Die anämische Spirale NGC 4921 von Hubble

Die abgebildete Spiralgalaxie ist direkt von oben zu sehen. Der helle Kern in der Mitte ist länglich, die Spiralarme wirken nebelig und verschwommen, dazwischen sind einige Ranken aus dunklem Staub verteilt.

Bildcredit: DatenHubble-Vermächtnisarchiv, ESA, NASA; Bearbeitung – Roberto Colombari

Beschreibung: Wie weit ist die Spiralgalaxie NGC 4921 entfernt? Ihre Distanz wird derzeit auf etwa 310 Millionen Lichtjahre geschätzt, doch eine präzisere Bestimmung könnte – gepaart mit ihrer bekannten Rückzugsgeschwindigkeit – der Menschheit zu einer besseren Kalibrierung der Expansionsgeschwindigkeit des gesamten sichtbaren Universums verhelfen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden mit dem Weltraumteleskop Hubble mehrere Bilder aufgenommen, um einige Schlüsselmarkierungen für Sterndistanzen zu finden, die als veränderliche Cepheiden bekannt sind. Da NGC 4921 Mitglied des Coma-Galaxienhaufens ist, wäre eine genauere Entfernungsbestimmung auch eine genauere Entfernungsangabe zu einem der am nächsten gelegenen Haufen im lokalen Universum. Die prächtige Spirale NGC 4921 wird wegen ihrer geringen Sternbildungsrate und Oberflächenhelligkeit informell als anämisch bezeichnet. Im Bild sieht man – von innen nach außen – einen hellen Kern, einen markanten Zentralbalken und einen auffälligen Ring aus dunklem Staub, weiters blaue Haufen kürzlich entstandener Sterne, mehrere kleinere Begleitgalaxien und Galaxien im weit entfernten Universum sowie Sterne in unserer Milchstraße ohne Zusammenhang mit NGC 4921.

Zur Originalseite

Die Strahlen von NGC 1097

In der Mitte schwebt eine Balkenspiralgalaxie, der Balken in der Mitte leuchet gelblich mit rötlichen Staubbahnen, von diesem gehen zwei gekrümmte ausgeprägte blaue Spiralarme aus. Im Hintergrund sind wenige Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Beschreibung: Die rätselhafte Spiralgalaxie NGC 1097 glänzt etwa 45 Millionen Lichtjahre entfernt am Südhimmel im chemischen Sternbild Fornax. Ihre blauen Spiralarme sind auf diesem farbenprächtigen Galaxienporträt mit rötlichen Sternbildungsregionen marmoriert. Sie scheinen sich unten um eine etwa 40.000 Lichtjahre vom lichtstarken Galaxienkern entfernte kleine Begleitgalaxie gewickelt zu haben. Dies ist jedoch nicht das seltsamste Merkmal von NGC 1097. Die sehr detailreiche Aufnahme deutet zarte, rätselhafte Strahlen an, die am leichtesten dort zu sehen sind, wo sie sich rechts unten weit über die bläulichen Arme ausdehnen. Insgesamt wurden auf Bildern von NGC 1097 im sichtbaren Licht vier blasse Strahlen entdeckt. Die Strahlen zeichnen ein X, das über dem Kern der Galaxie zentriert ist, sie entspringen aber vielleicht nicht dort. Stattdessen könnten sie fossile Sternströme sein – Spuren, die vom Einfangen und Auseinanderreißen einer viel kleineren Galaxie in der urzeitlichen Vergangenheit der großen Spirale übrig geblieben sind. Der Kern von NGC 1097, einer Seyfertgalaxie, enthält auch ein sehr massereiches Schwarzes Loch.

Zur Originalseite

Die große Spiralgalaxie NGC 7424

Hier ist eine ausgefranste Spiralgalaxie mit vielen Sternbildungsgebieten und einem gelblichen Kern abgebildet.

