Monster in IC 1396

Ein orangefrbener Nebel leuchtet in der Mitte, er ist von dunklen Nebeln durchzogen. Von links oben ragt ein Nebel ins Bild, der an einen Elefantenrüssel erinnert.

Credit und Bildrechte: Geert Barentsen und Jorick Vink (Armagh Observatory) sowie das IPHAS Collaboration

Beschreibung: Gibt es ein Monster in IC 1396? Manche kennen Teile der leuchtenden Gas- und Staubwolken dieser Sternbildungsregion als Elefantenrüssel. Es gibt hier zwar unheimliche Formen, manche davon wirken fast menschlich. Sogar der ganze Nebel sieht ein bisschen wie das Gesicht eines Monsters aus. Doch das einzige wahre Monster hier ist eines, das zu weit von der Erde entfernt ist, um gefährlich zu werden.

Das energiereiche Licht dieses Sterns frisst den Staub der dunklen, kometenartige Globule rechts oben. Auch Strahlen und Winde aus Teilchen, die dieser Stern abstrahlt, vertreiben Gas und Staub aus der Umgebung.

Der IC 1396-Komplex ist fast 3000 Lichtjahre entfernt. Er ist relativ blass und bedeckt am Himmel eine Region mit einem Winkeldurchmesser von mehr als 10 Vollmonden. Kürzlich wurden mehr als 100 junge Sterne entdeckt, die im Nebel entstehen.

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Der Katzenaugennebel von Hubble

Der Katzenaugennebel ist sehr detailreich abgebildet. Rund um einen unregelmäßigen bipolaren Nebel breiten sich kreisförmige schalenförmige Nebel aus.

Credit: NASA, ESA, HEIC und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA)

Beschreibung: Der Katzenaugennebel NGC 6543 starrt in den interstellaren Raum. Er ist dreitausend Lichtjahre von der Erde entfernt. Der klassischer planetarische Nebel ist die finale kurze, aber prachtvolle Phase im Leben eines sonnenähnlichen Sterns.

Der vergehende Zentralstern dieses Nebels hat vermutlich die einfachen äußeren Muster konzentrischer Staubhüllen gebildet, indem er in einer Serie regelmäßiger Erschütterungen die äußeren Schichten abstieß. Doch die Bildung der komplexeren inneren Strukturen ist nicht gut erklärbar.

Das kosmische Auge auf diesem scharfen Bild des Weltraumteleskops Hubble ist mehr als ein halbes Lichtjahr groß. Wenn wir in das Katzenauge starren, sehen wir vielleicht auch das Schicksal unserer Sonne, die ihre Entwicklungsphase als planetarischer Nebel in etwa 5 Milliarden Jahren erreicht.

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Schatten am Südpol des Mondes

Das Bild zeigt den Mondsüdpol nach Beleuchtungszeiten im Lauf von 6 Monaten.

Credit: NASA / GSFC / Arizona State Univ. / Lunar Reconnaissance Orbiter

Beschreibung: Was ist das? Es ist eine mehrzeitige Beleuchtungskarte, sie zeigt die Beleuchtung zu verschiedenen Zeiten. Dafür sammelte die Weitwinkelkamera der Raumsonde Lunar Reconnaissance Orbiter während 6 Mondtagen (6 Monate auf der Erde) 1700 Bilder von einem Gebiet um den Südpol des Mondes. Die Bilder wurden in Binärwerte umgewandelt (Bildpunkte im Schatten wurden auf 0 gesetzt, beleuchtete Bildpunkte auf 1) und zusammengerechnet. Daraus entstand eine Karte, die den Zeitanteil der Beleuchtung durch die Sonne an jeder Stelle der Oberfläche zeigt.

Der Boden des 19 Kilometer großen Shackleton-Kraters in der Kartenmitte bleibt eindeutig im Schatten. Der Südpol des Mondes liegt bei etwa 9 Uhr am Kraterrand. Da die Rotationsachse des Mondes fast senkrecht auf die Ebene der Ekliptik steht, können die Kraterböden beim Südpol und beim Nordpol ständig im Schatten liegen und Bergspitzen durchgehend im Sonnenlicht. Die beschatteten Kraterböden sind nützlich für künftige Außenposten und könnten Speicher für Wassereis bieten, und die sonnenbeleuchteten Bergspitzen sind ideale Orte für Solarkraftwerke.

