Gliese 832c: Der nächstgelegene vielleicht bewohnbare Exoplanet

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Bildcredit und Bildrechte: The Planetary Habitability Laboratory @ UPR Arecibo; Entdeckung: Robert A. Wittenmyer (UNSW Australia) et al.

Beschreibung: Dieser Planet ist nur 16 Lichtjahre entfernt – könnte es dort Leben geben? Der kürzlich entdeckte Exoplanet Gliese 832c wurde in einem engen Orbit um einen Stern gefunden, der weniger hell ist als die Sonne. Ein interessanter Zufall ist jedoch, dass Gliese 832c im Durchschnitt ziemlich genau gleich viel Energie von seinem Heimatstern erhält wie die Erde von der Sonne. Da der Planet nur durch ein leichtes Wackeln der Bewegung seines Heimatsterns entdeckt wurde, ist die oben gezeigte Illustration eine künstlerische Vermutung zum Aussehen des Planeten – was die tatsächliche Masse, Größe und Atmosphäre von Gliese 832c betrifft, ist vieles noch unbekannt. Falls Gliese 832c eine Atmosphäre wie die Erde besitzt, könnte er eine Supererde sein, die starken jahreszeitlichen Veränderungen unterworfen ist, aber Leben begünstigen könnte. Falls Gliese 832c jedoch eine dicke Atmosphäre besitzt wie die Venus, könnte er eine Supervenus sein und würde Leben in der uns bekannten Form wahrscheinlich nicht begünstigen. Mit seiner Entfernung von nur 16 Lichtjahren ist Gliese 832 derzeit das der Erde am nächsten liegende Planetensystem, das vielleicht Leben begünstigt. Die Nähe des Gliese-832-Systems eignet sich daher für detaillierte künftige Untersuchung und in einem sehr spekulativ-optimistischen Szenario sogar für reale Kommunikation – falls dort intelligentes Leben zu finden ist.

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Schillernde Wolken über Thamserku

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Bildcredit und Bildrechte: Oleg Bartunov

Beschreibung: Warum kann eine Wolke in verschiedenen Farben leuchten? Bei diesem relativ seltenen Phänomen, das als irisierende Wolken bekannt ist, sind lebhafte ungewöhnliche Farben oder sogar ein ganzes Spektrum an Farben zugleich zu sehen. Diese Wolken bestehen aus kleinen Wassertröpfchen, die allesamt fast gleich groß sind. Wenn die Sonne in der richtigen Position steht und großteils von dicken Wolken verborgen ist, brechen diese dünneren Wolken das Sonnenlicht in einer fast einheitlichen Weise, wobei verschiedene Farben unterschiedlich stark abgelenkt werden. Daher erreichen die einzelnen Farben den Beobachter aus leicht unterschiedlichen Richtungen. Bei viele Wolken beginnen einheitliche Regionen zu schillern, werden aber rasch zu dick, zu stark durchmischt oder sind bald zu weit von der Sonne entfernt, um auffällige Farben aufzuweisen. Die oben gezeigte irisierende Wolke wurde 2009 im Hochhimalaya in Nepal fotografiert, hinter dem 6600-Meter-Gipfel mit der Bezeichnung Thamserku.

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J1502+1115: Galaxie mit drei Schwarzen Löchern

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Bildcredit: R. P. Deane (U. Capetown) et al.

Beschreibung: Die meisten Galaxien enthalten ein sehr massereiches Schwarzes Loch – warum hat diese Galaxie drei? Der wahrscheinlichste Grund ist, dass die Galaxie J1502+1115 kürzlich bei der Verschmelzung dreier kleinerer Galaxien entstand. Die beiden am engsten beisammenliegenden Schwarzen Löcher sind oben abgebildet und wurden in Radiowellen von einer großen koordinierten Anordnung von Antennen aufgelöst, die über Europa, Asien und Afrika verteilt sind. Die beiden abgebildeten sehr massereichen Schwarzen Löcher sind etwa 500 Lichtjahre voneinander entfernt, und jede hat wahrscheinlich eine Masse von zirka 100 Millionen Sonnenmassen. Derzeit ist J1502+1115 mit einer Rotverschiebung von 0.39 eines von nur wenigen bekannten Dreifachsystemen Schwarzer Löcher und wird erforscht, um mehr über die Galaxie und die Wechselwirkungen zwischen sehr massereichen Schwarzen Löchern im mittleren Alter unseres Universums herauszufinden. Gravitationswellen, die von solchen massereichen Systemen Schwarzer Löcher ausströmen, könnten durch künftige Beobachtungen entdeckt werden.

