Arp 87: Hubble zeigt verschmelzende Galaxien

Das Galaxienpaar Arp 87 ist durch eine Brücke aus Sternen und Materie verbunden. Die linke Galaxie ist eher spiralförmig, wir sehen sie von oben, die rechte Galaxie ist stärker verkrümmt, wir sehen sie von der Seite. Links unten ist eine schmale Galaxie von der Kante sichtbar, die wahrscheinlich nicht zum System gehört.

Bildcredit: NASA, ESA, Weltraumteleskop Hubble; Bearbeitung: Douglas Gardner

Dieser Tanz führt zum Ende. Diese beiden großen Galaxien kämpfen, und dabei entsteht eine kosmische Brücke aus Sternen, Gas und Staub. Sie ist derzeit mehr als 75.000 Lichtjahre lang und verbindet die Galaxien. Die Brücke ist ein starkes Indiz, dass die beiden riesigen Sternsysteme nahe aneinander vorbeigewandert sind. Dabei erfuhren sie durch die wechselseitige Gravitation gewaltige Gezeiten.

Ein weiterer Hinweis ist, dass die rechte Spiralgalaxie, die wir von oben sehen, viele junge blaue Sternhaufen enthält, die bei einem Ausbruch an Sternbildung entstanden sind. Die Galaxie ist auch als NGC 3808A bekannt.

Die verdrehte Spirale links ist NGC 3808B. Wir sehen sie von der Seite. Sie ist anscheinend in die Materie gehüllt, welche die Galaxien verbindet, und sie ist von einem seltsamen Polarring umgeben.

Das System ist zusammen als Arp 87 bekannt. Morphologisch ist es als „seltsam“ klassifiziert. Solche Wechselwirkungen dauern Milliarden Jahre. Wiederholte enge Begegnungen führen schließlich zum Ende in dem Sinn, dass nur eine einzige Galaxie übrig bleibt. Dieses Szenario sieht zwar seltsam aus, doch Galaxienverschmelzungen finden wahrscheinlich häufig statt. Arp 87 zeigt ein Stadium in diesem unausweichlichen Prozess.

Das Paar Arp 87 ist zirka 300 Millionen Lichtjahre entfernt und steht im Sternbild Löwe. Die markante Spirale ganz links, die wir von der Seite sehen, ist anscheinend eine weit entfernte Hintergrundgalaxie, die nicht an der Verschmelzung teilnimmt.

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Isländische Legenden und Polarlichtern

Polarlicht, Jupiter und der Sternenhimmel leuchten über einer isländischen Küstenlandschaft.

Bildcredit und Bildrechte: Elizabeth M. Ryan; Überlagerte Beschriftung: Judy Schmidt

Auf dieser dramatischen Ansicht mit Land, Meer und Himmel prallen Legenden aufeinander. Das Land ist Vík í Mýrdal, ein Dorf im Süden von Island. Es ist für seine schönen schwarzen Sandstrände bekannt. Das Meer ist der Atlantik. Er umgibt Reynisdrangar, eine Gruppe erodierter Basaltgesteinsäulen. Sie sind der isländischen Sage nach die versteinerten Reste von Trollen, die einst versuchten, einen Dreimaster an Land zu ziehen.

Rechts oben wacht der hell leuchtende Gott des Himmels der griechischen Mythologie: der Planet Jupiter. Am Himmel sind weitere griechische, in Sternbilder verpackte Legenden verteilt: ein Löwe (Leo), eine große Bärin (Ursa Major) und eine Wasserschlange (Hydra). Man könnte meinen, dass dieser Tumult das spektakuläre Polarlicht im Bild hervorrief – doch das waren bloß Explosionen auf der Sonne.

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Im Zentrum der Spiralgalaxie NGC 3521

Um ein helles Galaxienzentrum wirbeln wild strukturierte Spiralarme voller Dunkelnebel und fleckiger blauer Sternhaufen.

