Mars und der Bienenstock

Mitten im Bild leuchten die Sterne des Sternhaufens Praesepe oder Bienenstock, links daneben steht der gelbliche Planet Mars.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri

Diesen Monat sind der helle Mars und die gleißende Venus die markantesten Himmelslichter nach Sonnenuntergang am westlichen Himmel des Planeten Erde. Der Rote Planet wandert durch das Sternbild Krebs. Er wurde am Abend des 3. Juni in der Nähe des offenen Sternhaufens Messier 44 fotografiert.

Dieser nahe gelegene, mit bloßem Auge sichtbare Sternhaufen ist seit der Antike bekannt und wird auch als Praesepe oder Bienenstockhaufen bezeichnet. Er ist ein Schwarm aus Sternen, die allesamt viel jünger sind als die Sonne. Der Bienenstock ist ungefähr 600 Lichtjahre entfernt. Mars leuchtet in einem gelblichen Farbton in einer Distanz von etwa 17 Lichtminuten.

In der Nacht von 12. auf 13. Juni posiert die Venus neben den Sternen von Praesepe. Das gleißende Licht der Venus macht es wahrscheinlich schwierig, die Bienenstocksterne mit dem Auge zu erkennen.

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Stern verschluckt Planet

Credit der Videoanimation: K. Miller und R. Hurt (Caltech, IPAC)

Es ist das Ende einer Welt, wie wir sie kennen. Konkret wurde beobachtet, wie der sonnenähnliche Stern ZTF SLRN-2020 einen seiner Planeten verschluckte. Zwar endet so mancher Planet, indem er auf einer Spiralbahn in den Zentralstern stürzt. Doch das Ereignis 2020, an dem ein jupiterähnlicher Planet beteiligt war, war das erste, das direkt beobachtet wurde.

Der Stern ZTF SLRN-2020 ist etwa 12.000 Lichtjahre von der Sonne entfernt und liegt im Sternbild Adler (Aquila). Die Animation des Ereignisses zeigt zuerst, wie die Atmosphäre des Gasplaneten abgestreift wird, während er um Rand des Sterns kreist, an den er durch Gravitation gebunden ist. Ein Teil vom Gas des Planeten wird in die Sternatmosphäre aufgenommen, der Rest wird in den Weltraum ausgestoßen.

Gegen Ende des Videos wird der Planet vollständig verschluckt und fällt ins Zentrum des Sterns. Dadurch dehnt sich die äußere Atmosphäre des Sterns kurz aus, heizt sich auf und wird heller. Eines Tages in vielleicht acht Milliarden Jahren könnte der Planet Erde auf einer Spirale in unsere Sonne fallen.

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Die Sicheln von Neptun und Triton

Das Bild zeigt eine große Sichel des Planeten Neptun, die Schattengrenze ist diffus verschwommen. An der unteren Spitze der Sichel befindet sich eine zweite kleine Sichel, die des Mondes Triton.

Bildcredit: NASA, Voyager 2

Auf ihrer Reise durch das äußere Sonnensystem blickte die Raumsonde Voyager 2 im Jahr 1989 zur Sonne und schickte diese Ansicht des fernsten Planeten Neptun und seinem Mond Triton. Beide zeigten eine Sichelphase. Das elegante Bild des eisigen Riesenplaneten und seines größten Mondes entstand kurz nach Voyagers größten Annäherung von hinten.

Von der Erde aus kann man so ein Bild nicht fotografieren, weil der fernste Planet den Augen, die von der Sonne auswärts blicken, niemals eine Sichelphase zeigt. Der Blickwinkel raubt Neptun seinen vertrauten blauen Farbton. Die abreisende Raumsonde ist auf dem Weg zur Heliopause und darüber hinaus.

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Apollo 17: Die Sichel der Erde

Das Bild zeigt die sonnenbeleuchtete Sichel der Erde.

Bildcredit: Apollo 17, NASA; RestaurierungToby Ord

Dieses faszinierende Bild zeigt unseren hübschen Planeten als gekrümmte, sonnenbeleuchtete Sichel vor dem schwarzen Hintergrund des Weltalls. Aus der ungewohnten Perspektive ist die Erde klein und wirkt wie das Teleskopbild eines fernen Planeten. Der Horizont liegt zur Gänze im Sichtfeld.

Die Besatzungen an Bord der Internationalen Raumstation können im Erdorbit den Planeten nur aus nächster Nähe bewundern. Sie umkreisen die Erde alle 90 Minuten, dabei zieht ein Spektakel aus Wolken, Ozeanen und Kontinenten unter ihnen vorbei. In der Ferne liegt ein Teil des gekrümmten Planetenrandes.

Dieses digital restaurierte Bild zeigt eine Ansicht aus großer Entfernung, die nur 24 Menschen vergönnt war: den Apolloastronauten, die zwischen 1968 und 1972 zum Mond und wieder zurück reisten. Das Originalfoto AS17-152-23420 wurde am 17. Dezember 1972 von der Apollo-17-Besatzung auf dem Rückweg fotografiert. Vorläufig ist es das letzte Bild der Erde aus dieser planetaren Perspektive, das von Menschenhand aufgenommen wurde.

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Halleys Staub, Marsstaub und Milchstraße

Über einem gebirgigen Horizont leuchten zwei helle Planeten, darüber wölbt sich am sternklaren Himmel die Milchstraße mit markanten Dunkelwolken. Das Bild ist von teilweise hell aufblitzenden Meteorspuren durchzogen, die von einem gemeinsamen Punkt ausströmen.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horalek / Institut für Physik in Opava

Anfang Mai blitzten Körnchen aus kosmischem Staub am Nachthimmel auf. Der jährliche Meteorstrom ist als Eta Aquariiden bekannt. Er entsteht, indem der Planet Erde durch den Trümmerstrom des periodischen Kometen Halley pflügt. Dieses Jahr war der Höhepunkt der Eta Aquariiden visuell vom hellen Vollmond im Mai getrübt. Doch die Morgenstunden von Halleys Staubschauer waren im letzten Mai frei von Mondlicht.

