Rückläufiger Mars

Der Mars zieht eine Oppositionsschleife im Sternbild Jungfrau. Während die Erde ihn innen überholt, wandert er scheinbar rückwärts.

Bildcredit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Warum wandert der Mars scheinbar rückwärts? Die meiste Zeit läuft der Mars am irdischen Himmel immer in dieselbe Richtung. Er bewegt sich langsam, aber stetig vor dem Hintergrund der Sterne. Doch etwa alle zwei Jahre überholt die Erde den Mars innen, während beide um die Sonne ziehen.

Der letzte solche Durchlauf begann Ende des letzten Jahres. Mars leuchtete wie gewöhnlich groß und hell. Außerdem lief der Rote Planet zu dieser Zeit am Himmel scheinbar rückwärts, also retrograd. Für diese digital kombinierte Bildserie wurden alle Sterne zur Deckung gebracht.

Der Mars zieht am Himmel scheinbar eine enge Schleife. In der Mitte der Schleife überholte die Erde den Mars innen. Dabei war die rückläufige Bewegung am schnellsten. Wir beobachten retrograde Bewegungen auch bei anderen Planeten im Sonnensystem.

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Komet Siding Spring passiert Mars

Rechts leuchtet der sehr helle Planet Mars, links darunter zieht der Komet C/2013 A1 (Siding Spring) vorbei.

Bildcredit und Bildrechte: SEN/Damian Peach

Gestern zog ein Komet nahe am Mars vorbei. Der Komet C/2013 A1 (Siding Spring) kam dem Roten Planeten näher, als jemals ein Komet an der Erde vorbeizog. Die Menschheit nützte diese einzigartige Gelegenheit, um die enge Wechselwirkung zwischen Komet und Planet zu beobachten.

Dafür stehen derzeit fünf aktive Raumsonden im Marsorbit zur Verfügung: die NASA-Sonden MAVEN, MRO und Mars Odyssey, der ESA-Orbiter Mars Express und Indiens Mars Orbiter. Fast alle Raumsonden meldeten, dass sie nicht von kleinen Teilchen des vorbeiziehenden Kometen beschädigt wurden.

Auf der Marsoberfläche befinden sich die beiden aktiven NASA-Rover Opportunity und Curiosity. Raumsonden und Rover sammelten Daten und Bilder, sie werden in den nächsten Wochen zur Erde geschickt. Die Untersuchung dauert wohl Jahre.

Dieses Bild entstand gestern. Es stammt jedoch nicht vom Mars, sondern von der Erde. Links unten ist der Komet Siding Spring, rechts oben der Mars.

Aktuell: Komet Siding Spring bei Mars

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Messier 6 und Komet Siding Spring

Über dem offenen Sternhaufen M6 im Sternbild Skorpion breitet der Komet Siding Spring (C/2013 A1) seinen Staubschweif aus. Der Hintergrund ist voller Sterne. Bald erreicht der Komet den Planeten Mars.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA-Projekt, CAST)

Das sieht nach einem Beinahezusammenstoß aus. Doch die grünliche Koma und der Schweif des Kometen Siding Spring (C/2013 A1) sind tatsächlich etwa 2000 Lichtjahre von den Sternen im offenen Sternhaufen Messier 6 entfernt. Auf dieser Himmelslandschaft im Sternbild Skorpion liegen sie auf einer gemeinsamen Sichtlinie scheinbar nahe beisammen. Das Bild entstand am 9. Oktober.

Doch dieser Komet ist am Sonntag, 19. Oktober, tatsächlich an einer Beinahekollision beteiligt. Er zieht nur 139.500 Kilometer entfernt am Planeten Mars vorbei. Das ist etwa 10-mal näher als jeder Vorbeiflug eines Kometen am Planeten Erde, von dem wir wissen. Es ist nur ein Drittel der Entfernung Erde-Mond.

