Über Saturns turbulentem Nordpol

Bei Saturns Nordpol ist ein kleiner dunkler Wirbel, er rotiert links oben in der Ecke. Außen herum verläuft ein sechseckiges Sturmsystem. Im Bild sind zahllose helle kleine Wirbel verteilt.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Das große Finale der Raumsonde Cassini bei Saturn hat begonnen. Beim großen Finale kann Cassini Saturn und einige seiner Monde und Ringe genauer als je zuvor erforschen. Die erste Phase begann vor zwei Wochen, als ein naher Vorbeiflug an Titan Cassinis Bahn so änderte, dass sie nun nahe an Saturns Polen und knapp außerhalb von Saturns äußerstem F-Ring verläuft. Cassini wird nun 20 Wochen auf diesen Bahnen des F-Rings um Saturn kreisen.

Dieses Bild entstand beim ersten Umlauf. Links oben ist der zentrale polare Wirbel zu sehen. Um diesen herum verläuft ein sechseckiger Wolkenrand in der Bildmitte. Zahlreiche helle, turbulente Sturmsysteme sind im Bild verteilt. Im April 2017 nützt Cassini erneut Titans Gravitation und beginnt eine neue Serie mit 22 Annäherungen. Diese Flugbahnen bringen Cassini erstmals ins Innere der Saturnringe.

Doch Cassinis neues wissenschaftliches Abenteuer endet am 17. September 2017. Dann wird die Roboterraumsonde bei einem dramatischen Sturzflug in die Saturnatmosphäre gelenkt. Dabei wird die Mission beendet.

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Die außergewöhnliche Spirale in LL Pegasi

Links neben dem hellen Stern im Bild ist eine sehr zarte, regelmäßige Spirale erkennbar. Vielleicht stammt sie von einem Stern, der einen planetarischen Nebel ausstößt.

Bildcredit: ESA, Hubble, R. Sahai (JPL), NASA

Wie entsteht diese seltsame Spirale? Niemand weiß es, doch sie entsteht wahrscheinlich bei einem Stern in einem Doppelsternsystem, der die Phase eines planetarischen Nebels erreicht. Dabei stößt er seine äußere Atmosphäre ab. Die riesige Spirale misst etwa ein drittel Lichtjahr. Mit ihren vier oder fünf vollständigen Windungen ist sie unglaublich regelmäßig.

Betrachtet man die Ausdehnungsrate des Spiralgases, so erscheint etwa alle 800 Jahre eine neue Schicht. Das entspricht in etwa der Zeit, in der die zwei Sterne einander umkreisen. Das Sternsystem, das sie erzeugt, ist als LL Pegasi bekannt, aber auch als AFGL 3068. Die ungewöhnliche Struktur wurde als IRAS 23166+1655 katalogisiert.

Das Bild entstand mit dem Weltraumteleskop Hubble in nahem Infrarotlicht. Warum die Spirale leuchtet, ist ein weiteres Rätsel. Am wahrscheinlichsten reflektiert sie das Licht naher Sterne.

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Das X auf dem Mond

Rechts ist der fast halb beleuchtete Mond schräg im Bild. Ein Teil am Terminator ist mit einem roten Rechteck markiert. Dieser Teil ist links vergrößert dargestellt.

Bildcredit und Bildrechte: Alessandro Marchini (Astronomical Observatory, DSFTA – Univ. von Siena), Liceo „Alessandro Volta“

Das markante X auf dieser Mondlandschaft ist leicht mit Fernglas oder einem kleinen Teleskop sichtbar. Dennoch haben es noch nicht allzu viele Menschen gesehen. Der Haken daran ist, dass dieses Mond-X flüchtig ist. Es erscheint nur ein paar Stunden vor der zunehmenden Halbmondphase. Die X-Täuschung am Terminator entsteht durch eine Anordnung der Krater Blanchinus, La Caille und Purbach.

