Das Auge des Stiers und der junge Mond

Hinter den Dolomiten leuchten helle Sterne. Neben dem Sichelmond strahlt der helle Stern Aldebaran. Die dunkle Seite wird von der Erde schwach beleuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Giorgia Hofer

Aldebaran ist das Auge des Stiers (Taurus). Er teilte sich letzten Freitag am Abend den Himmel mit dem jungen Sichelmond. Die hübsche Begegnung am Himmel war auf der ganzen Welt zu sehen. An manchen Orten sah man sogar, wie der Mond vor Aldebaran vorbeizog. Der Mond verdeckte den vertrauten hellen Stern.

Diese himmlische Landschaft wurde am 28. April in der Abenddämmerung fotografiert. Sie zeigt Aldebaran, als er wieder hinter dem hellen Mondrand hervorkam. Vorne sind die dunklen Silhouetten der felsigen Gipfel bei Laggio di Cadore in den italienischen Dolomiten. Bevor Aldebaran wieder auf der sonnenbeleuchteten Sichel auftauchte, verschwand er beim aschfahlen Mondlicht auf der Mondnachtseite. Sie war schwach vom Erdschein beleuchtet.

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Die Wellen im Perseushaufen

Wellen aus Gas schwappen im Perseus-Galaxienhaufen, sie sind innen gelb und verlaufen nach außen zu Rot, bis sie ins Schwarz übergehen. Links unten ist eine große Delle in den Wellen, vielleicht ein Hinweis, dass ein kleinerer Galaxienhaufen vorbeigeschrammt ist.

Bildcredit: NASA, CXC, GSFC, Stephen Walker, et al.

Dieses Röntgenbild des Chandra-Observatoriums ist kontrastverstärkt. Es zeigt, wie gewaltige kosmische Wellen in einem riesigen Speicher aus leuchtendem heißen Gas wirbeln und schwappen. Das Bild ist mehr als 1 Million Lichtjahre breit. Es zeigt das Zentrum des nahen Galaxienhaufens im Perseus. Der Haufen ist etwa 240 Millionen Lichtjahre entfernt.

Der Großteil der beobachtbaren Masse im Perseus-Galaxienhaufen besteht aus Gas, das den ganzen Haufen füllt. Das ist auch in anderen Galaxienhaufen so. Das Gas hat Temperaturen von zig Millionen Grad und leuchtet hell im Röntgenbereich.

Simulationen mit Computern bilden Details der Strukturen nach, die durch das röntgenheiße Gas im Perseushaufen schwappen. Dazu gehört auch die markante konkave Bucht links unter der Mitte. Die Bucht ist etwa 200.000 Lichtjahre groß, also doppelt so groß wie unsere Milchstraße. Dass es sie gibt, lässt vermuten, dass wahrscheinlich auch der Haufen im Perseus vor Milliarden Jahren von einem kleineren Galaxienhaufen gestreift wurde.

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NGC 3628: Die Hamburgergalaxie

Die Galaxie NGC 3628 im Sternbild Löwe liegt schräg im Bild. Wir sehen sie von der Kante. Die Galaxie wirkt aufgebauscht, durch die Mitte verläuft eine Staubbahn.

Bildcredit und Bildrechte: Eric Coles und Mel Helm

Nein, Hamburger sind nicht so groß. Was man hier sieht, ist eine scharfe Teleskopansicht der prächtigen Spiralgalaxie NGC 3628. Wir sehen sie von der Seite. Sie hat eine aufgebauschte Galaxienscheibe, die von dunklen Staubbahnen geteilt ist. Manche Leute denken bei diesem detailreichen Galaxienporträt an die gängige Bezeichnung „Hamburgergalaxie“.

Die faszinierende Universumsinsel ist etwa 100.000 Lichtjahre groß. Sie ist 35 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im nördlichen Sternbild Löwe, das man im Frühling sieht. Im lokalen Universum teilt sich NGC 3628 die Nachbarschaft mit den beiden großen Spiralen M65 und M66. Die drei bilden eine Gruppe, die man auch als Leo-Triplett kennt. Wechselwirkungen mit ihren kosmischen Nachbarinnen durch Gravitation führten wahrscheinlich dazu, dass die Spiralscheibe aufgebläht und gekrümmt wurde.

