NGC 5866 – die Kante einer Galaxie

Die von der Seite sichtbare Galaxie sieht wie ein ovaler Nebel aus, der in der Mitte von einem dunklen, ausgefransten Staubband durchzogen ist.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisarchiv; Bearbeitung und Bildrechte: Hunter Wilson

Die Galaxie NGC 5866 ist sehr dünn – warum? Eigentlich sind viele Scheibengalaxien so schmal wie die oben gezeigte Galaxie. Doch wir sehen sie nicht von der Kante. Eine Galaxie, die wir von der Seite sehen, ist unsere Milchstraße.

NGC 5866 ist als linsenförmige Galaxie klassifiziert. Sie besitzt viele komplexe Staubbahnen, die dunkel und rot erscheinen, während viele helle Sterne in der Scheibe ihr einen bläulicheren Grundton verleihen. Die blaue Scheibe aus jungen Sternen reicht über den Staub in der extrem dünnen galaktischen Ebene hinaus. Die Wölbung im Zentrum der Scheibe ist von älteren, röteren Sternen, die sich wohl dort befinden, orangefarben getönt.

Die Galaxie besitzt eine ähnliche Masse wie unserer Milchstraße. Doch Licht braucht nur ungefähr 60.000 Jahre, um NGC 5866 zu durchqueren. Das sind zirka 30 Prozent weniger, als Licht zum Queren der Milchstraße braucht. Viele Scheibengalaxien sind sehr dünn, weil das Gas, aus dem sie entstanden sind, bei der Rotation um das Gravitationszentrum mit sich selbst kollidierte.

Die Galaxie NGC 5866 ist ungefähr 50 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie befindet sich im Sternbild Drache (Draco).

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Der Katzenaugennebel von Hubble

Der Nebel im Bild ist sehr symmetrisch. Außen verlaufen konzentrische Hüllen, in der Mitte sind bipolare leuchtende Nebel um den Zentralstern angeordnet.

Bildcredit: NASA, ESA, HEIC und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA)

Manche erinnert es an das Auge einer Katze. Doch der faszinierende Katzenaugennebel im interstellaren Raum ist dreitausend Lichtjahre von der Erde entfernt. Das Katzenauge NGC 6543 ist ein klassischer planetarischer Nebel. Er stellt die letzte kurze, aber glorreiche Phase eines sonnenähnlichen Sterns dar.

Der vergehende Zentralstern im Nebel hat die einfachen äußeren Muster konzentrischer Staubhüllen vermutlich erzeugt, indem er seine äußeren Hüllen in einer Serie regelmäßiger Erschütterungen abstieß. Doch die Entstehung der komplexen inneren Strukturen ist nicht genau geklärt.

Das kosmische Auge ist auf diesem digital geschärften Bild des Weltraumteleskops Hubble deutlich erkennbar. Es hat einen Durchmesser von mehr als einem halben Lichtjahr. Wenn ihr in das Katzenauge starrt, seht ihr vielleicht das Schicksal unserer Sonne. Auch sie wird in die Phase eines planetarischen Nebels eintreten … in etwa 5 Milliarden Jahren.

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Arp 188 und der Schweif der Kaulquappe

Die Spiralgalaxie Arp 188 rechts oben im Bild ist seltsam verschlungen und zieht einen langen Schweif hinter sich her, der diagonal nach links unten durchs Bild verläuft.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, ESA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte: Joachim Dietrich

Warum hat diese Galaxie einen so langen Schweif? Diese tolle Ansicht basiert auf Bilddaten des Hubble-Vermächtnisarchivs. Ferne Galaxien bilden eine dramatische Kulisse für die Kaulquappengalaxie. Es ist die zerrissene Spiralgalaxie Arp 188. Die kosmische Kaulquappe ist etwa 420 Millionen Lichtjahre entfernt. Man findet sie im nördlichen Sternbild Drache.

Ihr auffälliger Schweif ist ungefähr 280.000 Lichtjahre lang. Er enthält massereiche helle, blaue Sternhaufen. Man erzählt sich, dass eine kompaktere eindringende Galaxie vor Arp 188 vorbeizog. Im Bild kreuzte sie von rechts nach links. Durch die gravitative Wechselwirkung wurde sie nach hinten um die Kaulquappe geschlungen.

