Asperitas-Wolken über Neuseeland

Die Wolken über dem Nadelwald wirken bedrohlich. Sie sind orangefarben und stark gewellt. Doch sie sind mit Sicherheit harmlos.

Bildcredit und Bildrechte: Witta Priester

Was ist das für ein Wolkentyp? Ihr Ursprung ist derzeit unbekannt. Doch die ungewöhnlichen atmosphärischen Strukturen, so bedrohlich sie auch wirken mögen, scheinen sie keine Vorboten meteorologischer Katastrophen zu sein. Erst letztes Jahr wurden sie als eigener Wolkentyp erfasst.

Asperitas-Wolken (lateinisch für „unebene Wolken“) können atemberaubend wirken. Sie treten überraschend auf und sind nur wenig erforscht. Meist sind niedrige Wolkendecken an der Unterseite flach. Doch Asperitas-Wolken haben unten eine markante senkrechte Struktur.

Man vermutet, dass Asperitas-Wolken mit den Lenticularis (linsenförmige Wolken) verwandt sind. Diese entstehen in der Nähe von Bergen. Alternativ könnten sie Mammatuswolken ähnlich sein. Diese gehen mit Gewitterstürmen einher. Vielleicht ähneln sie aber auch Föhnwolken. Sie entstehen beim trockenen Fallwind an Berghängen. Ein solcher föhnartiger Wind strömt auf Neuseelands Süd-Insel zur Ostküste. Man nennt ihn Canterbury Northwester.

Dieses Bild entstand 2005 über Hanmer Springs im neuseeländischen Canterbury. Es zeigt viele Details, weil das Sonnenlicht die wellenartigen Unterseiten der Wolken von der Seite beleuchtet.

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Meteor explodiert in der Milchstraße

Drei Bilder wurden animiert, um diesen explodierenden Meteor neben der Milchstraße zu zeigen, die rechts senkrecht aufsteigt. Der Meteor stieß rot leuchtende Nebelwolken aus, die sich ausbreiten.

Bildcredit und Bildrechte: Andre van der Hoeven

In etwa einer Woche erreicht der Sternschnuppenstrom der Perseïden sein Maximum. Körnchen von vereistem Fels streifen dann über den Himmel. Wir sehen sie, weil sie beim Eintritt in die Erdatmosphäre verdampfen. Diese Körnchen wurden von dem Kometen Swift-Tuttle verstreut. Die Perseïden entstehen, indem die Erde jedes Jahr die Umlaufbahn des Kometen Swift-Tuttle durchkreuzt. Sie sind in den meisten Jahren einer der ergiebigsten Sternschnuppenströme.

Zwar lässt sich das Ausmaß der Aktivität von Meteorströmen schwer vorhersagen. Doch bei einem klaren dunklen Himmel können Beobachter bis zu einer Sternschnuppe pro Minute sehen. Allerdings liegt das Maximum der Perseïdenaktivität dieses Jahr nur wenige Tage nach dem Vollmond. Schwache Meteore gehen daher leider im Glanz des Mondes und in der Himmelshelligkeit verloren, die damit einhergeht. Meteorschauer kann man allgemein in abgelegenen Gegenden am besten beobachten, die sich fern von jeglichen Lichtern befindet.

Der Meteor wurde bei den Perseïden 2015 über Österreich eingefangen. Die Bildfolge zeigt, wie er nahe beim zentralen Band der Milchstraße explodierte. Das milchige Band ist die Projektion unserer Heimatgalaxie.

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Planetarischer Nebel Mz3: der Ameisennebel

Der planetarische Nebel im Bild erinnert an eine Ameise. In der Mitte ist ein heller Stern, von dem helle, runde gewellte Wolken nach links und rechts ausgehen. Von diesen reichen lange, strahlenförmige Ströme weit hinaus.

Bildcredit: NASA, ESA, R. Sahai (JPL) et al., Hubble-Vermächtnis-Team

Warum ist diese Ameise keine große Kugel? Der planetarische Nebel Mz3 wird von einem Stern ausgestoßen, der unserer Sonne sehr ähnlich und sicherlich ziemlich rund ist. Warum also erzeugt das Gas, das von ihm ausströmt, einen Nebel in Ameisenform, der überhaupt nicht rund ist?

Es gibt einige Hinweise für eine Antwort: Die hohe Geschwindigkeit des strömenden Gases von 1000 km/s. Die Länge der beobachteten Struktur von einem Lichtjahr. Und schließlich der Magnetismus des Sterns mitten im Nebel.

