Dunkle Nebel im Stier

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Bildbearbeitung und Bildrechte: Oliver CzernetzDaten: Digitized Sky Survey (POSS-II)

Beschreibung: Manchmal ist sogar der dunkle Staub im interstellaren Raum eine ruhige Schönheit. Ein solcher Ort befindet sich im Sternbild Stier. Die hier gezeigten Fasern befinden sich am Himmel zwischen dem Sternhaufen der Plejaden und dem Kaliforniennebel. Dieser Staub ist nicht für sein helles Leuchten bekannt, sondern seine Absorption und Undurchdringlichkeit.

Mehrere helle Sterne sind sichtbar, weil ihr blaues Licht vom braunen Staub reflektiert wird. Andere Sterne erscheinen ungewöhnlich rot, da ihr Licht kaum durch eine Säule aus dunklem Staub dringt und die rote Farbe übrig bleibt, nachdem die blaue gestreut wurde. Noch mehr Sterne liegen hinter Staubsäulen, die so dicht sind, dass man die Sterne nicht sieht.

Die Szene wirkt zwar ruhig, doch sie ist ein andauernder Kreislauf von Tumult und Wiedergeburt, weil ausreichend massereiche Knoten aus Gas und Staub durch Gravitation kollabieren und neue Sterne bilden – diese Sterne erzeugen in ihren Atmosphären neuen Staub und zerstören alten Staub durch ihr energiereiches Licht und ihren Sternenwind.

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Katalogeintrag Nummer 1

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Bildcredit und Bildrechte: Bernhard Hubl (CEDIC)

Beschreibung: Jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt, und jeder Katalog einen ersten Eintrag. Die Bildfelder zeigen – in der chronologischen Reihenfolge der Erstveröffentlichung von links oben nach rechts unten – die ersten Einträge sechs bekannter Deep-Sky-Kataloge.

Der erste Eintrag in Charles Messiers Katalog aus dem Jahr 1774 ist das berühmte kosmische Krustentier M1 – der Supernovaüberrest Krebsnebel. J.L.E. Dreyers (nicht so neuer) New General Catalog wurde 1888 veröffentlicht. Sein NGC 1, eine Spiralgalaxie im Pegasus, befindet sich im nächsten Bildfeld. Im gleichen Bild befindet sich knapp darunter eine weitere Spiralgalaxie, die als NGC 2 katalogisiert ist. IC 1 in Dreyers nachfolgendem Index Catalog (nächstes Bildfeld) ist jedoch eigentlich ein blasser Doppelstern.

Der Dunkelnebel Barnard 1, der als Teil des Perseus-Molekülwolkenkomplexes erkannt wurde, eröffnet die untere Reihe mit einem Katalog dunkler Markierungen am Himmel von E.E. Barnard aus dem Jahr 1919. Abell 1 ist ein ferner Galaxienhaufen in Pegasus aus George Abells Catalog of Rich Clusters of Galaxies aus dem Jahr 1958. Das letzte Bild zeigt vdB 1 aus Sidney van den Berghs Studien im Jahr 1966. Dieser hübsche blaue galaktische Reflexionsnebel ist im Sternbild Kassiopeia zu finden.

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Pferdekopf: Ein breiterer Blickwinkel

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Gestaltung und Bearbeitung: Robert Gendler; Bilddaten: ESO, VISTA, HLA, Hubble Heritage Team (STScI/AURA)

Beschreibung: Diese weite Perspektive der interstellaren Landschaft um den berühmten Pferdekopfnebel entstand aus den kombinierten Bilddaten des großen, bodengebundenen VISTA-Teleskops und des Weltraumteleskops Hubble. Die staubige Molekülwolke dieser Region wurde in nahen Infrarotwellenlängen fotografiert. Die Szenerie bedeckt am Himmel einen Winkel von etwa zwei Dritteln des Vollmondes, somit misst das Bild in der geschätzten Entfernung des Pferdekopfes, die ungefähr 1600 Lichtjahre beträgt, von links nach rechts etwas mehr als 10 Lichtjahre.

Der Pferdekopfnebel, auch bekannt als Barnard 33, ist rechts oben als leuchtende nah-infrarote Staubsäule mit neugeborenen Sternen immer noch erkennbar. Der helle Reflexionsnebel NGC 2023 links unten ist die beleuchtete Umgebung eines heißen, jungen Sterns. Die undurchsichtigen Wolken unter der Basis des Pferdekopfes am Rande von NGC 2023 weisen die verräterische, tiefrote Emission energiereicher Strahlen auf, die als Herbig-Haro-Objekte bekannt sind, welche mit neu entstandenen Sternen einhergehen.

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Ein Elefantenrüssel in Kepheus

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Bildcredit und Bildrechte: Bearbeitung – Robert Gendler, Roberto Colombari; Daten – Subaru Telescope (NAOJ), Robert Gendler, Adam Block

Beschreibung: Diese Nahaufnahme aus Bilddaten von großen und kleinen Teleskopen zeigt den staubreichen Elefantenrüsselnebel. Er windet sich durch IC 1396, einen Komplex aus Emissionsnebeln und jungen Sternhaufen im hohen, weit entfernten Sternbild Kepheus.

Der kosmische Elefantenrüssel ist auch als vdB 142 bekannt, er ist länger als 20 Lichtjahre. Die farbenprächtige Ansicht betont helle, zurückgefegte Grate, welche die Taschen aus kühlem interstellarem Staub und Gas in der Region umreißen. Solche eingebetteten dunklen rankenförmigen Wolken enthalten das Rohmaterial für Sternbildung und verbergen darin Protosterne. Der relativ blasse Komplex IC 1396 ist fast 3000 Lichtjahre entfernt, er umfasst am Himmel eine große Region von mehr als 5 Grad. Diese dramatische Szene zeigt ein 1 Grad breites Feld, etwa so groß wie 2 Vollmonde.

