Der NGC 6914-Komplex

Die Umgebung von NGC 6914 im nördlichen Sternbild Schwan enthält viele Emissionsnebel und Reflexionsnebel sowie die Cygnus-OB2-Assoziation

Bildcredit und Bildrechte: Giorgio Ferrari

Diese farbenprächtige Himmelslandschaft ist eine Kontraststudie, sie zeigt Sterne, Staub und leuchtendes Gas in der Nähe von NGC 6914. Der interstellare Nebelkomplex ist etwa 6000 Lichtjahre entfernt. Er befindet sich im hoch fliegenden nördlichen Sternbild Schwan und in der Ebene unserer Milchstraße. Undurchsichtige interstellare Staubwolken sind als Silhouetten zu sehen. Rötliche Wasserstoffemissionsnebel und staubige blaue Reflexionsnebel füllen die kosmische Leinwand.

Die Ultraviolettstrahlung der massereichen heißen jungen Sterne in der ausgedehnten Cygnus-OB2-Assoziation ionisiert den atomaren Wasserstoff in der Region. Dabei entsteht das charakteristische rote Leuchten, wenn Protonen und Elektronen rekombinieren. Die eingebetteten Cygnus-OB2-Sterne liefern auch das bläuliche Sternenlicht, das von Staubwolken stark reflektiert wird.

Das Teleskopsichtfeld ist breiter als ein Grad. In der geschätzten Entfernung von NGC 6914 entspricht das etwa 100 Lichtjahren.

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Gaia zeigt die Bewegung der Milchstraße in 3-D

Der ESA-Satellit Gaia zeigt die Bewegung der Sterne am Himmel, links befindet sich ein großer blauer Bereich, der rechte Bereich ist rot

Bildcredit und Lizenz: ESA, Gaia, DPAC; Text: Ata Sarajedini (Florida-Atlantik-Universität, Podcast Astronomie-Minute)

Sternströme machen unseren Himmel lebendig. Dieser Karte wurde aus aktuellen Daten erstellt, die mit dem ESASatelliten Gaia gewonnen wurden. Sie zeigt die Bewegungen von 26 Millionen Sternen in der Milchstraße. Blau gefärbte Sterne bewegen sich auf uns zu, rot gefärbte entfernen sich von uns. Die Linien zeigen die Bewegungen der Sterne am Himmel.

Der große blaue Bereich links und die rote Fläche rechts auf der Karte vermitteln den allgemeinen Eindruck, dass Sterne in der Milchstraße um das Zentrum rotieren. Es gibt jedoch eine Region nahe der Mitte, wo es – verursacht durch die Bewegung der Sonne relativ zum starr rotierenden Zentralbalken der Galaxis – scheinbar umgekehrt läuft.

Das Wissen über die Bewegung der Sterne hilft der Menschheit, die komplexe Geschichte unserer Milchstraße und den Ursprung unserer Sonne besser zu verstehen.

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Einstein-Ring einer geschmolzenen Galaxie

Diese Galaxie ist durch eine Gravitationslinse verzerrt, als wäre sie geschmolzen

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA, S. Jha; Bearbeitung: Jonathan Lodge

Es ist schwierig, eine Galaxie hinter einem Galaxienhaufen zu verstecken. Die Gravitation des näheren Galaxienhaufens wirkt wie eine riesige Linse, welche die Bilder der weiter entfernten Galaxie an den Seiten herumzieht und sie stark verzerrt. Genau das ist auf diesem kürzlich überarbeiteten Bild des Weltraumteleskops Hubble zu sehen.

Der Haufen GAL-CLUS-022058c besteht aus vielen Galaxien, er bricht das Bild einer gelb-roten Hintergrundgalaxie zu Bögen um die Bildmitte. Wegen ihrer ungewöhnlichen Form wird sie als geschmolzener Einsteinring bezeichnet, wobei vier Bilder derselben Hintergrundgalaxie gefunden wurden. Normalerweise kann ein Galaxienhaufen im Vordergrund nur so glatte Bögen erzeugen, wenn ein Großteil seiner Masse gleichmäßig verteilt ist – und sich somit nicht in den sichtbaren Haufengalaxien konzentriert.

Die Auswertung der Positionen dieser Gravitationsbögen bietet Astronom*innen eine Methode, um die Verteilung der Dunklen Materie in Galaxienhaufen abzuschätzen und Rückschlüsse darauf zu ziehen, wann die Sterne in diesen frühen Galaxien entstanden sind.

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Erdbeer-Supermond über dem Teufelssattel

Diese Bildmontage eines Mondaufgangs über dem Teufelssattel wurde bei Cagliari auf Sardinien (Italien) fotografiert.

Bildcredit und Bildrechte: Lorenzo Busilacchi

In der Nähe des Horizonts wirkt der Vollmond oft riesig und seine Erscheinung durch die bekannte Mondtäuschung vergrößert. Doch Zeitraffer-Bildsequenzen zeigen, dass sich die Winkelgröße des Mondes, während er auf- oder untergeht, nicht wirklich ändert. Nur seine Farbe ändert sich.