Eine mögliche Antwort lautet, dass Mz3 einen zweiten, schwächeren Stern versteckt, der in sehr engem Orbit um den helleren Stern kreist. Eine andere Hypothese besagt, dass die Rotation und das Magnetfeld des Zentralsterns das Gas in bestimmte Bahnen lenkt.

Da der Zentralstern unserer Sonne anscheinend sehr ähnlich ist, hoffen Astronomen*, dass wir mehr Hinweise auf die Zukunft unserer eigenen Sonne und der Erde erhalten, sobald wir die Geschichte dieser riesigen Weltraum-Ameise besser verstehen.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

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Enceladus in Echtfarben

Der Saturnmond Enceladus im Bild ist in Echtfarben dargestellt. Er ist etwa zu drei Vierteln beleuchtet. Auf seiner hellen Oberfläche verlaufen tiefe Rillen. Oben sind kreisrunde Krater, die offenbar älter sind als der Rest seiner Oberfläche.

Bildcredit: NASA, ESA, JPL, SSI, Cassini-Bildgebungsteam

Gibt es Leben in den Ozeanen, die sich auf dem Saturnmond Enceladus unter der Oberfläche befinden? Ein Grund, warum wir das denken, hat mit den langen Strukturen zu tun. Sie werden mitunter „Tigerstreifen“ genannt. Es ist bekannt, dass sie aus dem Inneren des Monds Eis ins All speien. Dadurch entstehen über diesen Rissen Wolken aus feinen Eispartikeln. Besonders deutlich wird das über dem Südpol. Der mysteriöse E-Ring in Saturns Ringsystem entsteht auf diese Weise. Beweise dafür lieferte die robotische Raumsonde Cassini. Sie umflog den Saturn von 2004 bis 2017.

Dieses hoch aufgelöste Bild von Enceladus entstand bei einem nahen Vorbeiflug. Wir zeigen es in Echtfarben. Die tiefen Gletscherspalten liegen zum Teil im Schatten. Warum Enceladus so aktiv ist, bleibt ein Rätsel. Der Nachbarmond Mimas ist etwa gleich groß. Im Vergleich ist er anscheinend ziemlich reglos.

Eine Analyse von ausgeworfenen Eiskörnchen ergab, dass sie komplexe organische Moleküle enthalten. Diese großen kohlenstoffreichen Moleküle verstärken den Verdacht, dass der Ozean unter der Oberfläche von Enceladus Leben enthalten könnte. Es ist aber kein Beweis.

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Blick auf NGC 3344

Die Spiralgalaxie NGC 3344 ist von oben sichtbar. Das Bild stammt vom Weltraumteleskop Hubble. Innen leuchtet sie gelblich, außen sind blaue

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA

Unser Aussichtspunkt in der Galaxis, also unserer Milchstraße, ist vorteilhaft. Von hier aus sehen wir die Galaxie NGC 3344 von oben. Die große schöne Spiralgalaxie hat einen Durchmesser von ungefähr 40.000 Lichtjahren. Sie ist gerade einmal 20 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Wir sehen sie im Sternbild Kleiner Löwe (Leo Minor).

Dieses mehrfarbige Bild ist eine Nahaufnahme von NGC 3344. Es stammt vom Weltraumteleskop Hubble und zeigt bemerkenswerte Details aus dem Spektrum vom nahen Infrarot bis Ultraviolett.

Das Bild zeigt ca. 15.000 Lichtjahre aus der Zentralregion der Spirale. Von Kern nach außen verändern sich die Farben der Galaxie. Das Zentrum wird vom gelblichen Licht alter Sterne geprägt, dagegen erstrahlen die Spiralarme im Licht junger blauer Sternhaufen und rötlicher Sternbildungsgebiete. Sie reihen sich lose entlang der zerklüfteten Spiralarme auf.

Im Vordergrund sind helle Sterne mit Spitzen. Die Strahlen entstehen durch die Lichtbeugung an der Halterung des Sekundärspiegels. Sie gehören nicht zur Galaxie NGC 3344, sondern liegen in der Milchstraße.

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Jupiter unter uns

Die Nahaufnahme zeigt den Planeten Jupiter mit vielen Wolken, darunter blaue Wolken links unten und weiße ovale Wolken rechts oben.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, Juno, SwRI, MSSS; Bearbeitung und Lizenz: Gerald Eichstädt und Seán Doran

Jupiter ist seltsamer, als wir dachten. Die NASA Raumsonde Juno hat inzwischen über 70 Orbits um Jupiter vollendet. Bei diesen Überflügen ist sie auch mehrfach auf hochelliptischen Bahnen über die Pole geflogen.

