Komet Lemmon finden

Über einem ruhigen See schimmert der Komet Lemmon. Rechts daneben ist der Große Wagen, der sich im Wasser spiegelt. Links biegt sich das Ufer mit Geröll und einem Wald. Das Bild entstand in der violett leuchtenden Dämmerung.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horalek / Institut für Physik Opava

Wenn ihr heute Abend den Großen Wagen am Himmel entdeckt, habt ihr gute Chancen, auch den Kometen Lemmon zu erspähen. Nach Sonnenuntergang lohnt sich ein Blick nach Nordwesten. Dort, knapp unter der Deichsel des bekannten Sternbilds, zeigt sich der schwache, aber ausgedehnte Komet C/2025 A6 (Lemmon).

Mit bloßem Auge kann man den Besucher im inneren Sonnensystem nur schwer erkennen. Die Kamera kann hier hilfreich sein, denn sie kann lichtschwache Objekte oft besser sichtbar machen. Haltet Ausschau nach einem verschwommenen, grünlichen „Stern“ mit Schweif. Auch wenn dieser vermutlich nicht so lang erscheint wie hier, lohnt sich der Blick. Dieses beeindruckende Foto wurde vor zwei Nächten an der Talsperre Seč in Tschechien aufgenommen.

Aktuelle Aufnahmen des Kometen C/2025 A6 (Lemmon) zeigen einen dynamischen Ionenschweif. Er ist länger als der Teil, den das menschliche Auge erfassen kann. Der Komet hat derzeit fast seine größte Annäherung an die Erde erreicht. Anfang November erreicht er seinen sonnennächsten Punkt. Das ist ein idealer Zeitpunkt, um diesen Besucher aus dem inneren Sonnensystem zu beobachten.

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Komet Tschurjumow-Gerassimenko bildet Schweife

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Bildcredit und Lizenz: ESA, Rosetta, NAVCAM

Woher kommt der Kometenschweif?

Normalerweise gibt es auf den Kernen von Kometen keine offensichtlichen Punkte (Poren), aus denen die Jets kommen, die den Kometenschweif bilden. Eines der besten Bilder von Jets aus einem Kometen zeigt dieses Bild. Es wurde 2015 von der robotischen ESA-Sonde Rosetta gewonnen, die um den Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko (Comet CG) flog; zwischen 2014 und 2016 befand sie sich im Orbit.

Das Bild zeigt zahlreiche Wolken aus Staub und Gas, die aus dem Kern von Comet CG ausdünsten, während er sich der Sonne näherte und aufheizte. Der Komet hat zwei auffällige Teile (Lappen). Der größere ist etwa 4 Kilometer lang. Er ist mit dem kleineren, 2.5 Kilometer langen, durch einen engen Hals verbunden.

Analysen haben ergeben, dass die Ausdünstung direkt aus der Kometenoberfläche kommen muss. Sie wird zu Strahlen aus Gas, Staub und Eis gebündelt, die wir aus der Oberfläche austreten sehen. Comet CG (auch Komet 67P genannt) verliert durch seine Jets etwa ein Meter an Oberflächentiefe pro Umlauf um die Sonne, also ein Meter in 6.44 Jahren. Bei dieser Rate an Materialverlust wird er binnen einiger tausend Jahr komplett verschwinden.

Die RosettaMission endete 2016 mit einem kontrollierten Einsturz des Instruments auf der Oberfläche von Comet CG.

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Bennu dreidimensional

Die Form des Asteroiden Bennu erinnert an einen Kreisel, aber er wirkt eher wie eine Geröllhalde. Der linke Rand ist rot, der rechte cyanfarben. Wenn man das Bild mit rot-blauen Brillen betrachtet, wirkt er dreidimensional.

