Der Medusanebel

Der Medusanebel im Sternbild Zwillinge ist hier besonders farbenprächtig dargestellt. Links ist ein Bogen gefaserter roter Nebel, rechts daneben mischen sich orangefarbene und blaue Nebel. Auch der Stern, der seine Hülle abwirft, ist im Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Europäische Südsternwarte, VLT

Verflochtene Fasern aus leuchtendem Gas deuten den landläufigen Namen des Nebels an: Medusanebel. Diese Medusa ist auch als Abell 21 bekannt. Sie ist ein alter planetarischer Nebel, der zirka 1500 Lichtjahre entfernt ist. Er liegt an der südlichen Grenze des Sternbildes Zwillinge.

Wie sein mythologischer Namensvetter geht der Nebel mit einer dramatischen Transformation einher. Die Phase eines planetarischen Nebels ist ein Endstadium in der Entwicklung von Sternen mit geringer Masse wie die Sonne. Dabei verwandeln sie sich von Roten Riesen in heiße weiße Zwergsterne. Dabei stoßen sie ihre äußeren Hüllen ab.

Die Ultraviolettstrahlung des heißen Sterns bringt den Nebel zum Leuchten. Der helle Stern in der Mitte dieser Teleskop-Nahaufnahme liegt im Vordergrund. Er hat keinen Bezug zum Nebel. Der Zentralstern der Medusa, der sich verwandelt, ist der weniger helle Stern mittig im rechten Bildteil. Der Medusanebel ist wohl größer als 4 Lichtjahre.

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Das Helle, das Dunkle und das Staubige

Das Bild ist relativ dicht mit Sternen gefüllt. Links oben leuchten rote Emissionsnebel, nach rechts unten reicht ein dunkler Nebel, der quer durchs Bild verläuft. Im ganzen Bild sind kleine blaue Reflexionsnebel verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Herbert Walter, CEDIC-Team

Diese farbige Himmelslandschaft ist drei Vollmonde breit, das entspricht 1,5 Grad. Sie liegt in den nebelreichen Sternfeldern in der Milchstraße im königlichen nördlichen Sternbild Kepheus. Die helle rötliche Emissionsregion Sharpless (Sh) 155 ist auch als Höhlennebel bekannt. Sie liegt links oben am Rand der massereichen Molekülwolke in einer Region, die etwa 2400 Lichtjahre entfernt ist.

Ein Teil im hellen Rand dieser kosmischen Höhle aus Gas, der etwa 10 Lichtjahre lang ist, wird vom ultravioletten Licht heißer junger Sterne ionisiert. Auf der interstellaren Leinwand sind auch reichlich blaue Reflexionsnebel verteilt. Sie werden von dichten, dunklen Staubwolken durchschnitten.

Das lange Zentrum von Lynds Dunkelnebel (LDN) 1210 verankert die Szenerie rechts unten. Die astronomische Forschung zeigt weitere dramatische Anzeichen von Sternentstehung. Dazu zählt der helle, rote Fleck Herbig-Haro (HH) 168. Die Emissionen des Herbig-Haro-Objekts unter dem hellen Höhlennebel stammen von den energiereichen Gasströmen eines neuen Sterns.

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NGC 3132: Der südliche Ringnebel

Ein ovaler, ockergelber Ring ist mit einem mattblau leuchtenden Lichtsee gefüllt. Im Inneren ist ein heller Stern, der schwache Stern daneben erzeugte den planetarischen Nebel.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA)

Es ist der trübe Stern, nicht der helle in der Mitte von NGC 3132, der diesen seltsamen, schönen planetarischen Nebel bildete. Das leuchtende Gas hat den landläufigen Namen Südlicher Ringnebel. Es stammt aus den äußeren Schichten eines sonnenähnlichen Sterns. Das Bild ist in zugewiesenen Farben dargestellt. Die heiße Oberfläche des matten Sterns regt den blauen Lichtsee um das Doppelsternsystem an.

