Sternbildung im Kaulquappennebel

Eine orangefarbene Höhlung ist von helleren Nebeln umgeben. In der Mitte sind zwei kaulquappenförmige Wolken.

Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Im Kaulquappennebel IC 410 herrscht ein Tumult an Sternbildung. IC 410 ist ein staubiger Emissionsnebel. Er ist etwa 12.000 Lichtjahre entfernt und liegt im nördlichen Sternbild Fuhrmann (Auriga). Die Wolke aus leuchtendem Gas ist mehr als 100 Lichtjahre groß. Sie wird von den Sternwinden und der Strahlung des eingebetteten offenen Sternhaufens NGC 1893 in Form gebracht.

Die hellen, neu entstandenen Sterne im Haufen sind vor etwa 4 Millionen Jahren in der interstellaren Wolke entstanden. Sie sind überall im Nebel verteilt. Mitten im Bild fallen zwei relativ dichte Materiebänder auf. Sie schlängeln sich von den Zentralregionen des Nebels weg. Diese kosmischen Kaulquappen sind etwa 10 Lichtjahre lang. Darin findet womöglich Sternbildung statt. Das Bild wurde vom Satelliten WISE der NASA im Infrarotlicht aufgenommen. WISE führt eine Weitwinkel-Infrarot-Durchmusterung durch.

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Der Dunkelnebel LDN 1622 und Barnards Schleife

In einem Teppich aus Sternen sind einige hellere Sterne verteilt, oben breitet sich ein rot leuchtender Nebelbogen aus, unten ist eine dunkle Markierung.

Bildcredit und Bildrechte: Leonardo Julio (Astronomia Pampeana)

Die Silhouette des Dunkelnebels LDN 1622 liegt in der kosmischen Szene. Lynds Dunkelnebel (LDN) 1622 liegt unten in der Mitte vor einem blassen Hintergrund aus leuchtendem Wasserstoff. Man erkennt ihn nur auf lang belichteten Aufnahmen der Region, die mit Teleskop fotografiert werden.

LDN 1622 liegt nahe der Ebene unserer Milchstraße. Am Himmel befindet er sich in der Nähe der Barnardschleife. Das ist eine große Wolke um den ergiebigen Komplex aus Emissionsnebeln in Gürtel und Schwert des Orion. Oben verlaufen Bögen eines Segments der Barnardschleife. Der undurchsichtige Staub von LDN 1622 ist vermutlich viel näher als Orions berühmtere Nebel, er ist vielleicht nur 500 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz wäre dieses 1 Grad große Sichtfeld weniger als 10 Lichtjahre breit.

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Himmelslandschaft mitten im Schwan

Rote Nebel füllen die Landschaft, dazwischen leuchten kleine Sterne. Links über der Mitte strahlt der helle Überriese Gamma Cygni.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Gendler, DSS, BYU

Die schöne Landschaft am Himmel wurde mit kosmischen Pinselstrichen aus leuchtendem Wasserstoff gemalt. Sie liegt in der Ebene unserer Milchstraße beim nördlichen Ende der großen Teilung im Sternbild Schwan (Cygnus).

Die Szene ist ein Mosaik aus 36 Teleskopbildern. Sie ist etwa 6 Grad breit. Der helle Überriese Gamma Cygni – er heißt Sadr – leuchtet links über der Bildmitte. Er liegt vor den komplexen Gas- und Staubwolken und den dicht gedrängten Sternfeldern.

Links neben Gamma Cygni liegt IC 1318. Er hat die Form zweier heller Flügel, die durch eine lange dunkle Staubbahn getrennt werden. Daher lautet sein gängiger Name Schmetterlingsnebel. Der kompaktere, helle Nebel rechts unten ist NGC 6888, der Sichelnebel. Gamma Cygni ist schätzungsweise 1800 Lichtjahre entfernt. Die Distanz zu IC 1318 und NGC 6888 beträgt zwischen 2000 und 5000 Lichtjahre.

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Orions Zentrum

Der Orionnebel leuchtet auf diesem Bild magentafarben. Seine Höhlung öffnet sich nach unten. In der Mitte leuchten vier sehr helle Sterne. Sie sind das Trapez und bringen den Nebel zum Leuchten.

Bildcredit und Bildrechte: Christoph Kaltseis, CEDIC 2017

Dieses scharfe kosmische Porträt zeigt das Zentrum des Orionnebels. Darin befinden sich vier heiße, massereiche Sterne. Sie sind als Trapez bekannt. Der Bereich, in dem sie eng zusammengedrängt sind, hat einen Radius von ungefähr 1,5 Lichtjahren. Sie markieren den Kern des dichten Sternhaufens im Orionnebel. Die ionisierende UV-Strahlung der Trapezsterne stammt hauptsächlich vom hellsten Stern Theta-1 Orionis C. Sie liefert die Energie für das sichtbare Leuchten der komplexen Region, in der Sterne entstehen.

Der Haufen im Orionnebel ist ungefähr drei Millionen Jahre alt. In jüngeren Jahren war er sogar noch kompakter. Eine dynamische Analyse lässt vermuten, dass bei Kollisionen von Ausreißersternen einst ein Schwarzes Loch entstand, das mehr als 100 Sonnenmassen enthält. Das würde die hohe Geschwindigkeit der Trapezsterne erklären, die wir dort beobachten. Der der Orionnebel ist ungefähr 1500 Lichtjahre entfernt. Damit wäre es das erdnächste bekannte Schwarze Loch.

