NGC 6188 in Form bringen

Hinter dichten Ranken aus teils undurchsichtigem, teils orange leuchtendem Staub öffnet sich in der Mitte eine blaue Höhlung.

Credit und Bildrechte: Piotrek Sadowski

Beschreibung: Die dunklen Formen mit hellen Rändern, die durch den staubigen Nebel NGC 6188 fliegen, sind zig Lichtjahre lang. Der Emissionsnebel ist etwa 4000 Lichtjahre entfernt und liegt nahe dem Rand einer ansonsten dunklen riesigen Molekülwolke im südlichen Sternbild Altar.

Die massereichen jungen Sterne der eingebetteten Ara-OB1-Assoziation, die vor wenigen Millionen Jahren in dieser Region entstanden sind, modellieren die fantasieanregenden Formen. Außerdem liefern sie die Energie für das Leuchten des Nebels in Form von Sternwinden und intensiver ultravioletter Strahlung.

Die aktuelle Sternbildung wurde wahrscheinlich durch Winde und Supernova-Explosionen früherer Generationen massereicher Sterne ausgelöst, die das molekulare Gas zusammenfegten und komprimierten. Mit der Falschfarbenpalette von Hubble wurde diese scharfe Nahaufnahme gefärbt, sie zeigt Emissionen von Schwefel-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen in roten, grünen und blauen Farbtönen. In der geschätzten Entfernung von NGC 6188 umfasst das Bild etwa 200 Lichtjahre.

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Der Medusa-Nebel

Rechts oben leuchtet in einem gleichmäßig mit Sternen gefüllten Bild ein magentafarbener, leicht gefaserter Nebel, dessen Form an eine Sichel erinnert.

Credit und Bildrechte: Bob Franke (Focal Pointe Observatory)

Beschreibung: Verflochtene, geschlängelte Fasern aus leuchtendem Gas sind ein Hinweis auf den landläufigen Namen dieses Nebels: Medusanebel. Diese Medusa ist auch als Abell 21 bekannt, sie ist ein alter, etwa 1500 Lichtjahre entfernter planetarischer Nebel im Sternbild Zwillinge (Gemini).

Wie sein mythologischer Namensvetter ist der Nebel einer dramatischen Transformation unterworfen. Die Phase des planetarischen Nebels ist ein Endstadium in der Entwicklung von Sternen mit geringer Masse wie der Sonne. Dabei verwandelt sich ein Stern von Roten Riesen zu heißen weißen Zwergsternen und stößt bei diesem Prozess seine äußeren Hüllen ab. Das Leuchten des Nebels entsteht durch ultraviolette Strahlung des heißen Sterns. Der transformierende Stern der Medusa steht nahe der Mitte der hellen sichelförmigen Form.

Auf diesem detailreichen Weitwinkel-Teleskopbild verlaufen zarte Fasern von der Sichelregion nach links unten. Der Durchmesser des Medusanebels wird auf mehr als als vier Lichtjahre geschätzt.

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Thors Helm

In der Mitte leuchtet ein türkisblauer Nebel, der von weißen Schlieren überzogen ist. Links und rechts laufen rötliche Arme nach oben, sodass das ganze Gebilde an einen geflügelten Helm erinnert.

Credit und Bildrechte: Star Shadows Remote Observatory und PROMPT/UNC; (Steve Mazlin, Jack Harvey, Rick Gilbert und Daniel Verschatse)

Beschreibung: Diese helmförmige kosmische Wolke mit flügelähnlichen Fortsätzen wird landläufig Thors Helm genannt. Sogar für einen nordischen Gott hätte Thors Helm heroische Ausmaße – er ist etwa 30 Lichtjahre groß. Tatsächlich ist der Helm eher eine interstellare Blase, die vom schnellen Wind des hellen, massereichen Sterns mitten in der Höhlung, der durch die umgebende Molekülwolke fegt, aufgebläht wird.

Der Zentralstern ist als Wolf-Rayet-Stern bekannt, also ein extrem heißer Riese, vermutlich in einer Entwicklungsstufe kurz vor einer Supernova. Der Nebel ist als NGC 2359 katalogisiert und befindet sich etwa 15.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Großer Hund (Canis Major).

Das scharfe Bild, das mit Breitband- und Schmalbandfiltern entstand, zeigt auffällige Details der faserartigen Strukturen im Nebel und eine türkise Farbe, die von der starken Strahlung von Sauerstoffatomen im leuchtenden Gas stammt.

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WISE: Herz- und Seelennebel in Infrarot

Grün schimmernde Wolken mit rötlichen Nebel in Höhlen sind im Bild verteilt. Auf anderen Aufnahen ähnelt einer der Nebel einem Herz.

Credit: NASA, JPL-Caltech, WISE-Team

Beschreibung: Liegen Herz- und Seele unserer Galaxis in der Kassiopeia? Vielleicht nicht, aber dort befinden sich zwei helle Emissionsnebel, die als Herz- und Seelenebel bezeichnet werden. Der Herznebel wird offiziell als IC 1805 bezeichnet und ist rechts oben zu sehen. Er hat im sichtbaren Licht eine Form, die an das klassische Herzsymbol erinnert.

Das oben gezeigte Bild wurde vom kürzlich gestarteten WISETeleskop im Infrarotlicht aufgenommen. Infrarotlicht dringt leicht in die weiten, komplexen Blasen, die von neuen Sternen im Inneren dieser beiden riesigen Sternbildungsregionen gebildet wurden. Untersuchungen von Sternen und Staub wie denen im Herz– und Seelennebel erforschen, wie massereiche Sterne entstehen und wie sie ihre Umgebung beeinflussen.