Bildcredit und Bildrechte: SSRO-Süd (S. Mazlin, J. Harvey, D. Verschatse, R. Gilbert) und Kevin Ivarsen (UNC/CTIO/PROMPT)

Beschreibung: Die gewaltigen, gewundenen Arme der von oben sichtbaren Spiralgalaxie NGC 7424, die einen markanten Zentralbalken besitzt, wirken fast hypnotisierend. Dieses Inseluniversum im kopfüber fliegenden Sternbild Kranich (Grus) ist etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 100.000 Lichtjahren. Damit ist es unserer Milchstraße sehr ähnlich.

Entlang der gewundenen Arme sind viele helle Haufen mit massereichen jungen Sternen zu sehen. Die Sternhaufen sind mehrere hundert Lichtjahre groß. Während massereiche Sterne in den Armen von NGC 7424 entstehen, vergehen sie dort auch. In dieser Galaxie war eine mächtige Sternexplosion zu beobachten, die Supernova SN 2001ig, die lange vor der Aufnahme des obigen Bildes wieder verblasste.

Zur Originalseite

NGC 1365: Majestätische Spirale mit Supernova

Das Bild zeigt eine verzerrte Galaxie mit einem breiten hellen Balken und zwei herausgezogenen Spiralarmen nach links unten und rechts oben. In der Mitte ist eine starke Staubbahn. Zwei Striche markieren eine Supernova.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Beschreibung: Die Balkenspiralgalaxie NGC 1365 ist ein wirklich majestätisches Inseluniversum mit einem Durchmesser von etwa 200.000 Lichtjahren. Sie ist etwa 60 Millionen Lichtjahre entfernt im chemischen Sternbild Fornax und ein hervorstechendes Mitglied des gut untersuchten Fornax-Galaxienhaufens. Dieses scharfe Farbbild weist am Ende der Balken und entlang der Spiralarme intensive Sternbildungsregionen auf sowie Details von Staubstraßen, die den hellen Galaxienkern durchkreuzen. Im Kern befindet sich ein sehr massereiches Schwarzes Loch. Astronomen denken, dass der markante Balken von NGC 1365 eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Galaxie spielt und Gas und Staub in einen Sterne bildenden Strudel zieht, der schlussendlich Materie in das zentrale Schwarze Loch einfüttert. Die Position einer hellen Supernova, die am 27. Oktober entdeckt wurde, ist in NGC 1365 eingezeichnet. Sie ist eine als SN2012fr katalogisierte Supernova vom Typ Ia und somit die Explosion eines weißen Zwergsterns.

Zur Originalseite

Balkenspiralgalaxie NGC 1300

Bildfüllend ist die Balkenspiralgalaxie NGC 1300 dargestellt. Sie hat zwei ausgeprägte Spiralarme und einen sehr markanten Zentralbalken, der von Staubbahnen durchzogen sind.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisteam, ESA, NASA

Die große, prachtvolle Balkenspiralgalaxie NGC 1300 ist etwa 70 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt am Ufer des Sternbildes Eridanus. Das Kompositbild des prächtigen Inseluniversums wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Es ist eines der größten Hubblebilder, die je von einer einzelnen Galaxie gemacht wurden.

NGC 1300 ist breiter als 100.000 Lichtjahre. Das Hubblebild zeigt viele Details im markanten Zentralbalken der Galaxie und in den majestätischen Spiralarmen. Bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass sich auch im Kern der klassischen Balkenspirale eine markante Region mit Spiralstruktur befindet. Sie ist etwa 3000 Lichtjahre groß.

NGC 1300 besitzt – anders als andere Spiralgalaxien wie unsere Milchstraße – nach derzeitigen Erkenntnissen kein massereiches zentrales Schwarzes Loch.

Zur Originalseite

M95 mit Supernova

Eine Spiralgalaxie mit zarten Spiralarmen und einem Balken ist von oben zu sehen, rundherum sind wenige Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Universität von Arizona

Die Balkenspiralgalaxie M95 hat einen Durchmesser von etwa 75.000 Lichtjahren. Sie ist etwa so groß wie unsere Milchstraße und eine der größeren Galaxien der Leo-I-Galaxiengruppe. Sie zählt mit den Nachbarn M96 und M105 zum weniger berühmten Leo-Galaxientriplett. Die drei Galaxien sind ungefähr 38 Millionen Lichtjahre entfernt.

