Am Rand von NGC 2174

Vor einem blau leuchtenden Hintergrund türmt sich ein braunes Nebelgebirge auf. Im ganzen Bild sind zahllose gezackte Sterne verteilt, die unterschiedlich hell leuchten.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA)

Diese fantastische Himmelslandschaft liegt am Rand von NGC 2174. Die Sternbildungsregion ist zirka 6400 Lichtjahre entfernt. Sie liegt im nebelreichen Sternbild Orion. Das Bild zeigt gebirgige Wolken aus Gas und Staub. Sie wurden von Winden und der Strahlung neuer Sterne in der Region geformt.

Die Sterne sind nun in offenen Sternhaufen verteilt. Sie sammeln sich um das Zentrum von NGC 2174 oben außerhalb des Bildes. In den staubigen kosmischen Wolken geht zwar die Sternbildung weiter, doch die Wolken werden wohl in wenigen Millionen Jahren von den energiereichen neuen Sternen aufgelöst.

Das Weltraumteleskop Hubble nahm die interstellare Szenerie in Infrarot-Wellenlängen auf. Der Bildausschnitt ist etwa 6 Lichtjahre breit. Die Aufnahme feiert den 24. Jahrestag von Hubbles Start an Bord der Raumfähre Discovery am 24. April 1990.

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Die Entkleidung von ESO 137-001

Links oben ist die Spiralgalaxie ESO 137-001, die durch einen Galaxienhaufen rast. Sie zieht eine blaue Spur aus aufgeheiztem, blau leuchtendem Gas hinter sich her, das vom intergalaktischen Medium hinausgedrückt wurde. Oben hinter der Galaxie sind Streifen neu entstandener blauer Sterne.

Bildcredit: NASA, ESA, CXC

Die Spiralgalaxie ESO 137-001 fliegt durch den massereichen Galaxienhaufen Abell 3627. Er ist etwa 220 Millionen Lichtjahre entfernt. Das farbige Kompositbild von Hubble und Chandra zeigt die ferne Galaxie hinter Sternen der Milchstraße im Sternbild Südliches Dreieck.

Die Galaxie rast mit fast 7 Millionen Kilometern pro Stunde dahin. Dabei wird ihr Gas und Staub abgestreift, weil der Staudruck des heißen, dünnen intergalaktischen Mediums im Haufen stärker ist als die Gravitation der Galaxie.

Im abgestreiften Material zeichnen sich kurze blaue Streifen ab, die hinterherziehen. Hubbles Daten im sichtbaren Licht zeigen, dass in den Streifen helle Sternhaufen entstanden sind. Röntgendaten von Chandra zeigen das gewaltige Ausmaß des aufgeheizten, abgestreiften Gases. Es sind die diffusen, dunkleren blauen Spuren, die nach rechts unten verlaufen. Sie sind mehr als 400.000 Lichtjahre lang.

Durch den beträchtlichen Verlust an Staub und Gas wird neue Sternbildung für diese Galaxie schwierig. Rechts neben ESO 137-001 befindet sich eine gelbliche elliptische Galaxie. Sie besitzt zu wenig Gas und Staub, um Sterne zu bilden.

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Stephans Quintett plus eins

Mitten im Bild sind die fünf Galaxien von Stephans Quintett. Die bläuliche Galaxie in der Mitte gehört nicht zur Gruppe. Links oben ist eine kleinere Spiralgalaxie, die gleich weit entfernt ist wie vier Galaxien im Quintett.

Bildmontage und Bearbeitung: Robert Gendler und Judy Schmidt; Bilddaten: Subaru-Teleskop (NAOJ), Hubble-Nachlassarchiv, R. Gendler

Stephans Quintett ist die erste als solche erkannte kompakte Galaxiengruppe. Dieses interessante Bild entstand aus Daten des Hubble-Nachlassarchivs und des Subaru-Teleskops auf dem Gipfel des Mauna Kea. Die Galaxien des Quintetts sammeln sich mitten im Feld. Nur vier der fünf Galaxien sind in einem kosmischen Tanz naher Begegnungen gefangen. Der Tanz findet etwa 300 Millionen Lichtjahre entfernt statt.

Die Außenseiterin ist leicht erkennbar. Die wechselwirkenden Galaxien NGC 7319, 7318A, 7318B und 7317 schimmern markant gelblich. Sie haben verzerrte Schleifen und Schweife. Diese sind unter dem Einfluss der zerstörerischen Gezeiten entstanden. Die bläuliche Galaxie NGC 7320 liegt im Vordergrund. Sie ist etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernt und gehört nicht zur aneinander gebundenen Gruppe.