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Galaxien des Virgohaufens

Das Bild zeigt die Galaxien des Virgo-Galaxienhafens.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Beschreibung: Im Virgohaufen sind viel mehr als tausend Galaxien bekannt. Er ist der unserer Lokalen Gruppe am nächsten gelegene große Galaxienhaufen. Es ist schwierig, ihn auf einmal zu erfassen, weil er einen so großen Bereich am Himmel einnimmt.

Dieses Mosaik aus Teleskopbildern ist etwa 5 mal 3 Grad breit. Es zeigt die Zentralregion des Virgohaufens und blickt durch zarte Staubwolken im Vordergrund, die über der Ebene unserer Milchstraße schweben. Die große, markante elliptische Galaxie M87 liegt knapp unter der Bildmitte. Über M87 befindet sich das berühmte Paar NGC 4438, das miteinander wechselwirkt. Es ist auch als Markarjans Augen bekannt.

Bei genauer Betrachtung des Bildes sieht man viele Galaxien des Virgohaufens als kleine, verschwommene Flecken. Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt, sind die größeren Galaxien mit den Bezeichnungen im NGC-Katalog beschriftet. Bei einigen Galaxien steht auch die Nummern des Messier-Katalogs, etwa bei M84, M86 und den markanten, bunten Spiralen M88, M90 und M91.

Die Entfernungen der Galaxien des Virgohaufens beträgt generell etwa 48 Millionen Lichtjahre. Anhand der Entfernung des Virgohaufens gelang eine wichtige Abschätzung der Hubblekonstante und der Größenordnung des Universums. (Anmerkung der Herausgeber: Beschriftung mit freundlicher Genehmigung von Astrometry.net.)

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Die seltsamen Galaxien von Arp 273

Die zwei Galaxien im Bild besitzen sehr manieristische, ausgeprägte Spiralarme.

Credit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI / AURA)

Beschreibung: Die gezackten Sterne im Vordergrund dieses scharfen kosmischen Porträts liegen weit innerhalb unserer Milchstraße. Die beiden auffälligen Galaxien liegen außerhalb der Milchstraße, sie sind viel weiter als 300 Millionen Lichtjahre entfernt. Ihre Erscheinung ist durch Gezeitenkräfte verzerrt, da das Paar nahe Begegnungen vollführt.

Die Galaxien im Sternbild Andromeda sind als Arp 273 katalogisiert, aber auch als UGC 1810. Sie sehen seltsam aus, aber derzeit geht man davon aus, dass Galaxien, die miteinander wechselwirken, im Universum häufig vorkommen. Die nahe große Andromedagalaxie ist etwa zwei Millionen Lichtjahre entfernt und nähert sich der Milchstraße. Arp 273 könnte ein Gegenstück ihrer Begegnung in ferner Zukunft sein.

Wiederholte Begegnungen von Galaxien können auf einer kosmischen Zeitskala am Ende zur Verschmelzung zu einer einzigen Galaxie aus Sternen führen. Von uns aus gesehen liegen die hellen Kerne der Galaxien von Arp 273 nur wenig mehr als 100.000 Lichtjahre auseinander. Diese atemberaubende Ansicht wurde zur Feier des 21. Jahrestag des Weltraumteleskops Hubble im Orbit veröffentlicht.

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Morgendlicher Monduntergang in Rio

Neben einem Berg geht der Vollmond im Nebel an einem violetten Himmel unter.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Beschreibung: Bei Sonnenaufgang ging ein fast voller Mond über dieser ruhigen Küstenlandschaft unter. Das Bild wurde letzten Montag im brasilianischen Rio de Janeiro fotografiert. Vorne beleuchtet das rötliche Sonnenlicht am Morgen einen Abschnitt der südatlantischen Küstenlinie. Im Westen liegt die Favela Vidigal unter den Zwillingsgipfeln des Morro Dois Irmãos (Zwei-Brüder-Berg). Diese Szene ist Strandbesuchern von Ipanema in Rio vertraut.