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NGC 2170: Stillleben mit reflektierendem Staub

Mehrere helle Sterne sind von blau leuchtenden Nebeln umgeben, dazwischen sind Dunkelnebel verteilt. Links neben der Mitte leuchten Sterne rötlich aus dem Inneren eines Nebels heraus.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, U. Arizona

Dieses himmlische Stillleben wurde mit einem kosmischen Pinsel gemalt. Links oben leuchtet der staubige Nebel NGC 2170. Er reflektiert das Licht heißer Sterne in der Nähe. Andere bläuliche Reflexionsnebel, ein kompakter roter Emissionsnebel und Bänder aus dunklem Staub begleiten ihn. Dahinter sind Sterne verteilt.

Maler wählen häufig gewöhnlichen Hausrat als Motiv für Stillleben. Auch diese Wolken aus Gas, Staub und heißen Sternen kommen in so einem Umfeld häufig vor. Diese Nebel bilden eine massereiche Molekülwolke im Sternbild Einhorn (Monoceros). Darin entstehen Sterne. Die riesige Molekülwolke Mon R2 ist nur 2400 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz wäre diese Leinwand etwa 15 Lichtjahre breit.

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Von Sivan 2 bis zu M31

Die schwarz-weiße Himmelsansicht ist von vielen Nebelfasern durchzogen. Links oben ist ein heller Nebel, der in Wirklichkeit sehr blass ist. Rechts in der Mitte ist die Andromedagalaxie M31.

Bildcredit und Bildrechte: MDW Sky Survey (David Mittelman, Dennis di Cicco, Sean Walker)

Dieses Teleskopmosaik reicht vom inneren Rand der Kassiopeia (links) bis zu Andromeda (rechts). Es ist am Himmel des Planeten Erde mehr als 10 Grad breit. Die Himmelsszene entstand aus Bildern, die bei einer hoch aufgelösten astronomischen Durchmusterung der Milchstraße im H-alpha-Licht aufgenommen wurden.

Als die monochromatischen Bilddaten bearbeitet wurden, kamen zarte Strukturen relativ unerforschter Fasern aus Wasserstoff zum Vorschein. Sie befinden sich in einer Region nahe der Ebene unserer Milchstraße. Der Nebel Sivan 2 ist groß, aber relativ blass und unbekannt. Er liegt links oben. Rechts in der Mitte ist die Andromedagalaxie M31.

Schwache Nebel durchdringen hier alles. Sie breiten sich vorne im weiten Sichtfeld zu M31 aus. Der Astronom Rogelio Bernal Andreo bildete kürzlich faszinierende blasse Wasserstoffwolken ab. Diese Durchmusterung hier zeigt, dass diese Wolken tatsächlich in der Milchstraße liegen, und zwar in der Sichtlinie zur Andromedagalaxie.

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Die Tulpe und Cygnus X-1

Der Nebel, der sich nach rechts oben öffnet, erinnert an eine Tulpe. Rechts ist eine Stoßfront, die von einem Mikroquasar gebildet wird.

Bildcredit und Bildrechte: Ivan Eder

Diese Teleskopansicht rahmt eine helle Emissionsregion. Der Blick geht in der Ebene unserer Milchstraße zum nebelreichen Sternbild Schwan (Cygnus). Die rötlich leuchtende Wolke aus interstellarem Gas und Staub wird allgemein Tulpennebel genannt. Sie ist auch im Katalog des Astronomen Stewart Sharpless aus den 1959er-Jahren als Sh2-101 gelistet.

Mitten im Kompositbild leuchten komplexe, schöne Nebelblüten. Sie sind etwa 8000 Lichtjahre entfernt und 70 Lichtjahre groß. Die UV-Strahlung junger, energiereicher Sterne ionisiert ihre Atome und sorgt für die Emissionen des Tulpennebels. Die Sterne leuchten am Rand der Cygnus-OB3-Assoziation. Der helle Stern mitten im Nebel ist der O-Stern HDE 227018.

Das Bild rahmt auch den Mikroquasar Cygnus X-1. Er ist eine der stärksten Röntgenquellen am Himmel. Die blassere, gekrümmte Stoßfront wird von den mächtigen Strahlen aus der Akkretionsscheibe eines Schwarzen Lochs gebildet. Sie liegt rechts über den kosmischen Blütenblättern.

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Der Rosettennebel

Der Nebel NGC 2237 erinnert an eine Rose. In der Mitte haben die Sterne in seinem Inneren eine Höhlung gebildet.

Bildcredit und Bildrechte: Evangelos Souglakos

Wäre der Rosettennebel mit einem anderen Namen genauso hübsch? Die langweilige Bezeichnung NGC 2237 im New General Catalog mindert die Erscheinung dieses blumigen Emissionsnebels in keiner Weise. Im Nebel liegt ein offener Haufen heller junger Sterne. Er hat die Bezeichnung NGC 2244.

Die Sterne entstanden vor etwa vier Millionen Jahren im Nebelmaterial. Ihre Sternwinde bilden eine Höhlung im Zentrum des Nebels. Sie ist durch eine Staubschicht und heißes Gas isoliert. Das ultraviolette Licht der heißen Sterne im Haufen bringt den Nebel, der sie umgibt, zum Leuchten.

Der Rosettennebel ist etwa 100 Lichtjahre groß und ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt. Man sieht ihn mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Einhorn (Monoceros).

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