Der sternklare Himmel unter Hollow Hill

Die Decke einer Höhle in Neuseeland ist von Glühwürmchen (Arachnocampa luminosa) übersät. Es sind blau leuchtende Punkte oben im Bild. Sie locken mit dieser Illusion eines Sternenhimmels Insekten in ihre Fallen.

Bildcredit und Bildrechte: Phill Round

Wenn man in der neuseeländischen Hollow Hill Cave nach oben blickt, sieht man scheinbar einen vertrauten sternklaren Himmel. Genau darauf zählen die Arachnocampa luminosa. Auf dieser Langzeitbelichtung sind Neuseeland-Glühwürmchen über die Höhlendecke verteilt. Sie verleihen ihr das einladende, offene Aussehen eines klaren, dunklen Nachthimmels voller Sterne.

Arglose Insekten fliegen daher zu weit nach oben und bleiben an den Fallen der Glühwürmchen kleben. Die Glühwürmchen bauen sie, um Nahrung zu fangen. Natürlich kann man professionelle Sternforschende nicht so leicht täuschen. Aber die Struktur links oben sieht dem Kohlensacknebel und dem Kreuz des Südens sehr ähnlich …

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Eine leuchtende Nacht

Am Himmel ziehen Strichspuren hinter grünem Nachthimmellicht. Im Wasser spiegelt sich ein helles Licht und die Wellen bringen Plankton im Wasser zum Leuchten.

Bildcredit und Bildrechte: Phil Hart

Was leuchtet in der Welt bei Nacht? Das ungewöhnliche elektrische blaue Licht ist mit bloßem Auge kaum sichtbar. Es leuchtete am 16. Jänner 2013 an der Küste des Victoriasees.

Die Langzeitbelichtung wurde digital erstellt. Zwischen der Reflexion eines Lichtes am Horizont und der Biolumineszenz der Meeresleuchttierchen ist ein starker Kontrast. Das blaue Licht stammt von Plankton. Es wird von plätschernden Wellen der Gippsland-Seen im australischen Victoria stimuliert.

Oben schimmert ein zarteres, grünes Nachthimmellicht. Es entsteht, wenn ultraviolettes Sonnenlicht tagsüber die Sauerstoffatome in der oberen Atmosphäre anregt. Nachts erzeugen sie die vergängliche atmosphärische Chemolumineszenz.

Das zarte Band der südlichen Sommermilchstraße wurde durch die Erdrotation ausgewaschen. Es verläuft vom Horizont aus nach oben. Die Strichspuren kreisen um den Himmelssüdpol.

Beobachtet Meteore versus Supermond

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NGC 7023 – der Irisnebel

In einer dunklen Nebelwolke blüht um einen hellen Stern ein blauer Nebel. Es ist NGC 7023, der Irisnebel im Sternbild Kepheus.

Bildcredit und Bildrechte: Jimmy Walker

In den reichen Sternfeldern im Sternbilde Kepheus blühen Wolken aus interstellarem Staub und Gas. Sie sind 1300 Lichtjahre entfernt. NGC 7023 wird manchmal Irisnebel genannt. Er ist nicht der einzige Nebel am Himmel, der an Blumen erinnert.

Die Teleskopansicht zeigt detailreich die Farben und Symmetrie im Irisnebel. Staubhaltige nebelartige Materie in der Iris umgibt einen heißen jungen Stern. Der hellere Reflexionsnebel leuchtet in markantem Blau. Die Farbe ist charakteristisch für Staubkörnchen, die Sternenlicht reflektieren.

Die Fasern mitten in der staubigen Wolken leuchten in einer zarten rötlichen Photolumineszenz. Sie entsteht, weil einige Staubkörnchen die unsichtbare Ultraviolettstrahlung des Sterns in sichtbares rotes Licht umwandeln. Infrarotbeobachtungen lassen vermuten, dass der Nebel komplexe Kohlenstoffmoleküle enthält. Sie werden als PAK bezeichnet. Die hübschen blauen Blütenblätter des Irisnebels sind etwa sechs Lichtjahre lang.

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Luftleuchten, Gegenschein und Milchstraße

Grünliches Luftleuchten überzieht den Himmel über dem Las-Campanas-Observatorium in der chilenischen Atacamawüste. Rechts steigt die Milchstraße über den Magellan-Teleskopen auf, links stehen die Kuppeln des OGLE-Projekts und des du Pont-Teleskops.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Las-Campanas-Observatorium, Carnegie Institution)

So weit das Auge blickte, war die Nacht in der südlichen chilenischen Atacamawüste dunkel. Am 11. April entstand dieses Mosaik am Las-Campanas-Observatorium um die örtliche Mitternachtsstunde. Es wurde aus 3 Minuten belichteten Aufnahmen erstellt. Doch das Ergebnis zeigte ein grünliches, ungewöhnlich intensives Nachthimmellicht in der Atmosphäre, das dünne Wolken überzog.