Dieses gut komponierte, mehrfach belichtete Bild zeigt den Fortschritt des malerischen Monduntergangs. Die Zeit zwischen den einzelnen Aufnahmen beträgt 6,5 Minuten. Meeresvögel, die bei Tagesanbruch aus ihren Nestern fliegen, sind nur auf der letzten Einzelaufnahme zu sehen.

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Die GRB 110328A-Symphonie

Mitten im Bild leuchtet ein heller Stern mit rotem Rand, der mit einem Pfeil markiert ist.

Credit: NASA, ESA und A. Fruchter (STScI)

Beschreibung: Am 28. März begann auf der ganzen Welt eine plötzliche Symphonie an Beobachtungen, als der Satellit Swift im Erdorbit einen Ausbruch hochfrequenter Gammastrahlen bei GRB 110328A beobachtete. Als dieselbe Quelle nach einer Pause von 45 Minuten nochmals aufblitzte, war klar, dass dieses Ereignis kein typischer Gammablitz war.

Zwölf Stunden nach dem ersten Ausbruch begannen Beobachtungen des optischen Gegenstücks am Nordic Optical Telescope (2,5 Meter) im mittleren Frequenzbereich. Am nächsten Morgen wurde die Explosion von den ELVA-Radioteleskopen in den USA beobachtet, diesmal in den niedrigen Bariton-Frequenzen von Radiowellen.

Später spielten viele optische Teleskope mit, zum Beispiel das 8-Meter-Teleskop Gemini Nord auf Hawaii. Alle beobachteten das optische Gegenstück von GRB 110328A. Das Röntgenteleskop Chandra vermaß die ungewöhnliche Quelle in den höheren Frequenzen von Röntgenstrahlen und beobachtete eine Woche lang zeitweise in den noch höherfrequenten Gammastrahlen.

In diesen Chor stimmte das Weltraumteleskop Hubble ein und nahm dieses Bild im optischen und infraroten Licht auf. Es bestätigte, dass der Blitz in der Sichtlinie einer Galaxie mit einer Rotverschiebung von 0,351 lag. Wenn die Explosion zu dieser Galaxie gehört, ereignete sie sich, als das Universum etwa zwei Drittel seines jetzigen Alters hatte.

Es gibt Überlegungen, ob der ungewöhnliche Gammastrahlen-Blitz von einem Stern stammt, der von einem sehr massereichen Schwarzen Loch im Zentrum der Galaxie auseinandergerissen wird. Die rätselhaften Bestandteile der fernen Detonation werden weiterhin untersucht.

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Visuelle Eindrücke: Wunder des Universums

Credit und Videorechte: Burrell Durrant Hifle Design und Direction Limited; Musik: Timo Baker

Beschreibung: Welche visuellen Eindrücke sind in diesem Video zu sehen? Die Darstellungen wurden von BDH für die BBC-Fernsehsendung Wunder des Universums erstellt, sind aber in einer Version, die bei Vimeo veröffentlicht wurde, nicht beschriftet.

Einige Standbilder sind im Video leicht erkennbar, zum Beispiel die Hubble-Bilder des Carina-Nebels bei Minute 2:22, der Krebsnebel bei 7:45 und der Katzenaugennebel bei Minute 8:16. Etwa bei Minute 4:00 wird von einer Spiralgalaxie weggeschwenkt, bis nach Minute 5:00 sind Ansichten der Spirale zu sehen. Pulsare und Supernovae nehmen ab Minute 9:00 überhand. Doppelsternsysteme mit einem Pulsar und einer Akkretionsscheibe erscheinen ab Minute 14:30.

Danach glitzern im computeranimierten Video unbekannte Sterne und Planeten, und es gibt Abschnitte, bei denen unbekanntes Gas zu unbekannten Orten fließt. Was zum Beispiel ist bei Minute 13:00 dargestellt? Um eine Begleiterklärung für das Video zu erstellen, könnt ihr an der APOD-Diskussion teilnehmen.

(Hinweis: Der ursprüngliche Link aus der Original-Veröffentlichung ist nicht mehr aktiv und wurde in der übersetzten Version geändert.)

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