Licht braucht etwa 6000 Jahre, um uns von diesen Nebeln zu erreichen, die zusammen etwa 300 Lichtjahre breit sind.

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Die Tentakel des Tarantelnebels

Das Bild ist voller verworrener Staubwolken, nur rechts sind größere Sternfelder dazwischen. Links leuchtet der Nebel weißlich-grün, nach rechts geht die Farbe in ein weißliches Karminrot über.

Credit: ESO; Danksagung: J. Alves (Calar Alto), B. Vandame und Y. Beletsky (ESO); Bearbeitung von B. Fosbury (ST-ECF)

Beschreibung: Die größte und gewaltigste Sternbildungsregion, die wir in der gesamten Lokalen Gruppe kennen, liegt in unserer Nachbargalaxie, der Großen Magellanschen Wolke (GMW). Wäre der Tarantelnebel in der Entfernung des Orionnebels, so würde er den halben Himmel einnehmen. Der Orionnebel ist eine lokale Sternbildungsregion.

Das rote und hellrote Gas wird auch 30 Doradus genannt. Es kennzeichnet einen massereichen Emissionsnebel, in dem es auch Supernovaüberreste und Dunkelnebel gibt. Der helle Knoten aus Sternen links neben der Mitte heißt R136 und enthält viele der massereichsten, heißesten und hellsten Sterne, die wir kennen.

Dieses Bild wurde mit dem Wide Field Imager (WFI) der Europäischen Südsternwarte (ESO) aufgenommen. Es ist eines der detailreichsten Bilder, die je von dieser riesigen Sternbildungsregion gemacht wurden. Ein kürzlich entstandenes Hubble-Bild von Teilen des Nebels zeigte einen sehr massereichen Stern, der diese Region verlässt.

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Hof des Katzenauges

In der Mitte ist ein kleiner, verschlungener Nebel, der an ein Katzenauge erinnert. Außen herum ist ein ausgedehnter wolkiger Hof aus ockerfarbenen Nebelfetzen.

Credit und Bildrechte: R. Corradi (Isaac Newton Group), Nordic Optical Telescope

Beschreibung: Der Katzenaugennebel (NGC 6543) ist einer der bekanntesten planetarischen Nebel am Himmel. Die Zentralregion dieses Falschfarbenbildes zeigt seine eindrucksvollen Symmetrien. Das Bild wurde so bearbeitet, dass der riesige, aber extrem blasse Hof aus gasförmigem Material mit einem Durchmesser von mehr als drei Lichtjahren um den helleren, bekannten planetarischen Nebel zu sehen ist.

Das Kompositbild entstand aus Daten des Nordic Optical Telescope auf den Kanarischen Inseln. Es zeigt ausgedehnte Absonderungen des Nebels. Planetarische Nebel wurden lange Zeit für die Schlussphase eines sonnenähnlichen Sterns gehalten. Erst in jüngster Zeit entdeckte man Höfe wie diesen um einige planetarische Nebel. Diese Höfe entstehen wahrscheinlich aus Materie, die in früheren aktiven Abschnitten der Sternentwicklung abgestoßen wurden.

Die Phase des planetarischen Nebels dauert vermutlich etwa 10.000 Jahre, das Alter der äußeren faserförmigen Teile dieses Hofes wird auf 50.000 bis 90.000 Jahre geschätzt.

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Nördliche und südliche Eulen

Das Bild besteht aus zwei Teilen, links leuchtet ein rötlicher, runder Nebel, umgeben von wenigen Sternen, rechts ein türkisblauer runder Nebel mit mehr Sternen im Hintergrund.

Credit und Bildrechte: Don Goldman

Beschreibung: Diese farbigen Porträts zeigen zwei kosmische Eulen zu sehen, die uns anfunkeln, es ist ein eindrucksvoller Vergleich planetarischer Nebel. Links befindet sich M97 im Sternbild Große Bärin (Ursa Major), er ist auf der Nordhalbkugel auch als Eulennebel bekannt. Rechts ist sein visuelles Pendant, der südliche Eulennebel im Sternbild Wasserschlange (Hydra), er ist als PLN 283+25.1 katalogisiert. Beide Nebel sind auffallend symmetrisch, rund und ähnlich groß, haben einen Durchmesser von etwa 2 Lichtjahren, das ist ungefähr der 2000fache Durchmesser der Neptunbahn.

Planetarische Nebel entstehen in der Endphase eines sonnenähnlichen Sterns und sind Beispiele für das Schicksal, das die Sonne erwartet, wenn in etwa 5 Milliarden Jahren ihr Kernbrennstoff zur Neige geht. Beide Bilder entstanden mit Schmalbandfiltern. Das Bild der südlichen Eule enthält auch Breitbanddaten, diese bringen das umgebende Sternfeld zur Geltung.

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Weitwinkel: Der Katzenpfotennebel

Mitten in einem dicht gestreuten Sternenfeld leuchtet eine rote Wolke, die an eine Katzenpfote erinnert.

Credit: ESO, DSS2

Beschreibung: Nebel werden vielleicht nicht so oft mit vertrauten Formen in Verbindung gebracht, wie Katzen in Schwierigkeiten geraten. Doch keine uns bekannte Katze hätte den schier unermesslichen Katzenpfotennebel im Skorpion bilden können.

Diese 5500 Lichtjahre entfernte Katzenpfote ist ein roter Emissionsnebel, dessen Licht von einer Fülle an ionisierten Wasserstoffatomen stammt. Er ist auch als Bärentatzennebel oder NGC 6334 bekannt. In den letzten Millionen Jahren entstanden dort Sterne mit fast zehn Sonnenmassen. Das detailreiche Weitwinkelbild des Katzenpfotennebels wurde aus der zweiten digitalisierten Himmelsdurchmusterung ausgewählt.

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