Helles Licht im Herznebel

Mitten im Herznebel im Sternbild Kassiopeia leuchtet der offene Sternhaufen Melotte 15. Rechts oben ist der Fischkopfnebel, er ist vom Bildrand angecshnitten.

Bildrechte: Simon Addis

Was ist im Inneren des Herznebels? Der große Emissionsnebel IC 1805 sieht so ähnlich aus wie ein menschliches Herz. Er leuchtet hell in rotem Licht, das vom häufigsten Element abgestrahlt wird: von Wasserstoff. Das rote Leuchten und die Gesamtform sind durch eine kleine Sterngruppe mitten im Herznebel entstanden. Dort liegen die jungen Sterne des offenen Sternhaufens Melotte 15. Sie erodieren mit energiereichem Licht und Sternwinden einige malerische Staubsäulen.

Der offene Sternhaufen enthält einige sehr helle Sterne mit fast 50 Sonnenmassen, dazu viele blasse Sterne, die nur den Bruchteil einer Sonnenmasse haben. Außerdem fehlt ein Mikroquasar, der vor Millionen Jahren aus dem Haufen geschleudert wurde. Der Herznebel ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt. Er liegt im Sternbild Kassiopeia. Rechts oben befindet sich der Fischkopfnebel.

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IC 1795: Der Fischkopfnebel

Der Nebel im Bild erinnert an einen Fisch. Er befindet sich in einer Molekülwolke im Sternbild Kassiopeia.

Bildcredit und Bildrechte: Bill Snyder (Bill Snyder Photography)

Manche erinnert der Nebel an den Kopf eines Fisches. Das farbige kosmische Porträt zeigt jedoch leuchtendes Gas und undurchsichtige Staubwolken in IC 1795. Es ist eine Sternbildungsregion im nördlichen Sternbild Kassiopeia.

Für die Farben im Nebel wurde die Hubble-Farbenpalette angewendet. Dabei werden die schmalen Emissionen von Sauerstoff-, Wasserstoff- und Schwefelatomen blau, grün und rot eingefärbt. Das Ergebnis wurde mit Bildern der Region überlagert, die mit Breitbandfiltern fotografiert wurden.

IC 1795 ist am Himmel nicht weit vom berühmten Doppelsternhaufen im Perseus entfernt. Er liegt neben IC 1805, dem Herznebel und gehört zu einem Komplex aus Sternbildungsregionen, die am Rand einer großen Molekülwolke liegt.

Die ganze Region mit Sternbildung ist etwas mehr als 6000 Lichtjahre entfernt. Sie entfaltet sich im Perseus-Spiralarm unserer Milchstraße. IC 1795 ist bei dieser Entfernung 70 Lichtjahre groß.

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W5: Säulen der Sternbildung

Die Region im Bild ist W5 oder der Seelenebel im Sternbild Cassiopeia. In der Mitte ist ein rot leuchtendes Herz, umgeben von beige-braunen Nebelfetzen. Sterne in der Höhle komprimierten wahrscheinlich das Gas im Nebel nach außen hin und lösten so neue Sternbildung aus. In den äußeren Nebelfetzen sind viele Säulen, in denen vielleicht gerade Sterne entstehen.

Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Wie entstehen Sterne? Der NASA-Satellit Wide Field Infrared Survey Explorer (WISE) nahm Bilder der Sternbildungsregion W5 in Infrarot auf. Diese liefern klare Hinweise, dass massereiche Sterne mitten in leeren Höhlen älter sind als die Sterne am Rand. Wahrscheinliche lösen die älteren mittigen Sterne die Entstehung der jüngeren Sterne am Rand aus.

Die Sternbildung beginnt, wenn heißes Gas ausfließt und dabei kühleres Gas zu Knoten verdichtet. Diese Knoten werden bald dicht genug, dass sie durch Gravitation zu Sternen kollabieren. Das Infrarotbild wurde wissenschaftlich gefärbt. Nach der Erosion durch das heiße, ausfließende Gas bleiben Säulen zurück. Diese Säulen liefern weitere visuelle Hinweise.

