Zeta und Rho Ophiuchi in der Milchstraße

Auf einem richtig bunten Himmel sind viele Sternen und Nebel verteilt, die rot, gelb, blau und braun leuchten.

Bildcredit und Bildrechte: Ireneusz Nowak

Werft einen Blick auf eine der fotogensten Regionen am Nachthimmel. Dieses Bild zeigt sie eindrucksvoll. Das leuchtende Band unserer Milchstraße läuft schräg von der unteren linken Ecke nach oben. Rechts neben der Bildmitte strahlt der farbenprächtige Rho-Ophiuchi-Wolkenkomplex. Der große, rötlich leuchtende Zeta-Ophiuchi-Nebel liegt nahe dem oberen Bildrand. Er ist in seiner markanten Kreisform zu erkennen.

Im Allgemeinen leuchten Nebeln in Rot, wenn ihr angeregter Wasserstoff Licht abstrahlt. Blau ist ein Hinweis auf interstellaren Staub. Er reflektiert bevorzugt das Licht junger, heller Sterne. Dichtere Staubwolken erscheinen meist dunkelbraun. In dieser beeindruckenden Himmelsansicht sind viele bekannte Objekte versteckt – findet Ihr sie? Beispiele sind der helle Stern Antares, der Kugelsternhaufen M4 und der markante Blaue Pferdekopfnebel.

Die Weitwinkelaufnahme entstand im Juni letzten Jahres in Südafrika. Die Belichtungszeit betrug insgesamt mehr als 17 Stunden.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

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Plutonische Landschaft

Auf dem Himmelskörper im Bild sind links Berge, rechts breitet sich eine Ebene aus. Über dem Rand des Planeten sind Schichten von Dunst zu sehen.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins Univ./APL, SwRI

Diese schattige Landschaft aus majestätischen Bergen und eisigen Ebenen erstreckt sich bis zum Horizont auf einer kleinen, weit entfernten Welt. Das Bild wurde aus einer Entfernung von etwa 18.000 Kilometern aufgenommen, als die Raumsonde New Horizons am 14. Juli 2015 zu Pluto zurückblickte. Dies geschah 15 Minuten nach ihrer größten Annäherung an Pluto.

Die dramatische Szene in der nahen Dämmerung zeigt die zerklüfteten Berge, die im Vordergrund links als Norgay Montes bekannt sind. Entlang des Horizonts findet man die Hillary Montes, die rechts in die sanften Ebenen von Sputnik Planum übergehen. Auch die Schichten von Plutos dünner Atmosphäre sind in der Gegenlichtansicht zu erkennen.

Das eisige Terrain, das seltsam vertraut wirkt, besteht wahrscheinlich aus Stickstoff- und Kohlenmonoxid-Eis mit Wassereisbergen. Diese Berge sind bis zu 3.500 Meter hoch. Deren Höhe ist vergleichbar mit den majestätischen Bergen auf der Erde. Die plutonische Landschaft ist 380 Kilometer breit.

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Saturns Ringe verschwinden scheinbar

Das Kompositbild zeigt den Planeten Saturn einmal pro Jahr in den Jahren 2020-2025. Oben (2020) sind die Ringe weit geöffnet, unten (2025) verschwinden sie.

Bildcredit und Bildrechte: Natan Fontes

Wo sind Saturns Ohren? Galileo Galilei gilt als der erste Mensch, der 1610 die Saturnringe sah. Bei der Erprobung des von Lipperhey miterfundenen Teleskops wusste Galilei nicht, worum es sich handelte, und nannte sie daher „Ohren„.

Das Rätsel vertiefte sich 1612, als die Ohren Saturns auf mysteriöse Weise verschwanden. Heute wissen wir genau, was passiert ist: Aus der Perspektive der Erde waren die Saturnringe zu dünn geworden, um sie zu sehen. Das gleiche Drama spielt sich alle 15 Jahre ab, denn der Saturn unterliegt wie die Erde den kippbedingten Jahreszeiten. Das bedeutet, dass der Saturn auf seinem Weg um die Sonne seinen Äquator und seine Ringe deutlich zur Sonne und zum inneren Sonnensystem neigen kann, sodass sie gut sichtbar sind. An anderen Stellen seiner Bahn sind sie fast überhaupt nicht zu sehen.