Der Terminator ist die Schattenlinie zwischen Mondtag und -nacht. Ein Astronaut in der Nähe dieser Krater würde kurz vor der zunehmenden Halbmondphase sehen, wie die Sonne sehr langsam am Horizont aufgeht. Einige Zeit wären die Kraterwände schon im Sonnenlicht, während die Kraterböden noch dunkel sind.

Vom Planeten Erde aus sieht der Kontrast aus hellen Wänden vor den dunklen Böden zufällig wie ein markantes X aus. Das scharfe Bild des Mond-X wurde am 6. Dezember 2016 etwa um 16:45 UT fotografiert. Wenn ihr mehr sehen möchtet, folgt der Mondschattengrenze, dann findet ihr das Mond-V.

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IC 4628: Der Garnelennebel

Mitten in einem Sternengewimmel ist oben eine magentafarbene Wolke. Einige helle Sterne sind von blauen Höfen umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Daten – ESO/INAF/R. Colombari/E. Recurt, Bearbeitung – R. Colombari

Südlich von Antares liegt der Emissionsnebel IC 4628. Wir finden ihn im Stachel des Sternbildes Skorpion, das viele Nebel enthält. In seiner Nähe sind heiße, massereiche Sterne, die Millionen Jahre jung sind. Sie bestrahlen den Nebel mit unsichtbarem UV-Licht. Dabei werden Elektronen von den Atomen abgestreift. Die Elektronen rekombinieren schließlich mit den Atomen. Dabei erzeugen sie das sichtbare Leuchten im Nebel. Die überwiegenden roten Emissionen stammen von Wasserstoff.

Diese Region ist ungefähr 6000 Lichtjahre entfernt. Am Himmel ist sie mehr als drei Vollmonde breit, das entspricht zirka 250 Lichtjahren. Der Nebel ist als Gum 56 katalogisiert, nach dem australischen Astronomen Colin Stanley Gum. Doch Leute mit einer Vorliebe für Meeresfrüchte kennen die kosmische Wolke vielleicht als Garnelennebel.

Das hübsche Farbbild ist eine neue astronomische Komposition. Sie entstand aus Aufnahmen der Weitwinkel-OmegCAM der Europäischen Südsternwarte und Amateurbildern. Die Bilddaten stammen vom dunklen Himmel auf der kanarischen Insel Teneriffa.

Erinnerungen an John Glenn

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Das Strudelbecken M51 und zwei Kometen

Links oben ist die Strudelbeckengalaxie M51 klein zu sehen. Links unten und rechts oben sind zwei Kometen abgebildet.

Bildcredit und Bildrechte: José J. Chambó (Cometografia)

Messier 51 ist kein Komet, sondern eine helle Spiralgalaxie. Sie ist allgemein als Strudelgalaxie bekannt. Am nördlichen Himmel liegt sie unter der Deichsel des Großen Wagens. In diesem Bild vom 1. Dezember befindet sie sich links oben.

Das hübsche Sichtfeld ist 4 mal 2,5 Grad breit. Es enthält auch zwei Kometen. Beide sind neue Besucher im inneren Sonnensystem und sehen ziemlich unterschiedlich aus. Jetzt gerade sind sie blasse Objekte fürs Teleskop. Sie erreichen in der Morgendämmerung den höchsten Punkt über dem nördlichen Horizont.

Der neu entdeckte Komet NEOWISE (C/2016 U1) links unten hat eine runde, verschwommene Koma. Das grünliche Licht stammt von zweiatomigem Kohlenstoffgas, das im Sonnenlicht fluoresziert. Der stummelartige Schweif des Kometen Johnson (C/2015 V2) rechts oben reflektiert Sonnenlicht.

