Die Karte von Dione

Die Karte zeigt die Oberfläche des kleinen Saturnmondes Dione. Die rechte Hälfte ist immer nach vorne gerichtet und sammelt Eisteilchen aus den Ringen auf. Die linke Seite ist dunkel, weil sich dort keine Eisteilchen auf der Oberfläche sammeln. Der dunkle Fleck ist von breiten Rissen durchzogen.

Bildcredit: Karte – Paul Schenk (LPI), Bilddaten – Cassini, ISS, JPL, ESA, NASA

Diese Karte des Saturnmondes Dione ist eine zylindrische Projektion. Es ist eine von sechs neuen Farbkarten der mittelgroßen eisigen Saturnmonde. Sie wurden aus Bilddaten konstruiert, welche die Raumsonde Cassini im Laufe von 10 Jahren sammelte. Es ist die neueste Karte des Raumfahrtzeitalters. Sie basiert auf Daten von Infrarot bis Ultraviolett. Die Auflösung beträgt 250 Meter pro Bildpunkt.

Dione wurde 1684 von dem Astronomen Cassini entdeckt. Sie ist ungefähr 1120 Kilometer groß. Der Mond rotiert gebunden. Der auffällige Helligkeitsunterschied zwischen der helleren Halbkugel (rechts), die vorausläuft, und der dunkleren Hälfte, die nach hinten zeigt, ist deutlich erkennbar.

Wie auch bei anderen Saturnmonden im breiten E-Ring bleibt Diones vorauslaufende Halbkugel blank, weil sie einen Belag aus hellen Eisteilchen im Ring ansammelt. Das Material des E-Ringes wird von den Geysiren auf dem Südpol des Mondes Enceladus immer wieder aufgefüllt. Auch die dunkle, von Kratern übersäte Halbkugel ist mit helleren, jüngeren Brüchen in der Oberfläche überzogen.

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Polarlicht und Vulkanlichtsäule

Der wolkige Himmel wirkt dramatisch. Es leuchten Polarlichter, glühende Lava hinter einem Berg und eine Lichtsäule, die ebenfalls vom Vulkanausbruch ausgelöst wird. Vorne ist der Strand eines Gewässers.

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Vetter (Nuits sacrées)

Das ist kein Sonnenuntergang. Die dünne rote Linie genau darüber ist eine Lichtsäule. Auch sie stammt nicht von der Sonne. Das rote Licht am Horizont ist ein Vulkanausbruch, und die rote Linie ist die Reflexion der Eruption an flatternden Eiskristallen in der Atmosphäre.

Diese ungewöhnliche vulkanische Lichtsäule wurde Anfang des Monats auf Island fotografiert. Diese Szenerie blickt vom Jökulsárlón nach Norden zum ausbrechenden Vulkan Bárðarbunga im Holuhraun-Lavafeld. Sogar der Himmel im Vordergrund ist malerisch. In der niedrigeren Atmosphäre sind graue Wolken mit starker Struktur. In der oberen Atmosphäre schimmern grüne Polarlichter und helle, weit entfernte Sterne.

Der letzte Ausbruch von Holuhraun fand 1797 statt. Doch die aktuelle vulkanische Aktivität dauert immer noch an.

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Schatten und Schwaden über Enceladus

Ein kleiner Teil des Saturnmondes Enceladus ragt vorne auf. Am oberen Rand des Mondes strömt Wasser und Eis ins All. Die Strahlen werden von der Sonne beleuchtet.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Warum strömen Eisschwaden aus Enceladus? Die Strahlen speien Wasserdampf und Eis. 2005 entdeckte die Raumsonde Cassini im Saturnorbit die Strahlen. Woher das Wasser in den Strahlen stammt, wird weiterhin erforscht. Die führende Hypothese besagt, dass es aus einem Meer stammt, das tief unter der Oberfläche liegt. Eine andere These vermutet, es könnte auch einfach Eis sein, das durch Gezeitenreibung des Mondes an den Wänden tiefer Gräben abschmilzt.

