Nordlichter über Lofoten

Polarlichter über Reine auf Lofoten in Norwegen. Die Küste ist hell erleuchtet und zeigt, dass sogar entlegene Gebiete mit Lichtverschmutzung kämpfen.

Bildcredit und Bildrechte: Alex Conu

Nordlichter sind vertraute Besucher am Nachthimmel über Reine auf Lofoten in Norwegen, Planet Erde. Dieser Szenerie wurde auf einem Zeltplatz auf einem Gipfel fotografiert. Hier rufen die Polarlichtschleier trotz der Lichter an der Küste eine schaurige Spannung hervor.

Das fantastische Bild ist eine moderne Perspektive der Welt bei Nacht. Es wurde zum Gesamtsieger beim internationalen Wettbewerb für Erd- und Himmelsfotografie 2016 von The World at Night (TWAN) gekürt. Die Aufnahme wurde aus mehr als 900 Einsendungen gewählt. Sie zeigt die Schönheit des Nachthimmels und den Kampf mit der Lichtverschmutzung.

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GW151226 – zweite bestätigte Quelle von Gravitationswellen

Illustrationscredit: LIGO, NSF

Ein neuer Himmel wird sichtbar. Wenn ihr hinauf blickt, seht ihr Licht am Himmel. Licht ist elektromagnetische Strahlung. Doch seit letztem Jahr können wir Menschen den einst vertrauten Himmel in einer anderen Art von Strahlung sehen. Es ist die Strahlung von Gravitationswellen.

Heute veröffentlichte die LIGO-Arbeitsgruppe die Entdeckung von GW151226. Es ist nach GW150914 der zweite bestätigte Blitz von Gravitationswellen. GW150914 war die historische erste Entdeckung. Sie wurde vor drei Monaten gemeldet. Der Name GW151226 deutet an, dass man das Ereignis Ende Dezember 2015 entdeckte. Der Blitz wurde von beiden LIGO-Anlagen gleichzeitig registriert. Die Detektoren stehen in den US-Bundesstaaten Washington und Louisiana.

Diese Animation zeigt, wie sich die Frequenz von GW151226 während der Messung am Observatorium in Hanford in Washington änderte. Das System, von dem die Gravitationswellen stammen, passt am besten zu zwei verschmelzenden Schwarzen Löchern. Sie haben anfangs etwa 14 und 8 Sonnenmassen. Die Rotverschiebung beträgt ungefähr 0,09. Wenn das stimmt, brauchte diese Strahlung grob geschätzt 1,4 Milliarden Jahre bis zu uns.

Die Stärke und die Frequenz der Gravitationswellen wurden als Ton dargestellt. In der letzten Sekunde, bevor die Schwarzen Löcher verschmelzen, erreicht der Klang den höchsten Ton. LIGO arbeitet weiter, seine Empfindlichkeit steigt und in den nächsten Jahren gehen weitere Messgeräte für Gravitationswellen in Betrieb. Das bietet eine neue Sicht auf den Himmel. Es wird das menschliche Verständnis vom Universum verändern.

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Nordamerika- und Pelikannebel im Schwan

Links leuchtet ein Emissionsnebel, dessen Form an den Kontinent Nordamerika erinnert. Rechts daneben ist eine Wolke, die aussieht wie ein Pelikan. Beide Nebel sind von dunklen Staubwolken umgeben. Sie liegen im Sternbild Schwan.

Bildcredit und Bildrechte: Ezequiel Etcheverry

Hier leuchten vertraute Formen an ungewohnten Orten. Links ist der Emissionsnebel NGC 7000. Er ist für seine Ähnlichkeit mit dem Kontinent Nordamerika auf der Erde berühmt. Die Emissionsregion, die rechts neben dem Nordamerikanebel liegt, ist IC 5070. Ihr Umriss, der an einen großen Vogel erinnert, führte zu dem Namen Pelikannebel. Zwischen den beiden hellen Nebel liegt eine dunkle Wolke aus undurchsichtigem Staub.

