Der große Krater Hokusai

Das Bildmosaik zeigt einen nicht vollständigen Ring aus Zentralbergen und die Wände des Kraters Hokusai auf dem Planeten Merkur.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins Univ. APL, Arizona State Univ., CIW

Der Krater Hokusai ist 114 Kilometer groß. Er ist einer der größten jungen Krater auf Merkur. Seine hellen Strahlen reichen über einen großen Teil des Planeten. Das Bildmosaik zeigt eine Nahaufnahme von Hokusai. Es entstand aus Ansichten schräg von oben. Man sieht die sonnenbeleuchteten Zentralberge, die stufenförmigen Kraterwände und das gefrorene Meer aus Impaktschmelze auf dem Kraterboden.

Die Bilder stammen von der Raumsonde MESSENGER. Sie ist seit 2011 die erste Sonde im Merkurorbit. MESSENGER untersuchte den innersten Planeten im Sonnensystem wissenschaftlich und fotografierte ihn großflächig. Nun geht ihr Treibstoff zu Ende. Die Sonde kann die Bahnstörungen nicht mehr ausgleichen, die durch die Gravitation der Sonne entstehen. Daher schlägt MESSENGER voraussichtlich am 30. April auf Merkurs Oberfläche auf.

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M46 plus zwei

Ein Sternhaufen aus blauen Sternen leuchtet mitten im Bild. Doch zwei planetarische Nebel im Bild erwecken den Eindruck, als wäre der Sternhaufen schon älter. Wahrscheinlich sind die planetarischen Nebel näher bei uns als der Sternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Denis Priou

Galaktische oder offene Sternhaufen sind jung. Diese Sternschwärme entstehen in der Ebene der Milchstraße. Ihre Zahl schrumpft stetig, weil Haufenmitglieder durch galaktische Gezeiten und gravitative Wechselwirkung hinausgeschleudert werden.

Dieser helle Haufen ist als M46 bekannt und etwa 300 Millionen Jahre jung. Er enthält immer noch mehrere Hundert Sterne, die auf ungefähr 30 Lichtjahre verteilt sind. M46 ist an die 5000 Lichtjahre entfernt. Wir finden ihn im Sternbild Achterdeck (Puppis). Er enthält scheinbare Widersprüche zu seinem geringen Alter.

Der farbige kreisrunde Fleck rechts über der Mitte von M46 ist der planetarische Nebel NGC 2438. Rechts im Bild befindet sich PK231+4.1, ein zweiter, blasserer planetarischer Nebel. Er ist im Einschub darüber vergrößert. Planetarische Nebel sind eine kurze Schlussphase in der Existenz sonnenähnlicher Sterne, die mindestens eine Milliarde Jahre alt sind und deren zentraler Vorrat an Wasserstoff aufgebraucht ist.

Man vermutet jedoch, dass NGC 2438 nur 3000 Lichtjahre entfernt ist und sich mit einer anderen Geschwindigkeit bewegt als die Sterne im Haufen von M46. Der planetarische Nebel NGC 2438 und sein blasserer Kollege liegen wahrscheinlich nur zufällig in einer Sichtlinie mit den jungen Sternen von M46.

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Die einarmige Spiralgalaxie NGC 4725

Im Bild schwebt eine Spiralgalaxie, die nur einen einzigen Spiralarm besitzt. Um den gelblichen Kern verläuft ein Ring aus blauen Sternhaufen und rötlichen Sternbildungsregionen. Rechts oben ist eine viel weiter entfernte gewöhnliche Spiralgalaxie. Nur wenige Sterne sind im Bild verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Die meisten Spiralgalaxien haben zwei oder mehr Spiralarme. Dazu gehört auch unsere Milchstraße. Doch NGC 4725 hat nur einen Arm. Auf diesem scharfen Farbkompositbild windet sich eine einzelne spira mirabilis um einen markanten Ring. Er besteht aus bläulichen jungen Sternhaufen und rötlichen Sternbildungsregionen.

In der seltsamen Galaxie verlaufen auch undurchsichtige Staubbahnen. Sie hat einen gelblichen Zentralbalken, der aus einer älteren Sternpopulation besteht. Der Durchmesser von NGC 4725 beträgt mehr als 100.000 Lichtjahre. Sie ist 41 Millionen Lichtjahre entfernt. Wir finden sie im gut gekämmten Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices).

Mit Computern können wir simulieren, wie einzelne Spiralarme entstehen. Dabei zeigt sich, dass Arme entstehen können, die entweder vorausziehen oder nachfolgen. Die Richtung bezieht sich auf die Gesamtrotation der Galaxie. Rechts oben ist eine sehr viel weiter entfernte Spiralgalaxie. Sie sieht viel traditioneller aus.

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Mystischer Berg und Staubsäulen

Wie ein Berg ragen Staubgebilde im Carinanebel auf. Eigentlich wären sie beinahe durchsichtig, doch sie enthalten einen kleinen Anteil Staub. Einige Säulen verströmen symmetrische Materieströme, sogenannte Herbig-Haro-Objekte.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESA; Bearbeitung und Bildrechte: David Forteza)

Im Carinanebel kämpfen Sterne gegen Staub, und die Sterne gewinnen. Genauer gesagt verdampfen das energiereiche Licht und die Winde massereicher, neu entstandener Sterne die staubhaltigen Sternschmieden, in denen sie entstanden sind, und lösen sie auf.

