Blitze über Colorado

Gewitterwolken türmen sich dramatisch auf, sie verlaufen von Violett nach Zartgelb und sind dunkel akzentuiert. Aus den Wolken zucken Blitze.

Bildcredit und Bildrechte: Joe Randall

Habt ihr schon einmal ein Gewitter bewundert? Willkommen im Klub. Seltsamerweise weiß niemand genau, wie ein Blitz entsteht. Wir wissen, dass Ladungen in manchen Wolken langsam getrennt werden. Das verursacht schnelle elektrische Entladungen (Blitze). Doch wie elektrische Ladungen in den Wolken getrennt werden, wird immer noch intensiv erforscht.

Blitze verlaufen normalerweise gezackt. Sie erhitzen sehr schnell eine dünne Luftsäule bis zur etwa dreifachen Temperatur an der Oberfläche der Sonne. So entsteht eine Stoßwelle. Sie beginnt überschallschnell und verebbt zu einem lauten Geräusch, das wir als Donner kennen. Blitze kommen häufig bei Regenschauern in Wolken vor. Auf der Erde gibt es durchschnittlich 44 Blitze pro Sekunde.

Das Bild entstand im Juli in Colorado Springs im US-Bundesstaat Colorado. Mehr als 60 Bilder wurden kombiniert, um den Fluss der Sturmwolken zu zeigen, in denen Blitze zuckten.

Zur Originalseite

Riesiger Strahlenblitz über China

Hinter einer Gruppe an Leuten mit Teleskopen ist der Himmel über einer Wolke am Horizont sternklar. Aus der Wolke schießt ein Strahlenblitz hinauf, der unten hell leuchtet, nach oben hin in Purpur und später Rot übergeht und sich nach oben hin büschelartig auffächert.

Bildcredit und Bildcredit: Phebe Pan

Das ist kein Meteor. Diese Leute beobachteten den Meteorstrom der Perseïden. Dabei geschah etwas Unerwartetes: Ein riesiger Strahlenblitz brach aus einer nahen Wolke hervor. Es war blitzschnell wieder vorbei – in weniger als einer Sekunde. Doch zum Glück wurde es von einer Digitalkamera fotografiert, die bereits aktiv war.

Riesige Strahlen sind eine seltene Blitzart. Sie wurden erst vor wenigen Jahren formal anerkannt. Dieses hoch aufgelöste Farbbild entstand in der Nähe des chinesischen Gipfels Shikengkong. Es ist eins der besten Bilder von diesem ungewöhnlichen Phänomen, die es bisher gibt. Das Ereignis wurde anscheinend auch von einem Fotografen dokumentiert, der weiter entfernt war.

Der riesige Strahlenblitz beginnt in einer Gewitterwolke in der Nähe. Er verläuft aufwärts zur Ionosphäre der Erde. Die Natur der riesigen Strahlenblitze wird weiterhin erforscht. Auch ihre mögliche Verwandtschaft mit anderen Arten transienter Leuchterscheinungen (TLEs) wie blaue Strahlenblitzen und roten Kobolden ist noch unklar.

Zur Originalseite

Dunkle Erde mit rotem Kobold

Hinter einem Solarpaneel (links) und dem Ende eines Roboterarms (rechts) ist die Erde zu sehen. Rechts leuchtet ein heller Blitz, darüber ein roter Kobold.

Bildcredit:  ISS, Besatzung der Expedition 31, NASA

Dieses Bild der Erde zeigt etwas sehr Ungewöhnliches – seht ihr es? Lange Zeit hielt man das flüchtige Phänomen für eine Legende. Hier ist hier erkennbar, wenn man weiß, wo man es suchen muss. Das Bild wurde Ende April auf der Internationalen Raumstation (ISS) in der Erdumlaufbahn fotografiert. Links ragen die Solarpaneele der ISS ins Bild, rechts sind Teile eines Roboterarms.