Bildcredit: ESA/Hubble, NASA und S. Smartt (Queen’s University Belfast); Danksagung: Robert Gendler

Diese riesige, wirbelnde Masse aus Sternen, Gas und Staub liegt mitten in einer nahen Spiralgalaxie. Die prächtige Spirale NGC 3521 ist etwa 35 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt im Sternbild Löwe. Das dramatische Bild entstand aus Daten des Weltraumteleskops Hubble. Darauf ist die etwa 50.000 Lichtjahre breite Zentralregion dargestellt.

Die Nahaufnahme zeigt die typischen vielfältigen, fleckigen, unregelmäßigen Spiralarme in der Galaxie. Sie sind von Staub und Haufen aus jungen, blauen Sternen gesäumt. Viele andere Spiralgalaxien zeigen gewaltige, ausladende Arme. Die Galaxie NGC 3521 ist am Himmel der Erde relativ hell. Man sieht sie gut mit einem kleinen Teleskop. Doch Amateurfotografinnen* übersehen sie oft neben den anderen Spiralgalaxien im Löwen wie M65 und M66.

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Rosetta und Komet fliegen ab

Vor den Sternen im Sternbild Löwe wandert der berühmte, aber unauffällige Komet Tschurjumow-Gerassimenko durchs Bild. Sein Schweif zeigt nach rechts oben.

Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach/SEN

Der Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ist kein heller Komet. Er zieht gerade in der Morgendämmerung langsam nahe bei der Planetenreihe in der Ekliptik über den Himmel. Das Komposit entstand aus Teleskopbildern. Es zeigt die Entwicklung des Kometen von Ende September (links) bis Ende November (rechts). Dabei wandert er von der Sonne fort hinter die Marsbahn. Die blassen, ausgedehnten Schweife und die Koma liegen vor dem farbigen Hintergrund aus Sternen am östlichen Rand des Sternbilds Löwe.

Vor einem Jahr war der Komet vor seinem Periheldurchgang und weniger aktiv. Damals gelang die historische Landung der Sonde Philae im Rahmen der Mission Rosetta. Die Landesonde Philae berührte die Oberfläche des Kometenkerns.

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Planeten und Zodiakallicht am Morgen

Das Bild zeigt Planeten und Zodiakallicht in der Ebene der Ekliptik. Am Horizont ragt ein Berg mit einem Observatorium hoch.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Carnegie Las-Campanas-Observatorium, TWAN)

Der Horizont des Planeten Erde verläuft auf diesem Gruppenbild aus dem Sonnensystem quer durch das Bild. Es wurde auf der Südhalbkugel am Las-Campanas-Observatorium in der Morgendämmerung fotografiert. Entlang der Ekliptik steigt eine Reihe auf, die Morgenmenschen derzeit im November vertraut ist. Im Osten stehen die Planeten Venus, Mars und Jupiter sowie Regulus. Er ist der Alphastern im Sternbild Löwe.

Die Planeten sind in zartes Leuchten von Zodiakallicht gehüllt. Es steigt an dunklen Orten schräg vom Horizont auf. Manche nennen es falsche Dämmerung. Es ist kein Zufall, dass Zodiakallicht und Planeten in der Ekliptik liegen. Das Sonnensystem entstand aus einer verflachten protoplanetaren Scheibe. Alle Planeten kreisen daher nahe der ekliptischen Ebene. Der Staub, der sich ebenfalls in dieser Ebene befindet, streut das Sonnenlicht. Er ist die Quelle für das zarte Zodiakallicht.

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Hubble zeigt die Spiralgalaxie M96

Die Spiralgalaxie M96 im Sternbild Löwe liegt schräg im Bild. Außen sind markante Sternbildungsregionen. Vorne verlaufen dunkle Staubstraßen.

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA sowie das LEGUS-Team; Danksagung: R. Gendler

Das farbige, detailreiche Porträt zeigt das Zentrum des schönen Inseluniversums Messier 96. Staubbahnen wirbeln um den Kern. M96 ist eine Spiralgalaxie. Wenn man die blassen Arme dazuzählt, die über die helle Zentralregion hinausreichen, ist sie ungefähr 100.000 Lichtjahre breit. Damit ist sie etwa so groß wie unsere Milchstraße.

