N11: Sternwolken der GMW

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Bildcredit: NASA, ESA; Danksagung: Josh Lake

Beschreibung: Massereiche Sterne, heftige Winde, Berge aus Staub und energiereiches Licht formen eine der größten und malerischsten Sternbildungsregionen in der Lokalen Gruppe. Die Region ist als N11 bekannt. Auf vielen Bildern ihrer Heimatgalaxie, einer Nachbarin der Milchstraße, die Große Magellansche Wolke (GMW) genannt wird, ist sie rechts oben zu sehen.

Dieses Bild wurde vom Weltraumteleskop Hubble zu wissenschaftlichen Zwecken fotografiert und von einem Amateur künstlerisch neu bearbeitet, um einen Wettbewerb zu Hubbles verborgenen Schätzen zu gewinnen. Der oben gezeigte Abschnitt wird als NGC 1763 bezeichnet, doch der ganze Emissionsnebel N11 ist in der GMW nur der zweitgrößte nach dem Tarantelnebel. Kompakte Globulen aus dunklem Staub, in denen junge Sterne entstehen, sind ebenfalls im Bild. Eine neue Untersuchung mit Hubble an veränderlichen Sternen in der GMW half, die Entfernungsskala des beobachtbaren Universums neu zu eichen, führte jedoch zu einem etwas anderen Maßstab als bei Verwendung des überall vorhandenen kosmischen Hintergrundes.

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Pan-STARRS über der Lagune

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Bilddaten-Credit: Pan-STARRS, Eric Coles, Martin PughBearbeitung: Eric Coles

Beschreibung: In den turbulenten kosmischen Tiefen des Lagunennebels gibt es Grate aus leuchtendem interstellarem Gas und dunklen Staubwolken. Die helle Sternbildungsregion ist auch als M8 bekannt und ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt. Sie ist auch ein beliebter Halt bei Teleskopspaziergängen im Sternbild Schütze, das in Richtung des Zentrums unserer Milchstraße liegt.

Diese atemberaubende Ansicht des Lagunennebels ist größer als 100 Lichtjahre, darin dominieren die verräterischen roten Emissionen ionisierter Wasserstoffatome, die mit abgestreiften Elektronen rekombinieren. Die helle, kompakte Sanduhrform in der Mitte besteht aus Gas, das von der energiereichen Strahlung und den extremen Sternwinden eines massereichen jungen Sterns ionisiert und geformt wird. Die vielen hellen Sterne des offenen Haufens NGC 6530, die im Nebel treiben, sind erst vor wenigen Million Jahren im Lagunennebel entstanden.

Für dieses breite, detailreiche Porträt des Lagunennebels wurden Breitbandbilddaten von Pan-STARRS (Panoramic Survey Telescope & Rapid Response System) mit Schmalbanddaten von Amateurteleskopen kombiniert.

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Im Bereich des Kegelnebels

Das Bild zeigt einen faltigen  Nebelhintergrund, der rötlich leuchtet. Links zeichnet sich ein dunkler Kegel ab mit heller Spitze, rechts unten ist eine Struktur, die an ein Fuchsfell erinnert. Dazwischen ist ein offener Sternhaufen, der an einen Weihnachtsbaum erinnert.

Bildcredit: Chilescope; Bearbeitung und Bildrechte: Utkarsh Mishra

Beschreibung: In der Umgebung des Kegelnebels befinden sich seltsame Formen und Gewebe. Die ungewöhnlichen Formen stammen von feinem interstellarem Staub, der auf komplexe Art und Weise mit dem energiereichen Licht und dem heißen Gas reagiert, das von den jungen Sternen abgegeben wird. Der hellste Stern ist S Mon rechts im Bild, der Bereich darunter wird wegen seiner Farbe und Struktur gerne Fuchsfellnebel genannt.

