Komet ISON geht auf

Videoredit und –rechte: Juan Carlos Casado (TWAN, Erde und Sterne)

Übersteht Komet ISON morgen das Perihel – also seine nahe Begegnung mit der Sonne? Komet ISON ist einer der ungewöhnlichsten Kometen der jüngsten Zeit. Er kommt der Sonnenoberfläche näher als einen Sonnendurchmesser. Damit wird sein Schicksal endgültig besiegelt. Vielleicht wirft der Komet mit seinem wachsenden Schweif große Mengen Eis und Staub ab, oder er bricht ganz auseinander.

Je näher Komet ISON der Sonne kommt, desto schwieriger wird es für gewöhnliche Teleskope, den heller werdenden Kometen im Glanz der Morgensonne zu sehen. Dieses kurze Zeitraffervideo zeigt Komet ISON, wie er vor wenigen Tagen kurz vor der Morgensonne über den Kanarischen Inseln aufging.

Falls der Kern des Kometen das Perihel überdauert, stößt er eine Koma und einen Schweif aus, die in den nächsten Tagen oder Wochen gut sichtbar sind, wenn sie vor der Sonne aufgehen. Andernfalls dokumentieren Sonnensatelliten eine der größeren Kometenauflösungen, die je beobachtet wurden. Bleibt dran!

Seht zu: Komet ISON erreicht die aktive Sonne (Direktlink zu SOHO)

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Komet Hale-Bopp über Indian Cove

Über roten Felsen, die an Finger erinnern, breitet der Komet Hale-Bopp seine prachtvollen Schweife aus, oben ist der blaue Ionenschweif, darunter der breite weiße Staubschweif. Am Himmel sind leuchten viele Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Wally Pacholka (Astropics)

Komet Hale-Bopp war der große Komet des Jahres 1997. Er bot ein Bild für Götter. Dieses Foto vom 6. April 1997 zeigt den Kometen Hale-Bopp über dem Indian-Cove-Lagerplatz im kalifornischen Joshua-Tree-Nationalpark in den USA.

Die Aufnahme wurde sechs Minuten belichtet. Ein Blitzlicht beleuchtete einen Augenblick lang die Felsen im Vordergrund. Der weiße Staubschweif reflektierte das Sonnenlicht. Darüber war der eindrucksvolle blaue Ionenschweif zu sehen. Komet Hale-Bopp blieb über als ein Jahr mit bloßem Auge sichtbar, eher er ins äußere Sonnensystem zurückkehrte und verblasste.

Diese Woche nähert sich Komet ISON der Sonne. Viele auf der ganzen Erde wollen sehen, ob sein Schweif vielleicht sogar noch eindrucksvoller wird als der des Kometen Hale-Bopp.

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STEREO zeigt den Kometen ISON

Das animierte GIF zeigt die Planeten Erde und Merkur und die Kometen Encke und ISON. Von rechts wabert der Sonnenwind ins Bild.

Bildcredit: Karl Battams, NASA, STEREO, CIOC

Am 21. November zog der immer noch intakte Komet ISON (C/2012 S1) von links ins animierte Sichtfeld. Es stammt von der Kamera HI-1 der Raumsonde STEREO-A. Die Kamera fotografierte auch den periodischen Kometen Encke, Merkur und die Erde. Die Sonne wurde im Bildfeld abgeschnitten. Sie stand rechts, von ihr strömt der wogende Sonnenwind aus.

Aus der Sicht von STEREO im interplanetaren Raum ist der Planet Erde tatsächlich das fernste Mitglied der Gruppe. Sie ist auf ihrer Umlaufbahn hinter der Sonne zu sehen. Merkur ist näher. Beide Planeten sind so hell, dass sie auf dem Detektor der Kamera scharfe, senkrechte Linien ziehen. Die beiden Kometen haben klar erkennbare, beachtliche Schweife. ISON ist näher an der Kamera und bewegt sich zunehmend schneller durch das Feld.

Die Kameras an Bord der Raumsonden STEREO und SOHO können dem Kometen ISON folgen, wenn er am 28. November seine engste Begegnung mit der Sonne erreicht. Sie sehen ISON sogar dann, wenn er in der hellen Morgendämmerung des Planeten Erde schwierig sichtbar ist.

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Der aktive Komet ISON

Komet ISON ist auf zwei Bildfeldern dargestellt. Links ist ein Bild in normaler Farbdarstellung, rechts ein Negativbild.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Komet ISON zieht in der Morgendämmerung über den Himmel. Er nähert sich seiner Begegnung mit der Sonne am 18. November und erwacht zum Leben. Der lang erwartete Komet wurde Berichten zufolge um einiges heller. Er ist an dunklen Beobachtungsorten mit bloßem Auge sichtbar. Langsam wächst ein komplexer werdender Schweif.

ISONs Schweif reicht auf dieser Teleobjektiv-Himmelsansicht über zwei Grad. Das Foto wurde am Morgen des 15. November im Süden von Kenia fotografiert. Das rechte Bildfeld zeigt eine vergrößerte Negativ-Version. Man erkennt die Details des langen Schweifes leichter. Im oberen Bildteil sind Fasern, die vom Schweif abgetrennt wurden.

Komet ISON ist ein Sonnenstreifer. Er besucht zum ersten Mal das innere Sonnensystem. Die Chancen, dass ISON überlebt und Ende Dezember als heller Komet am Himmel des Planeten Erde auftritt, sind gering.

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Die unerwarteten Schweife des Asteroiden P5

Die beiden Bildfelder vom 10. und 23. September zeigen den Asteroiden P5 mit jeweils mehreren Schweifen.