Im Feld ist jedoch links über Stephans Quintett eine weitere Galaxie zu sehen. Es ist NGC 7320C, sie ist ebenfalls 300 Millionen Lichtjahre entfernt. Wenn man sie zu den vier interagierenden Galaxien zählt, ist das Ganze wieder ein Quintett.

Stephans Quintett befindet sich im hoch fliegenden Sternbild Pegasus. Bei der Entfernung der wechselwirkenden Galaxien des Quintetts ist das Sichtfeld mehr als 500.000 Lichtjahre breit.

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NGC 2683, eine von der Seite sichtbare Spiralgalaxie

Die Spiralgalaxie NGC 2683 im Sternbild Luchs verläuft diagonal durchs Bild. Sie hat die Form einer Spindel, weil wir sie von der Seite sehen. Vorne verlaufen sehr markante dunkle Staubbahnen.

Bildcredit: Subaru -Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble; Bildmontage, Bearbeitung und Bildrechte: Robert Gendler

Hat die Spiralgalaxie NGC 2683 einen Balken in der Mitte? Sie ist unserer Balken-Galaxis so ähnlich, dass man einen Balken vermuten könnte. Doch wir sehen sie fast von der Seite. Daher ist das schwer zu erkennen. Jedenfalls ist dieses prächtige Inseluniversum als NGC 2683 katalogisiert. Es ist etwa 20 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und liegt im nördlichen Sternbild Luchs (Lynx).

Diese kosmische Aussicht entstand aus Daten und Bildern des erdgebundenen Subaru-Teleskops und des Weltraumteleskops Hubble. NGC 2683 ist fast von der Seite zu sehen. Hinten sind weiter entfernte Galaxien verstreut. Das gemischte Licht einer großen Population alter gelblicher Sterne bildet den markanten hellen Kern der Galaxie.

Vor dem Sternenlicht verlaufen die Silhouetten der Staubstraßen in den gewundenen Spiralarmen. Sie werden vom verräterischen blauen Leuchten junger Sternhaufen der Sternbildungsregionen in der Galaxie gesäumt.

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HH 24 entsteht aus einem Teilchenstrahl

Im Bild sind gelb und orange leuchtende Nebel vor einem dunklen Hintergrund verteilt. Links schießt ein Strahl aus einer hellen Stelle hervor, er bildet ein Herbig-Haro-Objekt.

Bildcredit: Hubble-Nachlassarchiv, NASA, ESA Bearbeitung: Judy Schmidt

Wenn ihr HH 24 besucht, bleibt weg vom Teilchenstrahl! Mögliche Zukunftsreisende brauchen diesen Rat. Der mächtige Strahl enthält wahrscheinlich Elektronen und Protonen, die mit Hunderten Kilometern pro Sekunde dahinrasen.

Dieses Bild wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble im Infrarotlicht fotografiert. Es soll stürmische Sternbildungsregionen besser erklären. Sie werden als junge stellare Objekte (Young Stellar Objects, YSO) bezeichnet.

Wenn ein Stern entsteht, kreist häufig eine Scheibe aus Staub und Gas um das YSO. Dabei entsteht ein mächtiger zentraler Strahl. Hier erzeugen energiereiche Strahlen an beiden Enden das Herbig-Haro-Objekt 24 (HH 24), indem sie in das umgebende interstellare Gas schießen.

Die ganze Sternbildungsregion ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt. Sie liegt im Orion-B-Molekülwolkenkomplex. Strahlen wie jener, der HH 24 bildet, kommen sehr selten vor. Daher vermutet man, dass sie nur wenige Tausend Jahre bestehen.

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Spiralgalaxie M83: Das südliche Feuerrad

Die große, schöne Spiralgalaxie M83 ist etwa zwölf Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt südöstlich im sehr langen Sternbild Wasserschlange. Die markanten Spiralarme sind von dunklen Staubbahnen gesäumt. Blaue Sternhaufen verleihen der Galaxie den gängigen Namen "Südliches Feuerrad".

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA) und W. P. Blair (JHU) et al.