Das Bild zeigt vorne die stark strukturierte Oberfläche von Enceladus. Dahinter dringen ganze Reihen von Schwaden aus Eisspalten. Diese Strahlen sind durch den Winkel des Sonnenlichtes und den aufsteigenden Schatten der Nacht deutlicher sichtbar.

Hunderte Bilder von Geysiren über dem Südpol von Enceladus wurden untersucht. In Kombination mit regionalen Temperaturkarten lässt vermuten, dass die Schwaden aus einem Ozean unter der Oberfläche stammen. Das erhöht die Möglichkeit, dass die frostige Kugel Leben enthält.

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Marmorierter Himmel

Über der dunklen Silhouette von Häusern und Bäumen überziehen leuchtende Nachtwolken den dunkelblauen Himmel über der schwedischen Insel Gotland.

Bildcredit und Bildrechte: P-M Hedén (Clear Skies, TWAN)

Anfang des Monats wurde diese ungewöhnliche Schau leuchtender Nachtwolken fotografiert. Die Wolken reflektieren Sonnenlicht an den Himmel über der schwedischen Insel Gotland, der noch dunkel ist. Die eisigen Wolken schweben am Rand des Weltraums, etwa 80 Kilometer über der Erdoberfläche. Sie reflektieren Sonnenlicht, obwohl die Sonne selbst vom Boden aus gesehen unter dem Horizont steht.

Die nachts leuchtenden Wolken beobachten wir meist in den Sommermonaten in hohen Breiten. Sie traten diesen Juli sehr häufig auf. Man bezeichnet sie auch als polare Mesosphärenwolken. Diese Wolken entstehen, wenn Wasserdampf in die kalte obere Atmosphäre treibt. Dort kondensiert er an feinen Staubpartikeln, die von zerfallenden Meteoren oder Vulkanasche stammen.

Die NASA-Mission AIM liefert täglich Projektionen leuchtender Nachtwolken aus dem Weltraum.

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Leuchtende Nachtwolken über London

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Christoph Malin (TWAN)

Die Szene blickt am frühen Morgen des 3. Juli von der Westminster Bridge über die Themse. Das Bild stammt aus einem lichtdurchfluteten Vimeo-Zeitraffervideo. Es zeigt das bekannte London Eye, das nachts beleuchtet ist.

Etwas weniger Vertrautes leuchtet oben am heiteren, dunklen Himmel. Es sind ausgedehnte leuchtende Nachtwolken. Die Eiswolken sind am Rand des Weltraums, etwa 80 Kilometer über der Erdoberfläche. Dort reflektieren sie immer noch Sonnenlicht, obwohl die Sonne vom Boden aus gesehen unter dem Horizont steht.

Die transparente Erscheinung ist meist im Sommer in hohen geografischen Breiten zu sehen. Manchmal werden sie auch als polare Mesosphärenwolken bezeichnet. Die jahreszeitlichen Wolken entstehen, soweit wir wissen, wenn Wasserdampf in die kalte obere Atmosphäre gelangt. Dort kondensiert er an feinen Staubteilchen. Die Teilchen stammen von zerfallenden Meteoren oder Vulkanasche.

Die NASA-Mission AIM liefert täglich Aufnahmen von leuchtenden Nachtwolken aus dem Weltraum.

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Ein Zirkumhorizontalbogen über Ohio

Über den Silhouetten von Bäumen verläuft am wolkigen Himmel ein waagrechter Streifen, der wie ein Regenbogen schillert. Der Himmel wirkt sehr dunkel, weil für das Foto eine Polarisationslinse eingesetzt wurde.