Es droht zwar kein Einschlag des Kerns. Aber der Kometenstaub bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 56 Kilometern pro Sekunde relativ zum Roten Planeten. Die Außenbereiche seiner gasförmigen Koma könnten mit der dünnen Marsatmosphäre wechselwirken. Der enge Vorbeiflug des Kometen wird von Raumsonden im Marsorbit und auf der Oberfläche genau beobachtet.

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Mars, Antares, Mond und Saturn

Am ungarischen Balaton spiegeln sich die Lichter von Mond, Antares, Mars, Saturn und dem Positionslicht eines Segelbootes im Wasser. Am Horizont ist noch ein schwaches Abendrot.

Bildcredit und Bildrechte: Tamas Ladanyi (TWAN)

Mars, Antares, Mond und Saturn sind die hellsten Lichter am heiteren Himmel. Das Bild wurde am 28. September nach Sonnenuntergang fotografiert. Der goldene Glanz der Sonne wird noch über den südwestlichen Horizont gestreut. Die abendliche Versammlung wandernder Planeten und Mond war auf dem ganzen Planeten Erde zu bewundern. Der marsähnliche helle Stern Antares ist der Kern des Skorpions.

Der Fotograf blickte über das ruhige Wasser des Balaton in Ungarn. Dort begleitete sie das Positionslicht eines Segelbootes. Topplaterne, Stern, Planeten und Mond posieren in der Ebene der Ekliptik.

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Ungewöhnlicher Stein bei den Pahrump-Hügeln auf dem Mars

Auf einem flachen Stein, der aus einem sandigen Untergrund ragt, liegt ein ungewöhnlich runder Stein. Links unten ist ein Bildeinschub mit einer ungewöhnlichen sternförmigen Struktur.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSSS

Wie sind diese Marssteine entstanden? Der Roboter-Rover Curiosity ist bei den Pahrump-Hügeln auf dem Mars angekommen. Er sieht nun eine interessante, strukturierte Landschaft, auf der einige ungewöhnliche Steine verteilt sind.

Das Bild zeigt einen seltsam runden, etwa zwei Zentimeter großen Stein. Er ist scheinbar eine größere Version der vielen Kügelchen, die als Heidelbeeren bezeichnet werden. Sie wurden 2004 vom Rover Opportunity auf dem Mars gefunden. Wie diese Rundheit entstand, ist ein Rätsel. Vielleicht entstanden sie durch häufiges Taumeln in fließendem Wasser. Oder bei einem Vulkanausbruch wurde geschmolzenes Gestein versprüht. Vielleicht entstanden sie durch einen Konkretionsvorgang.

Der Bildeinschub wurde wenige Tage später fotografiert. Er zeigt eine weitere kleine, ungewöhnlich geformte Steinstruktur. Während Curiosity um und auf den Mount Sharp rollt, bildet er unterschiedliche Landschaftsschichten ab und untersucht sie. So will man die urzeitliche Geschichte der Region besser verstehen und herausfinden, ob es auf dem Mars einst Leben gegeben haben könnte.

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MAVEN bei Mars

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: MAVEN, Laboratory for Atmospheric and Space Physics, Univ. Colorado, NASA

Die Raumsonde MAVEN startete am 18. November 2013. MAVEN ist die Abkürzung für Mars Atmosphere and Volatile EvolutioN. Nach ihrer interplanetaren Reise erreichte sie am 21. September ihr Ziel. Nun kreist sie in einem weiten elliptischen Orbit um den Mars. MAVEN hat einen bildgebenden Ultraviolett-Spektrografen. Dieser begann bereits mit der Erforschung der oberen Atmosphäre des Roten Planeten. Die Bilddaten wurden in einer Höhe von 36,5 Kilometern aufgenommen.

Drei Frequenzbänder in Utraviolett sind in Falschfarben dargestellt. Sie werden von Wasserstoff (blau) und atomarem Sauerstoff (grün) in der Atmosphäre reflektiert. Die Reflexion von der Planetenoberfläche wird rot gezeigt.

