Die Sternblase Sharpless 308

Der zarte, blau leuchtende Nebel im Bild erinnert an eine wabernde Seifenblase. Er ist von einem Teppich aus kleinen Sternen umgeben, dazwischen sind einige helle Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Anis Abdul

Diese kosmische Blase wurde von den schnellen Winden eines heißen, massereichen Sterns geblasen, und sie ist riesig. Katalogisiert ist sie als Sharpless 2-308. Sie ist etwa 5200 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Großer Hund (Canis Major). Am Himmel bedeckt sie etwas mehr als einen Vollmond. Das entspricht in der geschätzten Entfernung einem Durchmesser von 60 Lichtjahren.

Der massereiche Stern, der die Blase aufblähte, ist ein Wolf-Rayet-Stern. Er ist der helle Stern beim Zentrum des Nebels. Wolf-Rayet-Sterne haben mehr als 20 Sonnenmassen. Man vermutet, dass sie sich in der Entwicklung massereicher Sterne in einer kurzen Phase vor einer Supernova befinden.

Der Wolf-Rayet-Stern stößt schnelle Winde aus. Sie erzeugen den blasenförmigen Nebel, indem sie langsamere Materie von früheren Phasen der Entwicklung komprimieren. Der Nebel wurde von Sternwind geblasen. Er ist ungefähr 70.000 Jahre alt. Das blau gefärbte Leuchten stammt von ionisierten Sauerstoffatomen. Es prägt die relativ blassen Emissionen im weiten Bild.

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Von Möwe bis Sirius

Die Himmelslandschaft zeigt bekannte Himmelsobjekte: Thors Helm, Möwennebel und Sirius sowie weitere kleinere Nebel und einen Sternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Dieses breite, schöne Mosaik zeigt fast 20 Grad am Himmel des Planeten Erde. Die nebelreiche Region liegt am Rand der Orion-Eridanus-Superblase. Diese ist mit verschlungenen expandierenden Hüllen aus Gas und Staub gefüllt, welche in Molekülwolken nahe der Ebene der Milchstraße eingebettet sind.

Links befindet sich der weitläufige Möwennebel. Er ist zusammengesetzt aus dem Emissionsnebel NGC 2327, der als Möwenkopf gesehen wird, und dem diffuseren IC 2177 der Flügel und Körper bildet. Die Flügel des Möwennebels sind etwa 3800 Lichtjahre entfernt und 240 Lichtjahre groß, sie liegen noch in unserem lokalen Spiralarm. Sirius ist der Alphastern von Canis Major und der hellste Stern der Nacht. Sein bläuliches Licht dominiert die Szene rechts aus einer Entfernung von nur 8,6 Lichtjahren.

Wenn ihr das ganze Bild betrachtet, werdet ihr auch mit dem Sternhaufen Messier 41 belohnt, der ist auch als NGC 2287 bekannt ist, ganz zu schweigen von Thors Helm.

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Der Lagunennebel in hoher Auflösung

Das Bild zeigt den bekannten Lagunennebel M8 im Sternbild Schütze und sein Umfeld. Die Nebel leuchten in kräftigem Magenta, nur um die wenigen helleren Sterne leuchten blaue Nebel.

Bildcredit und Bildrechte: Daten – ESO/INAF/R. Colombari/E. Recurt; Montage und Bearbeitung: R. Colombari

Im Lagunennebel kämpfen Sterne mit Gas und Staub, und die Fotografen gewinnen. Der fotogene Nebel ist auch als M8 bekannt. Man sieht ihn sogar ohne Fernglas im Sternbild Schütze. Die energiereichen Prozesse der Sternbildung liefern nicht nur die Farben, sondern auch das Chaos.

Das rote Leuchten im Gas entsteht, wenn energiereiches Sternenlicht auf interstellaren Wasserstoff trifft. Die dunklen Staubfasern in M8 entstanden in den Atmosphären kühler Riesensterne oder sind Überreste der Explosionen von Supernovae. Das Licht, das wir heute sehen, verließ M8 vor ungefähr 5000 Jahren. Um den Bereich von M8 im Bild zu queren, braucht Licht ungefähr 50 Jahre.

