Mond am Abgrund

Über einer Plattform, die aus einem Hochhaus ragt, hängt der voll beleuchtete Mond.

Bildcredit und Bildrechte: Jordi Coy

Die meisten von uns beobachten den Mond bei Nacht. Jedoch verbringt er fast genauso viele Stunden bei Tageslicht über unserem Horizont. Bei hellem Tageshimmel sieht die Mondscheibe allerdings blass aus und ist nicht so auffällig. Natürlich durchläuft der Mond auch bei Tageslicht seine Phasen. Diese entstehen durch die Bewegung auf seiner Umlaufbahn, wodurch immer andere Mondgebiete von der Sonne beschienen werden.

Bei Tageslicht ist der Mond leichter zu erkennen, wenn der sichtbare, von der Sonne beleuchtete Teil der Mondscheibe groß ist und nach dem ersten Viertel zunimmt oder sich dem dritten Viertel nähert. Auch wenn es nicht so bekannt sein mag, ist der Mond bei Tageslicht oft zu sehen, selbst am städtischen Himmel. Diese Teleaufnahme vom 12. März zeigt den zunehmenden Mond bei Tag in der Nähe einer beliebten Aussichtsplattform mit Blick auf den New Yorker Stadtteil Manhattan.

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Mondbeben sind überraschend häufig

Der Apollo 11-Astronauten Buzz Aldrin steht neben dem gerade aufgestellten Mondseismometer. Er schaut zur Landefähre, dem Lunar Landing Module.

Bildcredit: NASA, Besatzung Apollo 11

Warum gibt’s so viele Mondbeben? Datenanalysen des Seismometers, das Apollo Missionen auf dem Mond gelassen haben, zeigen eine überraschende Häufigkeit von Mondbeben. Sie treten meist innerhalb von 100 Kilometern unter der Oberfläche auf.

Tatsächlich wurden in den Jahren zwischen 1972 und 1977 ganze 62 Mondbeben detektiert. Viele dieser Mondbeben sind nicht nur stark genug, um Möbel zu bewegen, wenn jemand eine Wohnung auf dem Mond hätte. Sogar steife Felsen auf dem Mond vibrieren minutenlang – das ist deutlich länger als die weicheren Felsen bei Erdbeben unseres Planeten Erde.

Die Ursache für die Mondbeben ist bis heute unklar. Die führende Hypothese ist Gezeitenwirkung und relative Aufheizung durch die Erde. Egal, was die Quelle der Beben ist, zukünftige Mondgebäude müssen jedenfalls so gebaut werden, dass sie dem häufigen Wackeln widerstehen.

Dieses Bild zeigt den Apollo 11-Astronauten Buzz Aldrin neben dem gerade aufgestellten Mondseismometer. Er schaut zur Landefähre, dem Lunar Landing Module.

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Das Da-Vinci-Licht

Über den italienischen Dolomiten geht ein schmaler Sichelmond auf. Die dunkle Nachtseite ist von Licht beleuchtet, das die Erde reflektiert.

Bildcredit und Bildrechte: Giorgia Hofer

Der 26 Stunden alte Mond posiert hier hinter den zerklüfteten Graten der italienischen Dolomiten. Die Aufnahme vom 30. März wurde eine Sekunde lang belichtet und zeigt den Mond kurz vor dem Untergehen.

Von der sonnenbeleuchteten Seite des Mondes ist nur eine hauchdünne Sichel zu sehen. Die restliche Mondscheibe ist durch das von der hellen Erde reflektierte Licht beleuchtet und daher ebenfalls sichtbar. Dieses sogenannte aschgraue Mondlicht wurde schon vor mehr als 500 Jahren von Leonardo da Vinci beschrieben – als Sonnenlicht, das von den Ozeanen der Erde reflektiert wird und so die dunkle Mondoberfläche beleuchtet. Der Erdschein ist nur das bekannteste Beispiel für „Planetenschein“, der schwachen Beleuchtung der dunklen Seite eines Mondes durch seinen Planeten.

