Von Sivan 2 bis zu M31

Die schwarz-weiße Himmelsansicht ist von vielen Nebelfasern durchzogen. Links oben ist ein heller Nebel, der in Wirklichkeit sehr blass ist. Rechts in der Mitte ist die Andromedagalaxie M31.

Bildcredit und Bildrechte: MDW Sky Survey (David Mittelman, Dennis di Cicco, Sean Walker)

Dieses Teleskopmosaik reicht vom inneren Rand der Kassiopeia (links) bis zu Andromeda (rechts). Es ist am Himmel des Planeten Erde mehr als 10 Grad breit. Die Himmelsszene entstand aus Bildern, die bei einer hoch aufgelösten astronomischen Durchmusterung der Milchstraße im H-alpha-Licht aufgenommen wurden.

Als die monochromatischen Bilddaten bearbeitet wurden, kamen zarte Strukturen relativ unerforschter Fasern aus Wasserstoff zum Vorschein. Sie befinden sich in einer Region nahe der Ebene unserer Milchstraße. Der Nebel Sivan 2 ist groß, aber relativ blass und unbekannt. Er liegt links oben. Rechts in der Mitte ist die Andromedagalaxie M31.

Schwache Nebel durchdringen hier alles. Sie breiten sich vorne im weiten Sichtfeld zu M31 aus. Der Astronom Rogelio Bernal Andreo bildete kürzlich faszinierende blasse Wasserstoffwolken ab. Diese Durchmusterung hier zeigt, dass diese Wolken tatsächlich in der Milchstraße liegen, und zwar in der Sichtlinie zur Andromedagalaxie.

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Die Wolken von Andromeda

Die Andromedagalaxie schwebt oben im Bild. Innen ist sie leuchtend gelb, außen sind viele blaue Sterne. Sie ist von rötlichen Wolken umgeben, die aber über unserer eigenen Milchstraße schweben.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Die schöne Andromedagalaxie wird oft von Astronomen auf der Erde fotografiert. Die erdnächste große Spiralgalaxie ist auch als M31 bekannt. Sie ist ein vertrauter Anblick mit dunklen Staubbahnen, einem hellen gelblichem Kern und Spiralarmen, die von blauem Sternenlicht gesäumt sind.

Dieses tolle Farbporträt zeigt unser benachbartes Inseluniversum. Es ist ein Mosaik aus gut belichteten Daten, die mit Breit- und Schmalbandfiltern gewonnen wurden. Doch es zeigt auffallende unbekannte Strukturen. Im weiten Sichtfeld sind blasse, rötliche Wolken aus leuchtendem ionisiertem Wasserstoff verteilt.

Doch die ionisierten Wolken aus Wasserstoff liegen wahrscheinlich im Vordergrund der Szene, also weit in unserer Milchstraße. Sie gehören zu den weitverbreiteten staubigen interstellaren Federwolken. Diese Cirren sind Hunderte Lichtjahre über der Ebene unserer Galaxis verteilt. Bei der Andromedagalaxie, die 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt ist, wären sie riesig. Denn die Andromedagalaxie ist etwa 200.000 Lichtjahre groß.

Ö1-Nachtquartier:Das Jahr in den Sternen“ mit Maria Pflug-Hofmayr

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Die Andromedagalaxie M31

Die Andromedagalaxie füllt die ganze Höhe des Bildes. Links und rechts daneben ist viel Raum mit Sternen. Links unter der hellen Scheibe ist die Galaxie M110, rechts oben M32.

Bildcredit und Bildrechte: Farmakopoulos Antonis

Welche große Galaxie ist unserer Milchstraße am nächsten? Es ist Andromeda. Unsere Galaxie sieht Andromeda wohl sehr ähnlich. Die beiden Galaxien dominieren die Lokale Gruppe. Andromedas diffuses Licht stammt von den Hunderten Milliarden Sternen, aus denen sie besteht.

