Lenticularis, Mond, Mars, Venus

Eine riesige, rosarot beleuchtete Wolke, die an ein Raumschiff erinnert, schwebt am Himmel neben dem winzigen Sichelmond. Kaum erkennbar leuchten weit unter dem Mond die Planeten Venus und Mars.

Bildcredit und Bildrechte: Nuno Serrão

Es passiert nicht alle Tage, dass eine so interessante Wolke ein Foto ruiniert. Der ursprüngliche Plan war, eine seltene Winkelbegegnung von Mars und Venus zu fotografieren. Sie trat vor eineinhalb Wochen auf mit dem Sichelmond und der Internationalen Raumstation (ISS) als Zusatzbonus. Beide zogen in der Nähe vorbei.

Dummerweise war es bei diesem Ereignis auf der portugiesischen Insel Madeira bewölkt. Doch am nächsten Tag war vor Sonnenuntergang eine spektakuläre Lenticularis zu sehen. Also schmiedete der Astrofotograf rasch einen neuen Plan. Ein genauer Blick auf das Ergebnis zeigt den Mond links im Bild. Weit darunter stehen die berühmten Planeten – die Venus ist heller.

Die unerwartete Lenticularis erinnert ein wenig an ein futuristisches Raumschiff. Sie stahl den Himmelslichtern die Schau. Die untergehende Sonne beleuchtete die ruhende Wolke von unten und schuf ein komplexes Muster aus Schatten, Schichten und hell beleuchteten Regionen. Ihre Entwicklung sieht man in einem Video.

Mars und Venus stehen Ende August wieder so eng beisammen. Doch wir wissen noch nicht, ob sie irgendwo auf der Erde neben so einer fotogenen Wolke zu sehen sein werden.

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Die Silhouetten von Mond, Venus und Mars

Über der hellen Stadtsilhouette von Quebec bilden der junge Sichelmond und die Planeten Mars und Venus eine hübsche Konjunktion. Auf der dunklen Seite des Mondes sind die Mondmeere erkennbar. Die Stadt leuchtet zu hell, um weitere Sterne zu erkennen.

Bildcredit und Bildrechte: Jay Ouellet

Die tolle Aufnahme entstand aus fünf Bildern, die am 20. Februar knapp hintereinander mit einem Teleobjektiv fotografiert wurden. Zusammen zeigen sie den großen Helligkeitsumfang, den man an dem eisigen Abend mit bloßem Auge sah. Der Kontrast reicht von den Stadtlichtern der kanadischen Stadt Quebec bis zur Dreifachkonjunktion von Mond, Venus und Mars.

Die helle Mondsichel leuchtet kurz nach Sonnenuntergang neben der gleißenden Venus. Der blassere Mars steht weiter oben. Die sonnenbeleuchtete Mondsichel ist überbelichtet und zeigt keine Details. Doch die Strukturen im dunklen, schattigen Teil der Mondscheibe sind klar erkennbar. Die Mondnacht ist immer noch dunkel und wird nur vom Erdschein erhellt. Das ist Sonnenlicht, das die sonnenbeleuchtete Seite des Planeten Erde reflektiert.

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Liebe und Krieg im Mondlicht

Hinter den Zweigen von Bäumen leuchtet der Sichelmond rechts neben den Planeten Venus und Mars. Die dunkle Seite des Mondes wird von der Erde beleuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Kevin Bourque

Die Venus ist nach der römischen Göttin der Liebe benannt. Der Namensvetter des Mars ist der Kriegsgott. Beide traten auf dieser hübschen Himmelslandschaft im Mondlicht auf. Fotografiert wurden sie am 20. Februar in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina. Die Langzeitaufnahme wurde drei Sekunden belichtet. Sie entstand in der Dämmerung mit einer Digitalkamera und zeigt auch das Erdlicht, das die sonst dunkle Oberfläche des jungen Sichelmondes beleuchtet.

Inzwischen entfernte sich der Mond von der lang erwarteten Dreifachkonjunktion. Die Venus leuchtet noch als Abendstern im Westen. Sie ist nach Sonne und Mond das dritthellste Objekt am Himmel der Erde. Der viel blassere Mars hatte sich der Venus auf fast einen Monddurchmesser genähert. Am nächsten Abend kam er ihr sogar noch näher. Seither entfernt sich der Mars langsam von der gleißenden Venus. Man sieht ihn aber ebenfalls noch in der Dämmerung im Westen.

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Ungewöhnliche Schwaden über dem Mars

Die Animation zeigt die Entwicklung einer rätselhaften Schwade auf dem Mars in einem Zeitraum von 35 Minuten. Sie ist mit einem Pfeil markiert.

Bildcredit und Bildrechte: W. Jaeschke

Wie entstehen diese ungewöhnlichen Schwaden auf dem Mars? Das ist nicht genau bekannt. Im März 2012 wurden sie von Amateurastronominnen* aus aller Welt auf Bildern des Roten Planeten entdeckt und bestätigt. Vielleicht findet man ähnliche Schwaden bereits auf Archivbildern von 1997.

Die Schwaden können bis zu 200 Kilometern hinaufreichen. Daher gibt es vermutlich keinen Zusammenhang zwischen ihnen und Staub auf der Oberfläche, der vom Wind aufgewirbelt wurde.