Das blaue Leuchten unmittelbar um S Mon entsteht durch Reflexion, weil der benachbarte Staub das Licht des hellen Sterns reflektiert. Das rote Leuchten umfasst die ganze Region und stammt nicht nur von Staubreflexion, sondern auch den Emissionen von Wasserstoff, der durch Sternenlicht ionisiert wird. S Mon ist Teil eines jungen offenen Sternhaufens mit der Bezeichnung NGC 2264, der etwa 2500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Einhorn (Monoceros) liegt. Obwohl er direkt auf S Mon zeigt, bleiben die Details zum Ursprung des rätselhaften geometrischen Kegelnebels ganz links ein Geheimnis.

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Himmelsspektakel im Skorpion

Das Sternbild Skorpion ist hier viel prachtvoller abgebildet, als man es mit bloßem Auge sieht.

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Guisard, TWAN

Wenn der Skorpion mit bloßem Auge betrachtet so interessant wäre, würden die Menschen ihn besser kennen. Doch der Skorpion ist Form eher weniger heller Sterne in einem gut bekannten Sternbild im Tierkreis, das selten ins Blickfeld rückt. Für ein so eindrückliches Bild braucht man eine gute Kamera, Farbfilter und digitale Bildbearbeitung.

Für die Details in diesem Bild wurden nicht nur lang belichtete Aufnahmen in mehreren Farben verwendet. Es entstand auch eine Aufnahme in einer sehr speziellen roten Farbe, die von Wasserstoff abgestrahlt wird. Das Bildergebnis zeigt viele atemberaubende Details. Links verläuft ein Teil der Ebene unserer Milchstraße senkrecht durchs Bild. Dort ballen sich gewaltige Wolken heller Sterne und lange Streifen aus dunklem Staub.

Aus der Milchstraße ragen mitten im Bild diagonale dunkle Staubbahnen. Sie sind als „Dunkler Fluss“ bekannt. Der Fluss ist eine Verbindung zu mehreren hellen Sternen rechts. Sie bilden Kopf und Krallen des Skorpions. Dazu gehört auch der helle Stern Antares. Rechts über Antares strahlt der noch hellere Planet Jupiter. Durchs ganze Bild ziehen viele rote Emissionsnebel und blaue Reflexionsnebel.

Der Skorpion steht in der Jahresmitte nach Sonnenuntergang markant am Südhimmel.

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AE Aurigae und der Flammensternnebel

Das Bild ist von rötlichen und braunen Nebelfetzen gefüllt, die von Sternen gesprenkelt sind. In der Mitte ist eine stark strukturierte, heller leuchtende zyklamefarbene Ballung.

Bildcredit und Bildrechte: Amir Abolfath (TWAN)

Beschreibung: Brennt der Stern AE Aurigae? Nein. AE Aurigae trägt zwar den Namen Flammenstern, und der umgebende Nebel IC 405 wird Flammensternnebel genannt, und die Form der Region sieht aus wie Feuer, doch gibt es da kein Feuer. Als Feuer definiert man üblicherweise die schnelle molekulare Aufnahme von Sauerstoff, es tritt nur auf, wenn ausreichend Sauerstoff vorhanden ist, doch nicht in einer so energiereichen Umgebung mit wenig  Sauerstoff wie in Sternen.

Das Material, das wie Rauch aussieht, ist großteils interstellarer Wasserstoff, es enthält jedoch rauchähnliche dunkle Fasern aus kohlenstoffreichen Staubkörnchen. Der helle Stern AE Aurigae rechts unter der Bildmitte ist so heiß, dass er blau leuchtet und so energiereiches Licht abstrahlt, dass es Elektronen aus dem umgebenden Gas ausschlägt. Wenn ein Proton ein Elektron zurückgewinnt, wird Licht abgestrahlt, das man im umgebenden Emissionsnebel sieht. Der hier gezeigte Flammensternnebel liegt ungefähr 1500 Lichtjahre entfernt und ungefähr 5 Lichtjahre groß. Man sieht ihn mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Fuhrmann (Auriga).

