M27: Kein Komet

Vor einem dunklen Hintergrund mit wenigen Sternen leuchtet fast bildfüllend ein Nebel mit rötlichen Rändern, der in der Mitte grünlich leuchtet. Von links unten ragt ein rötlicher Balken in den Nebel.

Credit und Bildrechte: Nik Szymanek, w/Faulkes-Teleskop Nord

Beschreibung: Der Astronom Charles Messier, geboren am 26. Juni 1730, suchte in Frankreich den Himmel des 18. Jahrhunderts nach Kometen ab. Um Verwechslungen zu vermeiden und seine Suche nach Kometen voranzutreiben, notierte er fleißig dieses Objekt als Nummer 27 in seiner Liste von Dingen, die definitiv keine Kometen waren. Astronomen des 21. Jahrhunderts würden es als Planetarischen Nebel klassifizieren, doch es ist auch kein Planet, obwohl es rund erscheinen mag und in kleinen Teleskopen planetenähnlich aussieht. Messier 27 (M27) ist nunmehr dafür bekannt, ein ausgezeichnetes Exemplar eines Gas-Emissionsnebels zu sein, der entstand, als der nukleare Treibstoff eines sonnenähnlichen Sterns zur Neige ging. Ein solcher Nebel bildet sich, wenn die äußeren Hüllen des Sterns in den Raum hinausgeschleudert werden und die darin enthaltenen Atome durch das intensive, aber unsichtbare Ultraviolettlicht des sterbenden Sterns zu einem sichtbaren Leuchten angeregt werden. Die schöne, symmetrische interstellare Gaswolke, allgemein als Hantelnebel bekannt, misst mehr als 2,5 Lichtjahre im Durchmesser und liegt etwa 1200 Lichtjahre entfernt im Sternbild Vulpecula (Füchslein). Dieses eindrucksvolle Farbkomposit hebt zarte Plasmastrukturen im Nebel hervor. Es wurde von einem robotischen Teleskop auf Hawaii mit Schmalbandfiltern aufgenommen, die für Emissionen von Sauerstoff- (grün dargestellt) und Wasserstoffatomen empfänglich sind. Die Wasserstoffemissionen sind als rote (H-Alpha) und zartere blaue Farbtöne (H-Beta) zu sehen.

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