Bildcredit: NASA, GSFC, U. Arizona – Rechte am Stereobild: Patrick Vantuyne

Wenn ihr eure Rot-Blau-Brille aufsetzt, schwebt ihr neben dem Asteroiden 101955 Bennu. Bennu ist ein winziger Himmelskörper, der zu unserem Sonnensystem gehört. Er hat die Form eines sich drehenden Kreisels. Seine raue Oberfläche ist mit Felsbrocken übersät. Bennu hat einen Durchmesser, der in etwa der Höhe des Empire State Building entspricht: weniger als 500 Meter.

Die Bilder, aus denen dieses 3-D-Anaglyphenbild erstellt wurde, wurden am 3. Dezember 2018 von der PolyCam an Bord der Raumsonde OSIRIS_REx aus einer Entfernung von etwa 80 Kilometern aufgenommen. Im Mai 2021 verließ OSIRIS_REx die Umgebung von Bennu mit einer Probe von der felsigen Oberfläche des Asteroiden an Bord. Im September 2023 brachte die ferngesteuerte Raumsonde die Probe erfolgreich zur Erde zurück.

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Ida und Dactyl: Asteroid und Mond

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Bildcredit und Bildrechte: NASA, JPL, Galileo Mission

Dieser Asteroid hat einen Mond. Die Raumsonde Galileo, die 1993 auf dem Weg zur Erforschung des Jupitersystems war, begegnete während ihrer langen interplanetaren Reise zwei Asteroiden und fotografierte sie. Der zweite von ihr fotografierte Kleinplanet, 243 Ida, wurde zusammen mit einem Mond entdeckt.

Der winzige Mond namens Dactyl hat einen Durchmesser von nur etwa 1,6 Kilometern und ist auf dem Bild als kleiner Punkt rechts zu sehen. Im Gegensatz dazu ist Ida mit einer Länge von etwa 60 Kilometern und einer Breite von 25 Kilometern viel größer.

Tatsächlich ist Dactyl der erste Mond eines Asteroiden, der jemals entdeckt wurde. Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass viele Asteroiden Monde haben. Die Namen der Kleinplaneten Ida und Dactyl stammen aus der griechischen Mythologie.

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Junge Sonnen in NGC 7129

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Bildcredit und Bildrechte: Timothy Martin

Junge Sonnen liegen noch immer im staubigen NGC 7129, etwa 3.000 Lichtjahre entfernt im königlichen Sternbild Kepheus. Obwohl diese Sterne mit nur wenigen Millionen Jahren ein noch recht zartes Alter haben, ist es wahrscheinlich, dass auch unsere eigene Sonne vor rund fünf Milliarden Jahren in einer ähnlichen stellaren Kinderstube entstanden ist.

Auffällig auf dem scharfen Bild sind die wunderschönen, bläulichen Staubwolken, die das Licht der jungen Sterne reflektieren. Doch auch die kompakten, tiefroten sichelförmigen Strukturen sind Hinweise auf energiereiche, junge stellare Objekte. Diese sogenannten Herbig-Haro-Objekte zeichnen sich durch ihre Form und Farbe aus, die von leuchtendem Wasserstoffgas herrühren, das durch Jets erschüttert wird, die von neugeborenen Sternen ausgehen.

Blassere, ausgedehntere Filamente rötlicher Emission, die sich mit den bläulichen Wolken vermischen, entstehen dadurch, dass Staubkörner unsichtbares ultraviolettes Sternenlicht durch Photolumineszenz in sichtbares rotes Licht umwandeln.

Schließlich wird das ursprüngliche Gas und der Staub in dieser Region zerstreut werden, und die Sterne werden als loser Haufen auseinanderdriften, während sie das Zentrum der Galaxie umkreisen. In der geschätzten Entfernung von NGC 7129 umfasst dieses teleskopische Sichtfeld nahezu 40 Lichtjahre.

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Rauchschwaden eines Raketenstarts über Tucson

Über einer Landschaft mit den Silhouetten von Kakteen und den Stadtlichtern von Tucson startet eine Rakete in den Weltraum. Ihre Abgasfahne erinnert an einen riesigen Fisch. Sie wurde von der Sonne beleuchtet, die am Boden schon unter dem Horizont stand.