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Der Pferdekopfnebel

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Bildcredit: CFHT, Coelum, MegaCam, J.-C. Cuillandre (CFHT) und G. A. Anselmi (Coelum)

Beschreibung: Einer der am besten wiedererkennbaren Nebel am Himmel, der Pferdekopfnebel im Orion, ist Teil einer großen, dunklen Molekülwolke. Die ungewöhnliche Form ist auch als Barnard 33 bekannt und wurde erstmals Ende der 1880er Jahre auf einer Fotoplatte entdeckt. Das rote Leuchten stammt vorwiegend von Wasserstoff hinter dem Nebel, der vom nahen, hellen Stern Sigma Orionis angeregt wird.

Der Pferdekopf ist wegen dem dicken Staub so dunkel, doch der untere Teil des Pferdekopfnackens wirft einen Schatten nach links. Gas, das aus dem Nebel strömt, wird von einem starken Magnetfeld kanalisiert. Helle Flecken im Sockel des Pferdekopfnebels sind junge Sterne im Entstehungsprozess. Licht braucht etwa 1500 Jahre, um vom Pferdekopfnebel zu uns zu gelangen.

Dieses Bild wurde mit dem 3,6 Meter großen Canada-France-Hawaii-Teleskop auf Hawaii (USA) fotografiert.

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Alnitak, Alnilam, Mintaka

Die markantesten Sterne im Bild sind die drei Gürtelsterne des Orion. Sie sind von einem Sternenteppich umgeben, rechts unten kommt eine magentafarben leuchtende Wolke dazu, vor der sich winzig der dunkle Pferdekopfnebel als Silhouette abzeichnet.Links neben dem Pferdekopf ist der von mehreren Sternen umgebene Flammennebel.

Bildcredit und Bildrechte: Mohammad Nouroozi

Beschreibung: Die hellen, bläulichen Sterne, die auf dieser kosmischen Aussicht diagonal verlaufen, sind – von Osten nach Westen (rechts unten nach links oben) – Alnitak, Alnilam und Mintaka. Die drei blauen Überriesensterne sind auch als Gürtel des Orion bekannt. Sie sind viel heißer und massereicher als die Sonne. Die drei Sterne sind zwischen 800 und 1500 Lichtjahren entfernt und entstanden in Orions gut erforschten interstellaren Wolken.

Die Wolken aus Gas und Staub in dieser Region haben einige überraschend vertraute Formen, zum Beispiel der dunkle Pferdekopfnebel und der Flammennebel rechts unten bei Alnitak. Der berühmte Nebel liegt von diesem bunten Sternfeld ausgehend außerhalb des rechten Bildrandes.

Dieses schön komponierte Teleskopmosaik aus zwei Bildfeldern ist am Himmel ungefähr vier Grad breit.

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Lynds Dunkelnebel 183

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Bildcredit und Bildrechte: Fabian Neyer

Beschreibung: Beverly Lynds Dunkelnebel 183 ist an die 325 Lichtjahre entfernt und treibt hoch über der Ebene unserer Milchstraße. Die dunkle, staubige Molekülwolke wirkt sternenlos, sie verdeckt das Sternenlicht dahinter, wenn man sie in sichtbaren Wellenlängen betrachtet. Doch Forschungen im fernen Infrarot zeigen dichte Klumpen im Inneren, wahrscheinlich Sterne im frühen Stadium der Entstehung, bei dem größere Regionen in der Wolke einen Gravitationskollaps erfahren. Sie ist eine der nächstliegenden Molekülwolken und im Sternbild Serpens Caput zu sehen. Dieses scharfe kosmische Wolkenporträt umfasst am Himmel etwa einen halben Grad. Das entspricht in der ermittelten Entfernung von Lynds Dunkelnebel 183 etwa 3 Lichtjahren.

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Die dunkle Molekülwolke Barnard 68

Mitten in einem sterngesprenkelten Bildfeld ist ein dunkler Fleck, eine Dunkelwolke, die die Sterne verdeckt. Es ist der Dunkelnebel Barnard 68 im Sternbild Schlangenträger.

Bildcredit: FORS-Team, 8,2-Meter VLT Antu, ESO

Wohin sind die Sterne verschwunden? Dieser Fleck wurde für ein Loch im Himmel gehalten. Nun ist er als dunkle Molekülwolke bekannt. Hier absorbiert eine hohe Konzentration aus Staub und molekularem Gas praktisch alles sichtbare Licht, das von Hintergrundsternen abgestrahlt wird. Die schaurig dunkle Umgebung im Inneren von Molekülwolken zählt zu den kältesten und isoliertesten Orten im Universum.

Einer der interessantesten dunklen Absorptionsnebel ist eine Wolke im Sternbild Ophiuchus. Die hier gezeigte Wolke ist als Barnard 68 bekannt. Im Zentrum sind keine Sterne zu sehen. Daher ist Barnard 68 vermutlich relativ nahe. Messungen zufolge ist sie etwa 500 Lichtjahre entfernt und ein halbes Lichtjahr groß.

Wir wissen nicht genau, wie Barnard 68 und andere Molekülwolken entstehen. Doch in diesen Wolken entstehen wahrscheinlich neue Sterne. Man stellte fest, dass Barnard 68 wahrscheinlich kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. Im Infrarotlicht können wir durch die Wolke hindurchblicken.

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