Zeta und Rho Ophiuchi in der Milchstraße

Auf einem richtig bunten Himmel sind viele Sternen und Nebel verteilt, die rot, gelb, blau und braun leuchten.

Bildcredit und Bildrechte: Ireneusz Nowak

Werft einen Blick auf eine der fotogensten Regionen am Nachthimmel. Dieses Bild zeigt sie eindrucksvoll. Das leuchtende Band unserer Milchstraße läuft schräg von der unteren linken Ecke nach oben. Rechts neben der Bildmitte strahlt der farbenprächtige Rho-Ophiuchi-Wolkenkomplex. Der große, rötlich leuchtende Zeta-Ophiuchi-Nebel liegt nahe dem oberen Bildrand. Er ist in seiner markanten Kreisform zu erkennen.

Im Allgemeinen leuchten Nebeln in Rot, wenn ihr angeregter Wasserstoff Licht abstrahlt. Blau ist ein Hinweis auf interstellaren Staub. Er reflektiert bevorzugt das Licht junger, heller Sterne. Dichtere Staubwolken erscheinen meist dunkelbraun. In dieser beeindruckenden Himmelsansicht sind viele bekannte Objekte versteckt – findet Ihr sie? Beispiele sind der helle Stern Antares, der Kugelsternhaufen M4 und der markante Blaue Pferdekopfnebel.

Die Weitwinkelaufnahme entstand im Juni letzten Jahres in Südafrika. Die Belichtungszeit betrug insgesamt mehr als 17 Stunden.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

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NGC 1360: Der Rotkehlchen-Ei-Nebel

Ein dunkles Sternenfeld umgibt eine blaue-rosa Nebelwolke. Mitten in der Nebelwolke verlaufen ein paar dunkle Staubbahnen.

Bildcredit und Bildrechte: Andrea Iorio, Vikas Chander und ShaRA-Team

Dieser schöne Nebel befindet sich in einer Entfernung von etwa 1500 Lichtjahren. Er erinnert in dieser mit einem Teleskop gemachten Aufnahme in Form und Farbe an das Ei einer Wanderdrossel. Die kosmische Wolke ist etwa 3 Lichtjahre groß. Sie liegt im südlichen Sternbild Chemischer Ofen (Fornax).

Der eiförmige Nebel mit der Katalogbezeichnung NGC 1360 ist ein planetarischer Nebel. Anders als ein Ei stellt er keinen Anfang dar, sondern die kurze und letzte Phase in der Entwicklung eines Sterns.

In der Mitte des Nebels könnt ihr den Zentralstern von NGC 1360 erkennen. Er ist ein Doppelstern und besteht wahrscheinlich aus zwei weißen Zwergsternen. Sie haben weniger Masse als unsere Sonne, sind aber viel heißer. Ihre intensive und ansonsten unsichtbare ultraviolette Strahlung verändert die Gashülle um sie herum. Sie hat den Atomen darin Elektronen entrissen. Das Innere von NGC 1360 könnt ihr blaugrün leuchten sehen. Dieses Licht entsteht, wenn Elektronen sich mit doppelt ionisierten Sauerstoffatomen verbinden.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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Der junge Sternhaufen NGC 346

Das Bild des Weltraumteleskops Webb zeigt einen Sternhaufen aus massereichen Sternen in der Kleinen Magellanschen Wolke. Im Bild sind auch viele lose Sterne und Emissionsnebel verteilt.

ForschungNASA, ESA, CSA, Olivia C. Jones (UK ATC), Guido De Marchi (ESTEC), Margaret Meixner (USRA); Bearbeitung – Alyssa Pagan (STScI), Nolan Habel (USRA), Laura Lenkić (USRA), Laurie E. U. Chu (NASA Ames)

Der massereichste junge Sternhaufen in der Kleinen Magellanschen Wolke ist NGC 346. Er ist rund 210.000 Lichtjahre entfernt und in das größte Sternbildungsgebiet unserer kleinen Begleitgalaxie eingebettet.

Die massereichen Sterne von NGC 346 sind zwar kurzlebig, aber äußerst energiereich. Ihre Winde und Strahlung formen die Ränder der staubigen Molekülwolke und lösen dort weitere Sternbildung aus. Das Sternentstehungsgebiet enthält anscheinend zudem eine große Zahl junger Sterne. Diese sind gerade einmal 3 bis 5 Millionen Jahre alt. Sie haben noch nicht damit begonnen, Wasserstoff in ihren Kernen zu fusionieren. Diese jungen Sterne liegen über den eingebetteten Sternhaufen verstreut.