Das Phänomen wird selten fotografiert. Es ist als Roter Kobold bekannt. Ihr seht es – wenn auch sehr blass – über der hellen Region rechts im Bild. Der helle Bereich und der Rote Kobold sind verschiedene Blitzarten. Der weiße Blitz kommt häufiger vor. Über Kobolde wird zwar schon seit 300 Jahren anekdotenhaft berichtet. Trotzdem wurden sie erst 1989 erstmals zufällig auf Film gebannt.

Vieles über Kobolde ist noch unbekannt, etwa wie sie entstehen, wie sie sich auf den atmosphärischen globalen Stromkreislauf auswirken und ob sie irgendwie mit anderen Blitzphänomenen der oberen Atmosphäre zusammenhängen, zum Beispiel mit blauen Strahlen oder terrestrischen Gammablitzen.

Zur Originalseite

Totale Supermondfinsternis mit Gewitter

Der Mond wandert über den Himmel und taucht in den Erdschatten ein. Der Blick reicht von Ibiza übers Meer. Am Horizont zuckt ein Blitz aus den Wolken.

Bildcredit und Bildrechte: Jose Antonio Hervás

Was ist seltener als eine totale Finsternis bei Supermond? Wie wäre es mit einer totalen Finsternis bei Supermond über einem Gewitter? Gestern wurde so ein elektrisierender Ablauf auf Ibiza fotografiert. Ibiza ist eine Insel südöstlich von Spanien. Der Astrofotograf hatte den Ort wegen seiner Schönheit gewählt. Er wollte den ganzen Finsternisablauf fotografieren. Alles, was für die Dokumentation einer unvergesslichen Finsternis noch nicht passte, war das Wetter.

Was zu Beginn wie eine Störung am Horizont aussah, wurde ein Segen. Das Kompositbild entstand aus mehr als 200 digital kombinierten Bildern. Sie wurden während der Nacht am selben Ort fotografiert. Man sieht, wie der Vollmond unterging. Dabei verblasste er im rötlichen Erdschatten und wurde wieder hell. Ein zufälliger Blitz spiegelt sich rechts neben der 400 Meter hohen Felsinsel Es Vedrà im Mittelmeer.

Die nächste totale Finsternis mit einem großen, hellen Supermond findet 2033 statt. Doch die nächste totale Mondfinsternis gibt es schon im Jänner 2018. Am besten sieht man sie in Ostasien und Australien.

Zur Originalseite

Der Blitz und die Galaxie

Vom Horizont steigt die Milchstraße auf. Unten steht eine Person, die auf einen Iridiumblitz rechts oben zeigt.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Mark

Wirft diese Person einen Blitz? Nein, sie zeigt auf einen hellen Iridiumblitz. Er ist die flüchtige Reflexion von Sonnenlicht auf einem Kommunikationssatelliten im Orbit. Der Iridiumsatellit zog seine Bahn entlang. Dabei richteten sich die spiegelnden Teile zwischen Beobachter und Sonne aus. So entstand ein Blitz, der heller war als jeder Stern am Nachthimmel.

IridiumBlitze dauern meist einige Sekunden. Das ist länger als der kurze Blitz der meisten Meteore. Anders als Meteore sind diese Blitze symmetrisch und vorhersagbar. Der Blitz stammt vom Iridiumsatelliten 15. Er war letzte Woche über dem Süden von Estland zu sehen. Im Hintergrund des gut geplanten Bildes ist ein atemberaubender Nachthimmel. Das Zentralband der Milchstraße verläuft senkrecht durch die Bildmitte.

Rückschau: APOD-Chronik von heute

Zur Originalseite

Roter Kobold im Weltraum

Über dem gekrümmten Erdrand, der von einem Nachthimmellicht begrenzt wird, leuchtet der Mond. Auf der Erde sind Stadtlichter und Gewitter. Über einem hellen Blitzfeld leuchtet ein riesiger roter Kobold.