Dieses Bild aus Brasilia, Brasilien, zeigt eine moderne Version dieser Abfolge: Das obere Bild mit den Ringen wurde im Jahr 2020 aufgenommen, das untere Bild mit den Ringen wurde erst im Jahr 2025 fotografiert.

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Die flockige Spiralgalaxie NGC 4414

Die Galaxie im Bild ist sehr detailreich abgebildet. Sie wirkt diffus und flockig. Ihre Scheibe ist von vielen Staubwolken und blauen Sternhaufen überzogen.

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA, O. Graur, S. W. Jha, A. Filippenko

Wie viel Masse verbergen flockige Spiralen? Dieses Bild der flockigen Spiralgalaxie NGC 4414 wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Es soll helfen, diese Frage zu beantworten.

Flockige Spiralengalaxien ohne klar definierte Spiralarme sind eine recht häufige Form von Galaxien. NGC 4414 ist eine der nächstgelegenen. Sterne und Gas nahe beim sichtbaren Rand von Spiralgalaxien umkreisen das Zentrum so schnell, dass die Schwerkraft einer großen Menge unsichtbarer Dunkler Materie vorhanden sein muss, um sie zusammenzuhalten.

Das Verständnis der Verteilung von Materie und Dunkler Materie in NGC 4414 hilft der Menschheit, den Rest der Galaxie zu kalibrieren und daraus auf flockige Spiralen im Allgemeinen zu schließen. Darüber hinaus hilft die Kalibrierung der Entfernung zu NGC 4414 der Menschheit bei der Kalibrierung der kosmologischen Entfernungsskala im gesamten sichtbaren Universum.

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Sternbildung im Pac-Man-Nebel

Eine blaue Nebelmitte ist von einem roten Rand umgeben. Rechts ist eine Einkerbung mit einem dunklen Staubwall. Der Nebel im Sternbild Kassiopeia erinnert entfernt an Pac-Man.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Montilla (AAE)

Man könnte meinen, der Pac-Man-Nebel würde Sterne fressen, aber in Wirklichkeit bildet er sie. Im Inneren des Nebels sorgen die jungen, massereichen Sterne eines Sternhaufens für das durchdringende Leuchten des Nebels.

Die auffälligen Formen, die sich im Porträt von NGC 281 abzeichnen, sind geformte Staubsäulen und dichte Bok-Globulen, die durch intensive, energiereiche Winde und die Strahlung der heißen Sterne des Haufens abgetragen werden. Wenn sie lange genug überleben, könnten die staubigen Strukturen auch Orte zukünftiger Sternentstehung sein.

NGC 281 wird wegen seiner Form auch Pac-Man-Nebel genannt. Er befindet sich in etwa 10.000 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Kassiopeia.

Dieses scharfe Kompositbild wurde Mitte 2024 in Spanien durch Schmalbandfilter aufgenommen. Es kombiniert die Emissionen der Wasserstoff- und Sauerstoffatome des Nebels, um die Farben Rot, Grün und Blau zu erzeugen. Die Szene erstreckt sich über mehr als 80 Lichtjahre bei der geschätzten Entfernung von NGC 281.

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NGC 772, die Geigenkopf-Galaxie

Das dunkle Feld ist voller Sterne und Galaxien. Links oben schwebt eine große Spiralgalaxie. Rechts ist ein kleinerer unscharfer Fleck. Es ist ein Komet mit einem kurzen Schweif.

Bildcredit und Bildrechte: Jean-François Bax; Text: Ogetay Kayali (Michigan Tech U.)

Warum sieht diese Galaxie wie ein krauses Gemüse aus? Die Geigenkopf-Spiralgalaxie erhält ihr verzerrtes spiralförmiges Aussehen wahrscheinlich durch eine gravitative Wechselwirkung mit ihrem nahe gelegenen elliptischen Begleiter NGC 770, der direkt darunter zu sehen ist.

