Ein Filament über der Sonne

Die Sonne ist schwarzweiß und invertiert dargestellt, daher ist der Rand heller. Links schwebt eine riesige lange Protuberanz über der Oberfläche, rechts ist eine Sonnenfleckengruppe.

Bildcredit und Bildrechte: Bret Dahl

Schwebt da eine Wolke über der Sonne? Ja, aber sie ist ganz anders als die Wolken, die über der Erde schweben. Die lange, helle Struktur links im Negativbild ist eine Sonnenprotuberanz. Sie besteht hauptsächlich aus geladenem Wasserstoff, der von den gekrümmten Magnetfeldern der Sonne hochgehalten wird.

Im Gegensatz dazu sind Wolken über der Erde viel kühler. Sie bestehen hauptsächlich aus winzigen Wassertröpfchen. Diese werden von der Luftbewegung hochgehalten, weil sie so wenig wiegen.

Diese Protuberanz wurde vor etwa zwei Wochen in der Nähe der aktiven Sonnenregion AR 1535 fotografiert. Rechts neben der Protuberanz ist eine dunkle Sonnenfleckengruppe.

Protuberanzen bleiben meist einige Tage bis eine Woche bestehen. Eine lange Protuberanz wie diese kann jedoch einen Monat oder länger über der Sonnenoberfläche schweben. Manche Protuberanzen lösen große Hyper-Flares aus, wenn sie plötzlich über der Sonne zusammenbrechen.

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M72, ein Kugelsternhaufen

Bildfüllend ist der Kugelsternhaufen M72 im Sternbild Wassermann abgebildet.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, HPOW

Kugelsternhaufen bestimmten einst die Milchstraße. Damals, vor langer Zeit, als unsere Galaxis entstand, durchstreiften vielleicht Tausende Kugelsternhaufen unsere Heimatgalaxie. Heute sind weniger als 200 davon übrig.

Viele Kugelsternhaufen wurden im Lauf der Äonen zerstört, wenn sie immer wieder einander oder dem galaktischen Zentrum begegneten. Die noch übrigen Relikte sind älter als jedes Fossil auf der Erde, ja sogar älter als jede andere Struktur in unserer Galaxis. Somit grenzen sie das ungefähre Alter des Universums ein. Wenn überhaupt, gibt es nur wenige junge Kugelsternhaufen in unserer Milchstraße, weil die Bedingungen für die Entstehung neuer Kugelsternhaufen nicht förderlich sind.

Das Bild oben wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Es zeigt etwa 100.000 der Sterne in M72. Der Kugelsternhaufen M72 hat einen Durchmesser von etwa 50 Lichtjahren. Er ist ungefähr 50.000 Lichtjahre entfernt. Man sieht ihn mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Wassermann (Aquarius).

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Curiosity auf dem Mars: Stillleben mit Rover

Das Bild entstand aus Aufnahmen von Curiositys Navigationskamera, die digital kombiniert wurden. Unten in der Mitte steht der Rover, oben ist die Kraterwand von Gale zu sehen.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech

Wie sieht der Rover Curiosity auf dem Mars aus? Um das zu zeigen, fügten NASA-Techniker* mehrere Aufnahmen der Navigationskamera digital zu einem Bild zusammen, das wie die Ansicht einer einzigen Kamera aussieht. Die Aufnahmen stammen von letzter Woche.

Neben Klumpen auf dem Mars sind viele von Curiositys wissenschaftlichen Instrumenten zu sehen und offenbar in gutem Zustand. Mitten auf dem Rover ist ein Etikett für erweiterte Realität. Es soll Smartphones Hintergrundinformation zugänglich machen.

In weiter Ferne ragt eine Wand des Kraters Gale auf. Wenn Curiosity demnächst aufbricht, hat er schon ein erstes Ziel: ein faszinierender Schnittpunkt dreier Geländearten. Er wird als Glenelg bezeichnet.

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Die Spiralgalaxie NGC 5033

Eine lose gewundene Spiralgalaxie mit vielen rosaroten Sternbildungsregionen und blauen Sternhaufen ist schräg von oben zu sehen. Ihre Schwibe macht einen leicht verkrümmten Eindruck.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Universität von Arizona

Das prachtvolle Inseluniversum NGC 5033 ist etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernt. Die Galaxie leuchtet im gut abgerichteten nördlichen Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici). Das Teleskop-Porträt zeigt markante Details der Staubbahnen beim hellen Kern der Galaxie und in den majestätischen, aber relativ blassen Spiralarmen.

Die Spiralarme sind von rosaroten Sternbildungsregionen und massereichen Sternhaufen gesäumt. Sie reichen über mehr als 100.000 Lichtjahre. Damit ist die Galaxie ähnlich groß wie unsere spiralförmige Milchstraße.

NGC 5033 ist ein gut erforschtes Beispiel einer Seyfertgalaxie. Ihr aktiver Kern ist sehr hell und veränderlich. Die Strahlung stammt wahrscheinlich von einem sehr massereichen Schwarzen Loch.

Der helle Kern und das Rotationszentrum der Galaxie sind anscheinend leicht versetzt. Das lässt vermuten, dass NGC 5033 vor langer Zeit bei einer Galaxienverschmelzung entstand.

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NGC 6888: der Sichelnebel

Von vielen eng verteilten großteils kleinen Sternen leuchtet ein stark gefaserter Nebel in blauen und türkisen Farbtönen. Es ist der Sichelnebel NGC 6888 im Sternbild Schwan.