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Eine partielle Sonnenfinsternis über Island

Eine Person hält scheinbar die Sonne, die nur als Sichel zu sehen ist, weil sie oben vom Mond verdeckt wird. Die Person ist als Silhouette zu sehen, der Himmel ist von Wolken verdeckt.

Bildcredit und Bildrechte: Wioleta Gorecka

Was ist, wenn Sonne und Mond zusammen aufgehen? Das passierte gestern über manchen nördlichen Teilen des Planeten Erde. Kurz nach Sonnenaufgang fand nämlich eine partielle Sonnenfinsternis statt. Man konnte beobachten, wie der Mond ein Stück der Sonne verdeckte. Das war in nordöstlichen Regionen von Nordamerika und in nordwestlichen Gebieten von Europa, Asien und Afrika zu sehen.

Das Bild wurde gestern beim isländischen Vulkankrater Grábrók fotografiert. Dort war ein großer Teil der Sonne kurz hinter dem Mond versteckt. Das Foto entstand bei wolkigem Himmel. Es war so gut geplant, dass hier ein Freund des Fotografen scheinbar die Sonne hinter dem Mond herauszieht.

Diesmal war nirgendwo auf der Erde eine totale Sonnenfinsternis zu sehen. In der fernen Vergangenheit waren Menschen bei einer Finsternis einmal so überrascht, dass sie laufende Kämpfe plötzlich einstellten. Heute sind Finsternisse keine Überraschung mehr. Sie können auf die Sekunde genau vorhergesagt werden.

Wachsende Galerie: Partielle Sonnenfinsternis im März 2025

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Mondstaub und Klebeband

Der Blick im Bild fällt auf das Hinterrad des Mondrovers. Der Kotflügel wurde ersetzt, eine Karte wurde mit Klebeband und Klammern befestigt.

Bildcredit: Apollo 17, NASA

Warum ist der Mond so staubig? Auf der Erde wird Gestein durch Wind und Wasser verwittert. So entstehen Sand und Erde. Auf dem Mond sprengte der ständige Beschuss durch Mikrometeorite im Laufe der Äonen die steinige Oberfläche. Dabei entstand eine puderförmige Schicht auf dem Mondboden, die als Regolith bezeichnet wird. Für die Apollo-Astronauten und ihre Ausrüstung war der überall vorhandene feine scharfkantige Staub ein großes Problem.

Im Dezember 1972 fand die Mission Apollo 17 statt. Dabei mussten die Astronauten Harrison Schmitt und Eugene Cernan auf der Mondoberfläche einen der Kotflügel ihres Rovers reparieren (Video, 26MB), um die Staubwolken von sich und ihrer Ausrüstung fernzuhalten. Das Bild zeigt ein Rad und den Kotflügel ihres staubbedeckten Rovers. Er entstand durch eine raffinierte Reparatur mit einer nicht mehr benötigten Karte, Klammern und einem grauen Streifen Klebeband.

Achtung, Nordhalbkugel: Partielle Sonnenfinsternis am 29. März

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Blutmond mit blauen Bändern

Drei Bilder zeigen die Phasen einer totalen Mondfinsternis. Oben ist der Mond nur teilweise im Mondschatten. Auf dem oberen und dem mittleren Bild ist ein blaues Band erkennbar. Es entsteht dort, wo Sonnenlicht durch die Ozonschicht der Erde dringt und dann auf die Mondoberfläche fällt.

Bildcredit und Bildrechte: Zixiong Jin

Wie entsteht das blaue Band, das den Mond bei einer Mondfinsternis quert? Das blaue Band ist echt, aber normalerweise schwierig zu sehen. Dieses HDR-Bild wurde bei der Mondfinsternis letzte Woche in Norman im US-Bundesstaat Oklahoma fotografiert und digital bearbeitet, um die Farben zu verstärken.

Die graue Farbe rechts oben im oberen Mondbild ist die natürliche Farbe des Mondes, wenn er direkt von der Sonne beleuchtet wird. Die untersten Teile des Mondes auf allen drei Bildern werden nicht direkt von der Sonne beleuchtet. Dort ist er verfinstert und befindet sich im Erdschatten.