Die Daten, aus denen das Bild entstand, stammen von der Weitwinkelkamera OmegaCam. Sie ist am VLT-Durchmusterungsteleskop (VST) der ESO montiert.

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Meteore über dem Berg mit vier Mädchen

Hinter einem Zelt ist eine nächtliche Berglandschaft mit Gipfeln. Am Himmel darüber ziehen zahllose Meteore der Perseïden ihre Spuren an einem sternklaren Himmel mit vielen interessanten Himmelsobjekten. Sie strömen von einem Radianten im Sternbild Perseus aus.

Bildcredit und Bildrechte: Alvin Wu

In manchen Nächten regnet es Meteore. Der jährliche Meteorstrom der Geminiden erreicht in den nächsten beiden Nächten seinen Höhepunkt. Dann regnet der Staub von Asteroiden auf die Erde herab. Dieses Jahr sind die Geminiden blasser, denn der helle Vollmond am Mittwoch erschwert die Beobachtung in den langen Nächten.

Das Bild entstand beim Meteorstrom der Perseïden im August dieses Jahres. Dabei wurden viele Lichtspuren über dem Berg mit vier Mädchen in Zentralchina fotografiert. Rechts oben steht der helle offene Sternhaufen der Plejaden. Viele Emissionsnebel leuchten rot, die meisten liegen im diagonalen Band der Milchstraße.

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IC 4628: Der Garnelennebel

Mitten in einem Sternengewimmel ist oben eine magentafarbene Wolke. Einige helle Sterne sind von blauen Höfen umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Daten – ESO/INAF/R. Colombari/E. Recurt, Bearbeitung – R. Colombari

Südlich von Antares liegt der Emissionsnebel IC 4628. Wir finden ihn im Stachel des Sternbildes Skorpion, das viele Nebel enthält. In seiner Nähe sind heiße, massereiche Sterne, die Millionen Jahre jung sind. Sie bestrahlen den Nebel mit unsichtbarem UV-Licht. Dabei werden Elektronen von den Atomen abgestreift. Die Elektronen rekombinieren schließlich mit den Atomen. Dabei erzeugen sie das sichtbare Leuchten im Nebel. Die überwiegenden roten Emissionen stammen von Wasserstoff.

Diese Region ist ungefähr 6000 Lichtjahre entfernt. Am Himmel ist sie mehr als drei Vollmonde breit, das entspricht zirka 250 Lichtjahren. Der Nebel ist als Gum 56 katalogisiert, nach dem australischen Astronomen Colin Stanley Gum. Doch Leute mit einer Vorliebe für Meeresfrüchte kennen die kosmische Wolke vielleicht als Garnelennebel.

Das hübsche Farbbild ist eine neue astronomische Komposition. Sie entstand aus Aufnahmen der Weitwinkel-OmegCAM der Europäischen Südsternwarte und Amateurbildern. Die Bilddaten stammen vom dunklen Himmel auf der kanarischen Insel Teneriffa.

Erinnerungen an John Glenn

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Orion mit offiziellen Sternennamen

Siehe Erklärung. Das Sternbild Orion ist von der riesigen Barnard-Schleife umgeben, sie leuchtet im Bild rot. Im Sternbild sind viele Nebel und sonstigen Objekte verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Vertraute Sterne am Himmel, die im Orion und in anderen Sternbildern liegen, haben nun offizielle Namen. Letztes Jahr bestätigte die Internationale Astronomische Union IAU viele der Namen, die man schon lange für 227 der hellsten Sterne verwendet. Dazu gehören die Namen der berühmtesten Sterne am Himmel: Sirius, Polaris und Beteigeuze (Betelgeuse). Die IAU ist die einzige Gesellschaft, die Sterne offiziell benennen darf.