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NGC 4696: Fasern um ein Schwarzes Loch

Die elliptische Galaxie NGC 4696 liegt im Zentaurus-Galaxienhaufen. Sie ist die größte Galaxie darin. Der helle Kern ist von sehr markanten Staubtentakeln umgeben, die hier braunrot gefärbt sind.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, A. Fabian

Was passiert im Zentrum der elliptischen Galaxie NGC 4696? Dieses Bild des Weltraumteleskops Hubble wurde kürzlich veröffentlicht. Es zeigt lange Tentakel aus Gas und Staub sehr detailreich. Diese Fasern verlaufen anscheinend zur Zentralregion der Galaxie. Dort befindet sich vermutlich ein sehr massereiches Schwarzes Loch.

Es gibt Hinweise, dass das Schwarze Loch Energie abzieht. Sie erwärmt das umgebende Gas, treibt kühlere Fasern aus Gas und Staub hinaus und beendet die Sternbildung. Diese Fasern werden von Magnetfeldern in Schwebe gehalten. Sie nähern sich dann anscheinend dem zentralen Schwarzen Loch auf spiralförmigen Bahnen und umkreisen es schließlich.

Der Zentaurus-Galaxienhaufen ist etwa 150 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Darin ist NGC 4696 die größte Galaxie. Das Bild zeigt eine Region, die ungefähr 45.000 Lichtjahre breit ist.

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Polarlicht über Jupiters Südpol von Juno

Ein rot leuchtendes Polarlicht bildet einen Kranz um Jupiters Südpol. Die Raumsonde Juno nahm es in Infrarotlicht auf.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, SwRI, ASI, INAF, JIRAM

Was ist dieses leuchtende Oval über Jupiters Südpol? Ein Polarlicht. Im August kam die robotische Raumsonde Juno der NASA erstmals bei Jupiter vorbei. Als sie dem Planeten fast am nächsten gekommen war, fotografierte sie dieses dramatische Bild in Infrarot. Es zeigt einen hellen Polarlichtring. Polarlichter entstehen, wenn Teilchen von der Sonne, die viel Energie besitzen, mit dem Magnetfeld eines Planeten wechselwirken. Ovale um Magnetpole kommen häufig vor.

Die Daten von Juno liefern erste Hinweise, dass Jupiters Magnetfeld und seine Polarlichter unerwartet mächtig und komplex sind. Leider gab es eine Computerpanne. Daher begab sich Juno bei ihrem letzten nahen Vorbeiflug an Jupiter, der im September stattfand, in einen sicheren Modus. Die Panne ist inzwischen behoben. Nun ist Juno bereit für ihre nächste Annäherung an Jupiters Wolkenoberflächen. Sie findet am Sonntag statt.

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Blitze über Colorado

Gewitterwolken türmen sich dramatisch auf, sie verlaufen von Violett nach Zartgelb und sind dunkel akzentuiert. Aus den Wolken zucken Blitze.

Bildcredit und Bildrechte: Joe Randall

Habt ihr schon einmal ein Gewitter bewundert? Willkommen im Klub. Seltsamerweise weiß niemand genau, wie ein Blitz entsteht. Wir wissen, dass Ladungen in manchen Wolken langsam getrennt werden. Das verursacht schnelle elektrische Entladungen (Blitze). Doch wie elektrische Ladungen in den Wolken getrennt werden, wird immer noch intensiv erforscht.

Blitze verlaufen normalerweise gezackt. Sie erhitzen sehr schnell eine dünne Luftsäule bis zur etwa dreifachen Temperatur an der Oberfläche der Sonne. So entsteht eine Stoßwelle. Sie beginnt überschallschnell und verebbt zu einem lauten Geräusch, das wir als Donner kennen. Blitze kommen häufig bei Regenschauern in Wolken vor. Auf der Erde gibt es durchschnittlich 44 Blitze pro Sekunde.

Das Bild entstand im Juli in Colorado Springs im US-Bundesstaat Colorado. Mehr als 60 Bilder wurden kombiniert, um den Fluss der Sturmwolken zu zeigen, in denen Blitze zuckten.

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