Bildcredit und Bildrechte: Wayne Showalter

Wie prächtig kann ein Sonnenuntergang sein? An einem Tag im letzten Monat sah der Himmel bei Sonnenuntergang seltsam aus, wenn man ihn in Tucson im US-Bundesstaat Arizona sah. Kurz beleuchtete die untergehende Sonne die Schwade einer Rakete von hinten. Sie war ein paar Minuten zuvor in Kalifornien gestartet. Für kurze Zeit erinnerte der Raketenstart an einen riesigen Fisch im Weltraum.

Die Rakete startete am Militärflugplatz Vandenberg. Er befindet sich nahe bei Lompoc in Kalifornien. Die Falcon-9-Rakete brachte erfolgreich 28 Kommunikationssatelliten von Starlink in den niedrigen Erdorbit. Rechts seht ihr die Schwade der ersten Stufe. Die obere Raketenstufe, die aufsteigt, sieht man weit links am Scheitel der Schwade. Vorne stehen Saguaro-Kakteen, die ihre Arme nach oben strecken. Vor den Tucson Mountains strahlen die Lichter von Tucson.

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Ungewöhnliche Globule in IC 1396

Eine dunkle Staubwolke ragt von unten ins Bild, sie erinnert an einen einäugigen Zyklopen. Am Rand schimmert die Dunkelwolke rötlich. Im Bild sind Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Joachim Korb

Gibt es ein Monster in IC 1396? Die Sternenstehungsregion ist auch als Elefantenrüsselnebel bekannt und ist für manche eine gruselige Erscheinung. Teile der Gas- und Staubwolken scheinen sogar menschliche Formen anzunehmen. Doch das einzige Monster hier ist ein heller, junger Stern, der zu weit von der Erde entfernt ist, um bedrohlich für uns zu sein.

Das energiereiche Licht des jungen Sterns erodiert die kometenartige Staubhülle, die im oberen Teil des Bildes zu sehen ist. Strahlen und Ströme aus Teilchen, die von dem Stern hinausgeblasen werden, schieben zusätzlich das Gas und den Staub in der Umgebung weg. Die ganze Region von IC 1396 ist fast 3000 Lichtjahre entfernt und darum recht lichtschwach. Sie reicht aber über ein viel größeres Gebiet am Himmel, als es hier zu sehen ist. Dieses Gebiet hat einen scheinbaren Durchmesser von 10 Vollmonden.

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Lemmon Tree

Scheinbar stürzt der Komet Lemmon mit langem Schweif und grünlichem Kopf auf einen Baum. In Wirklichkeit steht er weit entfernt am Sternenhimmel.

Bildcredit und Bildrechte: Uroš Fink

Der Baum ist nicht in Gefahr: Das liegt daran, dass der Komet, der hier fotografiert wurde, weit vom Baum und der Erde entfernt ist. Der Komet C/2025 A6 (Lemmon) wird zurzeit immer heller und heller, während er sich durch das innere Sonnensystem bewegt. Er hat seinen sonnennächsten Punkt bereits hinter sich. Nun nähert er sich langsam der Erde. Wahrscheinlich erscheint er nächste Woche, wenn er unserer Heimat am nächsten kommt, am hellsten. Er nähert sich bis auf eine halbe astronomische Einheit, das ist die Entfernung Erde-Sonne.

Es ist möglich, dass Lemmon dann sogar für das freie Auge sichtbar wird! Wenn man seine Handykamera verwendet, hat man eine größere Chance den Kometen zu sehen – solange man weiß, wohin man sie richten muss. Lemmon war bisher frühmorgens am besten sichtbar. Nun sieht man ihn auf der Nordhalbkugel auch am Abendhimmel, und zwar kurz nach Sonnenuntergang über dem Westhorizont.

Dieses Bild wurde vor ungefähr einer Woche in Slowenien aufgenommen.

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