Dieses Bild, bei dem etwa alle 60 Sekunden ein Einzelbild fotografiert wurde, zeigt auch, wie rot die Sonne leuchten kann, wenn sie tief am Horizont steht. Die Montage wurde in Cagliari auf Sardinien (Italien) am Tag nach dem Erdbeermond im Juni fotografiert. Dieser Vollmond wurde als Supermond bezeichnet, weil seine Winkelgröße etwas größer als sonst war.

Im Bild geht der Erdbeer-Supermond hinter dem Teufelssattel auf. Dieser Berg wird wegen seiner ungewöhnlichen, mondgroßen Senke rechts neben dem aufgehenden Mond so genannt.

Während die Sichtlinie durch die dichte, staubige Atmosphäre des Planeten Erde kürzer wurde, verschob sich das Mondlicht von erdbeerrot nach honigfarben, hin zu blasseren gelblichen Tönen. Diese Veränderung passt zum nördlichen Junivollmond, der auch als Erdbeer- oder Honigmond bekannt ist. Diesen Monat findet ein Donner-Supermond statt – als dritter von vier Supermonden 2022.

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Phobos, der verlorene Marsmond

Der Mars Reconnaissance Orbiter zeigt den verlorenen Marsmond Phobos, der in etwa 50 Millionen Jahren zerfallen wird.

Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Dieser Mond ist dem Untergang geweiht. Mars, der Rote Planet, benannt nach dem römischen Kriegsgott, hat zwei winzige Monde, Phobos und Deimos, deren Namen aus dem Griechischen für Angst und Schrecken abgeleitet sind. Diese Marsmonde sind vielleicht eingefangene Asteroiden aus dem Hauptasteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter oder vielleicht aus noch weiter entfernten Bereichen im Sonnensystem.

Dieses atemberaubende Farbbild des robotischen Mars Reconnaissance Orbiter zeigt Phobos, den größeren der beiden Monde, die kleinsten sichtbaren Details im Bild sind nur 10 Meter groß. Er ist tatsächlich ein von vielen Kratern übersätes, asteroidenähnliches Objekt. Doch Phobos kreist so nahe um Mars – etwa 5800 Kilometer über der Oberfläche im Vergleich zu 400.000 Kilometer für unseren Mond -, dass die Gezeitenkräfte ihn hinunterziehen. In vielleicht 50 Millionen Jahren zerfällt Phobos vermutlich zu einem Ring aus Trümmern.

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Solargraphische Analemmata

Solargrafie mit Analemmae über einem Haus in Proboszczów, Polen

Bildcredit und Bildrechte: Dawid Rycabel (Pinholove)

Auf der Nordhalbkugel war am 21. Juni Sommersonnenwende. Die Sonne erreichte an diesem Tag die nördlichste Deklination des Jahres. Während sie über den Tageshimmel über Proboszczów in Polen wanderte, erreichte sie die Spitzen jeder dieser drei Achterkurven, die als Analemmata bezeichnet werden.

Dieses interessante Bild wurde nicht aus einer Serie digitaler Aufnahmen erstellt, sondern mit einer Lochkamera, die von 26. Juni 2021 bis 26. Juni 2022 nach Süden gerichtet war. Das Bild wurde direkt auf ein einziges Blatt Fotopapier belichtet. Diese Technik ist als Solargrafie bekannt.

Die drei Analemmata sind das Ergebnis von Belichtungen des Fotopapiers durch eine Lochblende, die täglich um 11:00, 12:00 und 13:00 Uhr MEZ erfolgten. Die seitlichen Gruppen gestrichelter Linien zeigen Teilspuren der Sonnen von täglichen Belichtungen, die alle 15 Minuten gemacht wurden. Die dunklen Lücken entstanden durch Wolken, die die Sonne im Laufe der ein Jahr dauernden Solargrafie-Aufnahme während der Belichtung bedeckten.

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Spuren der Planeten im Sonnensystem

Die Strichspuren aller Planeten im Sonnensystem und der Mondsichel am Morgenhimmel über der Verbotenen Stadt in Peking, China

Bildcredit und Bildrechte: Zheng Zhi

Auf dieser Postkarte von einem rotierenden Planeten ziehen Sterne über den klaren Morgenhimmel. Das Zeitrafferbild entstand aus nacheinander fotografierten Aufnahmen, die am 24. Juni während fast drei Stunden mit Kamera und Stativ neben der Verbotenen Stadt in Peking (China) aufgenommen wurden.

Die abnehmende Mondsichel zog nach Beginn der Aufnahmeserie links über dem östlichen Horizont den hellsten Streifen samt Reflexion im Wasser. Auch die Planeten des Sonnensystems waren an diesem Tag entlang der Ekliptik aufgereiht und zogen vor Sonnenaufgang ihre Spuren. Saturn ging an diesem Morgen als Erster auf. Die Spur des Ringplaneten beginnt noch knapp im Bild in der rechten oberen Ecke. Der innerste Planet Merkur ging erst kurz vor der Sonne auf. Er zog die kürzeste Spur, die in der Dämmerung links am Horizont beginnt. Uranus und Neptun sind blass und kaum zu erkennen, doch alle mit Sternspuren gemischten Planeten im Sonnensystem in der Szenerie sind beschriftet.

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