Das Bild wurde fotografiert, um die ungewöhnlichen Symmetrien zu erforschen. Doch es sind die Asymmetrien, die diesen planetarischen Nebel so interessant machen. Weder die ungewöhnliche Form der umgebenden kühleren Hülle noch die Struktur und Platzierungen der kühleren faserartigen Staubbahnen, die über NGC 3132 laufen, sind gut erklärbar.

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NGC 7822 im Kepheus

Mitten im Bild ist ein zart schimmernder Nebel von vielen dunklen Staubranken überzogen. Im Nebel sind Sternbildungssäulen erkennbar.

Bildcredit und Bildrechte: César Blanco González

Heiße junge Sterne und kosmische Säulen aus Gas und Staub drängen sich in NGC 7822. Die leuchtende Sternbildungsregion ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt. Sie liegt am Rand der riesigen Molekülwolke im nördlichen Sternbild Kepheus. Diese farbige Himmelslandschaft zeigt markante helle Ränder und dunkle Formen im Nebel.

Die Bilddaten wurden mit Schmalbandfiltern aufgenommen. Die Emissionen von atomarem Sauerstoff, Wasserstoff und Schwefel sind in blauen, grünen und roten Farbtönen abgebildet. Die Energie für die Emissionen der Atome stammt von der energiereichen Strahlung heißer Sterne. Sie verströmen mächtige Winde und Strahlung, diese formen und erodieren auch die dichteren Säulengestalten.

Noch immer können durch Gravitationskollaps in den Säulen Sterne entstehen. Weil aber die Säulen wegerodiert werden, verliert jeder entstehende Stern am Ende den Zugang zu seinem Vorrat an Sternstoff. Das Sichtfeld ist in der geschätzten Entfernung von NGC 7822 ungefähr 40 Lichtjahre breit.

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Der prächtige Pferdekopfnebel

Im Hintergrund sind unten braune Wolken, oben hellrote Schleier. Am "Horizont" zeichnet sich eine dunkle Wolke ab, die an einen Pferdekopf erinnert. Rechts unten ist ein heller Stern von einem blauen Nebel umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Daten: Giuseppe Carmine Iaffaldano; Bearbeitung: Roberto Colombari

Diese prächtige interstellare Staubwolke wurde von Sternenwinden und Strahlung geformt. Sie hat zufällig eine erkennbare Form angenommen. Passenderweise heißt sie Pferdekopfnebel. Sie in den gewaltigen Orion-Wolkenkomplex eingebettet, der ungefähr 1500 Lichtjahre entfernt ist.

Die dunkle Wolke ist zirka fünf Lichtjahre „groß“. Sie ist als Barnard 33 katalogisiert. Wir sehen sie nur, weil ihr undurchsichtiger Staub als Silhouette vor dem leuchtend roten Emissionsnebel IC 434 liegt.

In der dunklen Wolke entstehen Sterne. Links unten liegt der blaue Reflexionsnebel NGC 2023. Er bildet einen starken Kontrast zu den anderen Nebeln. NGC 2023 umgibt einen heißen jungen Stern. Das prächtige Bild entstand aus Aufnahmen, die mit Schmal- und Breitbandfiltern aufgenommen wurden.

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MyCn18: Ein planetarischer Sanduhrnebel

Rote Ringe sind so angeordnet, dass sie an eine Sanduhr erinnern. In der Mitte ist ein Bereich, wo sie sich überschneiden. Dort leuchtet ein grünlicher Nebel, der stark an ein offenes Auge erinnert.

Bildcredit: R. Sahai und J. Trauger (JPL), WFPC2, HST, NASA

Dem Zentralstern im sanduhrförmigen planetarischen Nebel rinnt die Zeit davon. Die kurze, spektakuläre Schlussphase in der Existenz eines sonnenähnlichen Sterns tritt ein, wenn sein Kernbrennstoff aufgebraucht ist. Dann stößt er seine äußeren Schichten ab und sein Kern wird zu einem kühler werdenden Weißen Zwerg, der verblasst.

