NGC 604: Riesiges Sternbildungsgebiet

Ein roter Nebel bildet eine netzartige Höhlung, die innen hell beleuchtet ist. Außen sind zahllose Sterne verteilt.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, STScI

In ungefähr 3 Millionen Lichtjahren Entfernung in den Armen der nahen Spiralgalaxie M33 liegt die riesige Sternentstehungsregion NGC 604, die ein Ausmaß von ungefähr 1.300 Lichtjahren hat.

Das ist ungefähr 100 mal so groß wie der Orionnebel in der Milchstraße, der die der Erde am nächsten stehende Sternentstehungsregion ist.

Unter den Sternentstehungsregionen in der Lokalen Gruppe von Galaxien, NGC 604 ist der zweitgrößte nach 30 Doradus in der Großen Magellanschen Wolke, der auch als Tarantelnebel bekannt ist.

Blasen und Höhlen in NGC 604 füllen dieses atemberaubende Infrarotbild der NIRCam des James Webb Space Telescope. Sie werden von energiereichen Sternwinden der mehr als 200 heißen, riesigen Jungsternen ausgehöhlt, die sich alle noch in den frühen Stadien ihres Sternlebens befinden.

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M51 abrollen

Die Spiralarme der Galaxie M51 wurden im Bild aufgewickelt und als rechteckige Karte dargestellt. Am unteren Bildrand ist das Zentrum der Galaxie, oben hängt die kleine Begleitgalaxie an einem Spiralarm.

Bildcredit und Bildrechte: DatenHubble-Vermächtnisprojekt, EntrollungPaul Howell

2005 gelang dem Hubble-Weltraumteleskop ein beeindruckendes Porträt von M51, einer markanten Spiralgalaxie mit 60.000 Lichtjahren Durchmesser. In dieser digitalen Transformation des Bildes wurden die Spiralarme entrollt.

M51 ist einer der ursprünglichen Spiralnebel. Die gewundenen Arme werden von einer mathematischen Kurve, einer sogenannten logarithmischen Spirale beschrieben. Dabei wächst der Abstand in einer geometrischen Folge mit zunehmender Entfernung vom Zentrum. Durch Anwendung von Logarithmusfunktionen zur Verschiebung der Pixelkoordinaten im Hubble-Bild relativ zum Zentrum von M51 wurden die Spiralarme zu diagonalen geraden Linien verzerrt.

Das umgewandelte Bild zeigt deutlich die Sternentstehung entlang der Arme mit zartrosa Sternentstehungsgebieten und jungen blauen Sternhaufen. Die Begleitgalaxie NGC 5195 (oben) scheint den Weg des Arms vor ihr allerdings zu ändern, während sie selbst vom Entrollen von M51 relativ unberührt bleibt.

Logarithmische Spiralen sind auch als spira mirabilis (Wunderspirale) bekannt. Sie können in der Natur auf allen Skalen gefunden werden. So können sie zum Beispiel auch Wirbelstürme, die Spuren von subatomaren Teilchen in einer Blasenkammer oder Karfiol beschreiben.

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NGC 7714: Sternbildung nach Galaxienkollision

Eine blaue Spiralgalaxie scheint mit einer staubigen braunen Galaxie zu kollidieren - und bewegt sich möglicherweise durch diese hindurch.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisarchiv; Bearbeitung und Bildrechte: Rudy Pohl

Springt diese Galaxie durch einen riesigen Ring aus Sternen? Wahrscheinlich nicht.

Obschon die Kräfte, die hinter diesem Bild stecken im Detail noch unklar sind, können wir so viel sagen, dass die abgebildete Galaxie, NGC 7714, durch die Kollision mit einer Nachbargalaxie in die Länge gezogen und verzerrt wurde.

Der kleinere Nachbar, NGC 7715, der sich links hinter Bildrand befindet, ging vermutlich von rechts durch NGC 7714 hindurch. Beobachtungen weisen darauf hin, dass der goldene Ring im Bild aus Millionen von alten sonnenähnlichen Sternen besteht. Sie bewegen sich vermutlich gemeinsam mit dem inneren blauen Sternen. Das helle Zentrum von NGC 7714 scheint hingegen eine Phase von neuer Sternentstehung zu durchleben (so genannte „Star Burst“-Phase).