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NGC 3324 in Carina

Die helle blaue Region in der Mitte bekommt mit den dunklen Staubrändern die Form eines Gesichtes, das an die chilenische Nobelpreisträgerin und Dichterin Gabriela Mistral erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Diese helle kosmische Wolke wurde von den Sternwinden und der Strahlung heißer junger Sterne im offenen Haufen NGC 3324 geformt. Die taschenförmige Sternbildungsregion ist ungefähr 35 Lichtjahre groß. Vor dem leuchtenden atomaren Gas liegen sich die Silhouetten von Staubwolken. Die Region liegt etwa 7500 Lichtjahre entfernt im nebelreichen südlichen Sternbild Carina.

Das Teleskopbild ist ein Komposit. Die einzelnen Bilder wurden mit Schmalband-Filtern aufgenommen. Die typische Strahlung ionisierter Atome von Schwefel, Wasserstoff und Sauerstoff wurde in roten, grünen und blauen Farbtönen kartiert. Sie bilden die bekannte Hubble-Farbpalette.

Rechts begrenzen Grate aus kühlem, dichtem Staub die hell leuchtende Region in der himmlischen Landschaft. Manche sehen hier ein bekanntes Gesicht im Profil. Es ist ein chilenischer Dichter* und Nobelpreisträger*. Der beliebte Name der Region ist daher Gabriela-Mistral-Nebel.

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Sharpless 249 und der Quallennebel

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Bildcredit und Bildrechte: Daten: Steve Milne und Barry Wilson, Bearbeitung: Steve Milne

Beschreibung: Dieses faszinierende Teleskopsichtfeld zeigt den blassen, schwer fassbaren Quallennebel. Die Szenerie ist ein Mosaik aus zwei Bildfeldern, sie wurde aus Schmalband-Bilddaten konstruiert, bei denen die Emissionen von Schwefel-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen in roten, grünen und blauen Farbtönen abgebildet sind.

Links und rechts ist das Bild an den hellen Sternen Mu und Eta Geminorum am Fuß der himmlischen Zwillinge verankert. Der Quallennebel selbst liegt rechts neben der Mitte, er ist der etwas hellere gewölbte Emissionsgrat mit baumelnden Tentakeln. Eigentlich ist die kosmische Qualle Teil des blasenförmigen Supernovaüberrestes IC 443, dieser ist die expandierende Trümmerwolke eines massereichen Sterns, der explodierte. Das Licht der Explosion erreichte den Planeten Erde erstmals vor mehr als 30.000 Jahren.

Wie sein Cousin in astrophysikalischen Gewässern, der Krebsnebel-Supernovaüberrest, enthält auch der Quallennebel einen Neutronenstern, das ist der Überrest des kollabierten Sternkerns. Ein Emissionsnebel, der als Sharpless 249 katalogisiert ist, füllt das linke obere Feld. Der Quallennebel ist ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung umfasst das Bild etwa 300 Lichtjahre.

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NGC 6302: Der Schmetterlingsnebel

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Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, HLA; Überarbeitung und Bildrechte: Robert Eder

Helle Sternhaufen und Nebel am Nachthimmel des Planeten Erde werden oft nach Blumen oder Insekten benannt. Obwohl die Flügelspannweite von NGC 6302 mehr als 3 Lichtjahre beträgt, ist er keine Ausnahme.

Die Oberflächentemperatur des vergehenden Zentralsterns dieses speziellen planetarischen Nebels wird auf ungefähr 250.000 Grad Celsius geschätzt. Er ist also ungewöhnlich heiß und leuchtet hell in Ultraviolettlicht. Der Stern ist aber durch einen dichten Staubring vor der direkten Sicht verborgen.

Diese scharfe Nahaufnahme wurde 2009 vom Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Die Hubble-Bilddaten wurden hier neu bearbeitet. Sie zeigen interessante Details im komplexen planetarischen Nebel. Der Staubtorus um den Zentralstern schneidet durch eine helle Höhle aus ionisiertem Gas. Er liegt nahe der Bildmitte fast parallel zur Sichtlinie. In der staubigen kosmischen Hülle des heißen Sterns wurde molekularer Wasserstoff entdeckt.

NGC 6302 ist ungefähr 4000 Lichtjahre entfernt. Er befindet sich im arachnologisch korrekten Sternbild Skorpion.

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