Er ist jedoch zart von Sonnenlicht beleuchtet, das tief durch die Erdatmosphäre gedrungen ist. Dieser Teil des Mondes ist rot, aus demselben Grund, warum Sonnenuntergänge auf der Erde rot sind, nämlich weil Luft bläulicheres Licht stärker streut als rotes Licht. Daher wird er Blutmond genannt.

Auf dem oberen und mittleren Bild ist ein ungewöhnliches, blau-violettes Band zu sehen, das anders entsteht. Seine Farbe stammt von Sonnenlicht, das hoch oben durch die Erdatmosphäre gedrungen ist. Dort absorbiert Ozon rotes Licht besser als blaues Licht.

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Tololo-Totalität

Drei Abbildungen des Mondes zeigen die Andeutung des Erdschattens. Der Mond wandert durch den Kernschatten. Rechts unten ist der Mittelpunkt, links oben der Rand, daher ist auf dem ersten und dritten Bild ein zarter blauer Schimmer am Mondrand.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek/CTIO (Cerro-Tololo-Observatorium) /AURA/NSF/ NOIRLab

Am 14. März war Vollmond. Passend zum Pi-Tag befand sich der Mond genau gegenüber der Sonne am Himmel der Erde. Das entspricht einer ekliptikalen Länge von 3,14 Radiant oder einem Winkel von 180°. Als Bonus für die Fans von Pi und des Nachthimmels gab es eine totale Mondfinsternis, weil der Mond an diesem Tag auch direkt durch den Kernschatten der Erde wanderte.

Bei klarem Himmel können die Farben eines verfinsterten Mondes sehr lebendig sein. Die abgedunkelte Mondscheibe reflektiert das stark gerötete Sonnenlicht, das in den Erdschatten gestreut wird. Am Rand des Schattens ist ein schwaches bläuliches Leuchten zu sehen. Es entsteht durch Sonnenlicht, das durch die stratosphärische Ozonschicht der Erde gefiltert wird.

Dieser Zeitreihe der Finsternis wurde am Cerro-Tololo-Observatorium in Chile aufgenommen. Das Mondtriptychon fängt den Beginn, die Mitte und das Ende der Totalität ein, die etwa eine Stunde dauerte.

Wachsende Galerie: Totale Mondfinsternis vom 2025. März

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Vierfache Ausrichtung über Italien

Am dunstigen Nachthimmel sind vier Objekte in einer Reihe. Die beiden nächstgelegenen sind beleuchtete Gebäude auf Hügeln. Im Hintergrund ist ein großer Dreiviertel-Mond, er ist durch die Erdatmosphäre verzerrt und gerötet. Über die Vorderseite des Mondes zieht ein Streifen von einem Flugzeug.

Bildcredit und Bildrechte: Valerio Minato

Warum sieht der Mond hier so seltsam aus? Ein Grund ist seine leuchtend rote Farbe. Die Farbe entsteht durch die Streuung des blauen Lichts in der Erdatmosphäre. Aus demselben Grund ist der Taghimmel blau.

Der Mond ist zudem ungewöhnlich verzerrt. Seine seltsame Form ist ein optischer Effekt. Er entsteht durch Schichten in der Erdatmosphäre. Sie brechen das Licht durch ihre verschiedenen Temperaturen oder Drücke unterschiedlich.

Ein dritter Grund, warum der Mond so ungewöhnlich aussieht, ist, dass zufällig ein Flugzeug vor ihm fliegt.

Der abgebildete malerische Dreiviertelmond wurde vor etwa zwei Wochen über Turin in Italien aufgenommen. Die uns vertraute schwebende Himmelskugel war Teil einer ungewöhnlichen vierfachen Ausrichtung. Zwei historische Gebäude gehören dazu: die Sacra di San Michele auf dem nahen Hügel und die Basilika von Superga gleich dahinter.

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