Das linke Bildfeld zeigt, wie sich der atomare Wasserstoff Tausende Kilometer in den Weltraum ausbreitet. Wasserstoff hat eine sehr geringe Masse. Die Gravitation des Mars hält Wolken aus schwereren Sauerstoffatomen tiefer unten. Wasserstoff und Sauerstoff entstehen beim Zerfall von Wasser und Kohlendioxid in der Marsatmosphäre. MAVENs Daten zeigen den Wasserverlust des Mars auf lange Sicht.

MAVEN erforscht als erste Mission die dünne obere Marsatmosphäre, die Ionosphäre sowie die Wechselwirkung zwischen Atmosphäre und Sonne und Sonnenwind. Der neueste Zuwachs der Raumschiffflotte vom Planeten Erde im Marsorbit ist MOM.

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Die Küstenlinie des Universums

Über einem beleuchteten Strand steigt die Milchstraße auf. Rechts daneben leuchten helle Sterne und Planeten. Das Bild wirkt wie eine Szene aus einem schaurigen Science-Fiction-Film.

Bildcredit und Bildrechte: Bill Dickinson

In dieser Landschaft mit Nachthimmel verlaufen dunkle Gräben aus interstellarem Staub. Ebbe und Flut im Sternenlicht der Milchstraße erinnern an Wellen, die sich an einer kosmischen Küste brechen. Das Schwarz-Weiß-Bild wurde auf den Dünen von Hatteras Island in North Carolina mit einer Digitalkamera fotografiert. Es erinnert an eine Zeit, in der man empfindliche Schwarz-Weiß-Filme gerne für lichtschwache Nacht- und Astrofotografie verwendete.

Im Süden leuchten in der Bildmitte die hellen Sterne im Schützen und Skorpion. Der wandernde Mars, Saturn und Zuben-el-dschenubi (Alpha Librae) bilden ein kompaktes Dreieck heller Himmelslichter. Es steht rechts neben der zentralen Wölbung der Milchstraße. Die bewegende schwarz-weiße Strandszene passt in einen Science-Fiction-Klassiker der 1950er-Jahre, den ihr nie gesehen habt: „Es kam aus den Dünen.“

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Einsturz in Hebes Chasma auf dem Mars

Mitten in einem Tal, von dem nur ganz oben ein dunkel gefärbter Hang zu sehen ist, ragt ein Tafelberg auf. Er hat vorne eine hufeisenförmige Einkerbung. In der Mitte floss dunkles Material in einer Senke zusammen.

Bildcredit und Bildrechte: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

Was passierte in Hebes Chasma auf dem Mars? Hebes Chasma ist eine Senke nördlich der riesigen Schlucht Valles Marineris. Die Senke ist nicht mit anderen Oberflächenstrukturen verbunden. Daher ist nicht klar, wohin die Materie aus ihrem Inneren verschwand.

In Hebes Chasma befindet sich Hebes Mensa, ein 5 Kilometer hoher Tafelberg. Er überstand offenbar einen ungewöhnlichen teilweisen Einsturz. Dieser Kollaps könnte viele Hinweise liefern.

Die Robotersonde Mars Express umkreist derzeit den Mars. Von ihr stammt dieses Bild. Es zeigt viele Details der Schlucht und der hufeisenförmigen Einkerbung im Tafelberg, die in der Mitte zu sehen ist. Das Material vom Tafelberg floss anscheinend zur Talsohle. Eine dunkle Schicht wurde anscheinend wie talwärts rinnende Tinte abgelagert.

Es gibt eine Hypothese, die besagt, dass einige tiefere Schichten in Hebes Chasma aus salzhaltigem Gestein bestehen. Das Salz löste sich in Strömen aus schmelzendem Eis auf, die Schmelze floss dann durch Löcher in eine unterirdische Grundwasserschicht.

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