Bildcredit: NASA, Expedition 44

Ein alter Mond und die Sterne des Orion gingen am 10. August am östlichen Horizont auf. Die abnehmende Mondsichel war so hell, dass sie auf diesem Schnappschuss überbelichtet ist. Das Bild entstand auf einem anderen großen Satelliten der Erde, der Internationalen Raumstation ISS.

Grünliches Nachthimmellicht begrenzt den Rand der Atmosphäre des nächtlichen Planeten. Unten leuchten Stadtlichter und Lichtblitze von Gewittern über dem Süden von Mexiko. Die Momentaufnahme zeigt auch eine seltene Art von Blitzen in der oberen Atmosphäre: Rechts leuchtet über einem Blitz ein großer roter Kobold.

Weil sich die Raumstation bewegt, sind die Stadtlichter verschwommen. Die ISS zog während der Belichtung über sie hinweg. Doch der extrem kurze Blitz des Roten Koboldes ist scharf.

Inzwischen weiß man, dass das Phänomen mit Gewittern einhergeht. Doch vieles im Zusammenhang mit Koboldblitzen ist rätselhaft: ihre Entstehung, ihre Auswirkung auf den globalen Energiekreislauf der Atmosphäre und ein möglicher Zusammenhang mit anderen Blitzphänomenen der oberen Atmosphäre, z. B. blaue Strahlblitze oder terrestrische Gammablitze.

Zur Originalseite

Sterne, Sprites, Wolken, Polarlichter

Hinter einem Haus links tobt am Horizont ein Gewitter. Links schimmert ein Polarlicht, darüber zuckt ein prächtiger roter Sprite, auch roter Kobold genannt.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Hollingshead (Extreme Instability)

Was sind diese roten Streifen am Himmel? Beim Fotografieren unerwarteter Polarlichter über einem fernen Gewitter trat etwas Außergewöhnliches auf: rote Sprites, auch rote Kobolde genannt. Diese selten fotografierter Blitze treten in großer Höhe auf. Das kurze Ereignis leuchtete so hell, dass es mehrere Menschen unabhängig voneinander beobachteten.

Die roten Kobolde wurden im Mai 2013 über Minnesota in den USA fotografiert. Sie folgten wahrscheinlich auf einen extrem starken konventionellen Blitz in geringer Höhe. Im Vordergrund stehen ein Haus und ein Telegrafenmast. Dicke Wolken ballen sich in der niedrigen Atmosphäre. Am Horizont dräut ein Gewitter.

Weiter entfernt sind rote Sprites und grüne Polarlichter in der oberen Atmosphäre und die fernen Sterne in unserer Milchstraße. Das tolle Foto ist vielleicht erst das zweite bekannte Bild, das Sprites und Polarlichter zusammen zeigt. Vielleicht ist es sogar das erste Bild in echten Farben.

Zur Originalseite

Kobold in Zeitlupe

Videocredit: H. H. C. Stenbaek-Nielsen (U. Alaska, Fairbanks), DARPA, NSF

Was löst einen Koboldblitz aus? Die rätselhaften Lichtausbrüche am Himmel werden seit mehr als 25 Jahren dokumentiert. Sie sehen kurz wie gewaltige Quallen aus. Doch ihre eigentliche Ursache bleibt unbekannt. Bei manchen Gewittern treten sie auf, bei den meisten jedoch nicht.

Seit Kurzem zeigen Videos, die in Hochgeschwindigkeit aufgenommen werden, die Entstehung von Kobolden sehr detailreich. Dieses Video nahm etwa 10.000 Bilder pro Sekunde auf. Es ist so schnell, dass es mehrere Kobold-„Bombenabwürfe“ und ihre Verwandlung in vielzackige Bänder zeitlich auflöst. Die einzelnen Kobolde sieht man auf den Einzelbildern.

Leider lösen die visuellen Hinweise dieser Videos das Rätsel des Ursprungs von Kobolden nicht ganz. Manche Forschende erkennen darin Hinweise, dass Kobolde bei Plasmaunregelmäßigkeiten in der oberen Atmosphäre häufiger auftreten.

Zur Originalseite