Eine Schwade blieb elf Tage lang bestehen. Daher sind die Erscheinungen wohl zu langlebig für ein Polarlicht. Laienforschende suchen weiterhin am Terminator und in den Randregionen des Mars nach neuen hohen Schwaden. Die Satelliten-Armada im Marsorbit kann jede neu entdeckte Schwade genauer untersuchen.

Diese Zeitraffer-Animation zeigt 35 Minuten. Sie wurde am 20. März vom Entdecker der Schwade aufgenommen. Er ist Anwalt im US-Bundesstaat Pennsylvania.

Umfrage: Was sind diese ungewöhnliche Marsschwaden?

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Schichtgestein bei Mount Sharp auf dem Mars

Das geschichtete Gestein des Whale Rock entstand wahrscheinlich unter dem Einfluss von Wasser. Der Marsrover Curiosity entdeckte es am Fuß des Mount Sharp (Aeolis Mons).

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSSS

Wie entstanden die Schichten in diesem Marsgestein? Die führende Hypothese vermutet einen urzeitlichen Marssee, der 10 Millionen Jahre lang fortwährend verdunstete und sich immer wieder füllte. Nun ist er jedoch seit Milliarden Jahren trocken und ohne Wasser.

Das Bild wurde letzten November vom Roboter-Rover Curiosity fotografiert. Es zeigt den Whale Rock. Er ist einen Meter groß und gehört zum Pahrump-Hills-Aufschluss am Fuß des Mount Sharp (Aeolis Mons).

Im Bild fällt auch die Schrägschichtung auf. Das Gestein mit geneigten Schichten entstand wahrscheinlich durch Sandwellen. Curiosity findet weiterhin viele geschichtete Gesteine wie dieses, während er um und auf den 5,5 Kilometer hohen Mount Sharp rollt.

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Das rätselhafte Methan auf dem Mars

Die Grafik zeigt mögliche Methanquellen unter der Marsoberfläche.

Illustrationscredit: Methan-Seminar, Frascati Italy, Villanueva et al. 2009, ESA Medialab, NASA

Wie entsteht Methan auf dem Mars? Der Roboter-Rover Curiosity rollt derzeit über den Mars. Seine aktuellen Messungen zeigen einen überraschenden 10-fachen Methan-Anstieg in der Atmosphäre bei Messungen im Abstand von wenigen Monaten.

Auf der Erde ist Leben die Hauptquelle für Methan. Daher gibt es wilde Spekulationen, dass vielleicht eine Art mikrobielles Leben Methan unter der Marsoberfläche erzeugt. Doch es gibt auch andere mögliche Quellen. Derzeit ist die beste Erklärung, dass Methan plötzlich freigesetzt wurde, als bestimmte Chemikalien unter der Marsoberfläche mit Wasser gemischt wurden.

Diese Illustration zeigt mögliche Quellen für Methan auf dem Mars. Sein Ursprung wird sehr aktive beforscht. Missionen wie Curiosity und Indiens Mars-Orbiter-Mission suchen nach Hinweisen. Sie messen Änderungen der Methanmenge und mögliche Nebenprodukte von Prozessen, bei denen Methan entsteht.

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MAHLI zeigt Kristalle auf dem Mars

Die Nahaufnahme entstand mit dem Instrument MAHLI des Rovers Curiosity. Es zeigt längliche Formen, vermutlich Kristallstrukturen. Links unten ist ein 1909-Lincoln-Cent eingeblendet.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSSS

Diese extreme Nahaufnahme ist atemberaubende 5 Zentimeter breit. Das Mosaik entstand aus Bildern des Mars Hand Lens Imager (MAHLI) am Rovers Curiosity. Die Strukturen sind anscheinend längliche Kristallformen. Es sind vermutlich Abscheidungen von Mineralien, die in Wasser gelöst waren. Wahrscheinlich entstanden sie, als ein urzeitlicher See oder Fluss auf der Marsoberfläche verdunstete.

Dieser Stein wurde Mojave benannt. Curiosity entdeckte ihn beim Pink-Cliffs-Aufschluss auf den Pahrump-Hügeln am Fuß des Mount Sharp. Er wurde mit dem Staubentfernungswerkzeug gefegt und mit weißen LEDs beleuchtet.

Die MAHLI-Bilder entstanden an Curiositys 809. Marstag (SOL). Auf dem Planeten Erde war das der 15. November 2014. Zum Größenvergleich wurde das Bild einer 1909-Lincoln-Cent-Münze eingeschoben. Der Groschen ist mit Marsstaub bedeckt. Er wurde zur Kalibrierung von MAHLI auf dem Rover befestigt.

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Wanderer

Videocredit: Bilder: Erik Wernquist; Musik: Christian Sandquist; Worte und Stimme: Carl Sagan

Wie weit dringt die Menschheit vor? Zumindest ins Sonnensystem, vermutet dieses Video. Es kombiniert echte Weltraumbilder und fiktive Visualisierungen. Abschnitte im Video zeigen Menschen der Zukunft. Sie schweben durch die Saturnringe, erforschen Jupiter von einem nahen Raumschiff aus oder springen bei geringer Gravitation von einer hohen Klippe auf einem Uranusmond.

Zwar kennt niemand die Zukunft. Doch über Grenzen hinaus gehen und forschen – physisch und gedanklich – ist Teil der menschlichen Natur. Es leistete der Menschheit in der Vergangenheit gute Dienste.

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