IC 1396: Emissionsnebel in Kepheus

Im Bild leuchtet ein nicht perfekt runder, rötlicher Nebel mit mehreren Staubfilamenten. Das Bild ist dicht mit Sternen gesprenkelt, einige davon sind heller als die meisten anderen.

Bildcredit: Digitized Sky Survey, ESA/ESO/NASA FITS Liberator; Farbkomposit: Davide De Martin

Der fantastische Emissionsnebel IC 1396 befindet sich hoch oben im fernen Sternbild Kepheus. Dort mischen sich leuchtendes kosmisches Gas und dunkle Staubwolken. Die Sternbildungsregion wird vom hellen, bläulichen Zentralstern mit Energie versorgt. Sie reicht über Hunderte Lichtjahre. Am Himmel ist sie drei Grad breit und fast 3000 Lichtjahre vom Planeten Erde entfernt. Eine der interessanten dunklen Formen in IC 1396 ist der Elefantenrüsselnebel rechts unter der Mitte.

Diese Farbansicht ist ein Komposit aus digitalisierten Schwarz-Weiß-Fotoplatten. Diese wurden mit roten und blauen astronomischen Filtern fotografiert. Die Platten wurden zwischen 1989 und 1993 am Samuel-Oschin-Teleskop aufgenommen, einem Weitwinkel-Instrument für Durchmusterungen am Palomar-Observatorium.

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Orionnebel: Der Hubbleblick

Der Orionnebel ist bildfüllend abgebildet, die Höhlung breitet sich nach unten aus. Die Fasern sind teilweise lila-rötlich, sonst braun-frau, in der Mitte um das Trapez leuchtet er gelblich.

Bildcredit: NASA, ESA, M. Robberto (STScI/ESA) et al.

Nur wenige kosmische Ansichten regen die Fantasie sosehr an wie der Orionnebel. Er ist auch als M42 bekannt. Das leuchtende Gas im Nebel umgibt heiße, junge Sterne am Rand einer gewaltigen interstellaren Molekülwolke. Die Wolke ist nur 1500 Lichtjahre entfernt.

Der Orionnebel bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit der Erforschung, wie Sterne entstehen. Einerseits ist er die am nächsten gelegene große Sternbildungsregion. Andererseits haben die energiereichen Sterne im Nebel die undurchsichtigen Gas- und den Staubwolken fortgeblasen, die uns sonst die Sicht trüben würden. So erhalten wir einen genauen Blick auf eine fortlaufende Reihe an Stadien der Sternbildung und Sternentwicklung.

Dieses detailreiche Bild des Orionnebels ist das schärfste, das je gemacht wurde. Es entstand aus Daten der Advanced Camera for Surveys des Weltraumteleskops Hubble und des 2,2-Meter-Teleskops der Europäischen Südsternwarte ESO auf La Silla. Das Mosaik enthält bei voller Auflösung eine Milliarde Pixel und zeigt etwa 3000 Sterne.

APOD-Sammlung: M42, der Orionnebel
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3 ATs

In der Abenddämmerung stehen drei Hilfsteleskope, darüber leuchten die Magellanschen Wolken am sternklaren Himmel. Von links ragt das Sternbild Orion ins Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Die drei Gestalten haben eine Ähnlichkeit mit R2D2. Doch es sind keine Droiden. Es sind die Gehäuse der 1,8-Meter-Hilfsteleskope (ATs) am Paranal-Observatorium in der chilenischen Atacamawüste. Die ATs dienen der Interferometrie. Mit dieser Technik gelingen zusammen mit den je 8 Meter großen VLT-Einheiten des Observatoriums Beobachtungen mit extrem hoher Auflösung.

Insgesamt sind vier ATs in Betrieb. Jedes AT ist auf einem Transporter montiert, der die Teleskope entlang einer Bahn bewegt. Das erlaubt unterschiedliche Anordnungen mit den größeren Teleskopeinheiten. Für die Interferometrie wird das Licht jedes Teleskops über ein Spiegelsystem in unterirdischen Tunnels zu einem gemeinsamen Brennpunkt geleitet.