Bildcredit und Bildrechte: Todd Sladoje

Warum schimmern Wolken in verschiedenen Farben? In diesem Fall verhalten sich Eiskristalle in fernen Zirruswolken wie kleine, schwebende Prismen. Manche nennen einen Zirkumhorizontalbogen auch Feuerregenbogen. Er verläuft parallel zum Horizont. Der Name bezieht sich auf seine flammenartige Erscheinung.

Für einen Zirkumhorizontalbogen muss vieles passen. Die Sonne muss mindestens 58 Grad hoch stehen. Am Himmel schweben Zirruswolken. Die vielen flachen sechsseitigen Eiskristalle in der Zirruswolke schweben waagrecht. Dann brechen sie Sonnenlicht gemeinsam auf ähnliche Weise. Alles zusammen passiert nur selten. Daher sind Zirkumhorizontalbögen kaum jemals zu sehen.

Dieser Zirkumhorizontalbogen wurde 2009 über Dublin in Ohio fotografiert. Das Objektiv enthielt eine polarisierte Linse.

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Frische Tigerstreifen auf Saturns Enceladus

Der Saturnmond Enceladus ist hier zu etwa drei Vierteln beleuchtet. Auf seiner hellen Oberfläche sind nur rechts unten Krater zu sehen, sie sind nicht besonders groß oder zahlreich. Auf der ganzen Oberfläche verlaufen hellblaue Rillen, sogenannte Tigerstreifen. Besonders auffällig sind diese links.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Wäre es möglich, dass auf dem Saturnmond Enceladus Ozeane im Untergrund an den Tigerstreifen Druck ablassen? Die langen Strukturen auf der Oberfläche werden als Tigerstreifen bezeichnet. Sie speien Eis aus dem frostigen Inneren des Mondes in den Weltraum. Das bildet über dem Südpol des Mondes eine Wolke aus feinen Eiskristallen. Daraus entsteht Saturns geheimnisvoller E-Ring.

Die Hinweise kamen von der Roboter-Raumsonde Cassini. Sie umkreist derzeit Saturn. Das hoch aufgelöste Bild oben zeigt Enceladus bei einem nahen Vorbeiflug. Die ungewöhnlichen Tigerstreifen auf der Oberfläche sind in Falschfarben-Blau abgebildet. Warum Enceladus aktiv ist, bleibt ein Rätsel. Denn der Nachbarmond Mimas ist fast gleich groß, erscheint aber ziemlich reglos.

Kürzlich analysierte man leichte Schwankungen der Gravitation des Mondes. Die Untersuchung lieferte unabhängige Hinweise auf Ozeane unter der Oberfläche. Das ist sehr interessant, denn solche Ozeane sind mögliche Kandidaten für Leben.

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Lichtsäulen eines kleinen Planeten

Ein 360-Grad-Panorama wurde zu einer Projektion gekrümmt, die wie ein kleiner Planet wirkt. Am Rand des Planeten leuchten gelbliche und grüne Lichter, nach außen sind rund um den Planeten senkrechte Lichtsäulen angeordnet.

Bildcredit und Bildrechte: Janne Voutilainen

Schaurige Lichtsäulen umgeben den Rand dieses verschneiten kleinen Planeten. Natürlich ist der Planet die Erde. Sie ist als Kleiner-Planet-Projektion dargestellt. Der Rand zeigt den ganzen Horizont vom Nadir bis zum Zenit.

Das Kugelpanorama-Bildmosaik zeigt Siilinjärvi im Osten von Finnland. Flache Eiskristalle, die oft in hohen, dünnen Wolken entstehen, flattern sanft in der sehr kalten Luft zur Erde hinunter. Wenn die waagrechten Flächen der Eiskristalle kurz die Lichter am Boden, die nach oben leuchten, zum Beobachter nach unten reflektieren, entstehen die Lichtsäulen.

Der Effekt, den die flatternden Kristalle bilden, ist ähnlich wie schimmernde Säulen von Mondlicht oder Sonnenlicht, das sich auf den Wellen einer Wasseroberfläche spegelt.

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