Fuchsfell, Einhorn und Weihnachtsbaum

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Bildcredit und Bildrechte: Stanislav Volskiy, Chilescope Team

Beschreibung: Wolken aus leuchtendem Wasserstoff füllen diese bunte Himmelslandschaft im blassen, fantastischen Sternbild Einhorn (Monoceros). Der komplexe Wirrwarr aus kosmischem Gas und Staub ist eine Sternbildungsregion, die als NGC 2264 katalogisiert ist. Ihre Entfernung beträgt ungefähr 2700 Lichtjahre. Darin mischen sich rötliche Emissionsnebel, die durch energiereiches Licht neu geborener Sterne angeregt werden, mit dunklen interstellaren Staubwolken. Wo die sonst undurchsichtigen Staubwolken nahe bei heißen, jungen Sternen liegen, reflektieren sie auch Sternenlicht und bilden blaue Reflexionsnebel.

Das Teleskopbild umfasst ungefähr ein 3/4 Grad oder fast 1,5 Vollmonde, in der Entfernung von NGC 2264 umfasst es 40 Lichtjahre. Seine Auswahl kosmischer Charaktere umfasst den Fuchsfellnebel, dessen staubiger verschlungener Pelz oben liegt, den hellen veränderlichen Stern S Monocerotis, der in den bläulichen Dunst nahe der Mitte eingebettet ist, sowie den Kegelnebel, der von rechts ins Bild zeigt.

Die Sterne von NGC 2264 sind auch als Weihnachtsbaum-Sternhaufen bekannt. Die dreieckige Baumform liegt hier auf der Seite. Sie wird von helleren Sternen umrissen, ihre Spitze liegt beim Kegelnebel. Die breitere Basis des Baums liegt in der Nähe von S Monocerotis.

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Henize 70: Eine Superblase in der GMW

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Bildcredit und Bildrechte: Josep M. Drudis

Beschreibung: Massereiche Sterne beeinflussen ihre galaktische Umgebung tiefgreifend. Indem sie interstellare Wolken aus Gas und Staub aufwühlen und durchmischen, hinterlassen diese Sterne – vor allem jene mit mehr als zig Sonnenmassen – ihre Markierung in der Zusammensetzung und an den Orten künftiger Sterngenerationen.

Spektakuläre Hinweise darauf befinden sich in diesem Nebel, Henize 70, auch bekannt als N70 und DEM301, der sich in unserer Nachbargalaxie, der Großen Magellanschen Wolke (GMW) befindet. Henize 70 ist eine leuchtstarke, etwa 300 Lichtjahre große Superblase aus interstellarem Gas, die von den Winden heißer, massereicher Sterne und Supernovaexplosionen aufgeblasen wird. Ihr Inneres ist mit dünnem, heißem Gas gefüllt, das sich ausdehnt. Weil Superblasen sich in einer ganzen Galaxie ausdehnen können, bieten sie der Menschheit eine Möglichkeit, die Verbindung zwischen den Lebenszyklen von Sternen und der Entwicklung von Galaxien zu erforschen.

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Sharpless 308: Sternblase

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Bildcredit und Bildrechte: Laubing

Beschreibung: Diese kosmische Blase ist riesig. Sie wurde von den schnellen Winden eines heißen, massereichen Sterns aufgebläht. Katalogisiert ist sie als Sharpless 2-308, sie steht ungefähr 5200 Lichtjahre entfernt im Sternbild Großer Hund (Canis Major) und bedeckt am Himmel etwas mehr als ein Vollmond. Das entspricht in der geschätzten Entfernung einem Durchmesser von 60 Lichtjahren.

Der massereiche Stern, der die Blase bildete, ein Wolf-Rayet-Stern, ist der helle nahe der Mitte des Nebels. Wolf-Rayet-Sterne haben mehr als 20 Sonnenmassen, und man vermutet, dass dies eine kurze Phase in der Entwicklung eines massereichen Sterns vor einer Supernova ist. Schnelle Winde dieses Wolf-Rayet-Sterns erzeugen den blasenförmigen Nebel, indem sie langsamere Materie aus einer früheren Entwicklungsphase zusammenfegen. Der windgeblasene Nebel ist ungefähr 70.000 Jahre alt. Ein Großteil der relativ blassen Emission, die auf dem ausladenden Bild fotografiert wurde, stammt vom Leuchten ionisierter Sauerstoffatome und ist mit einem blauen Farbton kartiert. SH2-308 ist auch als Delfinnebel bekannt.

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Diese Nebel sind ein Herz und eine Seele

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Bildcredit und Bildrechte: Mario Zauner

Beschreibung: Liegen Herz und Seele unserer Galaxis in der Kassiopeia? Vielleicht nicht, aber dort liegen zwei helle Emissionsnebel mit den Spitznamen Herz und Seele.

Der Herznebel wird offiziell als IC 1805 bezeichnet und liegt rechts unten. Seine Form erinnert an ein klassisches Herzsymbol. Der Seelennebel wird offiziell als IC 1871 bezeichnet und ist links oben zu sehen. Beide Nebel leuchten hell im roten Licht von angeregtem Wasserstoff. Diese Montage in drei Farben zeigt auch Licht, das von Schwefel abgestrahlt wird, in Gelb sowie Licht von Sauerstoff in Blau. Nahe den Nebelmitten sind mehrere junge offene Sternhaufen sichtbar.

Licht braucht etwa 6000 Jahre von diesen Nebeln bis zu uns, die Nebel umfassen zusammen ungefähr 300 Lichtjahre. Forschung an Sternen und Haufen wie jenen im Herz– und Seelenebel konzentrieren sich darauf, wie massereiche Sterne entstehen, und wie sie ihre Umgebung beeinflussen.