M96 ist auch als NGC 3368 bekannt. Sie ist an die 35 Millionen Lichtjahre entfernt und ein markantes Mitglied der Galaxiengruppe Leo I. Das Bild stammt vom Weltraumteleskop Hubble.

Der Grund für die Asymmetrie von M96 ist unklar. Sie entstand vielleicht durch gravitative Wechselwirkungen mit anderen Galaxien der Leo-I-Gruppe. Doch in den Zwischenräumen der Gruppe fehlt das diffuse Leuchten, das ein Hinweis auf Wechselwirkungen in der jüngsten Vergangenheit wäre. An den Bildrändern sind weit entfernte Galaxien im Hintergrund verteilt.

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Komet PanSTARRS, Mond und Venus

Über einem großen dreieckigen Baum leuchten Mond und Venus, links daneben der Komet PanSTARRS. Drei Bäume stehen an einem ruhigen Gewässer.

Bildcredit und Bildrechte: Amit Kamble (Auckland Astronomical Society); Rollover-Beschriftung: Judy Schmidt

Das Objekt links neben dem großen Baum begeistert gerade viele. Wenn ihr genau hinseht, erkennt ihr den Kometen PanSTARRS mit seinen Schweifen. Im Juli stieg die Helligkeit des Kometen merklich, als er die größte Annäherung an die Erde erreichte. Der Baum in der Mitte wirkt wie eine Statue. Es ist eine Zimmertanne. Auf beiden Seiten stehen neuseeländische Weihnachtsbäume. Über den Bäumen leuchten die ferne helle Venus und der noch hellere Sichelmond. Wenn ihr noch genauer schaut, findet ihr Jupiter in den Zweigen der Tanne.

Das Bild wurde vor wenigen Tagen im neuseeländischen Fergusson-Park fotografiert. Der Blick reicht zum Einlass des Tauranga Harbour. In den nächsten Tagen und Wochen entfernt sich der Komet C/2014 Q1 (PANSTARRS) langsam von Sonne und Erde. Er treibt tief zum südlichen Himmel und verblasst.

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Trio Leo

Die drei Galaxien im Bild sind Spiralgalaxien im Sternbild Löwe, die eng beisammen stehen. Die Galaxie links unten ist von der Kante zu sehen, ihre Scheibe wirkt fluffig. Durch die Mitte verläuft ein dunkles Staubband.

Bildcredit und Bildrechte: Philippe Durville

Diese berühmte Gruppe ist das Leo-Triplett. Es sind drei prächtige Galaxien in einem engen Sichtfeld, sogar dann, wenn man sie mit kleineren Teleskopen fotografiert. Einzeln sind sie als NGC 3628 (links), M66 (rechts unten) und M65 (oben) bekannt.

Alle drei sind große Spiralgalaxien. Doch sie sehen einander nicht ähnlich, weil ihre galaktischen Scheiben in verschiedenen Winkeln zu uns zeigen. NGC 3628 ist von der Seite zu sehen. Ihre undurchsichtigen Staubstraßen schneiden durch die Ebene der Galaxie. Die Scheiben von M66 und M65 sind stark genug geneigt, dass wir ihre Spiralstruktur sehen.

Gravitations-Wechselwirkungen zwischen den Galaxien der Gruppe führten zu verräterischen Zeichen. Dazu zählt die gekrümmte, aufgeblähte Scheibe von NGC 3628. Außerdem sind die Spiralarme von M66 in die Länge gezogen.

Das Bild der Region ist am Himmel ungefähr ein Grad groß, also so breit wie zwei Vollmonde. Das Trio ist mehr als 500.000 Lichtjahre entfernt. Dort ist das Bildfeld mehr 30 Millionen Lichtjahre breit.

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