Mehrere einzelne Sterne umgeben das Bild von Andromeda. Sie sind eigentlich Sterne in unserer Galaxis, die weit vor dem Objekt im Hintergrund liegen. Andromeda wird häufig als M31 bezeichnet, da sie das 31. Objekt auf Messiers Liste diffuser Himmelsobjekte ist. M31 ist so weit entfernt, dass Licht etwa zwei Millionen Jahre braucht, um uns von dort zu erreichen. Zwar sieht man M31 ohne Hilfsmittel. Doch dieses Bild ist ein digitales Mosaik aus mehreren Aufnahmen, die mit einem kleinen Teleskop fotografiert wurden.

Vieles an M31 ist nicht bekannt. Zum Beispiel weiß man nicht, in wie vielen Milliarden Jahren sie mit unserer Heimatgalaxie kollidiert.

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Die Milchstraße geht unter

Über dem Horizont wölbt sich die Milchstraße mit diffusen Sternwolken und dunklen Staubwolken. Darunter bilden die Planeten Mars und Saturn mit dem hellen Stern Antares ein Dreieck knapp über den Bäumen.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN, Erde und Sterne)

Bei dunklem Himmel kann der Untergang der Milchstraße ein dramatischer Anblick sein. Unsere Galaxis ist von der Seite zu sehen. Sie verläuft über der staubigen namibischen Wüste fast parallel zum Horizont und reicht vom hellen, südlichen Zentauren links bis Kepheus rechts im Norden.

Das digital kombinierte Panorama zeigt eine Landschaft mit Nachthimmel von Anfang August mit den Sternwolken der Milchstraße und Flüssen aus kosmischem Staub. Die Farben der Nebel sind mit bloßem Auge nicht sichtbar.

Mars, Saturn und Antares sieht man sogar bei einem helleren Nachthimmel. Sie bilden das helle Dreieck, das die Bäume unter der Wölbung der Galaxis berührt. Unsere Milchstraße ist nicht die einzige Galaxie im Bild. Rechts schimmern bei der Milchstraße zwei weitere große Mitglieder der Lokalen Gruppe. Es sind die Andromedagalaxie und die Dreiecksgalaxie.

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Meteor vor Galaxie

Vor der Andromedagalaxie M31 zischt ein grün lodernder Meteor vorbei.

Bildcredit und Bildrechte: Fritz Helmut Hemmerich

Was ist der grüne Strich vor der Andromedagalaxie? Ein Meteor. Letzten Freitag wurde die Andromedagalaxie um den Höhepunkt des Meteorstroms der Perseïden fotografiert. Dabei zog ein sandgroßer Stein aus den Tiefen des Alls direkt vor dem fernen Begleiter unserer Milchstraße vorbei.

Die Sternschnuppe brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde, um durch das 10 Grad große Feld zu zischen. Dabei loderte der Meteor mehrmals auf, als er beim Eintritt in die Erdatmosphäre gewaltig abbremste. Die grüne Farbe entstand – zumindest teilweise – durch das Leuchten des Meteorgases, als es verdampfte.

Die Aufnahme fand zwar während der Perseïden statt. Doch die Richtung der abgebildeten Lichtspur passt besser zu einem Meteor der Juli-Aquariiden. Dieser Meteorstrom erreichte vor ein paar Wochen seinen Höhepunkt.

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Andromeda auf Eis*

Wellen schlagen vorne an eine steinige Küste. Durch die lange Belichtung wirkt das Wasser ruhig und klar. Über dem Horizont leuchtet die Andromedagalaxie am sternklaren Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Cristian Fattinnanzi

Wie weit könnt ihr sehen? Die Andromedagalaxie ist 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist das am weitesten entfernte Objekt, das man leicht mit bloßem Auge sieht. Weitere augenscheinliche Bewohner am Nachthimmel sind Sterne, Sternhaufen und Nebel. Üblicherweise sind sie ein paar Hundert bis ein paar Tausend Lichtjahre entfernt. Sie liegen weit in unserer Milchstraße.