Die Nebel sind etwa 1500 Lichtjahre entfernt. Dort ist das 4 Grad große Sichtfeld 100 Lichtjahre breit. Das kosmische Porträt kombiniert Bilder, die mit Schmalbandfiltern aufgenommen wurden. Das betont die hellen Ionisierungsfronten und die Silhouetten in den dunklen, staubigen Formen mit feinen Details. Die Emissionen von atomarem Wasserstoff, Schwefel und Sauerstoff wurden in wissenschaftlich zugeordneten Farben abgebildet. An dunklen Orten sieht man die Nebel mit einem Fernglas.

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Die rätselhafte Verdunkelungen von KIC 8462852

Die Illustration zeigt einen Planeten, der wahrscheinlich zerbricht. Das deuten Staubwolken an, die nach links strömen. Links hinten ist ein Stern, der von einer Staubscheibe umgeben ist. Der Staub dämpft sein Licht. In der Scheibe befinden sich zahlreiche große Trümmer.

Illustrationscredit: NASA, JPL-Caltech

Warum flackert der Stern KIC 8462852? Wir wissen es nicht. Der Stern KIC 8462852 ist unserer Sonne entfernt ähnlich. Er ist einer von vielen fernen Sternen, die der NASA-Satellit Kepler überwachte, um nach Planeten zu suchen. Auch Laienforschende durchsuchten die Daten mit Computern auf freiwilliger Basis. Dabei fanden sie diesen ungewöhnlichen Fall. Die Helligkeit des Sterns sank unvorhergesehen monatelang um bis zu 20 Prozent. Dann stieg sie wieder.

Häufige Gründe für so eine Verdunkelung sind Bedeckungen durch umkreisende Planeten oder Sternbegleiter. Das passt aber nicht zu diesem Muster, das sich nicht wiederholt. Derzeit wird eine Theorie diskutiert. Sie vermutet eine Abdunklung durch eine Wolke, die aus Kometen oder den Überresten eines zerstörten Planeten besteht. Doch das passt nicht zu den Hinweisen, dass der Stern selbst in den letzten 125 Jahre etwas dunkler wurde.

Diese Illustration zeigt einen Planeten, der zerbricht. Es ist das System NGC 2547-ID8. Dort brachten Beobachtungen in Infrarot Hinweise auf eine Kollision. Als man KIC 8462852 in jüngster Zeit observierte, zeigte sich kein infrarotes Leuchten, das eine Staubscheibe andeutet, die den Stern eng umkreist. Doch es gibt Hinweise auf eine Scheibe weiter außen im System. Nun wurden zusätzliche Überwachungen angefordert. Sicherlich gibt es bald weitere kreative Vermutungen zum Ursprung.

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Eine Böenwalze über Uruguay

Über einem Meer reicht eine riesige Wolkenwalze bis zum Horizont.

Credit und Lizenz: Daniela Mirner Eberl

Was für eine Wolke ist das? Eine Art Arcus, sie wird als Böenwalze bezeichnet. Diese seltenen langen Wolken können in der Nähe von Wolkenfronten entstehen, wenn sie näher rücken. Der Fallwind einer anrückenden Sturmfront kann feuchte warme Luft aufsteigen lassen. Dabei kühlt sie unter den Taupunkt ab und bildet eine Wolke. Wenn das einheitlich entlang einer langen Front passiert, kann eine Böenwalze entstehen.

In Böenwalzen kann die Luft entlang der waagrechten Längsachse zirkulieren. Eine Böenwalze des Typs Roll Cloud verwandelt sich vermutlich nicht in einen Wirbelsturm. Anders als die ähnliche Shelf Cloud ist eine Roll Cloud vollständig von ihren ursprünglichen Gewitterwolken getrennt. Diese Böenwalze vom Jänner 2009 reichte über Las Olas Beach in Maldonado in Uruguay bis weit in die Ferne.