M83 ist eine der nächstgelegenen und hellsten Spiralgalaxien am Himmel. Man sieht sie mit Fernglas im Sternbild Wasserschlange. Ihre majestätischen Spiralarme führten zu ihrem Umgangsnamen „Südliche Feuerradgalaxie„. Sie wurde zwar schon vor 250 Jahren entdeckt. Doch erst viel später kam es zur Vermutung, dass M83 keine nahe gelegene Gaswolke ist, sondern eine Balkenspiralgalaxie, ähnlich wie unsere Milchstraße.

Das Bild des Weltraumteleskops Hubble wurde kürzlich veröffentlicht. M83 ist ein bekanntes Mitglied einer Galaxiengruppe, zu der auch Centaurus A und NGC 5253 gehören. Die Galaxien sind etwa 15 Millionen Lichtjahre entfernt. In M83 wurden mehrere helle Supernovaexplosionen beobachtet. In Zentrum von M83 wurde ein faszinierender doppelter Ring um den Kern entdeckt.

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Sternströme in M83

Die Spiralgalaxie im Bild hat prachtvolle Spiralarme, die von einem gelben Kern ausgehen. Sie sind von hellen blauen Sternhaufen und roten Sternbildungsregionen gesprenkelt.

Bildcredit und Bildrechte: R. Gendler, D. Martinez-Delgado (ARI-ZAH, Univ. Heidelberg) D. Malin (AAO), NAOJ, ESO, HLAMontage und Bearbeitung: Robert Gendler

Die große, helle Spiralgalaxie M83 ist ungefähr zwölf Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt am südöstlichen Rand des langen Sternbildes Wasserschlange (Hydra). Die detailreiche Ansicht des Inseluniversums entstand aus Beobachtungen von Hubble. Sie wurden mit Daten erdgebundener Teleskope kombiniert. Zu den Observatorien auf der Erde, deren Bilder verwendet wurden, zählten Einheiten des Very Large Telescope der ESO, das Subaru-Teleskop am Nationalen Astronomischen Observatorium von Japan und Bilder, die David Malin am Australischen Astronomischen Observatorium machte.

M83 ist etwa 40.000 Lichtjahre groß. Sie hat ausgeprägte Spiralarme. Das führte zum volkstümlichen Namen „südliche Feuerradgalaxie“. Viele rötliche Sternbildungsregionen verlaufen an den Rändern der dicken Staubbahnen in den Armen. Sie führten zu einem weiteren Spitznamen für M83: „Galaxie der tausend Rubine„.

Am oberen Rand des kosmischen Porträts wölbt sich der nördliche stellare Gezeitenstrom von M83. Er besteht aus den Resten einer kleineren Begleitgalaxie. Sie wurde durch Gravitation zerrissen und verschmilzt mit M83. Der blasse Sternstrom wurde Mitte der 1990er-Jahre entdeckt, als Fotoplatten verbessert wurden.

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Seyferts Sextett

Seyferts Sextett besteht scheinbar aus sechs Galaxien, doch nur vier davon sind gesichert durch Wechselwirkung miteinander verbunden. Eine Spiralgalaxie ist weit im Hintergrund, und ein Objekt ist vermutlich ein Gezeitenschweif aus herausgerissenen Sternen.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchive, NASA, ESA Bearbeitung: Judy Schmidt

Was bleibt von diesem Kampf der Galaxien? Diese wechselwirkende Galaxiengruppe ist Seyferts Sextett. Sie liegt im Kopfteil des geteilten Sternbildes Schlange (Serpens).

Das Sextett enthält jedoch nur vier miteinander wechselwirkende Galaxien. Die kleine, von oben sichtbare Spiralgalaxie in der Mitte dieses Hubble-Bildes liegt weit im Hintergrund. Sie ist nur zufällig in einer Sichtlinie mit der Hauptgruppe. Auch die markante Verdichtung links oben ist wahrscheinlich keine eigene Galaxie, sondern ein Gezeitenschweif. Er besteht vermutlich aus Sternen, der durch die gravitative Wechselwirkung der Galaxien herausgerissen wurde.

Die wechselwirkenden Galaxien sind etwa 190 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegen eng beisammen in einer Region, die nur etwa 100.000 Lichtjahre groß ist. Damit ist ihr Durchmesser mit der Größe unserer Milchstraße vergleichbar. Die Gruppe ist also eine der dichtesten Galaxiengruppen, die wir kennen. Die eng verstrickte Gruppe ist durch Gravitation verbunden. Sie verschmilzt vermutlich in wenigen Milliarden Jahren zu einer einzigen großen Galaxie.

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