Die spektakuläre Infrarotaufnahme von NGC 346 stammt von der NIRCam am James-Webb-Weltraumteleskop. Die Emissionen in der Sternbildungsregion leuchten rosa und orangefarben. Sie stammen von atomarem Wasserstoff, der durch die energiereiche Strahlung der massereichen Sterne ionisiert wurde, sowie von molekularem Wasserstoff und Staub. Webbs gestochen scharfes Bild des jungen Sternentstehungsgebiets ist in der Entfernung der Kleinen Magellanschen Wolke 240 Lichtjahre breit.

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Gum 37 und die südlichen Kaulquappen

Im unteren Bildteil sind rot und lila leuchtende Staubwolken. Mitten im Bild ragt eine tropfende, dunkle fragile Form heraus, die an Kaulquappen erinnert. Oben sind Sterne im Hintergrund verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Francis Bozon und Cecil Navick (AstroA. R. O.)

Diese kosmische Himmelslandschaft zeichnet sich durch leuchtende Gas- und Staubwolken sowie den jungen Sternen im Nebel NGC 3572 aus. Der wunderschöne Emissionsnebel und Sternhaufen befinden sich am Südhimmel im Sternbild Carina.

Junge Sterne sind am oberen Rand dieses Raumgebiets zu sehen. Der Durchmesser beträgt – bei einer Entfernung von 9000 Lichtjahren – 100 Lichtjahre. Das sichtbare Gas ist Teil einer Molekülwolke, auch bekannt als Gum 37. Es wird in den den Farben der Hubble-Farbskala dargestellt. Dichte Materieströme, welche von Sternenwind und Strahlung angetrieben werden, bewegen sich im Nebel von den energiereichen, jungen Sternen weg. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um Orte aktiver Sternentstehung. Ihre Form erinnert an den Kaulquappennebel IC 410, welcher bei Beobachtern des Nordhimmels besser bekannt sein dürfte.

In den nächstens zehn- bis hundertausend Jahren werden sich Gas und Sterne des Clusters durch gravitative Gezeitenwirkung und gewaltige Supernovaexplosionen der größten Clustersterne weiter ausbreiten.

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NGC 6164: Ein Drachenei

Der Nebel mitten im Bild wirkt klein und kompakt. Er ist von einem weiten Hof umgeben. Im Hintergrund sind rötlich leuchtende Wolken und Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel Stern

Der schöne Emissionsnebel NGC 6164 wurde von einem seltenen, heißen, sehr hellen Stern vom O-Typ – einem Stern mehr als 40-mal so schwer wie die Sonne – erzeugt. Der Stern ist im Zentrum des Bildes zu sehen. Er ist nur 3 – 4 Millionen Jahre alt. In nur noch einmal höchstens 4 Millionen Jahren findet der massereiche Stern in einer Supernova-Explosion sein Ende.

Der Durchmesser des Nebels beträgt knapp 4 Lichtjahre. Er zeigt eine bipolare Symmetrie. Dadurch sieht er ähnlich aus wie einer der häufigeren planetarischen Nebel. Bei einem planetarischen Nebel umgibt eine Gaswolke einen sonnenähnlichen Stern, der zu einem weißen Zwerg wurde. Wie viele planetarische Nebel hat auch NGC 6164 einen weitreichenden, schwachen Halo, der auf einem lang belichteten Foto der Region sichtbar wird. Dieser Halo breitet sich in das umgebende interstellare Medium aus und stammt wahrscheinlich von einer früheren aktiven Phase des Zentralsterns.

Diese großartige teleskopische Aufnahme wurde aus verschiedenen Bildern zusammengesetzt, die mit verschiedenen Schmalband- und Breitbandfiltern aufgenommen wurden. Die Aufnahmen mit Schmalbandfilter zeigen Wasserstoff in Rot und Sauerstoff in Grün. Die Aufnahmen mit Breitbandfilter zeigen das Sternenfeld, das den Nebel umgibt. NGC 6164 ist umgangssprachlich auch als der Drachenei-Nebel bekannt. Er ist 4200 Lichtjahre von uns entfernt und befindet sich im Sternbild Winkelmaß (Norma).

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Lichthof um das Katzenauge

Der Katzenaugennabel in der Mitte ist sehr hell, außen herum verläuft ein weniger gut bekannter Hof, der viel blasser ist, in grünen Farbtönen. Er ist am Rand stark verwirbelt.