Unser heutiges Bild wurde vom Hubble Weltraumteleskop aufgenommen. NGC 7714 ist von uns etwa 130 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Fische (Pisces). Die Wechselwirkungen zwischen den beiden Galaxien haben vermutlich vor etwa 150 Millionen Jahren angefangen und werden wohl noch einige hundert Millionen weitere Jahre andauern. Danach wird wahrscheinlich nur noch eine einzige Galaxie im Zentrum der Bewegungen übrig sein.

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NGC 253: Staubiges Inseluniversum

Eine sehr flache Galaxienscheibe mit vielen Dunkelwolken und Sternbildungsregionen ist schräg von oben zu sehen, sie liegt diagonal im Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Steve Crouch

Die glänzende Galaxie NGC 253 ist eine der hellsten sichtbaren Spiralgalaxien und zugleich eine der staubigsten. Manche nennen sie wegen ihres Aussehens in kleineren Teleskopen die Silberdollargalaxie oder einfach die Sculptor-Galaxie wegen ihrer Lage innerhalb der Grenzen des südlichen Sternbilds Sculptor.

Das staubige Inseluniversum wurde 1783 von der Mathematikerin und Astronomin Caroline Herschel entdeckt und liegt nur 10 Millionen Lichtjahre entfernt. Mit einem Durchmesser von etwa 70 000 Lichtjahren ist NGC 253 das größte Mitglied der Sculptor-Galaxiengruppe, die unserer eigenen Lokalen Galaxiengruppe am nächsten ist.

Zusätzlich zu den spiralförmigen Staubbahnen scheinen in diesem farbenfrohen Galaxienporträt Staubfäden aus der galaktischen Scheibe aufzusteigen, die mit jungen Sternhaufen und Sternentstehungsgebieten durchsetzt sind. Der hohe Staubgehalt geht mit einer rasanten Sternentstehung einher, was NGC 253 die Bezeichnung „Starburst-Galaxieeinbrachte.

NGC 253 ist auch als starke Quelle hochenergetischer Röntgen– und Gammastrahlung bekannt, was wahrscheinlich auf massive schwarze Löcher in der Nähe des Galaxienzentrums zurückzuführen ist.

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Wenn Rosen nicht rot sind

Der Rosettennebel wird meist rot dargestellt, hier ist er blau abggebildet. In der Mitte ist eine dunkle Höhlung mit hellen Sternen.

Bildcredit und Bildrechte: Tommy Lease (Astronomische Gesellschaft Denver)

Natürlich sind nicht alle Rosen rot, doch sie können trotzdem hübsch sein. Ähnlich den roten Rosen werden Himmelsobjekte wie der prächtige Rosettennebel und andere Sternentstehungsgebiete in astronomischen Bildern meist hauptsächlich in Rottönen gezeigt. Zum Teil ist das darauf zurückzuführen, dass die dominierende Strahlung im Nebel von Wasserstoffatomen stammt. Die stärkste optische Emissionslinie von Wasserstoff, auch bekannt als H-alpha, liegt im roten Bereich des Spektrums. Doch die Schönheit eines Emissionsnebels sollte nicht unbedingt nur im roten Licht bewundert werden. Auch andere Atome im Nebel werden von energiereichem Sternenlicht angeregt und erzeugen ebenfalls Emissionslinien.

In dieser Nahaufnahme des Rosettennebels wurden Schmalbandaufnahmen in Breitbandfarben abgebildet. Das Bild zeigt Emissionen von Schwefel in rot, Wasserstoff in grün und Sauerstoff in blau. Dieses Farbschema, das die schmalen Emissionslinien der Atome (SHO) in Farben (RGB) umwandelt, kommt bei zahlreichen Hubble-Bildern von Emissionsnebeln zur Anwendung.

Die Aufnahme erstreckt sich über ca. 50 Lichtjahre quer durch das Zentrum des Rosettennebels. Der Nebel befindet sich in etwa 3000 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Einhorn (Monoceros).

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Im Zentrum des Carina-Nebels

Das Bild ist voller dramatisch aufgewühlter Nebel, die rot und blau leuchten. In der Mitte sind Staubbahnen, die sonst dunkel sind, daneben ein gelbes Leuchten.

