. Sie liegen am Rand riesiger Molekülwolken, die etwa 1500 Lichtjahre entfernt sind. Die Aussicht ist etwa 30 Grad breit. Sie zeigt das bekannte Sternbild und seine Umgebung von Kopf (links) bis Fuß (rechts).

Der Orionnebel ist 1500 Lichtjahre entfernt. Er ist die nächstgelegene Sternbildungsregion. Im Bild liegt er rechts über der Mitte. Links daneben sind der Pferdekopfnebel, M78 und Orions Gürtelsterne.

Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt, seht ihr auch den roten Riesenstern Beteigeuze an der Schulter des Jägers. Beim Fuß gleißt der helle, blaue Stern Rigel. Er beleuchtet den Hexenkopfnebel darüber. Links bei Orions Kopf ist der leuchtende Nebel um Lambda Orionis. Der Stern trägt den Namen Meissa.

Der Orionnebel und die hellen Sterne sind leicht mit bloßem Auge sichtbar. Doch die Wolken und Emissionen im ausgedehnten interstellaren Gas im nebelreichen Komplex sind zu blass dafür. Sie sind auch viel schwieriger zu fotografieren. Das Mosaik aus Breitband-Teleskopbildern wurde mit Bilddaten ergänzt, die mit einem Schmalband-H-alpha-Filter aufgenommen wurden. Letztere betonen die überall vorhandenen Ranken aus angeregtem atomarem Wasserstoff, zum Beispiel im Bogen der riesigen Barnard-Schleife.

Zur Originalseite

Langer Lovejoy und kleine Hantel

Sterne sind im Hintergrund dicht gedrängt, sie sprenkeln das ganze Bild. Rechts unten leuchten die grüne Koma des Kometen Lovejoy (C/2014 Q2) und der sehr blaue Stern Phi Persei. Knapp über dem Schweif ist der winzige planetarische Nebel M76 zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA-Projekt, CAST)

Der gekrümmte Ionenschweif des Kometen Lovejoy ist vom Sonnenwind gebeutelt. Das große Teleskop-Sichtfeld wurde am 20. Februar fotografiert. Im Bild ist der Schweif länger als 3 Grad. Im sternklaren Hintergrund liegt der eindrucksvolle bläuliche Stern Phi Persei. Er befindet sich unter dem langen Schweif des Kometen Lovejoy.

Der hübsche planetarische Nebel M76 leuchtet knapp darüber. M76 ist auch als kleiner Hantelnebel bekannt. Er erinnert an den helleren M27, den Hantelnebel. Der kleine Nebel ist nur einen Vollmonddurchmesser von der grünlichen Koma des Kometen entfernt.

Komet Lovejoy (C/2014 Q2) leuchtet immer noch am nördlichen Himmel. Er ist etwa 10 Lichtminuten von der Erde entfernt, das entspricht 190 Millionen Kilometern. Derzeit ist er auf dem Weg vom inneren ins äußere Sonnensystem. Die kleine Hantel M76 ist drei- bis fünftausend Lichtjahre entfernt. Komet Lovejoy zieht nun durch das Sternbild Kassiopeia nach Norden. Er verblasst langsamer als gedacht und ist immer noch ein gutes Ziel für kleine Fernrohre.

Zur Originalseite