Bei der engen Begegnung rissen die Gezeitenkräfte Sterne, Gas und Staub aus der Spiralgalaxie heraus. Daraus entstand der spektakuläre Schweif. Die eindringende Galaxie liegt etwa 300.000 Lichtjahre hinter der Kaulquappe. Ihr seht sie rechts oben hinter den Spiralarmen im Vordergrund.

Wie auch ihr irdischer Namensvetter verliert die Kaulquappengalaxie wahrscheinlich ihren Schweif, wenn sie älter wird. Aus den Sternhaufen im Schweif entstehen kleinere Begleiter der großen Spiralgalaxie.

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Der Hof des Katzenauges

Mitten im Bild ist der bekannte Katzenaugennebel NGC 6543 im Sternbild . Außen herum verläuft ein sehr stark strukturierter, viel größerer Hof, der erst kürzlich entdeckt wurde.

Bildcredit und Bildrechte: R. Corradi (Isaac Newton Group), Nordic Optical Telescope

Der Katzenaugennebel (NGC 6543) ist einer der bekanntesten planetarischen Nebel am Himmel. Das bildgewaltige Falschfarbenbild zeigt seine eindringlichen Symmetrien. Das Bild wurde so bearbeitet, dass der riesige, aber extrem blasse Hof sichtbar wird. Er besteht aus gasförmigem Material und ist mehr als drei Lichtjahre groß. Der Hof umgibt den helleren, bekannteren planetarischen Nebel.

Das Kompositbild entstand aus Daten des Nordic Optical Telescope auf den Kanarischen Inseln. Es zeigt die ausgedehnte Absonderung des Nebels. Planetarische Nebel galten lange Zeit als die Schlussphase eines sonnenähnlichen Sterns. Kürzlich entdeckte man jedoch bei einigen planetarischen Nebeln Höfe wie diesen. Die Höfe bestehen wahrscheinlich aus Material, das bei früheren aktiven Episoden in der Entwicklung des Sterns abgestoßen wurde.

Die Phase des planetarischen Nebels dauert vermutlich etwa 10.000 Jahre. Die äußeren faserartigen Bereiche des Hofes sind etwa 50.000 bis 90.000 Jahre alt.

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Arp 81: 100 Millionen Jahre später

Die Masse aus Sternhaufen, Staubbahnen und hellen Gebieten an den Knoten ist kaum als die zwei Galaxien erkennbar, die sie sind.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, ESA, NASA; Bearbeitung: Martin Pugh

Dieses stark verzerrte Galaxienpaar ist als Arp 81 katalogisiert. Vom Planeten Erde aus sehen wir es etwa 100 Millionen Jahre nach seiner engen Begegnung. Das Farbkompositbild zeigt die schweren Schäden durch die wechselseitigen Gezeitenkräfte bei der Begegnung sehr detailreich. Verzerrte Ströme aus Gas und Staub bilden ein Chaos mit gewaltiger Sternbildung. Ein Gezeitenschweif ist länger als 200.000 Lichtjahre. Er zieht hinter dem kosmischen Trümmerfeld vorbei.

Die Galaxien sind auch als NGC 6622 (links) und NGC 6621 bekannt und etwa gleich groß. In ferner Zukunft verschmelzen sie zu einer großen Galaxie. Davor durchleben sie wiederholte Annäherungen, bis sie am Ende zusammenwachsen. Die Galaxien sind 280 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie befinden sich im Sternbild Drache. Auf diesem scharfen, neu bearbeiteten Bild aus Daten des Hubble-Vermächtnisarchivs sind im Hintergrund weiter entfernte Galaxien zu sehen.

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Drei Galaxien im Drachen

Drei Galaxien bilden einen interessanten Kontrast: Links ist eine Spiralgalaxie von der Seite zu sehen, rechts eine Spiralgalaxie von schräg oben, in der Mitte befindet sich eine elliptische Galaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Leshin

Dieses faszinierende Galaxientrio wird manchmal Draco-Galaxiengruppe genannt. Es liegt im nördlichen Sternbild (erraten!) Drache. Von links nach rechts seht ihr die Spirale NGC 5981 von der Seite, die elliptische Galaxie NGC 5982 und die Spirale NGC 5985 von oben. Das Teleskop-Sichtfeld ist etwas breiter als ein halber Vollmonddurchmesser.