W5 ist auch als IC 1848 bekannt. Der Nebel bildet zusammen mit IC 1805 eine komplexe Sternbildungsregion. Sie wird oft Herz- und Seele-Nebel genannt. Dieser Ausschnitt von W5 ist etwa 2000 Lichtjahre breit. Er enthält viele Sternbildungssäulen. W5 liegt etwa 6500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Kassiopeia.

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Porträt von NGC 281

Der Nebel hat innen einen blauen Hintergrund, von rechts oben dringt eine dunkle, gefaserte Wolke ein, unten verläuft ein dunkler Bogen mit einem orangefarbenen Rand, von dem einige Gestalten aufsteigen.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Diese kosmische Wolke ist als NGC 281 katalogisiert. Beim Betrachten übersieht man leicht die jungen, massereichen Sterne im offenen Haufen IC 1590. Sie sind im Nebel entstanden und liefern die Energie für das Leuchten im Nebel, das alles durchdringt.

Im Porträt von NGC 281 lauern auffällige Formen. Es sind die Silhouetten von Säulen und dichten Staubglobulen. Sie wurden von den intensiven, energiereichen Winden und der Strahlung der heißen Haufensterne geformt. Wenn die dichten Strukturen lang genug bestehen bleiben, entstehen darin vielleicht später Sterne.

Manche nennen NGC 281 wegen seiner Form spielerisch Pacman-Nebel. Er liegt ungefähr 10.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Kassiopeia. Das scharfe Kompositbild entstand mit Schmalbandfiltern. Es kombiniert die Strahlung der Wasserstoff-, Schwefel- und Sauerstoffatome im Nebel in grünen, roten und blauen Farbtönen. In seiner geschätzten Entfernung ist NGC 281 mehr als 80 Lichtjahre groß.

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Melotte 15 im Herz

Unten ist ein orange-braunes Nebelgebirge, oben leuchten blaue Gaswolken, die von Sternen gesprenkelt sind.

Bildcredit und Bildrechte: Ivan Eder

Kosmische Wolken in den Zentralregionen des Emissionsnebels IC 1805 haben fantastische Formen. Im Nebel entstand ein neuer Sternhaufen, Melotte 15. Seine Sternwinde und die Strahlung der massereichen heißen Sterne formen die Wolken. Die Haufensterne sind etwa 1,5 Millionen Jahre jung. Auf dieser farbenprächtigen Himmelslandschaft leuchten sie rechts, zusammen mit dunklen Staubwolken, die sich als Silhouetten vor leuchtendem atomarem Gas abzeichnen.

Dieses Kompositbild wurde aus Schmal- und Breitband-Teleskopbildern erstellt. Es ist an die 30 Lichtjahre breit und zeigt Emissionen von ionisierten Wasserstoff-, Schwefel- und Sauerstoffatomen. Die Emissionen sind in den grünen, roten und blauen Farbtönen der bekannten Hubble-Farbpalette dargestellt. Weitwinkelbilder zeigen, dass der allgemeine Umriss von IC 1805 an seinen volkstümlichen Namen erinnert: Herznebel. IC 1805 ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt und liegt im stolzen Sternbild Kassiopeia.

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Der Blasennebel

In einem roten Nebelfeld leuchtet in der Mitte eine blaue Seifenblase, die von einem dunkleren Nebel umgeben ist.

Bildcredit und Bildrechte: Bernard Michaud

Diese interstellare Erscheinung wird vom Wind eines massereichen Sterns aufgeblasen. Sie hat eine überraschend vertraute Form. Katalogisiert ist sie als NGC 7635, aber man kennt sie auch als Blasennebel. Sie wirkt zart. Doch die 10 Lichtjahre große Blase zeigt Hinweise auf stürmische Prozesse.