Das Phänomen unterscheidet sich von Polarlichtern. Deren Energie stammt von Zusammenstößen mit geladenen Teilchen. Polarlichter sind in hohen Breiten zu beobachten. Das Nachthimmellicht entsteht jedoch durch Chemolumineszenz. Es ist eine chemische Reaktion, und sie ist rund um den Globus zu beobachten. Extreme Ultraviolettstrahlung von der Sonne liefert die Energie dafür.

Ähnlich wie bei Polarlichtern stammt der grünliche Farbton des Luftleuchtens aus einer Höhe von etwa 100 Kilometern. Das Grün stammt von den Emissionen angeregter Sauerstoffatome.

Auch der Gegenschein war in dieser Nacht zu sehen. Es ist die zarte, bläuliche Wolke rechts neben der Bildmitte. Der Gegenschein ist Sonnenlicht, das vom Staub in der ekliptischen Ebene reflektiert wird. Ganz rechts strömt die Milchstraße scheinbar aus einem Berggipfel, wo sich die Magellan-Teleskope befinden. Links seht ihr die Kuppeln des OGLE-Projekts und des du Pont-Teleskops.

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Nachthimmelsleuchten über Italien

Über den Drei Zinnen bei Lavaredo in den italienischen Alpen in Südtirol wölbt sich die Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Tamas Ladanyi (TWAN)

Auf dieser Nachthimmelslandschaft wölbt sich der Bogen der Milchstraße über drei markanten Gipfeln der italienischen Alpen. Sie sind als Drei Zinnen bekannt (Tre Cime di Lavaredo). Das 180-Grad-Weitwinkelpanorama entstand aus vier Aufnahmen vom 24. August. Die Szenerie blickt nach Norden.

Ein grünes Leuchten durchflutet den Himmel. Die unergründlichen Bänder sind keine Polarlichter, sondern Nachthimmellicht. Polarlichter entstehen durch Kollisionen mit energiereichen geladenen Teilchen und treten in hohen geografischen Breiten auf.

Nachthimmellicht entsteht jedoch durch Chemilumineszenz. Dabei entsteht Licht durch eine chemische Reaktion. Es ist auf der ganzen Erde zu beobachten. Die chemische Energie stammt von der extremen Ultraviolettstrahlung der Sonne tagsüber.

Wie auch Polarlichter entsteht Nachthimmellicht in einer Höhe von etwa 100 Kilometern. Sein grünlicher Farbton stammt von den Emissionen angeregter Sauerstoffatome. Airglow ist in Horizontnähe leichter zu sehen. Es sorgt dafür, dass der Nachthimmel niemals ganz dunkel ist.

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Ein Sommernachtstraum

Am Himmel ziehen viele Strichspuren von Sternen, rechts oben über dem Bildrand ist der Himmelspol. Unten ist der Horizont mit einigen Häusern und einem Nadelbaum rechts. Im ganzen Bild sind viele helle Lichtspuren von Glühwürmchen.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Rosinski

Beschreibung: Befestigt eure Digitalkamera auf einem Stativ und macht eine lange Aufnahmeserie, dann könnt ihr Sternspuren aufnehmen. Die Sterne ziehen konzentrische Bögen, während sich der Planet Erde um seine Achse dreht. Sie erzeugen oft traumhafte Szenen in einer vertrauten Umgebung.

Wenn ihr einschlaft, könnte euch das Ergebnis überraschen. Als der Fotograf Mike Rosinski in einer Sommernacht mit seinen Belichtungen begann, plante er ursprünglich etwa 45-55 Minuten lang Sternspuren auf seinem Grundstück in Hartland im US-amerikanischen Michigan aufzunehmen. Doch er döste ein, wachte etwa 3 Stunden später auf und sah, dass seine Kamera weitergelaufen war, bis die Batterie leer war.

Als er die Bilder zusammenfügte, hatte er erwartet, die anmutigen, konzentrischen Sternspuren und das Licht des spät aufsteigenden Mondes zu sehen, der sich den Fenstern spiegelt. Doch nachdem er in der warmen Nacht eingeschlafen war, strömte ein wahres Schneegestöber an gelben Streifen in die Szenerie. Sie stammen nicht von Feen, sondern von Glühwürmchen.

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