Bildcredit: NASA, ESA und D. Jewitt (UCLA) et al.

Was passiert mit dem Asteroiden P/2013 P5? Das weiß niemand so genau. Aus unbekannten Gründen zeigt der Asteroid nun nicht bloß einen, sondern ganze sechs einzelne Schweife. Die Bilder wurden vor zwei Monaten mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Sie zeigen Staubströme, die sich rasch ändern.

Es ist nicht einmal bekannt, seit wann P5 diese ungewöhnlichen Schweife entwickelt. Wäre der Hauptgürtelasteroid von einem großen Meteor getroffen worden, hätte man erwartet, dass ein einzelner Staubschweif entsteht.

Eine mögliche Erklärung besagt, dass der Asteroid unter dem Strahlungsdruck der Sonne immer schneller rotiert. Das führt dazu, dass Ansammlungen von zuvor gravitativ gebundenem Staub abströmen. Künftige Beobachtungen sollten zeigen, wie sich P5 mit seinen Staubschwaden entwickelt. Man hofft auch auf weitere Hinweise über seine Natur und darüber, wie viele ähnliche Asteroiden es geben könnte.

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Komet Lovejoy und M44

Vor vielen dicht verteilten Sternen zieht der Komet Lovejoy mit grüner Koma und weißem Ionenschweif am Sternhaufen Praesepe oder M44 im Krebs vorbei.

Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach

Komet ISON nähert sich der Sonne. Während alle gespannt darauf hoffen, dass er weiterhin heller wird, kann man am Nordhimmel vor der Morgendämmerung im Osten drei weitere helle Kometen beobachten. Von diesen ist Komet Lovejoy C/2013 R1 derzeit der hellste am Morgenhimmel.

Komet Lovejoy wurde erst im September entdeckt. Er ist kein Komet, der die Sonne streift. Man kann ihn an sehr dunklen Orten fast schon mit bloßem Auge erspähen. Diese Teleskopansicht vom 7. November zeigt ihn mir einer grünlichen Koma und einen Schweif.

Komet Lovejoy ist etwa 1/2 AE von unserem hübschen Planeten und 1,2 AE von der Sonne entfernt. Der Komet hat ein fotogenes Messier-Erlebnis. Er zieht nämlich am bekannten Sternhaufen M44 vorbei. Der Sternhaufen heißt Praesepe, er befindet sich im Sternbild Krebs. Am unteren Bildrand leuchtet der gelbliche, helle Stern Delta Cancri.

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Der große Komet von 1680 über Rotterdam

Das Gemälde zeigt einen Kometen mit einem sehr langen dünnen Schweif am roten Himmel über Rotterdam im Jahr 1680. Vor einem Gewässer steht eine Menschenmenge, mehrere Personen halten einen Jakobsstab.

Illustrationscredit: Lieve Verschuier

Gab es schon einmal einen Kometen wie ISON? Zwei Kometen sehen zwar niemals genau gleich aus, aber einer hatte wohl große Ähnlichkeit mit ISON. Es ist Komet Kirch, der große Komet 1680. Wie der näherkommende Komet ISON war auch Komet Kirch ein heller Sonnenstreifer. Er kam der Sonnenoberfläche sehr nahe.

Doch keiner der beiden gehört zur häufigsten Gruppe der Sonnenstreifer, nämlich der Kreutz-Gruppe. Diese besteht aus den Überresten eines Kometen, der vor Hunderten Jahren in der Nähe der Sonne zerbrach.

Das Gemälde von Lieve Versheier zeigt den langen Schweif des Kometen Kirch. Die Menschenmenge im Vordergrund beobachtet den Kometen im niederländischen Rotterdam. Einige Leute halten einen Jakobsstab. Dieses Winkelmessgerät ist ein Vorläufer des Sextanten.

Niemand weiß, wie sich Komet ISON entwickelt. Ähnlich wie Komet Kirch erreicht er seine größte Helligkeit wohl dann, wenn er der Sonne sehr nahe kommt. Bei ISON sind das die letzten Tage im November.

Galerie: Helle Kometen 2013

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Hale-Bopp: Der große Komet des Jahres 1997

Am sternklaren Himmel leuchtet der helle Komet Hale-Bopp mit seinen breiten Schweifen. Vorne stehen rot beleuchtet zwei Burschen, die ihn beobachten.

Bildcredit und Bildrechte: Jerry Lodriguss (Catching the Light)

Vor sechzehn Jahren zog der Komet Hale-Bopp an der Sonne vorbei und bot ein glanzvolles Spektakel am irdischen Nachthimmel. Dieser atemberaubende Anblick wurde kurz nach dem Periheldurchgang 1997 fotografiert. Er zeigt die unvergesslichen Schweife des Kometen Hale-Bopp. Er hatte einen weißlichen Staubschweif und einen blauen Ionenschweif.

Hier ist der Ionenschweif am nördlichen Himmel länger als zehn Grad. Er verblasst beim Doppelsternhaufen im Perseus. Der Kopf des Kometen liegt bei Almak, einem hellen Stern im Sternbild Andromeda. Erinnert ihr euch an Hale-Bopp? Die Söhne des Fotografen waren damals 12 und 15 Jahre alt. Sie stehen im Vordergrund und erinnern sich noch heute. Insgesamt war Hale-Bopp etwa ab Ende Mai 1996 bis September 1997 mit bloßem Auge sichtbar.

Derzeit erwarten wir in den kommenden Wochen die allmähliche Aufhellung des Kometen ISON. Es ist noch nicht sicher, wie interessant seine erste Reise ins innere Sonnensystem wird.

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