Die Andromedagalaxie ist auch als M31 bekannt. Sie ist der zarte Fleck oben in der Mitte der Landschaft mit Erde und Himmel. Das Bild wurde in Ostitalien in der Nähe von Monte Conero an der Adriaküste fotografiert. Die Sichtweite reicht von wenigen Zentimetern bis zu einigen Millionen Lichtjahren. Sie ist also erstaunlich umfangreich. Galaxie und Felsen an der Küste waren in dieser klaren Sommernacht mit bloßem Auge zu sehen.

Doch die Ansicht entstand nicht auf einer einzigen Aufnahme. Da die Sterne während der Aufnahme über dem Horizont wanderten, wurden nachgeführte Aufnahmen der Sterne mit einem Foto der Steine und Klippen kombiniert, das mit fixierten Kamera fotografiert wurde. So entstand diese reizvolle Szene.

*Das Wortspiel im Originaltext ist nicht übersetzbar.

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Phönix-Polarlicht über Island

Ein Polarlicht über dem Helgafell erinnert an einen riesigen Phönix. Am Himmel sind viele bekannte Sternbilder, Sternhaufen und der Planet Uranus zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Hallgrimur P. Helgason; Beschriftung: Judy Schmidt

Alle anderen, die Polarlichter sehen wollten, waren schon nach nach Hause gegangen. Es war eine ruhige Nacht auf Island letzten September. Um 3:30 Uhr waren die meisten Polarlichter der Nacht abgeklungen. Doch plötzlich strömte ein neuer Teilchensturm vom Himmel. Er hellte die Erdatmosphäre nochmals auf. Dabei entstand durch Pareidolie eine unerwartete, verblüffende Form. Sie erinnert an einen riesigen Phönix.

Die Fotoausrüstung war noch einsatzbereit. Daher wurden noch schnell zwei Himmelsbilder fotografiert und gleich darauf ein drittes von der Landschaft. Der Berg im Hintergrund ist Helgafell. Der kleine Fluss vorne heißt Kaldá. Beide liegen etwa 30 Kilometer nördlich von Islands Hauptstadt Reykjavík.

Erfahrene Berobachterinnen des Himmels erkennen links über dem Berg das Sternbild Orion. Etwa in der Bildmitte ist der Sternhaufen der Plejaden sichtbar. Das neue Polarlicht dauerte nur eine Minute. Es wäre wohl für immer verschwunden und vielleicht als Lügenmärchen abgetan worden, wäre es nicht auf diesem digital kombinierten Bildmosaik festgehalten worden.

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Hochenergie-Andromeda

Die Andromedagalaxie ist in UV-Licht abgebildet. Darüber wurden Bilddaten in Röntgenlicht gelegt, die Binärsysteme mit Neutronensternen oder Schwarzen Löchern zeigen.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, GSFC, NuSTAR, GALEX

Die Andromedagalaxie ist etwa 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt. Für eine große Galaxie liegt sie gleich um die Ecke. Man kennt sie auch als M31. Die Bilddaten im eingefügten Teil stammen vom Nuclear Spectrosopic Telescope Array (NuSTAR) der NASA. Sie zeigen die bisher beste Hochenergie-Röntgensicht auf unsere große Nachbarspirale. Dazu gehören etwa 40 extreme Röntgenquellen und Röntgen-Doppelsternsysteme mit einem Schwarzen Loch oder einem Neutronenstern, in deren Umlaufbahn ein gewöhnlicher Begleitstern kreist.

Andromeda ist größer als unsere Milchstraße. Die beiden sind die massereichsten Mitglieder unserer Lokalen Gruppe. Andromeda ist so nahe, dass NuSTAR den Bestand an Röntgen-Binärsystemen im Detail untersuchen kann. Die Daten werden mit denen in unserer Galaxis verglichen. Das Bild im Hintergrund zeigt Andromeda in energiereichem UV-Licht. Es wurde mit dem Galaxy Evolution Explorer (GALEX) der NASA aufgenommen.

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