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Annäherung über dem Sonnenuntergang

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: ESA, NASA

Da ist es! Vor etwas mehr als einer Woche war das Versorgungsschiff Cygnus ein willkommener Anblick für die Leute auf der Internationalen Raumstation. Die Raumsonde Cygnus von Orbital AT war drei Tage zuvor auf einer Atlas V der United Launch Alliance von Cape Canaveral in Florida gestartet. Nun näherte sie sich der Internationalen Raumstation. Dahinter war eine malerische Ansicht des Planeten Erde.

Die Sonne ging links oben über dem Bild unter. Sie beleuchtete die Wolken weit unter dem Gefährt, das näher rückte. Zuerst bildete eine Kamera die robotische Raumsonde Cygnus ab. Später fotografierten Thomas Pesquet und Peggy Whitson die Sonde. Dazu diente der Canadarm2 der Raumstation. Thomas Pesquet war der ESA-Flugingenieur, Peggy Whitson die NASA-Kommandantin der Expedition 51.

Die Kommandantin und Biochemikerin Whitson hält nun einen neuen US-amerikanischen Rekord. Sie verbrachte die meisten ganzen Tage im Weltraum. Cygnus brachte lebensnotwendige Güter und Geräte für mehr als 200 wissenschaftliche Experimente. Sie werden auf der ISS, dem Außenposten im All, durchgeführt. Die ISS ist so groß ist wie ein Fußballfeld.

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Ein Neutronenstern kühlt ab

Der Supernovaüberrest Cas A ist von einer Wolke umgeben, die sich ausdehnt. Rechts unten ist eine Illustration des Neutronensterns, so könnte er aussehen.

Bildcredit: Röntgen: NASA/CXC/UNAM/Ioffe/D.Page, P. Shternin et al; Optisch: NASA/STScI; Illustration: NASA/CXC/M. Weiss

Die helle Quelle in der Mitte ist ein Neutronenstern. Das ist der unglaublich dichte, kollabierte Rest eines Sternkerns mit viel Masse. Der Supernovaüberrest Cassiopeia A (Cas A) umgibt ihn. Er ist angenehme 11.000 Lichtjahre entfernt.

Cas A ist die finale Explosion eines massereichen Sterns. Das Licht der Supernova erreichte die Erde erstmals vor etwa 350 Jahren. Die Trümmerwolke dehnt sich aus, sie ist etwa 15 Lichtjahre groß. Das Bildkomposit entstand Röntgendaten und optischen Aufnahmen.

Der Neutronenstern in Cas A kühlt ab. Er ist aber noch so heiß, dass er Röntgenlicht abstrahlt. Jahrelange Beobachtungen mit dem Röntgenteleskop Chandra im Erdorbit zeigen, dass der Neutronenstern rasch abkühlt. Das geschieht so schnell, dass man vermutet, dass ein großer Teil vom Kern des Neutronensterns eine reibungsfreie Supraflüssigkeit aus Neutronen bildet. Chandras Beobachtungen sind die ersten Hinweise auf diesen seltsamen Zustand der Neutronenmaterie.

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Cassini blickt vom Saturn hinaus

Vorne ragt der Nordpol des Planeten Saturn auf, rechts ist der Wirbel am Pol, er ist von dem Sechseck aus Wolken umgeben. Oben breiten sich die Ringe des Planeten Saturn aus.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Space Science Institute

So sieht Saturn aus, wenn man innerhalb der Ringe ist. Letzte Woche lenkte die NASA die Raumsonde Cassini erstmals zwischen Saturn und die Ringen hindurch. Bei diesem Tauchgang fotografierte die robotische Raumsonde Hunderte Bilder. Sie zeigen die Strukturen in Saturns Atmosphäre so detailreich wie nie zuvor.