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Der Fornax-Galaxienhaufen

Fast jeder verschwommene gelbe Fleck im Bild ist eine elliptische Galaxie im Fornax-Galaxienhaufen. Rechts unten ist eine markante Balkenspiralgalaxie, sie leuchtet eher bläulich.

Bildcredit: Europäische Südsternwarte ESO; Dank an Aniello Grado und Luca Limatola

Der Fornax-Galaxienhaufen ist nach dem südlichen Sternbild Chemischer Ofen benannt. Darin befinden sich die meisten seiner Galaxien. Er ist einer der am nächsten liegenden Galaxienhaufen, denn er ist etwa 62 Millionen Lichtjahre entfernt. Das ist mehr als die 20fache Distanz zur benachbarten Andromedagalaxie. Doch er ist nur etwa 10 Prozent weiter entfernt als der besser bekannte und dichtere Virgo-Galaxienhaufen.

Das Bild ist zwei Grad breit. Fast jeder gelbliche Klecks ist eine elliptische Galaxie im Fornax-Haufen. Rechts unten ist die markante Balkenspiralgalaxie NGC 1365. Sie ist ein wichtiges Mitglied im Fornaxhaufen. Die Aufnahme entstand mit dem VLT-Durchmusterungsteleskop VST am Paranal-Observatorium der ESO.

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NGC 6888: Der Sichelnebel

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Miller, Jimmy Walker

NGC 6888 ist als Sichelnebel bekannt. Er ist eine kosmische Blase, die etwa 25 Lichtjahre groß ist. Die Blase wurde vom Wind eines hellen, massereichen Sterns in ihrem Zentrum aufgebläht. Das scharfe Teleskopporträt verwendet Schmalband-Bilddaten. Diese isolieren das Licht von Wasserstoff- und Sauerstoffatomen im windgeblasenen Nebel. Die Sauerstoffatome sind blaugrün dargestellt. Sie enthüllen scheinbar die einzelnen Falten und Fasern.

Der Zentralstern im Nebel NGC 6888 ist ein Wolf-Rayet-Stern (WR 136). Er stößt seine äußere Hülle mit einem starken Sternenwind ab. Dabei verliert er alle 10.000 Jahre so viel Masse, wie die Sonne enthält. Die komplexen Strukturen im Nebel sind wahrscheinlich das Ergebnis dieses starken Windes. Er wechselwirkt mit Materie, die in einer früheren Phase ausgestoßen wurde.

Der Stern verbrennt seinen Treibstoff in einem gewaltigen Ausmaß. Er erreicht bald das Ende seiner Existenz, die wahrscheinlich mit dem Knall einer spektakulären Supernova-Explosion endet. NGC 6888 liegt im nebelreichen Sternbild Schwan (Cygnus). Er ist ungefähr 5000 Lichtjahre von uns entfernt.

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Pluto bei Nacht

Der dunkle Himmelskörper ist der Zwergplanet Pluto. Er ist von einer schimmernden Atmosphäre umgeben. Oben in der Dämmerung sind einige Geländeformen erkennbar.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins Univ./APL, Southwest Research Institute

Die schattige Szenerie zeigt Plutos Nachtseite. Die Ansicht aus dem Weltraum wurde letzten Juli von New Horizons abgebildet. Die Sonne war hinter der fernen Welt verborgen. Das Bild entstand etwa 19 Minuten nach der größten Annäherung. Dabei war die Raumsonde mehr als 21.000 km entfernt.

Das Bild zeigt die dramatische Silhouette des Objekts im Kuipergürtel und die blassen, überraschend komplexen Schichten von Plutos dunstiger Atmosphäre. Die sichelförmige Landschaft in der Dämmerung zeigt die südlichen Regionen. Dort liegen die Ebenen aus Stickstoffeis, die informell Sputnik Planitia genannt werden, sowie die die Tenzing Montes. Diese sind zerklüftete Berge aus Wassereis.

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