Bildcredit und Bildrechte: J-P Metsävainio (Astro Anarchy)

NGC 6888 ist auch als Sichelnebel bekannt. Er ist eine kosmische Blase mit einem Durchmesser von etwa 25 Lichtjahren. Diese Blase wurde von den Winden ihres hellen, massereichen Zentralsterns aufgeblasen.

Dieses bunte Porträt des Nebels entstand aus Schmalband-Bilddaten, die über der Hubble-Farbpalette kombiniert wurden. Es zeigt die Emissionen des windgeblasenen Nebels von Schwefel-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen in roten, grünen und blauen Farbtönen.

Der Zentralstern von NGC 6888 ist ein Wolf-Rayet-Stern (WR 136). Er stößt mit einem mächtigen Sternenwind seine äußeren Hüllen ab. Dabei verschleudert er alle 10.000 Jahre eine Masse, die der Sonne entspricht. Die komplexen Strukturen im Nebel entstehen wahrscheinlich, wenn diese starken Winde mit Materie wechselwirken, die in einer früheren Phase ausgestoßen wurde.

Dieser Stern verbrennt seinen Treibstoff außerordentlich schnell. Seine Existenz neigt sich wahrscheinlich dem Ende zu. Voraussichtlich erlischt er nach einer spektakulären Supernovaexplosion. NGC 6888 befindet sich im nebelreichen Sternbild Schwan (Cygnus) und ist etwa 5000 Lichtjahre von uns entfernt.

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Curiosity auf dem Mars: Wand des Kraters Gale

Das Bild zeigt die Aussicht des Marsrovers Curiosity. Hinter einer roten steinigen Marslandschaft ragt der Rand des Kraters Gale auf.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSSS

Was seht ihr, wenn ihr auf dem Mars stehen könntet? Dieses Bild ist eine digital eingefärbte Näherung dessen, was ihr vielleicht seht, wenn diese Marslandschaft auf der Erde wäre. Solche eingefärbten Bilder vom Mars erhalten einen Weißabgleich. Sie sind nützlich für planetare Wissenschaftler, um Gestein und Geländeformen zu erkennen, von denen es ähnliche auf der Erde gibt.

Curiosity landete letzte Woche auf dem Mars und nahm dieses Bild auf. Es ist die hoch aufgelöste, weit entfernte Ansicht einer Wand des Kraters Gale. Ein entsprechendes Echtfarbenbild zeigt, wie diese Szenerie auf dem Mars tatsächlich aussieht.

Der Roboter-Rover Curiosity überprüft immer noch seine Funktionen und erhält eine neue Programmierung von der Erde, bevor er anfängt, über den Mars zu rollen und eine Landschaft zu erforschen, die wie ein ungewöhnlich geschichtetes trockenes Flussbett aussieht.

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Perseïden-Meteore und die Milchstraße

Vor der Milchstraße, die diagonal durchs Bild läuft, zieht eine helle Feuerkugel vorbei. Im Bild sind sechs Meteore der Perseïden zusammengefasst.

Bildcredit und Bildrechte: Jens Hackmann

Wo kommt der nächste Meteor der Perseïden? Schaulustige, die für den Meteorstrom der Perseïden nach draußen gingen, hatten meist diese Frage im Kopf. Die Perseïden erreichten in den letzten Tagen ihren Höhepunkt.

Das Bildkomposit oben zeigt sechs Meteore vom letzten Wochenende, darunter eine helle Feuerkugel, die das Band der Milchstraße im Hintergrund entlang streift. Alle Perseïden-Meteore strömen scheinbar vom Radianten des Stroms im Sternbild Perseus aus.

Erste Berichte der Perseïden dieses Jahres lassen vermuten, dass an einigen dunklen Orten um den Höhepunkt herum ganze 100 Meteore pro Stunde zu sehen waren. Dieses digitale Mosaik wurde in der Nähe der deutschen Stadt Weikersheim fotografiert.

Galerie: Bilder des Meteorstroms der Perseïden

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Flug durch das Universum

Videocredit: M. A. Aragón (JHU), M. SubbaRao (Adler), A. Szalay (JHU), Y. Yao (LBN, NERSC) und die SDSS-III-Arbeitsgemeinschaft

Wie ist es, wenn man durchs Universum fliegt? Dieses simulierte Video veranschaulicht das vielleicht am besten. Es wurde aus kürzlich veröffentlichten Galaxiendaten der Sloan Digital Sky Survey SDSS erstellt.

Jeder Punkt im Video ist eine Galaxie und enthält Milliarden Sterne. Viele Galaxien gehören zu riesigen Haufen, langen Filamenten oder kleinen Gruppen. Dazwischen gibt es auch weite Lücken mit wenigen Galaxien.

Der Film beginnt mit einem Flug mitten durch einen großen, nahen Galaxienhaufen. Später kreist er um das Universum, das mit der SDSS aufgenommen wurde. Die Entfernung von der Erde beträgt etwa 2 Milliarden Lichtjahre, das entspricht einer Rotverschiebung von etwa 0,15.

Analysen der Positionen und Bewegungen der Galaxien stützen die Annahme, dass unser Universum nicht nur helle, sichtbare Materie enthält, zum Beispiel Galaxien etwa, sondern auch einen großen Anteil an unsichtbarer Dunkler Materie und Dunkler Energie.

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