Ein extrem langes Filament auf der Sonne

Die Sonne ist bildfüllend dargestellt. Auf der Oberfläche sind pelzartige Strukturen, einige helle Flecken und ein sehr langes dunkles Filament. Am Rand ist die Sonne etwas dunkler und orangefarben.

Bildcredit und Bildrechte: Oliver Hardy

Gestern war auf der Sonne eines der längsten Filamente zu sehen, das je abgebildet wurde. Vielleicht ist es auch heute noch da. Das gewaltige Filament ist der dunkle Streifen unter der Mitte, es reicht auf der Vorderseite der Sonne über eine Distanz, die länger ist als der Sonnenradius – mehr als 700.000 Kilometer.

Ein Filament besteht aus heißem Gas, das vom Magnetfeld der Sonne in Schwebe gehalten wird. Von der Seite erscheint es als erhabene Protuberanz. Das Bild zeigt das Filament in Licht, das von Wasserstoff abgestrahlt wird. Dieses Licht zeigt auch die Chromosphäre der Sonne.

Sonnenbeobachtungsteleskope wie das Solar Dynamics Observatory (SDO) der NASA verfolgen diese ungewöhnliche Struktur. Gestern beobachtete das SDO ein einhüllendes spiralförmiges Magnetfeld. Filamente bestehen typischerweise nur Stunden oder Tage. Teile davon könnten jederzeit kollabieren oder ausbrechen. Bei einem Ausbruch werfen sie heißes Plasma entweder zur Sonne zurück oder schleudern es ins äußere Sonnensystem.

Ist das Filament noch da? Schaut nach, indem ihr auf das aktuelle SDO-Sonnenbild klickt.

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Schichtgestein bei Mount Sharp auf dem Mars

Das geschichtete Gestein des Whale Rock entstand wahrscheinlich unter dem Einfluss von Wasser. Der Marsrover Curiosity entdeckte es am Fuß des Mount Sharp (Aeolis Mons).

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSSS

Wie entstanden die Schichten in diesem Marsgestein? Die führende Hypothese vermutet einen urzeitlichen Marssee, der 10 Millionen Jahre lang fortwährend verdunstete und sich immer wieder füllte. Nun ist er jedoch seit Milliarden Jahren trocken und ohne Wasser.

Das Bild wurde letzten November vom Roboter-Rover Curiosity fotografiert. Es zeigt den Whale Rock. Er ist einen Meter groß und gehört zum Pahrump-Hills-Aufschluss am Fuß des Mount Sharp (Aeolis Mons).

Im Bild fällt auch die Schrägschichtung auf. Das Gestein mit geneigten Schichten entstand wahrscheinlich durch Sandwellen. Curiosity findet weiterhin viele geschichtete Gesteine wie dieses, während er um und auf den 5,5 Kilometer hohen Mount Sharp rollt.

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Staubsäule im Carinanebel

Vor einem petrolfarbenen Hintergrund, der lose mit Sternen übersät ist, ragt eine braune Staubsäule mit sehr starker Struktur auf. Sie ist von hellen gelben Strahlen umgeben.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-SM4-ERO-Team

Diese kosmische Säule aus Gas und Staub ist fast zwei Lichtjahre groß. Das Gebilde liegt in einer der größten Sternbildungsregionen unserer Galaxis, dem Carinanebel. Der Carinanebel leuchtet am Südhimmel. Er ist etwa 7500 Lichtjahre von uns entfernt.

Die verschnörkelten Umrisse der Säule wurden vom Wind und der Strahlung junger, heißer, massereicher Sterne in Carina geformt. Doch auch das Innere der kosmischen Säule enthält Sterne, die gerade erst entstehen. Eine Infrarot-Aufnahme, die alles durchdringt, zeigt zwei schmale, energiereiche Strahlströme, die in der Säule deutlich sichtbar sind. Sie strömen von einem noch versteckten jungen Stern auswärts.

