Konjunktion am Meer

Über dem Meer leuchten Venus und Sichelmond in der Morgendämmerung. Der Himmel ist unten rötlich und oben dunkelblau gefärbt. Am Strand steht ein Holzgebäude auf Stelzen.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Black

Eine prachtvolle Konjunktion belohnte Morgenmenschen am 24. Juni. Die Venus begegnete der abnehmenden Mondsichel. Das Strandfoto zeigt die beiden in der Nähe von Belmar im US-amerikanischen New Jersey. Das himmlische Paar leuchtet über dem Horizont des Atlantischen Ozeans. Gerade wurde der Himmel im Osten in Licht der Dämmerung heller.

Am Himmel sind die Silhouetten von zarten Wolken verteilt. Die Aufnahme zeigt auch die Nachtseite der Mondscheibe. Sie liegt in den Armen der sonnenbeleuchteten Sichel. Der schattige Teil des Mondes mit den Umrissen der glatten, dunklen Mondmeere oder Maria ist vom Erdlicht beleuchtet. Es ist Sonnenlicht, das vom Planeten Erde reflektiert wird.

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Der Herkules-Galaxienhaufen

Die Galaxien im Bild gehören zum Herkules-Galaxienhaufen. Viele der Galaxien sind verzerrt und schimmern blau.

Bildcredit und Bildrechte: Ken Crawford

Hier sind die Galaxien im Herkuleshaufen verteilt. Das Bild ist ein Archipel aus Inseluniversen. Sie sind zirka 500 Millionen Lichtjahre entfernt. Der Haufen ist auch als Abell 2151 bekannt. Er ist voller gas- und staubreicher Spiralgalaxien, in denen Sterne entstehen. Gleichzeitig enthält er relativ wenig elliptische Galaxien, in denen es nicht viel Gas und Staub gibt und damit nur wenige neu entstandene Sterne.

Die Farben im detailreichen Kompositbild sind aufschlussreich. Galaxien mit Sternbildung haben einen deutlichen blauen Farbstich. Ältere Sternpopulationen verleihen Galaxien einen gelblichen Schimmer. Das scharfe Bild zeigt etwa ¾ Grad im Zentrum des Haufens. In der geschätzten Entfernung sind das mehr als 6 Millionen Lichtjahre.

Lichtkreuze um helle Sterne im Vordergrund in unserer eigenen Galaxis entstehen durch die Halterung des Fangspiegels.

Auf der kosmischen Ansicht kollidieren und verschmelzen offenbar viele Galaxien. Andere wirken verzerrt. Das sind deutliche Hinweise, dass Haufengalaxien oft miteinander wechselwirken. Vielleicht entstand der Herkuleshaufen sogar durch die noch andauernde Verschmelzung kleinerer Galaxienhaufen. Er ähnelt jungen Galaxienhaufen im viel weiter entfernten frühen Universum.

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Der Irisnebel in einem Staubfeld

Sterne und dunkle Staubwolken sind dicht miteinander verwoben. Links leuchtet die blaue Blume des Irisnebels. Er wird vom blauen Stern SAO 19158 beleuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Mikel Martínez

Was blüht auf diesem Feld aus dunklem Sternenstaub? Der Irisnebel. Die auffällige blaue Farbe des Irisnebels stammt vom Licht des hellen Sterns SAO 19158. Es wird von einem dichten Fleck aus sonst dunklem Staub reflektiert. Nicht nur der Stern leuchtet vorwiegend blau. Das blaue Licht des Sterns wird außerdem bevorzugt vom Staub reflektiert. Es ist der gleiche Effekt, der den irdischen Himmel blau färbt.

Der braune Farbton des Staubs, der alles durchdringt, entsteht teilweise durch Photolumineszenz. Dabei verwandelt der Staub Ultraviolettstrahlung in rotes Licht.

Der Irisnebel ist als NGC 7023 katalogisiert. Er enthält eine ungewöhnliche Menge polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK). Daher wird er regelmäßig untersucht. PAK sind komplexe Moleküle. Sie entstehen auch auf der Erde bei unvollständiger Verbrennung von Holz. Der helle, blaue Teil des Irisnebels ist etwa sechs Lichtjahre groß.

Das Bild oben zeigt den Irisnebel. Er ist etwa 1300 Lichtjahre entfernt. Man findet ihn mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Kepheus.

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Vier Laser über Mauna Kea

Drei Kuppeln von Sternwarten schicken Laserstrahlen zum Zentrum der Galaxis am Himmel, ein vierter Laserstrahl leuchtet von außerhalb des Bildes hinauf.

Bildcredit und Bildrechte: Jason Chu (IfA Manoa)

Greifen die Laser gigantischer Teleskope das Zentrum der Galaxis an? Nein. Laserschüsse von Teleskopen verbessern die astronomischen Beobachtungen. Die unruhige Atmosphäre der Erde verursacht Schwankungen im Sternenlicht über dem Teleskop.

Oft gibt es aber dort, wo man beobachten möchte, keinen hellen Stern, der Information zur Unruhe der Atmosphäre liefert. Daher erzeugt man mit einem Laser einen künstlichen Stern. Der künstliche Laser-Leitstern wird beobachtet. So erhält man genaue Informationen zur Unschärfe in der beobachteten Region.

Die Unschärfe wird durch rasche Verkrümmung des Teleskopspiegels so gut wie möglich korrigiert. Man nennt das adaptive Optik. Diese Technik erlaubt hoch aufgelöste, scharfe Beobachtungen echter Sterne, Planeten und Nebel von der Erde aus.