Die Säulen im Carinanebel kennt man formlos als mystischer Berg. Sie wirken wie dunkler Staub, doch sie bestehen hauptsächlich aus durchsichtigem Wasserstoff. Staubsäulen wie diese sind viel dünner als Luft. Sie sehen nur deshalb wie Berge aus, weil sie einen relativ geringen Anteil an undurchsichtigem interstellarem Staub enthalten.

Dieses Bild ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt. Es wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen und von einem Amateur digital neu bearbeitet. Es zeigt eine Region in Carina, die etwa drei Lichtjahre groß ist. In wenigen Millionen Jahren sitzen die Sterne am längeren Hebel, und der ganze Staubberg wird zerstört.

Schon gewusst? Diese Woche ist internationale Dark Sky Week!

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Im Schatten des Mondes


Videocredit und -rechte: Stephan Heinsius (Eclipseland)

Wie sieht es aus, wenn man durch eine totale Sonnenfinsternis fliegt? Wenn sich jemand bei einer totalen Sonnenfinsternis an einem Ort auf der Erde befindet, über den der Pfad des dunklen Mondschattens verläuft, kann er oder sie beobachten, wie der Mond vor der Sonne vorbeizieht. Wenige Minuten bedeckt der Mond die ganze Sonne.

Bei der totalen Sonnenfinsternis letzten Monat fotografierte jemand in einem Flugzeug, das durch den Kernschatten des Mondes flog. Er hatte eine besonders gute Sicht auf die Dunkelheit. Eine Sekunde im Zeitraffervideo entspricht etwa einer Minute Echtzeit.

Der Mondschatten kommt von rechts ins Bild und verlässt es nach links. Dabei bleiben Orte auf der Erde, die außerhalb des Kernschattens liegen, teilweise von der Sonne beleuchtet. Diese Orte sind mehr als 100 Kilometer entfernt. Bei der nächsten Sonnenfinsternis Mitte September bedeckt der Mond höchstens einen Teil der Sonne.

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Milchstraße über ausbrechendem Vulkan

Über sechs Vulkanen, von denen einer ausbricht, breitet sich die zentrale Milchstraße waagrecht aus.

Bildcredit und Bildrechte: Sergio Montúfar

Die Aussicht war eine Reise wert. Der Aufstieg zum Gipfel des Vulkans Santa Maria in Guatemala einsam und mühselig. Es war ein Kampf mit starken Winden, eisigen Temperaturen und wenig Sauerstoff. Auch musste die empfindliche Fotoausrüstung geschleppt werden. Doch schließlich war die Kamera montiert. In den frühen Morgenstunden des 28. Februar fotografierte sie diese atemberaubende Aussicht.

Auf der Erde stehen sechs Vulkane des mittelamerikanischen Vulkanbogens. Einer davon war der Volcán de Fuego, der Feuervulkan. Sein Ausbruch ist der Ferne zu sehen. Danach wurden die vielen, viel weiter entfernten Sterne am Himmel auf eigenen Aufnahmen festgehalten. Dazu gehörte auch das zentrale Band unserer Milchstraße. Es verläuft oben waagrecht über den Vulkanen.

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Wächter der Arktis

Hinter verschneiten Bäumen, die an Außerirdische erinnern, geht der Erdschatten unter, weil hinter dem Fotografen die Sonne aufgeht. Der obere Rand des Schattens ist der rosarote Venusgürtel.

Bildcredit und Bildrechte: Niccolò Bonfadini

Wer bewacht den Norden? Auf dem Foto sind es vielleicht riesige Bäume, die mit Schnee und Eis bedeckt sind. Das Bild wurde vor einigen Wintern in Lappland fotografiert. Dort sind Temperaturen unter Null und Schneetreiben normales Wetter. Manchmal entstehen surreale Landschaften, in denen gewöhnliche Bäume weiß ummantelt sind. Sie sehen dann wie wachsame Außerirdische aus.

In der Ferne bot sich hinter dem ungewöhnlichen irdischen Anblick eine häufige Ansicht. Es war der Venusgürtel, der den abgeschatteten vom sonnenbeleuchteten Himmel trennte, als die Sonne hinter dem Fotografen aufging. Natürlich tauten die Bäume im Frühling ab, und Lappland sieht jetzt ganz anders aus.

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Venus im Westen

In der Dämmerung leuchtet die Venus beim hellen Sternhaufen der Plejaden über der Silhouette eines Waldes. Von links ragt ein Baum mit Knospen ins Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

In den nächsten Tagen leuchtet die Venus bei Sonnenuntergang im Westen. Wenn ihr den Schwesterplaneten der Erde in der Dämmerung sehen möchtet, sucht einfach den gleißend hellen Abendstern. Die Venus steht heute Abend sehr nahe beim Sternhaufen der Plejaden. Sie strahlt hell auf dieser Himmelslandschaft im Frühling, die vor wenigen Tagen bei der deutschen Stadt Lich fotografiert wurde.

Die Sterne im kompakten Haufen der Plejaden sind auch als Sieben Schwestern bekannt. Sie leuchten hier über der Venus. Links daneben treiben Zweige aus. Sie umrahmen den hellen Stern Aldebaran, er ist das Auge des Stieres, und den v-förmigen Sternhaufen der Hyaden.

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