Die Gruppe ist zwar für einen Galaxienhaufen viel zu klein und wurde auch nicht als kompakte Gruppe katalogisiert. Doch alle drei Galaxien sind ungefähr 100 Millionen Lichtjahre vom Planeten Erde entfernt. Bei genauer Untersuchung mit einem Spektrografen zeigt der helle Kern der markanten, von oben sichtbaren Spiralgalaxie NGC 5985 auffällige Strahlung in speziellen Wellenlängen. Sie wurde daher als Seyfertgalaxie klassifiziert, das ist eine Gattung aktiver Galaxien.

Diese Dreiergruppe ist nicht so bekannt wie andere enge Galaxiengruppen, doch der Kontrast an visuellen Erscheinungen macht sie für Astrofotografen* zu einem reizvollen Objekt. Diese detailreiche Aufnahme zeigt eine zarte, scharf umrissene Hülle um die elliptische NGC 5982 an. Das ist ein Hinweis auf vergangene Galaxienverschmelzungen. Im Hintergrund sind viele weiter entfernte Galaxien zu sehen.

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Milchstraße und Steinbaum

Neben der Milchstraße steht eine ikonische Felssäule, ein Wahrzeichen auf der kanarischen Insel Teneriffa.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel López (El Cielo de Canarias)

Was steht da neben der Milchstraße? Das ungewöhnliche Felsgebilde ist als Roque Cinchado oder Steinbaum bekannt. Es steht auf der spanischen Kanareninsel Teneriffa. Der Roque Cinchado ist ein berühmtes Wahrzeichen. Er ist wahrscheinlich ein dichter Pfropfen aus erstarrtem vulkanischem Magma, der übrig blieb, als das weichere Gestein, das ihn umgab, wegerodierte.

Majestätisch wölbt sich das zentrale Band unserer Milchstraße rechts über das Panorama. Es ist ein Mosaik aus sieben Bildern, die im Sommer 2010 fotografiert wurden. Rechts schwebt eine Lenticularis über dem Gipfel des Vulkans Teide.

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Arp 188 und der Schweif der Kaulquappe

Die Galaxie im Bild wurde kräftig durcheinander gewirbelt. Nach links unten breitet sich ein langer Schweif aus, den eine eindringende Galaxie herausgezogen hat.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, ESA, NASA; Bearbeitung: Bill Snyder (Heavens Mirror Observatory)

Ferne Galaxien bilden eine dramatische Kulisse für die zerrissene Spiralgalaxie Arp 188. Sie wird auch Kaulquappengalaxie genannt. Das Panorama entstand aus Bilddaten des Hubble-Vermächtnisarchivs. Die kosmische Kaulquappe ist etwa 420 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie befindet sich im nördlichen Sternbild Drache. Ihr markanter Schweif ist ungefähr 280.000 Lichtjahre lang. Er besitzt strukturlose, massereiche blaue Sternhaufen.

Es geht die Mär, dass eine kompaktere Eindringlingsgalaxie vor Arp 188 vorbeizog. In dieser Ansicht bewegte sie sich von rechts nach links. Sie wurde durch ihre gravitationsbedingte Anziehung um die Kaulquappe geschleudert. Bei der engen Begegnung zogen die Gezeitenkräfte Sterne, Gas und Staub aus der Spiralgalaxie heraus. Aus diesen entstand der spektakuläre Schweif. Die eindringende Galaxie liegt zirka 300.000 Lichtjahre hinter der Kaulquappe. Sie ist links oben durch die Spiralarme im Vordergrund zu sehen.

Wie ihr irdischer Namensvetter wird die Kaulquappe wahrscheinlich ihren Schweif verlieren, wenn sie älter wird, wobei die Haufen im Schweif kleinere Begleiter der großen Spiralgalaxie bilden werden.

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