Die Teleskope im Bild stehen auf dem Mauna Kea auf Hawaii (USA). Sie untersuchten gleichzeitig das Zentrum der Galaxis. Dazu nützten sie vier Laserstrahlen. Damit erzeugten sie dort, wo sie beobachten wollten, einen künstlichen Stern.

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Dauerhafte Saturn-Polarlichter

Drei Bilder zeigen Saturn schräg von unten, sie sind zu einem Komposit kombiniert. Am Südpol leuchten blaue Polarlichter.

Bildcredit: J. Clarke (Boston U.) und Z. Levay (STScI), ESA, NASA

Sind Saturns Polarlichter ähnlich wie jene auf der Erde? Um diese Frage zu beantworten, beobachteten das Weltraumteleskop Hubble und die Raumsonde Cassini gleichzeitig Saturns Südpol, als sich Cassini im Jänner 2004 dem Gasriesen näherte. Hubble fotografierte Bilder im Ultraviolettlicht. Gleichzeitig zeichnete Cassini Radio-Emissionen auf und beobachtete den Sonnenwind.

Wie auf der Erde bilden Saturns Polarlichter ganze oder unvollständige Ringe um die Magnetpole. Doch anders als auf der Erde bestehen Saturns Polarlichter nicht nur Minuten, sondern Tage. Sie entstehen, wenn geladene Teilchen in die Atmosphäre eintreten. Doch Saturns Polarlichter werden anscheinend stärker vom Sonnenwind moduliert als die Polarlichter auf Jupiter oder auf der Erde.

Die Bildfolge zeigt drei Hubblebilder von Saturn, die im Abstand von je drei Tagen fotografiert wurden.

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Honigmond über Lissabon

Am Horizont steht die Cristo-Rei-Statue über Lissabon. Dahinter geht der Mond auf. Am Horizont ist er noch dunkelrot und kaum zu sehen. Je höher er steigt, desto heller und gelblicher wird er.

Bildcredit und Bildrechte: Miguel Claro

Als die Sonne am Freitag, dem 13. unterging, stieg ein voller Honigmond auf. Er wurde auf dieser gut geplanten Zeitrafferserie fotografiert. Die Cristo-Rei-Statue von Lissabon in Portugal steht im Vordergrund. Sie ist etwa 6 Kilometer von Kamera und Teleobjektiv entfernt.

In den Tagen um die heutige Sonnenwende (21. Juni, 10:51 UT) zieht die Sonne ihren höchsten Bogen am Himmel der Nordhalbkugel. Dabei wanderte sie die Ebene der Ekliptik entlang. Nachts steht die Ekliptik niedrig, und der Pfad des Vollmondes nahe der ekliptischen Ebene verlief ebenfalls tief. Daher entfernte sich der aufgehende Mond langsamer vom fernen Horizont.

Wer auf der Nordhalbkugel den Mond beobachtet, dem erscheint die Mondscheibe am Horizont wahrscheinlich ungewöhnlich groß. Der Grund ist die rätselhafte Mondillusion. Doch die Bildserie zeigt, dass sich die scheinbare Größe des Mondes nicht änderte. Das Licht wurde anfangs in der langen Sichtlinie der Atmosphäre gestreut. Als der Vollmond am Nachthimmel höher stieg, wich die tiefrote Farbe einem blassen Gold.

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Rio bei Nacht

Am Strand von Copacabana und Ipanema spiegeln sich Lichter im Wasser. Links ragt dunkel der Berg mit der Christusstatue auf. Am Himmel gehen die Sterne des Orion unter.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Auf dieser nächtlichen Landschaft des Himmels gehen Sterne unter. Sie ziehen Spuren über dem Westhorizont der brasilianischen Stadt Rio de Janeiro. Rio ist ein Veranstaltungsort der Weltmeisterschaft 2014. In der Bildmitte ziehen Orions farbige Sterne sanfte Bögen. Das ganze Sternenfeld der Langzeitbelichtung zeigt zum Himmelsäquator der Erde.

Auch nähere Lichter ziehen schrille Spuren in der Szene. Flugzeuge schmieren rechts ein intensives Leuchten über einen Flughafen. Hubschrauber fliegen über die Stadt, und Boote kreuzen an der Küste. Reizvolle Reflexionen heller Lichter bilden Streifen an den Ufern der Strände von Copacabana und Ipanema. Das hellste feste Licht am Horizont ist die berühmte Christusstatue über Rio.

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Über den Gipfel

Über einem Vulkangipfel auf der französischen Insel La Réunion geht die Milchstraße mit ihren dunklen Wolken auf. Der Gipfel ragt aus einem Wolkenmeer.

Bildcredit und Bildrechte: Luc Perrot

Die himmlische Szenerie zeigt, wie die zentrale Wölbung der Galaxis über einem Wolkenmeer aufgeht. Die Silhouette des Vulkangipfels im Vordergrund befindet sich auf der französischen Insel Réunion im südlichen Indischen Ozean. Der Vulkan wirkt wie ein Echo der dunklen Staubbahnen in der Milchstraße.

Das Foto wurde im Februar beim internationalen Erd- und Himmels-Fotowettbewerb 2014 in der Kategorie Schönheit des Nachthimmels ausgezeichnet. Das Siegerbild und viele interessante Bilder wurden beim Wettbewerb aus mehr als tausend Einreichungen gekürt. Die Beiträge stammten aus 55 Ländern der Erde. Die wandernden Bilder des Wettbewerbs sind auch als Video auf vimeo veröffentlicht. Sie zeigen die bedeutende Rolle und Schönheit der Welt bei Nacht.

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