Neben der Blasenmitte ist ein heißer O-Stern. Er ist mehrere Hunderttausend Mal lichtstärker und etwa 45-mal massereicher als die Sonne. Der heftige Sternenwind und die intensive Strahlung des Sterns sprengten die Struktur aus leuchtendem Gas in die umgebende Molekülwolke.

Der faszinierende Blasennebel und der Wolkenkomplex, der damit verbunden ist, sind etwa 11.000 Lichtjahre entfernt. Sie liegen im stolzen Sternbild Kassiopeia. Die faszinierende Ansicht der kosmischen Blase entstand aus Schmalband-Bilddaten der Emissionen ionisierter Wasserstoff- und Sauerstoffatome in der Region. Für das Dreifarbenbild wurden Emissionen von Wasserstoff und Sauerstoff rot und blau dargestellt. Diese wurden für den Grünkanal kombiniert.

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Komet Jacques, Herz und Seele

Mitten im Bild leuchtet die kompakte grüne Koma des Kometen Jacques. Er liegt zwischen Herz- und Seelenebel im Sternbild Kassiopeia, die im Bild dunkelrot leuchten.

Bildcredit und Bildrechte: Dominique Dierick

Am 13. Juli stand die Venus günstig, um den Kometen Jacques zu beobachten. An diesem Tag passierte der neu entdeckte Besucher C/2014 E2 im inneren Sonnensystem unseren Schwesterplaneten. Er war weniger als 14,5 Millionen Kilometer entfernt. Der abreisende Komet zieht am 28. August nur 84 Millionen Kilometer an unserem Planeten vorbei. Er ist jetzt schon ein schönes Ziel für Teleskope und Ferngläser.

Vor zwei Tagen wurden Jacques‘ grünliche Koma und sein gerader, schmaler Ionenschweif auf diesem Schnappschuss mit Teleskop fotografiert. Die Einzelaufnahme entstand mit einer modifizierten Digitalkamera. Sie wurde mit einer 2 Minuten belichtet. IC 1805 und IC 1848 flankieren den Kometen. Sie sind auch als Kassiopeias Herz- und Seele-Nebel bekannt.

Falls ihr dieses Wochenende auf dem Planeten Erde festsitzt, könnt ihr den Kometen Jacques am Abendhimmel haschen. Oder ihr werft in der Morgendämmerung einen Blick auf ein Dreieck aus Venus, Jupiter und Sichelmond.

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IC 1805: Licht vom Herzen

Der Emissionsnebel IC 1805 im Sternbild Kassiopeia hat die Form eines Herzens. Er heißt daher Herznebel. Darin befindet sich der Sternhaufen Melotte 15.

Bildcredit und Bildrechte: César Blanco González

Der Emissionsnebel IC 1805 breitet sich über fast 200 Lichtjahre aus. Er ist eine Mischung aus leuchtendem interstellarem Gas und dunklen Staubwolken. Seine Entfernung beträgt etwa 7500 Lichtjahre. Der Nebel liegt im Perseus-Spiralarm unserer Galaxis. In dieser Region sind Sterne entstanden. Ihr Spitzname „Herznebel“ wird von seiner Form abgeleitet, die zum Valentinstag passt.

Die Wolken werden von Sternenwinden und der Strahlung massereicher heißer Sterne im Sternhaufen Melotte 15 geformt. Melotte 15 ist ungefähr 1,5 Millionen Jahre jung.

Das detailreiche Teleskopbild kartiert das überall vorhandene Licht schmaler Emissionslinien der Atome im Nebel in einer Farbpalette, die durch Hubble-Bilder von Sternbildungsregionen bekannt wurde. Das Sichtfeld ist am Himmel zirka zwei Grad breit. Das sind vier Vollmonddurchmesser. Das kosmische Herz befindet sich im Sternbild Kassiopeia zu finden. Kassiopeia ist die prahlerische mythische Königin von Aithiopia.

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