1995 fertigten Forschende mit dem Weltraumteleskop Hubble eine Bildserie des planetarischen Nebels an. Dabei entstand diese Aufnahme. Zarte Ringe aus farbigem leuchtendem Gas bilden die Umrisse der dünnen Wände der Sanduhr. Stickstoff ist rot, Wasserstoff ist grün und Sauerstoff ist blau dargestellt.

Die beispiellose Schärfe der Hubble-Bilder zeigt überraschende Details im Prozess, bei dem der Nebel ausgestoßen wird. Sie sollen die übrig gebliebenen Rätsel der komplexen Formen und Symmetrien planetarischer Nebel lösen.

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Der planetarische Nebel Mz3: Der Ameisennebel

Der Nebel im Bild erinnert an eine Ameise. Das Hubble-Bild zeigt einen planetarischen Nebel im Sternbild Winkelmaß.

Bildcredit: R. Sahai (JPL) et al., Hubble-Vermächtnisteam, ESA, NASA

Warum ist das keine große Kugel, sondern eine Ameise? Ein sicherlich runder, sonnenähnlicher Stern stößt den planetarischen Nebel Mz3 aus. Warum entsteht aus dem Gas, das von ihm ausströmt, ein ameisenförmiger Nebel, der eindeutig nicht rund ist?

Ein Hinweis ist, dass das Gas mit einer sehr hohen Geschwindigkeit ausgestoßen wird. Sie beträgt 1000 km/s. Die Struktur ist ein Lichtjahr lang. Über dem Zentrum des Sterns sind die Magnetfelder des Sterns erkennbar. Eine mögliche Antwort lautet daher, dass Mz3 einen zweiten, weniger hellen Stern verdeckt, der in geringem Abstand um den hellen Stern kreist.

Eine andere Hypothese besagt, dass die Rotation und das Magnetfeld des Zentralsterns das Gas kanalisieren. Der Zentralstern ist anscheinend unserer Sonne sehr ähnlich. Forschende hoffen, die Geschichte dieser riesigen Weltraumameise besser zu verstehen. Das liefert vielleicht nützliche Erkenntnisse zur möglichen Zukunft unserer Sonne und der Erde.

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Bunte Sternwolken im Schwan

Die Nebel um den Stern Sadr im Sternbild Schwan sind bunt gefärbt. Rote Reflexionsnebel bilden eine senkrechte Wand, rechts ist eine dunkle Rauchwolke. Dazwischen sind blaue Reflexionsnebel, einige große Sterne und viele kleine Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: André van der Hoeven

Sterne können in einer farbigen Umgebung entstehen. Das Bild zeigt eine Region mit Sternbildung im Schwan beim hellen Stern Sadr mit viel leuchtendem Gas und dunklem Staub. Die Region ist etwa 50 Lichtjahre breit. Sie gehört zum Gamma-Cygni-Nebel, der etwa 1800 Lichtjahre entfernt ist.

Rechts im Bild windet sich Barnard 344. Er ist eine dunkle Staubwolke, die viel kühles molekulares Gas enthält. Eine markante Wand aus Staub und rot leuchtendem Wasserstoff zieht eine Linie durch die Bildmitte. Das leuchtende rote Gas sind Emissionsnebel. Die blau gefärbten Regionen sind Reflexionsnebel. Sie leuchten im Sternenlicht, das an dunklen Staubkörnchen reflektiert wird.

Der Gamma-Cygni-Nebel übersteht wahrscheinlich die nächste Milliarde Jahre nicht. Denn die meisten hellen, jungen Sterne werden explodieren. Dabei zerstören sie einen Großteil des Staubs und treiben das meiste Gas fort.

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