Bildcredit und Bildrechte: Taavi Niittee (Tõrva Astronomy Club)

Was erzeugte diesen außergewöhnlichen Lichthof (Halo) um den Katzenaugennebel? Darüber ist man sich nicht ganz im Klaren. Ganz klar ist jedoch, dass der Katzenaugennebel (NGC 6543) einer der bekanntesten planetarischen Nebel am Himmel ist.

Den mystisch anmutenden Symmetrien im hellen Zentrum verdankt der Katzenaugennebel seinen Namen. Dieses Bild wurde allerdings aufgenommen, um die feinen und komplexen Strukturen im äußeren Halo zu zeigen. Er erstreckt sich über drei Lichtjahre.

Planetarische Nebel gelten schon seit Langem als Endstadium eines sonnenähnlichen Sterns. Erst kürzlich hat man herausgefunden, dass einige dieser planetarischen Nebel von großen Halos umgeben sind. Vermutlich haben sich diese aus abgestoßenem Material in einem früheren rätselhaften Entwicklungsstadium des Sterns gebildet. Die Phase des planetarischen Nebels dauert in etwa 10.000 Jahre. Das Alter der äußeren faserartigen Bereiche im Halo des Katzenaugennebels wird auf 50.000 bis 90.000 Jahre geschätzt.

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Webb zeigt den planetarischen Nebel NGC 1514

Der planetarische Nebel NGC 1514 im Sternbild Stier ist in Infrarotlicht sanduhrförmig. In der Mitte leuchtet er rot. Zwei Ringe sind anscheinend die Wülste an den Enden eines Zylinders, den wir schräg von oben sehen.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, M. E. Ressler (JPL) et al.; Bearbeitung: Judy Schmidt

Was passiert, wenn einem Stern der Kernbrennstoff ausgeht? Bei Sternen wie unserer Sonne verdichtet sich das Zentrum zu einem Weißen Zwerg. Währenddessen wird die äußere Atmosphäre ins All ausgestoßen. Sie erscheint als planetarischer Nebel.

Die abgestoßene äußere Atmosphäre des planetarischen Nebels NGC 1514 ist anscheinend ein Durcheinander aus Blasen – wenn man sie in sichtbarem Licht betrachtet. Doch diese Ansicht des Weltraumteleskops James Webb in Infrarot erzählt eine andere Geschichte. In diesem Licht hat der Nebel eine ausgeprägte Sanduhrform, die als Zylinder interpretiert wird. Wir blicken entlang der Diagonale darauf.

In der Mitte des Nebels erkennt ihr bei genauem Hinsehen auch einen hellen Zentralstern. Er gehört wahrscheinlich zu einem Doppelsternsystem. Weitere Beobachtungen zeigen vielleicht besser, wie sich dieser Nebel entwickelt und wie die Zentralsterne zusammenwirken, um die Zylinder und Blasen zu erzeugen, die wir sehen.

Springe durchs Universum: APOD-Zufallsgenerator

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Sternbildung im Pac-Man-Nebel

Eine blaue Nebelmitte ist von einem roten Rand umgeben. Rechts ist eine Einkerbung mit einem dunklen Staubwall. Der Nebel im Sternbild Kassiopeia erinnert entfernt an Pac-Man.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Montilla (AAE)

Man könnte meinen, der Pac-Man-Nebel würde Sterne fressen, aber in Wirklichkeit bildet er sie. Im Inneren des Nebels sorgen die jungen, massereichen Sterne eines Sternhaufens für das durchdringende Leuchten des Nebels.

Die auffälligen Formen, die sich im Porträt von NGC 281 abzeichnen, sind geformte Staubsäulen und dichte Bok-Globulen, die durch intensive, energiereiche Winde und die Strahlung der heißen Sterne des Haufens abgetragen werden. Wenn sie lange genug überleben, könnten die staubigen Strukturen auch Orte zukünftiger Sternentstehung sein.

NGC 281 wird wegen seiner Form auch Pac-Man-Nebel genannt. Er befindet sich in etwa 10.000 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Kassiopeia.

Dieses scharfe Kompositbild wurde Mitte 2024 in Spanien durch Schmalbandfilter aufgenommen. Es kombiniert die Emissionen der Wasserstoff- und Sauerstoffatome des Nebels, um die Farben Rot, Grün und Blau zu erzeugen. Die Szene erstreckt sich über mehr als 80 Lichtjahre bei der geschätzten Entfernung von NGC 281.

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