Dieses Kompositbild entstand aus Aufnahmen, die zwischen 28. April und 8. Mai 2022 fotografiert wurden. Es zeigt fast 90 Meteore der Eta Aquariiden, die über San Pedro de Atacama in Chile vom Radianten des Schauers im Sternbild Wassermann ausströmten. Oben wölbt sich die zentrale Milchstrße in der Dämmerung über den Südhimmel.

Das zarte Lichtband, das vom Horizont aufsteigt, ist Zodiakallicht. Es entsteht durch Staub in der Ebene der Ekliptik, der Sonnenlicht streut. In das Leuchten des Zodiakallichtes in der Ekliptik sind die hellen Planeten Venus, Jupiter, Mars und Saturn getaucht. Kürzlich wurde bekannt, dass Mars wahrscheinlich eine Quelle für den Staub in der Ekliptik ist, der das Zodiakallicht hervorruft.

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Die Staubscheibe um Fomalhaut

Die Infografik zeigt eine Staubscheibe, deren Teile links beschriftet sind, rechts unten sind zwei Einschübe zu sehen. Zu sehen sind die innere Scheibe, die innere Lücke, der dazwischenliegende Gürtel, die äußere Lücke, der äußere Ring und ein Halo. Die Einschübe zeigen einen Staubknoten im äußeren Ring.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, Bearbeitung: András Gáspár (Univ. v. Arizona), Alyssa Pagan (STScI), Wissenschaft: A. Gáspár (Univ. v. Arizona) et al.

Der helle Stern Fomalhaut ist etwa 25 Lichtjahre vom Planeten Erde entfernt. Er liegt im Sternbild Südlicher Fisch (Piscis Austrinus). Forschende entdeckten in den 1980er Jahren erstmals Fomalhauts übermäßige Infrarotemission.

Inzwischen fand man mit Teleskopen im Weltraum und auf der Erde heraus, dass die Quelle der Infrarotstrahlung eine Scheibe aus Staub und Trümmern ist, die den heißen jungen Stern umgibt. Diese Staubscheibe geht mit der fortschreitenden Entstehung eines Planetensystems einher.

Dieses scharfe Infrarotbild der MIRI-Kamera an Bord des Weltraumteleskops James Webb zeigt Fomalhauts Staubscheibe so detailreich wie nie zuvor. Dazu zählt eine große Staubwolke im äußeren Ring, die vielleicht ein Hinweis auf kollidierende Körper ist, weiters eine innere Staubscheibe und Lücken, die wahrscheinlich von eingebetteten, unsichtbaren Planeten geformt und erhalten wird.

Links unten ist ein Maßstabsbalken in Astronomischen Einheiten (AE) angebracht. Eine AE ist die durchschnittliche Entfernung zwischen Erde und Sonne. Der äußere zirkumstellare Staubring von Fomalhaut ist etwa doppelt so weit draußen wie der Kuipergürtel in unserem Sonnensystem. Der Kuipergürtel besteht aus kleinen eisigen Körpern und Trümmern, er befindet sich außerhalb der Neptunbahn.

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Wenn Z für Mars steht

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Tunc Tezel (TWAN)

Dieses Bildkomposit entstand aus Aufnahmen, die ab Mitte August 2022 bis Ende März 2023 in Abständen von etwa einer Woche fotografiert wurden. Die Serie folgt der rückläufigen Bewegung des rötlichen Planeten Mars. Dieser wanderte von rechts unten nach links oben entlang einer Z-förmigen Linie. Er zog am Nachthimmel des Planeten Erde im Sternbild Stier an den Sternhaufen der Plejaden und der Hyaden vorbei.

Etwa alle zwei Jahre ändert der Mars scheinbar die Richtung seiner Bahn und zieht eine Z-förmige Schleife. Diese scheinbar rückläufige oder retrograde Bewegung des Mars vor dem Hintergrund der Sterne reflektiert die Bahnbewegung der Erde. Die rückläufige Bewegung tritt immer dann auf, wenn die Erde einen Planeten überholt, der weiter außen um die Sonne wandert, weil die Erde auf ihrer inneren Bahn schneller ist.

Am 8. Dezember stand der Rote Planet hoch am Himmel der Nordhalbkugel gegenüber der Sonne. Er erreichte damals nahe der Bildmitte seine erdnächste und hellste Position. An zwei Daten, nämlich dem 10. und am 16. Februar, wurde auch Komet ZTF (C/2022 E3) neben dem Mars fotografiert. Der Komet war ein gern gesehener Gast im inneren Sonnensystem.

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Wanderer

Videocredit: Bildmaterial: Erik Wernquist; Musik: Christian Sandquist; Text und Stimme: Carl Sagan

Wie weit wird die Menschheit in den Weltraum vordringen? Wenn dieses Video aus echten Weltraumbildern und fiktiven Visualisierungen richtig liegt, dann gelangt sie zumindest bis ins Sonnensystem. Einige bewegende Abschnitte zeigen, wie Menschen der Zukunft zwischen Saturns Ringen treiben, Jupiter von einem nahen Raumschiff aus erforschen und in der geringen Gravitation deines Uranusmondes von einer hohen Klippe springen.

Niemand kennt die Zukunft, aber Reisen und Forschung über Grenzen hinaus – sowohl physisch als auch intellektuell – ist Teil der menschlichen Natur und hat uns in der Vergangenheit oft schon gute Dienste geleistet.

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