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Der prächtige Carinanebel

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Bildcredit und Bildrechte: Maicon Germiniani

Beschreibung: Der große Carinanebel, ein Juwel des Südhimmels, ist auch als NGC 3372 bekannt, er umfasst mehr als 300 Lichtjahre und ist eine der größten Sternbildungsregionen unserer Galaxis. Wie der kleinere, nördlichere große Orionnebel ist der Carinanebel leicht mit bloßem Auge sichtbar, obwohl er mit einer Entfernung von 7500 Lichtjahren ungefähr 5-mal weiter entfernt ist.

Diese prächtige Teleskop-Nahaufnahme zeigt bemerkenswerte Details der leuchtenden Fasern aus interstellarem Gas und undurchsichtigen kosmischen Staubwolken im Zentrum der Region. Das Sichtfeld ist größer als 50 Lichtjahre.

Der Carinanebel enthält junge, extrem massereiche Sterne, darunter die Sterne des offenen Haufens Trumpler 14 (links über der Mitte) und den immer noch rätselhaften Veränderlichen Eta Carinae, ein Stern mit weit über 100 Sonnenmassen. Eta Carinae ist der hellste Stern hier in der Mitte, knapp unter dem staubigen Schlüssellochnebel (NGC 3324). Eta Carinae steht vielleicht am Rand einer Supernovaexplosion. Bilder im Röntgenlicht lassen vermuten, dass der große Carinanebel eine wahre Supernovafabrik war.

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NGC 6357: Der Hummernebel

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Bildcredit: Dean Carr

Beschreibung: Warum entstehen im Hummernebel einige der massereichsten Sterne, die wir kennen? Das ist nicht bekannt. Der Hummernebel ist als NGC 6357 katalogisiert, in der Nähe seines Zentrums befindet sich der offene Sternhaufen Pismis 24 – eine Stätte ungewöhnlich heller, massereicher Sterne. Das verbreitete blaue Leuchten nahe der inneren Sternbildungsregion stammt von der Emission ionisierten Wasserstoffs.

Der hier gezeigte Nebel in der Umgebung ist ein komplexer Bildteppich aus Gas, dunklem Staub, noch entstehenden Sternen und neu entstandenen Sternen. Die verschachtelten Muster entstehen durch komplexe Wechselwirkungen zwischen interstellaren Winden, Strahlungsdruck, Magnetfeldern und Gravitation. NGC 6357 umfasst ungefähr 400 Lichtjahre und liegt etwa 8000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Skorpion.

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Porträt von NGC 281

Der Pac-Man-Nebel im Bild leuchtet hier innen blau und ist von einem Rand aus orange leuchtenden Nebeln umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Jeremiah Roth

Beim Blick durch die kosmische Wolke mit der Katalognummer NGC 281 überseht ihr vielleicht die Sterne im offenen Haufen IC 1590. Die jungen, massereichen Sterne dieses Haufens sind im Nebel entstanden. Sie liefern die Energie für das überall vorhandene Nebelleuchten.

Die augenfälligen Formen auf diesem Porträt von NGC 281 sind die Silhouetten von Säulen und dichten, staubhaltigen Bok-Globulen, die von den starken energiereichen Winden und der Strahlung der heißen Haufensterne erodiert wurden. Wenn sie lange genug überleben, könnten in den staubigen Strukturen künftig auch Sterne entstehen.

NGC 281 wird wegen seiner Gesamtform verspielt Pac-Man-Nebel genannt. Er ist ungefähr 10.000 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Kassiopeia. Dieses scharfe Kompositbild entstand mit Schmalbandfiltern. Es kombiniert die Emissionen der Wasserstoff- und Sauerstoffatome im Nebel und zeigt sie in roten, grünen und blauen Farben. Bei der geschätzten Entfernung von NGC 281 ist der Nebel größer als 80 Lichtjahre.

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Der Tarantelnebel

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Bildcredit und Bildrechte: Peter Ward (Barden Ridge Observatory)

Beschreibung: Der Tarantelnebel, auch als 30 Doradus bekannt, ist eine riesige Sternbildungsregion mit einem Durchmesser von mehr als 1000 Lichtjahren in einer nahen Begleitgalaxie, der Großen Magellanschen Wolke. Er ist ungefähr 180.000 Lichtjahre entfernt und die größte, gewaltsamste Sternbildungsregion, die wir in der gesamten Lokalen Gruppe kennen.

Das kosmische Spinnentier breitet sich über diese spektakuläre Ansicht aus. Sie wurde aus Daten erstellt, die mithilfe von Schmalbandfiltern gewonnen wurden, welche auf die Emissionen ionisierter Wasserstoffatome eingeschränkt sind.

Die intensive Strahlung, Sternwinde und Supernova-Stoßwellen vom zentralen jungen Haufen liefern die Energie für das Nebelleuchten im Tarantelnebel (NGC 2070), der als R136 katalogisiert ist, und formen die spinnenartigen Fasern. Im Umfeld der Tarantel befinden sich andere Sternbildungsregionen mit jungen Sternhaufen, Fasern und aufgeblähten blasenförmigen Wolken.

Das Bild enthält sogar den Ort der nächstgelegenen Supernova der jüngsten Vergangenheit: SN 1987A links neben der Mitte. Das reichhaltige Sichtfeld im südlichen Sternbild Schwertfisch ist etwa 1 Grad oder 2 Vollmonde breit. Wenn der Tarantelnebel näher wäre, sagen wir 1500 Lichtjahre entfernt wie der örtliche Sterne bildende Orionnebel, würde er den halben Himmel einnehmen.

Radiotipp:

Ö1-SendungSternderl schauen – dem Himmel so nah“ – online nachhören!

Immer noch aktiv: der Meteorstrom der Leoniden

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