Die als NGC 772 und Arp 78 katalogisierte Geigenkopf-Galaxie erstreckt sich über 200.000 Lichtjahre. Sie ist etwa 100 Millionen Lichtjahre von den Sternen unserer Milchstraße entfernt. Wir sehen sie im Sternbild Widder. Auf diesem Bild scheint der Geigenkopf jedoch einen weiteren Begleiter zu haben – einen mit einem langen und unscharfen Schweif: Komet 43P/Wolf-Harrington. Obwohl der Komet direkt auf die massereiche Galaxie gerichtet zu sein scheint, ist er in Wirklichkeit viel näher an uns dran und befindet sich nur Lichtminuten entfernt – also innerhalb unseres Sonnensystems.

Der Komet wird die entfernte Spiralgalaxie nie erreichen und ist auch nicht physisch mit ihr verbunden. Durch einen glücklichen perspektivischen Trick teilen sich diese beiden kosmischen Wunder jedoch kurzzeitig dasselbe Bild, das Ende letzten Jahres von Calern in Frankreich aus aufgenommen wurde.

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HH 30: Sternsystem mit entstehenden Planeten

In einem dunklen Feld befindet sich in der Mitte eine einzelne, bunte, verschwommene Struktur. Rote Strahlen breiten sich vom Zentrum nach oben und unten aus. Eine dunkle Scheibe bedeckt das Zentrum. Blaue Ausströmungen treten auf beiden Seiten der horizontalen Scheibe auf. Links unten breitet sich eine größere blaue Ausströmung aus.

Bildcredit: James-Webb-Weltraumteleskop, ESA, NASA und CSA, R. Tazaki et al.

Wie entstehen Sterne und Planeten? Das James-Webb-Weltraumteleskop hat im protoplanetaren System Herbig-Haro 30 in Zusammenarbeit mit Hubble und dem erdgebundenen ALMA neue Hinweise gefunden.

Die Beobachtungen zeigen unter anderem, dass große Staubkörner stärker in einer zentralen Scheibe konzentriert sind, wo sie Planeten bilden können. Das vorgestellte Bild von Webb zeigt viele Merkmale des aktiven HH-30-Systems.

In der Mitte ist eine dunkle, staubreiche Scheibe zu sehen, die das Licht des Sterns oder der Sterne, die sich dort noch bilden, abschirmt. Jets von Teilchen (in Rot dargestellt) werden vertikal nach oben ausgestoßen. Blaureflektierender Staub ist in einem parabolischen Bogen über und unter der zentralen Scheibe zu sehen, obwohl derzeit nicht bekannt ist, warum links unten ein Schweif erscheint.

Die Untersuchung der Planetenentstehung in HH 30 kann den Astronomen helfen, besser zu verstehen, wie sich die Planeten in unserem eigenen Sonnensystem, einschließlich unserer Erde, einst gebildet haben.

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Thors Helm und die Möwe

Die leuchtend rote Wolke im Bild erinnert an eine Möwe. Rechts unten ist eine kleine leuchtende Nebelwolke, deren Form an den Helm eines nordischen Gottes erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Nicolas Martino, Adrien Soto, Louis Leroux und Yann Sainty

Diese Nebel, die wie eine Möwe und eine Ente aussehen, sind nicht die einzigen kosmischen Wolken, die Bilder vom Fliegen hervorrufen. Aber beide fliegen über diese weite Himmelslandschaft, die sich fast 7 Grad über den Nachthimmel des Planeten Erde in Richtung des Sternbilds Großer Hund (Canis Major) erstreckt.

Die ausgedehnte Seemöwe (oben in der Mitte) besteht selbst aus zwei großen katalogisierten Emissionsnebeln. Der hellere NGC 2327 bildet den Kopf, während der diffusere IC 2177 die Flügel und den Körper darstellt. Beeindruckend ist, dass die Spannweite der Möwe bei einer geschätzten Entfernung des Nebels von 3800 Lichtjahren etwa 250 Lichtjahren entsprechen würde.

Die Ente unten rechts erscheint viel kompakter und würde bei einer geschätzten Entfernung von 15.000 Lichtjahren nur etwa 50 Lichtjahre umfassen. Der Entennebel, der von den energiereichen Winden eines extrem massereichen, heißen Sterns in der Nähe seines Zentrums angetrieben wird, ist als NGC 2359 katalogisiert. Der dicke Körper und die geflügelten Anhängsel der Ente haben ihr natürlich auch den etwas dramatischeren Beinamen Thors Helm eingebracht.

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