Über diesen drei ATs leuchten die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Sie sind die weit entfernten Begleitgalaxien unserer Milchstraße. Am klaren, dunklen Südhimmel steigt über dem Horizont das zarte grünliche Nachthimmellicht des Planeten Erde auf.

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La-Silla-Strichspuren im Norden und Süden

Hinter einem Radiotelesiop, in dem sich der Vordergund spiegelt, der hinter der Kamera liegt, und einer Teleskopkuppel zienen Sterne ihre Strichspuren am Nachthimmel.

Bildcredit und Bildrechte: Alexandre Santerne (Laboratoire d’Astrophysique de Marseille / Observatoire de Haute Provence)

Wenn ihr eine Kamera auf einem Stativ fixiert, könnt ihr die anmutigen Spuren der Sterne fotografieren, während sich der Planet Erde um seine Achse dreht. Wenn das Stativ am La-Silla-Observatorium in der chilenischen Atacamawüste steht, sehen Sternspuren ungefähr so aus wie hier.

Das Bild wurde in der Nacht vom 24. Januar etwa vier Stunden belichtet. Es ist ein Komposit aus 250 Ein-Minuten-Aufnahmen, die nacheinander mit Blick nach Norden fotografiert wurden. Der Himmelsnordpol in der Mitte der Strichspuren steht bei dieser Perspektive auf der Südhalbkugel knapp unter dem Horizont.

Die polierte Antennenschüssel des Swedish-ESO Submillimeter Telescope mit einem Durchmesser von 15 Metern wurde inzwischen stillgelegt. Sie steht im Vordergrund und reflektiert die Strichspuren der Sterne im Süden. Die gekrümmten Bögen der Sterne, die um den Himmelssüdpol ziehen, stehen in der gewölbten Schüssel unter dem südlichen Horizont auf dem Kopf. Rechts neben der Schüssel steht die Kuppel des 3,6-Meter-Teleskops mit dem HARPS-Spektrografen, der nach Planeten sucht.

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Das VISTA-Teleskop zeigt den Helixnebel

Wie ein Auge wirkt der Nebel im Bild, er leuchtet braunorange und hat ein dunkles Inneres. Er ist von vielen kleinen Sternen und wenigen sehr hellen Sternen umgeben, die teilweise auch vor dem Nebel liegen.

Credit: ESO/VISTA/J. Emerson; Danksagung: Cambridge Astronomical Survey Unit

Sieht unsere Sonne eines Tages so aus? Der Helixnebel ist einer der hellsten und am nächsten gelegenen Beispiele eines planetarischen Nebels. Ein planetarischer Nebel ist eine Gaswolke, die am Ende der Existenz eines sonnenähnlichen Sterns entsteht.

Die äußeren Gashüllen des Sterns werden in den Weltraum abgestoßen. An unserem Blickwinkel erwecken sie den Eindruck, als würden wir in eine Schraube blicken. Der zentrale Kern des Überrestes wird zu einem weißen Zwergstern, der in fluoreszierendem Licht leuchtet. Der Helixnebel, um eine technische Bezeichnung von NGC 7293 zu nennen, ist ungefähr 700 Lichtjahre entfernt und steht im Sternbild Wassermann (Aquarius). Er ist etwa 2,5 Lichtjahre groß.

Dieses Bild wurde mit dem 4,1-Meter-Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy (VISTA) am Paranal-Observatorium der Europäischen Südsternwarte in Chile in drei Farben des Infrarotlichtes aufgenommen. Eine Nahaufnahme vom inneren Rand des Helixnebels zeigt komplexe Gasknoten unbekannten Ursprungs.

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Molekülwolke Barnard 68

Im Bild verdeckt eine dunkle Wolke die zahllosen Sterne im Hintergrund.

Bildcredit: FORS-Team, 8,2-Meter VLT Antu, ESO

Wohin sind die Sterne verschwunden? Was früher für ein Loch am Himmel gehalten wurde, ist nun unter Astronomen als dunkle Molekülwolke bekannt. Hier absorbiert eine hohe Konzentration an Staub und molekularem Gas praktisch alles an sichtbarem Licht, das von den Sternen im Hintergrund abgestrahlt wird.