Dieses Bild in sichtbarem Licht entstand 2009 mit der Weitwinkelkamera 3 des Weltraumteleskops Hubble.

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Polarlicht-Murmeln

Mehr als 600 Aufnahmen des ganzen Himmels wurden auf diesem Raster angeordnet. Von links oben nach rechts unten zeigen sie, wie sich Polarlichter am Himmel im Lauf von 2 Stunden entwickeln. Die Bilder erinnern an bunte Murmeln.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Das Raster aus Kugeln mit eingebetteten Wirbeln und Schlieren erinnert an eine hübsche Murmelsammlung. Es zeigt die dramatische Entwicklung eines Polarlicht-Teilsturms auf der Erde. Die Serie entstand im März 2012 in Lappland nahe beim Polarkreis im Norden von Schweden.

Die Bilder wurden in einem Zeitraum von 2 Stunden fotografiert. Es sind mehr als 600 Fischaugen-Bilder, die von Horizont zu Horizont reichen. Die Serie beginnt links oben in der Abenddämmerung und endet rechts unten. Während der Aufnahmen gibt es am Himmel zwei Aktivitätsspitzen mit hellen Polarlichtern.

Die NASA-Raumsondenflotte THEMIS erforscht den Raum zwischen Erde und Mond. Dabei entdeckte sie, dass solche Polarlicht-Explosionen durch plötzliche Energieentladungen in der Magnetosphäre der Erde ausgelöst werden.

Auch wenn ihr nicht mit Murmeln spielt, zeigt dieser Link die Bildfolge als Zeitraffervideo (Vimeo).

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Dreifache Konjunktion der Jupitermonde

Vor dem Planeten Jupiter schweben drei der vier galileischen Monde: Io, Europa und Kallisto. Auch die kleinen Monde Thebe und Amalthea sind im Bild.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA)

Jupiter ist der größte Planet im Sonnensystem. Dieser Hubble-Schnappschuss vom 24. Jänner zeigt ihn zusammen mit drei seiner vier großen galileischen Monde.

Europa, Kallisto und Io ziehen vor Jupiters gestreifter Wolkenoberfläche vorbei. Sie sind von links unten nach rechts oben zu einer seltenen dreifachen Konjunktion angeordnet. Den Farben nach ist nur die eisige Europa fast weiß. Kallistos urzeitliche, von Kratern übersäte Oberfläche erscheint dunkelbraun. Der vulkanische Io leuchtet gelblich.

Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt oder diesem Link folgt, erkennt ihr die vorbeiziehenden Monde und ihre Schatten. Dieses scharfe Hubblebild zeigt auch zwei kleine innere Jupitermonde. Es sind Amalthea und Thebe, die wir zusammen mit ihren Schatten erkennen.

Die galileischen Monde sind etwa 3000 bis 5000 Kilometer groß. Ihre Größe ist vergleichbar mit dem Erdmond. Doch Amalthea und Thebe sind seltsam geformt und nur etwa 260 bzw. 100 Kilometer groß.

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M104: Die Sombrerogalaxie

Mitten im Bild schwebt eine Spiralgalaxie, die hier an ein Ufo erinnert. Über einem hellen Kern wölbt sich eine nebelige Kuppel, die an Glas erinnert, außen herum verläuft ein breiter, sehr markanter Staubring.

Bilddaten: NASA, ESO, NAOJ, Giovanni Paglioli; Bearbeitung: R. Colombari

Die auffällige Spiralgalaxie M104 ist berühmt für ihr Profil, das wir von der Seite sehen. Die Galaxie hat einen breiten Ring aus undurchsichtigem Staub. Die markante Schneise aus kosmischem Staub sehen wir als Silhouette vor einer ausgedehnten Wölbung aus Sternen. Dadurch erinnert die Galaxie an einen Hut mit breiter Krempe. Das führte zu ihrem beliebteren Namen Sombrerogalaxie.