Im Jahr 2017 entstanden diese Aufnahmen. Sie zeigen Jupiter von unten. Überraschenderweise verschwinden dort die horizontalen Wolkenbänder, die den Planeten sonst umspannen. Ersetzt werden sie dort durch Wirbel und komplexe Muster. Eine Linie aus weißen Wolken-Ovalen verläuft nahe dem Äquator.

Beeindruckende Ergebnisse der Raumsonde Juno zeigen, dass die Wetterphänomene auf Jupiter manchmal bis tief unter die Oberfläche der Wolken reichen. Jupiters Kern ist unerwartet groß und weich, und das Magnetfeld von Jupiter ist je nach Ort ziemlich unterschiedlich.

Derzeit, im Jahr 2025, kreist Juno noch um Jupiter. Später wird die robotische Raumsonde zum kontrollierten Absturz in den Riesenplaneten gebracht.

Knobelspiel: Astronomie-Puzzle des Tages

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New Horizons‘ Flug über Pluto

Videocredit: NASA, JHUAPL, SwRI, P. Schenk und J. Blackwell (LPI); Musik Open Sea Morning von Puddle of Infinity

Wie wäre es, wenn man über den Pluto hinweg fliegen könnte: Was würden wir dann sehen? Die Raumsonde New Horizons hat das im Juli 2015 gemacht. Sie rauschte mit ungefähr 80.000 km/h über die ferne Welt hinweg.

Die Bilder von diesem spektakulären Überflug wurden farbverstärkt, vertikal skaliert und digital kombiniert. Dabei kam das hier präsentierte 2-min-Zeitraffer-Video heraus.

Unsere Reise beginnt mit einem ersten Lichtschein über den Bergen, von denen wir glauben, dass sie aus Wassereis bestehen. Gefrorener Stickstoff färbt sie bunt. Danach sehen wir zu unserer Rechten einen flachen Ozean, der überwiegend aus festem Stickstoff besteht. Er erscheint als zusammengesetzt aus seltsamen Polygonen, von denen man glaubt, dass sie aus einem relativ warmen Inneren des Planeten aufgestiegen sind. Darunter sehen wir die gewohnten Ansichten von Kratern und vereisten Bergen. Das Video verblasst und endet über Gelände, das als „mit Klingen versehen“ bezeichnet wird. Es zeigt 500 Meter hohe Klüfte, die durch kilometergroße Lücken getrennt sind.

Die robotische Raumsonde New Horizons hat viel zu viel Impuls, ist also viel zu schnell, um jemals zu Pluto zurückzukehren. Sie fliegt nun aus dem Sonnensystem heraus.

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Venera 14 zeigt die Oberfläche der Venus

Am unteren Bildrand ragt ein Teil der Sonde ins Bild. Der runde Teil ist von Zacken gesäumt. Das Gelände ist von glatten Platten bedeckt, die verworfen sind.

Bildcredit: Planetenforschungsprogramm der Sowjetunion, Venera 14; Bearbeitung und Bildrechte: Donald Mitchell und Michael Carroll (Verwendung mit Zustimmung)

Wenn Sie auf der Oberfläche der Venus stehen könnten: Was würden Sie sehen?

Das wurde vom Lander der robotischen sowjetischen Sonde Venera 14 abgebildet. Die Sonde fiel im März 1982 an einem Fallschirm zur Venus und wurde durch die dichte Venusatmosphäre abgebremst.

Die desolate Landschaft, die uns dabei erstmalig zu Gesicht kam, besteht aus flachen Felsen, weiten leeren Terrains und einem strukturlosen Himmel über der Phoebe Regio nahe dem Venus-Äquator.

In der linken unteren Ecke sieht man das sog. Penetrometer der Raumsonde, ein Eindringkörper, der für wissenschaftliche Messungen genutzt wurde. Der helle Gegenstand rechts hingegen gehört zu einer abgeworfenen Linsenkappe.

Die Sonde musste Temperaturen um 450°C (Celsius) und 75mal größere Drücke als in der Erdatmosphäre aushalten. Daher war die Venera Raumsonde entsprechend gehärtet. Trotzdem hielt sie nur ca. eine Stunde lang der Belastung stand.

Obwohl die Daten von Venera 14 vor mehr als 40 Jahren durch das innere Sonnensystem gefunkt wurden, dauert ihre Auswertung bis heute an. Digitale Datenverarbeitung und neue Überlagerungsmethoden der ungewöhnlichen Bilder von Venera liefern immer noch interessante Erkenntnisse. Beispielsweise ergab kürzlich die Analyse von Infrarot-Messungen des Orbiters der ESA-Raumsonde Venus Express, dass es derzeit aktive Vulkane auf der Venus geben könnte.

Knobelspiel: Astronomie-Puzzle des Tages

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