Der Fuchsfellnebel, aufgenommen vom CFHT

Das Bild wirkt wie ein Gemälde, das ein rötliches Fuchsfell darstellt. Der Kopf links ist von blauen Nebeln umgeben. Links oben und unten sind gezackte Sterne zu sehen.

Credit und Bildrechte: Jean-Charles Cuillandre (CFHT) und Giovanni Anselmi (Coelum Astronomia), Hawaiian Starlight

Dieses interstellare Wesen besteht aus kosmischem Staub und Gas, das in Wechselwirkung mit dem energiereichen Licht und den Winden junger, heißer Sterne steht. Form, Textur und Farbe führten dazu, dass die Region Fuchsfellnebel genannt wird.

Der charakteristische blaue Glanz links stammt von Staub, der das Licht des hellen Sterns S Mon reflektiert. Dieser Stern liegt außerhalb des linken Bildrandes. Die rosa und braun gefleckten Bereiche sind eine Kombination aus kosmischem Staub und den rötlichen Emissionen von ionisiertem Wasserstoff.

S Mon gehört zum jungen offenen Sternhaufen NGC 2264, der etwa 2500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Einhorn nördlich vom Kegelnebel liegt.

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Bakteriophagen: Die am weitesten verbreitete Lebensform der Erde

Das Bild zeigt eine schwarzweiße Rasterelektronenmikroskopaufnahme eines Bakteriums, das wie ein Halbkreis aussieht. An der Krümmung oben hängen zahlreiche kleine weiße Bakteriophagen an Fäden.

Credit: Wikipedia; Einschub: Mike Jones

Die Zahl der Bakteriophagen auf der Erde ist größer als die alle anderen Lebensformen. Diese kleinen Viren sind keine eindeutige Lebensform, weil sie völlig untätig sind, solange sie nicht an Bakterien haften. Bakteriophagen greifen Bakterien an und fressen sie. Wahrscheinlich tun das schon seit mehr als drei Milliarden Jahren.

Phagen wurden bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts entdeckt, doch ihre gewaltige Zahl wurde erst kürzlich erkannt, als man herausfand, dass ein einziger Tropfen gewöhnlichen Meerwassers üblicherweise Millionen von ihnen enthält. Wenn man die Zahlen hochrechnet, sind Phagen wahrscheinlich mindestens eine Milliarde Milliarden (sic) mal zahlreicher als Menschen.

Oben seht ihr eine Elektronenmikroskopaufnahme von mehr als einem Dutzend Bakteriophagen, die an einem Bakterium haften. Phagen sind sehr klein. Wenn man etwa eine Million von ihnen aneinanderreiht, wären sie nur etwa einen Millimeter lang.

Die Fähigkeit, Bakterien zu anzugreifen, macht Phagen zu möglichen Verbündeten gegen Bakterien, die menschliche Krankheiten verursachen. Bisher sind Bakteriophagen für eine breit gefächerte medizinische Anwendung noch nicht ausreichend erforscht.

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Kollidierende Spiralgalaxien

Zwei gelbe Galaxien leuchten auf einem dunklen Hintergrund, sie erinnern an unheimliche Augen.

Credit: Debra Meloy Elmegreen (Vassar College) et al. und das Hubble-Vermächtnis-Team (AURA/STScI/NASA)

In Milliarden Jahren bleibt von diesen beiden Galaxien nur eine übrig. Bis dahin zerreißen die Spiralgalaxien NGC 2207 und IC 2163 einander langsam. Dabei bilden sie Gezeitenströme aus Materie, Bögen und Stoßfronten aus Gas, Spuren aus dunklem Staub und Ströme aus weggefegten Sternen. Die Sternbildung wird sprunghaft ansteigen.