Die scharfe Ansicht der bekannten Galaxie entstand aus Daten des Weltraumteleskops Hubble und des Subaru-Teleskops auf der Erde. Das Bild wurde mit Amateur-Farbbilddaten ergänzt. Das führte zu natürlichen Farben. Das Ergebnis zeigt Details, die oft im gleißenden Licht der hellen, zentralen Wölbung von M104 untergehen, wenn man sie mit kleineren Instrumenten auf der Erde betrachtet.

Die Sombrerogalaxie ist als NGC 4594 katalogisiert. Sie leuchtet im ganzen Spektrum. Ihr Zentrum enthält vermutlich ein sehr massereiches Schwarzes Loch. M104 ist etwa 50.000 Lichtjahre groß und 28 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist eine der größten Galaxien am südlichen Rand des Virgo-Galaxienhaufens.

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Sterne, Sprites, Wolken, Polarlichter

Hinter einem Haus links tobt am Horizont ein Gewitter. Links schimmert ein Polarlicht, darüber zuckt ein prächtiger roter Sprite, auch roter Kobold genannt.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Hollingshead (Extreme Instability)

Was sind diese roten Streifen am Himmel? Beim Fotografieren unerwarteter Polarlichter über einem fernen Gewitter trat etwas Außergewöhnliches auf: rote Sprites, auch rote Kobolde genannt. Diese selten fotografierter Blitze treten in großer Höhe auf. Das kurze Ereignis leuchtete so hell, dass es mehrere Menschen unabhängig voneinander beobachteten.

Die roten Kobolde wurden im Mai 2013 über Minnesota in den USA fotografiert. Sie folgten wahrscheinlich auf einen extrem starken konventionellen Blitz in geringer Höhe. Im Vordergrund stehen ein Haus und ein Telegrafenmast. Dicke Wolken ballen sich in der niedrigen Atmosphäre. Am Horizont dräut ein Gewitter.

Weiter entfernt sind rote Sprites und grüne Polarlichter in der oberen Atmosphäre und die fernen Sterne in unserer Milchstraße. Das tolle Foto ist vielleicht erst das zweite bekannte Bild, das Sprites und Polarlichter zusammen zeigt. Vielleicht ist es sogar das erste Bild in echten Farben.

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Strahlen des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko

Der Kern des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko ist stark überbelichtet. Daher sind teilweise auch Strukturen am Hals auf der Nachtseite erkennbar. Auf der sonnenbeschienenen Seite strömen weiße Schwaden aus.

Bildcredit: ESA / Rosetta / MPS für OSIRIS-Team; MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA

Wo entstehen Kometenschweife? Es ist zwar allgemein bekannt, dass Schweif und Koma der Kometen von Kometenkernen stammen. Doch der exakte Entstehungsprozess wird weiterhin aktiv erforscht. Dieses Bild ist eines der besten von ausströmenden Strahlen, die bisher aufgenommen wurden. Es wurde letzten Monat veröffentlicht. Die Roboter-Raumsonde Rosetta im Orbit um den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko (67P/C-G) nahm es letzten November auf.

Das überbelichtete Bild zeigt Schwaden aus Gas und Staub, die an zahlreichen Stellen aus dem Kern des Kometen 67P/C-G strömen, während er sich der Sonne nähert und erwärmt. Derzeit ist 67P/C-G weiter von der Sonne entfernt als der Mars, doch er kommt ihr im August auf seiner Bahn fast so nahe wie die Erde. Bis dahin nimmt seine Aktivität voraussichtlich um den Faktor 100 zu.

Wahrscheinlich habt ihr schon Teile von Kometenkernen gesehen, aber in anderer Form: als sandkorngroße Teilchen, die ihre Reise durchs Sonnensystem beenden, indem sie auf die Erdatmosphäre treffen und als Meteore aufleuchten.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

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