Dieses scharfe, farbige kosmische Porträt zeigt einen hellen, kompakten Sternbildungsring, der den Galaxienkern umgibt. Die eng gewundenen Spiralarme sind von Staubbahnen, blauen Sternhaufen und verräterisch rötlichen Sternbildungsregionen gesäumt. Sie umgeben den markanten, gelblichen Balken.

Wenn ihr dem Spiralarm folgt, der sich nach unten öffnet, findet ihr als Bonus rechts die jüngste Supernova in M95 mit der Bezeichnung SN 2012aw. Sie wurde am 16. März entdeckt. Eine Supernova ist die Explosion eines massereichen Sterns. Die Supernova ist ein gutes Ziel für kleine Teleskope. Wenn man auf einem Video das aktuelle Bild mit einem lang belichteten Bild von M95 ohne Supernova vergleicht, ist sie nicht zu übersehen.

Zur Originalseite

Die Balkenspiralgalaxie NGC 1073

Hubble zeigt die Balkenspiralgalaxie NGC 1073 im Sternbild Cetus.

Bildcredit: NASA, ESA, Weltraumteleskop Hubble

Viele Spiralgalaxien haben in der Mitte einen Balken. Auch unsere eigene Milchstraße hat vermutlich einen mittelgroßen Zentralbalken. Die Spiralgalaxie NGC 1073 besitzt einen markanten Balken. Sie wurde auf diesem Bild mit dem Weltraumteleskop Hubble im Orbit aufgenommen und sehr detailreich abgebildet.

Das Bild zeigt dunkle, faserartige Staubspuren, junge Haufen aus hellen, blauen Sternen und rote Emissionsnebel aus leuchtendem Wasserstoff. In der Mitte verläuft ein langer Balken aus Sternen mit einem hellen aktiven Kern, der wahrscheinlich ein sehr massereiches schwarzes Loch enthält. Licht braucht etwa 55 Millionen Jahre, um uns von NGC 1073 aus zu erreichen.

Die Galaxie hat einen Durchmesser von zirka 80.000 Lichtjahren. NGC 1073 ist mit einem mittelgroßen Teleskop im Sternbild des Meeresungeheuers Cetus zu sehen. Zufällig wurde im Bild nicht nur das im Röntgenlicht helle Sternsystem IXO 5 links oben festgehalten, das wahrscheinlich zur Balkenspirale gehört, sondern auch drei weit entfernte Quasare.

Zur Originalseite

NGC 3521: Galaxie in einer Blase

Mitten im Bild ist eine Spiralgalaxie, die etwas unregelmäßig wirkt. In der Mitte ist sie hellgelb, zum Rand hin sind markante Staubbahnen verteilt, ihre leicht derzerrten äußeren Gebiete leuchten boau, und sie ist in Nebel gehüllt.

Bildcredit und Bildrechte: R Jay Gabany (Blackbird Obs.), Arbeitsgemeinschaft: David Martinez-Delgado (MPIA, IAC), et al.

Beschreibung: Die prächtige Spiralgalaxie NGC 3521 ist etwa 35 Millionen Lichtjahre entfernt, sie befindet sich im Sternbild Löwe. NGC 3521 ist am Himmel des Planeten Erde relativ hell. Man sieht sie leicht mit kleinen Teleskopen. Fotografierende bevorzugen jedoch meist andere Spiralgalaxien wie M66 und M65, daher wird sie oft übersehen. Doch dieses farbenprächtige kosmische Porträt zeigt sie in voller Pracht.

Die Galaxie ist etwa 50.000 Lichtjahre groß und besitzt charakteristische, ungleichmäßige irreguläre Spiralarme, die von Staub, rosigen Sternbildungsregionen und Haufen aus jungen blauen Sternen gesäumt sind.

Interessanterweise ist NGC 3521 auf diesem detailreichen Bild in riesige, blasenartige Hüllen eingebettet. Die Hüllen sind wahrscheinlich durch Gezeiten aus Strömen von Sternen entstanden, die aus Begleitgalaxien herausgerissen wurden, die in einer fernen Vergangenheit mit NGC 3521 verschmolzen sind.

Zur Originalseite