Bildcredit und Bildrechte: Carlos Taylor

Was passiert im Zentrum des Carinanebels? Sterne entstehen, vergehen und hinterlassen eine eindrucksvolle Tapisserie dunkler Staubfasern. Der ganze Carinanebel ist als NGC 3372 katalogisiert. Er ist mehr als 300 Lichtjahre breit, etwa 8500 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Schiffskiel (Carina).

Der Nebel besteht vorwiegend aus Wasserstoff, der das überall vorhandene rote und orangefarbene Leuchten abstrahlt, das vorwiegend im Zentrum dieses detailreichen Bildes leuchtet. Das blaue Licht an den Außenbereichen entsteht hauptsächlich durch Spuren von leuchtendem Sauerstoff. Neue, massereiche Sterne im Zentrum des Nebels stoßen Staub aus, wenn sie als Supernovae explodieren.

Eta Carinae, der energiereichste Stern im Zentrum des Nebels, war in den 1830er-Jahren einer der hellsten Sterne am Himmel, verblasste aber beträchtlich.

Himmelsüberraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (Ab 1995, deutsch ab 2007)

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Hubble zeigt den Kegelnebel

Vor einem mattblau leuchtenden Nebel mit einigen gezackten Sternen türmt sich eine dunkle Staubwolke auf, die oben hell leuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESABearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

In der gigantischen Staubsäule, dem so genannten Kegelnebel, bilden sich gerade Sterne. Kegel, Säulen und majestätische, fließende Formen gibt es in Sternentstehungsgebieten, in denen die ursprünglichen Gas- und Staubwolken von den energiereichen Winden neugeborener Sterne weggeblasen werden. Der Kegelnebel, ein bekanntes Beispiel, liegt in der hellen galaktischen Sternentstehungsregion NGC 2264.

Der Kegelnebel wurde in dieser Nahaufnahme, die aus mehreren Beobachtungen des Hubble-Weltraumteleskops zusammengesetzt wurde, in noch nie dagewesener Detailtreue festgehalten. Während der etwa 2500 Lichtjahre entfernte Kegelnebel im Sternbild Einhorn etwa 7 Lichtjahre lang ist, hat die hier abgebildete Region um den abgestumpften Kopf des Kegels nur einen Durchmesser von 2,5 Lichtjahren. In unserem Teil der Galaxie entspricht diese Entfernung etwas mehr als der Hälfte der Strecke von unserer Sonne zu ihren nächsten stellaren Nachbarn im Alpha Centauri-Sternsystem.

Der massereiche Stern NGC 2264 IRS, der 1997 von der Hubble-Infrarotkamera aufgenommen wurde, ist wahrscheinlich die Quelle des Windes, der den Kegelnebel formt Er liegt außerhalb des oberen Bildbereichs. Der rötliche Schleier des Kegelnebels wird durch Staub und glühendes Wasserstoffgas erzeugt.

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NGC 1893 und die Kaulquappen von IC 410

Siehe Beschreibung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Sander de Jong

Diese kosmische Ansicht zeigt den eher schwachen Emissionsnebel IC 410, der unter klarem niederländischen Himmel mit einem Teleskop und Schmalbandfiltern aufgenommen wurde. Rechts über der Mitte kann man zwei bemerkenswerte Bewohner des interstellaren Teichs aus Gas und Staub erkennen, die als Kaulquappen von IC 410 bekannt sind. Der Nebel selbst ist teilweise vom Staub im Vordergrund verdeckt und umgibt NGC 1893, einen jungen galaktischen Sternhaufen. Er entstand vor nur 4 Millionen Jahren in der interstellaren Wolke. Die sehr heißen, hellen Sterne des Haufens regen das glühende Gas an.

Die Kaulquappen, die aus dichterem, kühlerem Gas und Staub bestehen, sind etwa 10 Lichtjahre lang und wahrscheinlich Schauplätze der laufenden Sternentstehung. Durch stellare Winde und Strahlung geformt, sind ihre Köpfe von hellen Graten aus ionisiertem Gas umrandet, während ihre Schwänze sich von den zentralen jungen Sternen des Haufens entfernen. IC 410 und der darin eingebettete NGC 1893 liegen etwa 10.000 Lichtjahre entfernt in Richtung des nebelreichen Sternbilds Auriga.

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