Die unheimliche, dunkle Umgebung macht das Innere von Molekülwolken zu den kältesten und isoliertesten Orten im Universum. Zu den namhaftesten dieser dunklen Absorptionsnebel zählt eine Wolke im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus). Sie ist als Barnard 68 bekannt und oben abgebildet. Dass in der Mitte keine Sterne zu sehen sind, lässt vermuten, dass Barnard 68 relativ nahe liegt. Messungen zufolge ist er etwa 500 Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von einem halben Lichtjahr.

Es ist nicht genau bekannt, wie Molekülwolken wie Barnard 68 entstehen, doch wir wissen, dass diese Wolken wahrscheinlich Orte sind, an denen neue Sterne entstehen. Man fand sogar heraus, dass wahrscheinlich auch Barnard 68 kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. Im Infrarotlicht ist es möglich, durch die Wolke hindurchzusehen.

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Die große Spiralgalaxie NGC 1232

Im Bild ist die Spiralgalaxie NGC 1232 mit ausgeprägten Spiralarmen und Sternhaufen von oben zu sehen. Der Kern ist gelblich, nach außen hin wird die Galaxie orangefarben, die äußeren Spiralarme sind bläulich. Links unten im Bild ist eine kleine Galaxie mit Balken.

Bildcredit: FORS, 8,2-Meter-VLT Antu, ESO

Galaxien faszinieren nicht nur wegen dem, was man sieht, sondern auch wegen dem, was man nicht sieht. Ein gutes Beispiel ist die große Spiralgalaxie NGC 1232 im Sternbild Eridanus. Sie wurde von einem der neuen Very Large Telescopes detailreich aufgenommen.

Das Sichtbare wird von Millionen heller Sterne und dunklen Staubs bestimmt, die im Gravitationswirbel der Spiralarme gefangen sind. Die drehen sich um das Zentrum. Offene Haufen mit hellen blauen Sternen sind entlang dieser Spiralarme verteilt. Dazwischen sind dunkle Bahnen aus dichtem, interstellarem Staub verteilt.

Weniger gut sichtbar, aber messbar sind Milliarden schwacher, normaler Sterne und gewaltige Bereiche mit interstellarem Gas. Diese enthalten zusammen so viel Masse, dass sie das Kräftespiel der inneren Galaxie bestimmen.

Unsichtbar sind noch größere Mengen Materie in einer Form, die wir nicht einmal kennen. Es ist die überall vorhandene Dunkle Materie, die wir brauchen, um die Bewegungen des Sichtbaren in der äußeren Galaxie zu erklären.

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Imbiss im Zentrum der Galaxis

Eine orange-rot leuchtende Gaswolke wird vom Schwarzen Loch in der Milchstraße angezogen und in die Länge gerissen. Die Bahnen von Sternen, die um das Schwarze Loch kreisen, sind blau dargestellt.

Illustrationscredit: ESO/MPE/Marc Schartmann

Das Monster im Zentrum unserer Galaxis ist bereit zur Fütterung. Aktuelle Beobachtungen mit dem Very Large Telescope zeigen, dass eine Gaswolke dem sehr massereichen Schwarzen Loch im galaktischen Zentrum zu nahe kommt. Die Gaswolke wird zerfetzt, in die Länge gezogen und erhitzt. Ein Teil davon fällt voraussichtlich im Laufe der nächsten zwei Jahre in das schwarze Loch.

Diese künstlerische Illustration zeigt das, was nach der nahen Begegnung mit dem schwarzen Loch von dem Klumpen übrig bleibt, in Rot und Gelb. Der Überrest wölbt sich aus der Gravitationsfalle nach rechts. Die Umlaufbahn der Wolke ist rot, die Umlaufbahnen der Zentralsterne sind blau abgebildet.

Der hineinfallende Nebel enthält schätzungsweise mehrere Erdmassen. Das zentrale schwarze Loch, das vermutlich mit der Radioquelle Sagittarius A* zusammenfällt, enthält ungefähr vier Millionen Sonnenmassen. Wenn es einmal hineingefallen ist, ist von dem verlorenen Gas wohl nie wieder etwas zu hören.

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