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Manhattanhenge: Ein Sonnenuntergang in New York City

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Bildcredit und Bildrechte: Neil deGrasse Tyson (AMNH)

Beschreibung: Kommenden Samstag können gut positionierte New Yorker bei schönem Wetter hinausgehen und beobachten, wie sich ihre Stadt bei Sonnenuntergang in ein modernes Stonehenge verwandelt. Die Straßen von Manhattan werden dann dramatisch von Sonnenlicht durchflutet, wenn die Sonne exakt am westlichen Ende jeder Straße untergeht. Normalerweise verbirgt sich die untergehende Sonne hinter den riesigen Gebäuden, welche die gitterförmigen Straßen des größten Bezirks von New York City säumen. Dieser Effekt macht Manhattan zu einer Art modernem Stonehenge, obwohl es nur etwa 30 Grad nordöstlich ausgerichtet ist. Wenn Manhattans Straßennetz perfekt ost-westlich ausgerichtet wäre, würde der heutige Effekt zum Frühlings– und Herbst-Äquinoktium stattfinden – am 21. März und 21. September, den einzigen beiden Tagen, an denen die Sonne genau in Ost-West-Richtung auf- und untergeht. Auf dem oben gezeigten waagrecht gestreckten Bild geht die Sonne von der Park Avenue aus gesehen in der 34. Straße unter. Falls der Samstags-Sonnenuntergang hinter Wolken versteckt ist, verzweifeln Sie nicht – das Gleiche passiert jedes Jahr Ende Mai und Mitte Juli. Bei keiner dieser Gelegenheiten sollten Sie direkt in die Sonne blicken!

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M106 im ganzen Spektrum

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Bildcredits: Röntgen – NASA / CXC / Caltech / P.Ogle et al., Optisch – NASA/STScI, Infrarot – NASA/JPL-Caltech, Radio – NSF/NRAO/VLA

Beschreibung: Die Spiralarme der hellen, aktiven Galaxie M106 breiten sich auf diesem bemerkenswerten Multiwellenlängen-Porträt aus, das aus Bilddaten von Radio- bis Röntgenstrahlen erstellt wurde, quer durch das gesamte elektromagnetische Spektrum. M106, auch bekannt als NGC 4258, ist im nördlichen Sternbild Jagdhunde zu finden. Die gut vermessene Entfernung zu M106 beträgt 23,5 Millionen Lichtjahre, womit diese kosmische Szenerie einen Durchmesser von etwa 60.000 Lichtjahren hat. Typisch für große Spiralgalaxien sind dunkle Staubbahnen, junge Sternhaufen und Sternbildungsregionen, welche die Spiralarme säumen und in einem hellen Kern zusammenlaufen. Doch dieses Komposit betont zwei anomale Arme in Radio (violett) und Röntgen (blau), die sich in der Zentralregion von M106 zu erheben scheinen – Hinweise auf energiereiche Strahlen von Materieströmen, die in die Galaxienscheibe rasen. Die Strahlen werden wahrscheinlich von Materie gespeist, die in ein massereiches zentrales Schwarzes Loch fällt.

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OCO-2-Nachtstart

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Bildcredit und Bildrechte: Rick Baldridge