Hier wurde das Sternbild Orion mit mehreren der Sternennamen beschriftet, die nun amtlich sind. Das prachtvolle Bild ist etwa 30 Grad breit. Es zeigt das bekannte Sternbild von Kopf bis Fuß (von links nach rechts) und noch mehr. Die gängigen Namen der drei Gürtelsterne im Orion sind nun ebenfalls amtlich. Der Orionnebel ist 1500 Lichtjahre entfernt. Er ist die nächstliegende große Sternbildungsregion. Hier liegt sie rechts unter der Mitte. Man sieht auch den berühmten Pferdekopfnebel und den Hexenkopfnebel.

Den Orionnebel und die hellen Sterne sieht man leicht mit bloßem Auge. Doch die Staubwolken und die Emissionen im ausgedehnten interstellaren Gas, das sich im nebelreichen Komplex befindet, sind zu blass. Man erkennt sie nicht so leicht.

Die Teleskopbilder für dieses Mosaik wurden mit Breitbandfiltern aufgenommen. Sie wurden mit Bilddaten kombiniert, die mit einem Schmalbandfilter fotografiert wurden, der durchlässig für H-alpha-Licht war. Das betont die Ranken aus angeregtem atomarem Wasserstoff, die alles durchdringen. Dazu gehört der Bogen der riesigen Barnard-Schleife.

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AE Aurigae und der Flammensternnebel

Der helle Stern AE Aurigae links oben beleuchtet die rot und fliederfarben leuchtenden Nebel im Bild, das von vielen Sternen übersät ist.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Univ. Arizona

Der Ausreißerstern in dieser kosmische Szene beleuchtet den Flammensternnebel. Die erwärmten interstellaren Gas- und Staubwolken im Flammensternnebel sind auch als IC 405 bekannt. Sie sind ungefähr 1500 Lichtjahre entfernt und liegen im Sternbild Fuhrmann (Auriga). Der Stern AE Aurigae ist der helle Stern links oben im Bild. Er ist ein massereicher, extrem heißer O-Stern, der durch den Weltraum rast. Wahrscheinlich wurde er vor Millionen Jahren bei einer Kollision von Mehrfachsternen in der Nachbarschaft des Orionnebels ausgestoßen.

Der schnelle Stern ist nahe bei IC 405. Seine UV-Strahlung wirkt ionisierend. Sie schlägt Elektronen aus den Atomen von Wasserstoff im Nebel. Das führt zu dem rötlichen Leuchten, wenn sich die Elektronen wieder mit den Atomen verbinden. Die staubigen Fasern im Nebel reflektieren das intensive blaue Sternenlicht. Wie alle massereichen Sterne hat AE Aurigae eine kurze Existenz. Er verbrennt seinen Vorrat an Kraftstoff für Kernfusion sehr schnell und explodiert dann als Supernova.

Das farbige Teleskopbild ist in der Entfernung des Flammensternnebels etwa 5 Lichtjahre breit.

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W5 – die Seele der Sternbildung

Das Gewirr aus leuchtenden und dunklen Staubwolken ist von Sternen durchzogen. In den dunklen Wolken können Sterne entstehen. Die Nebel liegen im Zentrum von W5, dem Seelennebel.

Bildcredit: José Jiménez Priego

Wo entstehen Sterne? Häufig in energiereichen Regionen, wo Gas und dunkler Staub in einer chaotischen Umgebung herumgestoßen werden. Hier seht ihr die hellen, massereichen Sterne beim Zentrum von W5, dem Seelennebel. Sie explodieren, verströmen energiereiche Winde und strahlen Licht ab, das durch Ionisation entsteht.

Licht und Gas strömen nach außen. Dabei verdrängen und verdampfen sie viel von dem Gas und Staub in der Umgebung. Doch hinter dichten, schützenden Knoten bleiben Säulen aus Gas zurück. Auch in den Knoten entstehen Sterne. Das Bild zeigt das Innerste von W5. Es ist ein ungefähr 1000 Lichtjahre großer Bereich voller Säulen, die Sterne bilden.

Der Seelennebel ist auch als IC 1848 katalogisiert. Er ist ungefähr 6500 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Kassiopeia, der Königin von Aithiopia. Wahrscheinlich bleibt in ein paar hundert Millionen Jahren nur ein Haufen neu entstandener Sterne übrig. Diese Sterne treiben auseinander.

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