Forschende vermuten, dass die größere Galaxie NGC 2207 links die kleinere Galaxie IC 2163 rechts in sich aufnehmen wird. Der Höhepunkt ihrer jüngsten Begegnung fand vor 40 Millionen Jahren statt. Seither rotiert die kleinere Galaxie gegen den Uhrzeigersinn und liegt leicht hinter der größeren Galaxie. Der Raum zwischen den Sternen ist so unermesslich leer, dass die Sterne in den Galaxien bei der Kollision üblicherweise nicht zusammenstoßen.

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Messiers Marathon laufen

Das Bild zeigt eine Langzeitbelichtung eines Messier-Marathons. Im Vordergrund leuchten die roten und weißen Lampen der Beobachtenden in einem historischen Palast im Iran, am Himmel verlaufen die Strichspuren der Sterne.

Credit und Bildrechte: Amir Hossein Abolfath

Im astronomischen Frühlingsfieber starten viele auf der Nordhalbkugel einen Messier-Marathon. Bei so einen Marathon werden alle 110 Messier-Objekte in einem einzigen Beobachtungslauf vom Abend bis zum Morgen beobachtet. Die Objekte nahm der französische Astronom Charles Messier im 18. Jahrhundert in seinem Katalog auf.

Das Vorhaben klingt entmutigend. Es gibt aber oft günstige Wochenenden im März um die Tag-und-Nachtgleiche mit mondlosen Nächten. Diese bunte Langzeitbelichtung zeigt eine Gruppe, die den Messier-Marathon dieses Jahres versucht. Das Bild wurde sechs Stunden lang belichtet. Es zeigt sowohl die Strichspuren der Sterne als auch die Lichtspuren der etwa 200 Amateurastronom*innen. Diese beobachteten beim abgelegenen historischen Bahram-Palast im Kavir-Nationalpark im Norden des Iran.

Babak Tafreshi, Astronom und früherer Organisator von Messier-Marathons des ASIAC, erstellte einen faszinierenden Zeitrafferfilm (2MB-wmv-Datei) des Marathons.

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IC 2948, der Running-Chicken-Nebel

Der Nebel IC 2958 mit dem Sternhaufen Collinder 249 (auch IC2944) leuchtet rötlich, seine Form erinnert an ein laufendes Huhn.

Credit und Bildrechte: Steve Crouch

Im ausgedehnten südlichen Sternbild Zentaur wimmelt es nur so von hellen Nebeln. Dieser hier ist als IC 2948 katalogisiert, er befindet sich in der Nähe des Sterns Lambda Centauri und ist am Himmel nicht weit vom bekannteren Eta-Carinae-Nebel entfernt.

Der energiereiche junge Sternhaufen Collinder 249 (IC 2944) ist in die rötlich leuchtenden Wolken aus Wasserstoff eingebettet, die typisch für Emissionsnebel in Regionen mit ausgeprägter Sternbildung sind.

Am oberen Bildrand seht ihr die Silhouetten kleiner, dunkler Wolken aus undurchsichtigem kosmischem Staub. Sie werden nach ihrem Entdecker als Thackerays Globulen bezeichnet und sind mögliche Orte der Sternbildung, doch vermutlich werden sie durch die intensive Strahlung nahe gelegener junger Sterne abgetragen.

Der Blick ins Zentrum dieser Region erinnert manche an den populären Namen von IC 2948: Running-Chicken-Nebel („laufendes Huhn“). Diese prächtige Himmelslandschaft ist in der geschätzten Entfernung des Nebels von 6000 Lichtjahren etwa 70 Lichtjahre breit.

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Die Sonnenblumengalaxie Messier 63

Siehe Beschreibung. Ein Klick auf das Bild liefert die höchste verfügbare Auflösung.

Credit und Bildrechte: Tony Hallas

Die helle Spiralgalaxie Messier 63 am nördlichen Himmel ist etwa 25 Millionen Lichtjahre entfernt und leuchtet im treuen Sternbild Jagdhunde. Dieses majestätische Inseluniversum ist auch als NGC 5055 katalogisiert. Es hat einen Durchmesser von fast 100.000 Lichtjahren und ist somit etwa gleich groß wie unsere Milchstraße.