Beschreibung: Auf dieser faszinierenden Langzeitbelichtung wölben sich am Nachthimmel Sternbögen über der nebeligen Monterey Bay und den Lichtern von Santa Cruz in Kalifornien in den Vereinigten Staaten. Da die Belichtung am 2. Juli etwa um 2:56 Pacific Daylight Time begann, zeichnete sie auch die Bahn einer Delta-II-Rakete auf, welche die Raumsonde OCO-2 der NASA in die Umlaufbahn brachte. Die Leuchtspur, die hier von einem Aussichtspunkt 320 Kilometer nördlich der Startrampe des Militärflugplatzes Vandenberg zu sehen ist, zeigt die ersten fünf Minuten des Raketenflugs entlang einer Flugbahn Richtung Südwesten über den Pazifik, um A-Train in einer polaren Umlaufbahn um den Planeten Erde zu erreichen. Die gesamte Spur bis zum Abschalten der Haupttriebwerke ist aufgezeichnet, mit einem sehr zarten Bausch am Ende, der den Abwurf der Nutzlastverkleidung markiert. Die beiden hellsten Strichspuren unter dem Raketenpfad sind der Alpha- und der Beta-Stern des Sternbildes Kranich, der hoch am südlichen Himmel fliegt. Das Missionsziel von OCO-2 ist eine Analyse des Kohlendioxids in der Atmosphäre, vom Weltraum aus beobachtet, während der Planet Erde atmet.

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An der Cygnus-Wand

In der Mitte leuchtet ein blauer flächiger Nebel, der links unten von dunklen Wolken verdeckt wird. Rechts und oben ist eine orange-braun-farbene Wolke mit einem klar abgegrenzten Wall am Rand.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Beschreibung: Der markante Emissionsgrat auf dieser lebendigen Himmelslandschaft ist als Cygnus-Wand bekannt. Der Grat gehört zu einem größeren Emissionsnebel mit einer charakteristischen Form, der volkstümlich Nordamerikanebel genannt wird, und verläuft etwa 10 Lichtjahre entlang einer Außenlinie, die an die Westküste von Mexiko erinnert. Die kosmische Nahaufnahme, die aus Schmalband-Bilddaten erstellt wurde, kartiert die Emissionen von Schwefel-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen in roten, grünen und blauen Farben. Das Ergebnis betont die helle Ionisierungsfront mit feinen Details dunkler, staubiger Formen, die sich als Silhouetten abzeichnen. Die dunklen Gestalten wurden von der energiereichen Strahlung der jungen, heißen, massereichen Sterne in der Region geformt, die in der Ansicht verteilt sind. Es sind Wolken aus kühlem Gas und Staub, in deren Inneren wahrscheinlich Sternen. Der Nordamerikanebel NGC 7000 ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt. Er ist nordöstlich vom hellen Stern Deneb im hoch fliegenden Sternbild Schwan zu finden.

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NGC 4651: Die Schirmgalaxie

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Bildcredit und Bildrechte: R Jay Gabany (Blackbird Observatories) Zusammenarbeit: C.Foster (Australian Astronomical Obs.), H.Lux (U. Nottingham, Oxford), A.Romanowsky (San Jose State, UCO), D.Martínez-Delgado (Heidelberg) et al.

Beschreibung: Die Spiralgalaxie NGC 4651 liegt etwa 62 Millionen Lichtjahre entfernt im gut gekämmten nördlichen Sternbild Coma Berenices. Dieses Inseluniversum ist etwa halb so groß wie unserer Milchstraße und besitzt eine deutlich erkennbare, blasse, schirmförmige Struktur, die sich ungefähr 100.000 Lichtjahre über die helle Galaxienscheibe hinaus nach links auszudehnen scheint. Der gewaltige kosmische Schirm besteht, wie nun bekannt ist, aus Gezeitensternenströmen – ausgedehnte Sternströme, die durch Gravitation aus einer kleineren Begleitgalaxie herausgerissen wurden. Die kleine Galaxie wurde bei wiederholten Begegnungen schließlich auseinandergerissen, als sie auf exzentrischen Umlaufbahnen durch NGC 4651 vor- und zurückwanderte. Der Bildeinschub zeigt eine Vergrößerung des übrig gebliebenen Kerns der kleineren Galaxie, der auf einer umfangreichen Erforschung des Systems entdeckt wurde, unter Verwendung von Daten der großen Teleskope Subaru und Keck auf dem Mauna Kea. Die Arbeit begann mit einer bemerkenswerten Zusammenarbeit von Amateur-und Berufsastronomen mit dem Ziel, die blassen Strukturen um helle Galaxien abzubilden, die darauf schließen lassen, dass sogar bei nahen Galaxien Gezeitensternströme häufige Kennzeichen solcher galaktischen Verschmelzungen sind. Das Ergebnis wird mit Modellen der Galaxienentstehung erklärt, die auch für unsere Milchstraße gelten.

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