Als die Raumsonde zurückblickte, nahm sie eindrucksvolle Perspektiven auf. Das oben gezeigte Bild entstand wenige Stunden vor der größten Annäherung. Darauf sieht man Saturns ungewöhnliches Sechseck am Nordpol.

Saturns C-Ring ist der am nächsten gelegene, den wir sehen. Die dunkle Cassiniteilung trennt den inneren B-Ring vom äußeren A-Ring. Wenn man genau schaut, sieht man die beiden kleinen Monde, die den F-Ring eingrenzen. Er ist hier am weitesten entfernt.

Das Bild ist unbearbeitet und wird noch offiziell geprüft, kalibriert und zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht. Die Mission Cassini wird wie geplant beendet, indem die Sonde am 15. September in die Atmosphäre des Planeten Saturn taucht.

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Bögen am Frühlingshimmel

Über einem verschneiten Bergpanorama wölbt sich rechts die Milchstraße, der linke Bogen ist das schwache Band des Zodiakallichtes. Am Horizont leuchten helle orangefarbene Lichter.

Bildcredit und Bildrechte: Ondrej Kralik

In dieser nördlichen Frühlingsnacht wölben sich zwei helle Bögen am Himmel. Das Bergpanorama wurde am 29. März nach Sonnenuntergang fotografiert. Auf dem Chopok in der Zentralslowakei entstanden auf ungefähr 2000 Metern Seehöhe 57 Aufnahmen.

Rechts verläuft der Bogen der nördlichen Milchstraße ab dort, wo sie aus der Gipfelperspektive über die irdischen Lichter hinaufreicht. Die Dämmerung war schon vorbei. Doch nahe am Horizont schwebt ein heller Lichtfleck am Himmel. Er verblasst im zweiten hellen Bogen des Zodiakallichtes, das nahe der Mitte die Milchstraße kreuzt. Staub in der Ebene der Ekliptik reflektiert Sonnenlicht. So entsteht das Zodiakallicht, das nach Sonnenuntergang am klaren, dunklen nördlichen Frühlingshimmel manchmal markant leuchtet.

Der helle Jupiter steht links am Horizont fast gegenüber der Sonne. Weil sich Jupiter fast in der Ekliptik befindet, liegt er in einer Aufhellung im Band aus Zodiakallicht. Sie liegt ebenfalls gegenüber der Sonne: Es ist der Gegenschein.

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Die Antennen erforschen

Hinter lose verteilten Sternen, von denen einige wenige hell leuchten, sind zwei verzerrte Galaxien angeordnet, die miteinander wechselwirken. Zwei Sternströme sind in großen Bögen hinausgeschleudert.

Bildcredit und Bildrechte: Daten: Subaru, NAOJ, NASA/ESA/HubbleMontage und Bearbeitung: Roberto Colombari

Im südlichen Sternbild Rabe kollidieren zwei große Galaxien. Sie sind etwa 60 Millionen Lichtjahre entfernt. Einzeln sind sie als NGC 4038 und NGC 4039 katalogisiert. Die schwerfällige Schau dauert Hunderte Millionen Jahre. Dabei kollidieren nur selten die Sterne in den beiden Galaxien.

Doch die großen Wolken aus molekularem Gas und Staub in den Galaxien kollidieren häufig. Das löst Episoden heftiger Sternbildung beim Zentrum der kosmischen Karambolage aus. Die Ansicht ist 500.000 Lichtjahre breit. Sie zeigt auch junge Sternhaufen und Materie, die von den Gezeiten weit vom Schauplatz des Unfalls fortgeschleudert wurde.

Das Mosaikbild entstand aus Daten von Subaru, das auf der Erde steht, und des Weltraumteleskops Hubble. Die Bilder des Subaru-Teleskops zeigt die weitläufigen, zarten Gezeitenströme. Die extrem detailreichen Daten von Hubble zeigen die hellen Zentren der Galaxien. Das Aussehen der langen, gebogenen Schweife führte zum gängigen Namen für das Galaxienpaar: die Antennen.

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