M63 wird landläufig auch Sonnenblumengalaxie genannt. Sie besitzt einen hellen, gelblichen Kern. Ihre weitläufigen Spiralarme sind von kosmischen Staubbahnen durchzogen und mit rosafarbenen Sternbildungsregionen gesprenkelt. Diese detailreiche Aufnahme zeigt auch auffällige zarte Schleifen und Ausläufer an den Spiralarmen der Galaxie.

M63 ist ein markantes Mitglied einer bekannten Galaxiengruppe. Daher könnten die zarten Strukturen durch gravitative Wechselwirkungen mit Galaxien in der Nähe entstanden sein. M63 leuchtet im gesamten elektromagnetischen Spektrum und hat anscheinend Ausbrüche mit intensiver Sternbildung hinter sich.

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Geschützter Nachthimmel über Flagstaff

Hinter einer dunklen, verschneiten Landschaft ragt ein Gebirge hoch, darüber schwebt eine Wolke, am Himmel breitet sich die Milchstraße mit Dunkelnebeln und zahllosen Sternen aus.

Credit und Bildrechte: Dan und Cindy Duriscoe, FDSC, Lowell-Observatorium, USNO

Dieser Himmel ist geschützt. Gestern war der 50. Jahrestag der ersten Beleuchtungsverordnung, die je erlassen wurde. Sie schützt den Nachthimmel über Flagstaff in Arizona (USA) vor ScheinwerferWerbung.

Heute hat Flagstaff den Status der ersten internationalen Stadt mit dunklem Himmel und und verfügt über eine Lichtverordnung, dass kein Licht diesen majestätischen Nachthimmel stört. Der dunkle Himmel über Flagstaff ermöglicht nicht nur Himmelsforschenden den Blick ins Universum. Auch ortsansässige Sternfreund*innen sehen eine Himmelslandschaft wie jede menschliche Generation davor.

Dieses Bild mit Blick nach Nordosten wurde vor zwei Wochen um 3 Uhr morgens nur 10 Kilometer von Flagstaff entfernt am Fort Valley aufgenommen. Das spektakuläre Panorama zeigt die San-Francisco-Peaks, die von einer Lenticularis bedeckt sind. Dahinter wölbt sich die Ebene der Milchstraße mit den Sternbildern Kassiopeia, Kepheus und Schwan diagonal von links unten nach rechts oben. Weiter rechts leuchtet unter dem hellen Stern Deneb der Nordamerikanebel.

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Himmelsfreuden über Schweden

Das Bild zeigt Bäume und Berge vor einem violetten Himmel mit Milchstraße, über dem Horizont leuchten grünliche Polarlichter. Beschreibung im Text.

Credit und Bildrechte: P-M Hedén (Clear Skies, TWAN)

Diese Nacht war ein Genuss. Letzte Woche blieben in Schweden beim Entspannen etliche kosmische Wunder auf einem einzigen Schnappschuss hängen, sie werden hier von nah bis fern beschrieben.

Im Vordergrund stehen Bäume in der Nähe und weiter hinten schneebedeckte Berge. Über dem Horizont sind die Silhouetten von Wolken zu sehen, und ein aufmerksames Auge erkennt auch die weiter entfernten grünen und roten Polarlichter in der oberen Erdatmosphäre. Rote Emissionsnebel wie IC1805 und IC1848, IC 1396 und der Nordamerikanebel sprenkeln den Himmel. Von links oben nach rechts unten verläuft diagonal das majestätisch leuchtende zentrale Band unserer Milchstraße.

Links unten am Horizont und weiter entfernt als alles andere ist die Andromedagalaxie. Wir sehen sie so, wie sie vor mehr als zwei Millionen Jahren beschaffen war.

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