Die Materie des Geschoßhaufens 1E 0657-558

Mitten im Bild liegt der Geschoßhaufen, er ist von Sternen und Galaxien umgeben. Zwei rote Wolken zeigen Gas, das in Röntgenlicht leuchtet. Außen sind zwei blaue Wolken, sie zeigen die Verteilung der Dunklen Materie, falls es sie gibt.

Bildcredit: Röntgen: NASA/CXC/CfA/ M. Markevitch et al.; Gravitationslinsenkarte: NASA/STScI; ESO WFI; Magellan/U.Arizona/ D.Clowe et al.; Optisch: NASA/STScI; Magellan/U.Arizona/D.Clowe et al.

Was ist mit dem Geschoßhaufen los? Der massereiche Galaxienhaufen (1E 0657-558) verzerrt Galaxien im Hintergrund durch Gravitationslinsen. Das gilt als starkes Indiz für die führende Theorie, nämlich dass es darin Dunkle Materie gibt.

Doch aktuelle Analysen zeigen, dass es eine weniger beliebte Möglichkeit gibt. Sie geht von veränderlicher Gravitation aus. Das könnte das Spiel der Kräfte im Haufen ohne Dunkle Materie erklären. Diese Möglichkeit bietet auch ein Szenario für die Entstehung, das manche für wahrscheinlicher halten. Beide wissenschaftliche Hypothesen wetteifern um die Erklärung der Beobachtungen. Gibt es nun unsichtbare Materie oder modifizierte Gravitation?

Die Diskussion ist spannend. Sie ist nämlich ein gutes Beispiel dafür, wie die Existenz Dunkler Materie die Einfachheit der Theorie mit veränderter Gravitation zunichte machen würde. Der Streit um den Geschoßhaufen wird in naher Zukunft wahrscheinlich fortgeführt, wenn es neue Beobachtungen, Analysen und Simulationen mit Computern gibt.

Für das Bild wurden Daten von Hubble, Chandra und Magellan kombiniert. Rot zeigt die Röntgenstrahlung, die von heißem Gas ausgeht. Die vermutete Verteilung der getrennten Dunklen Materie ist blau abgebildet.

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Sternenstaub in der Perseus-Molekülwolke

Die Sterne im Bildfeld sind teilweise von dunkelbraunem Staub gedimmt. Das markante Dreieck besteht aus drei Reflexionsnebel, die im Text beschrieben werden.

Bildcredit und Bildrechte: Lorand Fenyes

Wolken aus Sternenstaub treiben durch diese detailreiche Himmelslandschaft. Die kosmische Szene zeigt fast 2 Grad der Perseus-Molekülwolke. Sie ist ungefähr 850 Lichtjahre entfernt. Das Teleskopsichtfeld zeigt ein Dreieck aus staubigen Nebeln. Es reflektiert das Licht eingebetteter Sterne.

Links steht der Reflexionsnebel NGC 1333. Er hat einen charakteristischen bläulichen Farbton. Rechts unten schimmert vdB13. Oben ist ein seltener gelblicher Reflexionsnebel, nämlich vdB12.

In der Perseus-Molekülwolke entstehen Sterne. Die meisten davon sind vermutlich in sichtbaren Wellenlängen von Staub verdeckt, der alles durchdringt. Doch von neu entstandenen Sternen strömten Strahlen und leuchtendes, komprimiertes Gas aus. Die roten Emissionen sind Hinweise auf Herbig-Haro-Objekte und bilden einen starken Kontrast. In NGC 1333 treten sie klar zutage.

Die Schenkel des Dreiecks aus den Reflexionsnebeln wären in der Entfernung der Molekülwolke ungefähr 20 Lichtjahre lang.

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Als der Mars dem Neptun begegnete

Der Sichelmond, Venus, Mars und Neptun stehen in einer Reihe. Der untere Bildeinschub zeigt den Mond vergrößert, der obere Einschub zeigt die enge Konjunktion zwischen Mars und Neptun.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Mudge

Am 1. Jänner half der Mars Leuten mit Fernglas dabei, einen Eisriesen auf ihrer Liste abzuhaken. Die Sichtlinie zum hellen Roten Planeten lag am Nachthimmel der Erde weniger als 0,02 Grad neben dem blassen Neptun. Der zeitliche Abstand der Bildfelder zur engsten Begegnung betrug nur 3 Stunden. Sie zeigen die Erscheinung des seltsamen Paares am Himmel über der australischen Stadt Brisbane.

Das Weitwinkelbild zeigt den schmalen Sichelmond zu Neujahr und Venus als gleißenden Abendstern. Beide stehen im Westen am Horizont. Mars und Neptun sind rechts oben markiert. Die beiden vergrößerten Bildeinschübe wurden mit demselben Teleobjektiv fotografiert. Daher zeigen sie die Mars-Neptun-Konjunktion und die scheinbare Größe des Sichelmondes im gleichen Maßstab. Diese Woche nähert sich Neptun im Westen der Venus.

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NGC 891 von der Seite

Wie eine Spindel verläuft die Spiralgalaxie NGC 891 diagonal durchs Bild. Sie ist in der Mitte von dunklen Staubbahnen geteilt. Wir sehen die Galaxie von der Kante.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, U. Arizona

Die große Spiralgalaxie NGC 891 ist ungefähr 100.000 Lichtjahre groß. Aus unserer Perspektive ist sie fast genau von der Seite sichtbar. NGC 891 ist ungefähr 30 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Andromeda. Sie sieht unserer Milchstraße sehr ähnlich.

Auf den ersten Blick hat sie eine flache, dünne galaktische Sternenscheibe und eine zentrale Wölbung. Sie wird in der Mitte von Regionen aus dunklem, undurchsichtigem Staub geteilt. Auf der seitlichen Darstellung von NGC 891 laufen sehr auffällige Fasern aus Staub Hunderte Lichtjahre über und unter die Mittellinie hinaus. Der Staub wurde wahrscheinlich durch die Explosionen von Supernovae und intensive Sternbildungsaktivität aus der Scheibe gedrängt. Das seitliche, detailreiche Porträt von NGC 891 zeigt auch blassere Galaxien.

(Hinweis der Herausgeber: Das Bild von NGC 891, das ursprünglich heute auf APOD veröffentlicht war, wurde ausgetauscht. Der Bildcredit wurde korrigiert, um auf den Urheber des Originals hinzuweisen.)

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Mimas, Krater und Berg

Der kleine Mond Mimas ist von vielen Kratern übersät. Rechts ist sein besonders großer Krater Herschel. Mit diesem Krater erinnert Mimas an den Todesstern aus Star Wars.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Mimas ist ein eisiger Saturnmond, der von Kratern übersät ist. Er hat einen Durchmesser von ungefähr 400 km. Sein größter Krater Herschel ist fast 140 km groß. Damit hat der Krater ungefähr ein Drittel der Grüße von Mimas selbst. Er verleiht dem kleinen Mond ein unheilvolles Aussehen. Freundinnen des Todessterns aus der Science-Fiction-Saga Star Wars schätzen ihn deshalb. Wenn der Einschlag, der auf dem kleinen Mond diesen großen Krater erzeugte, etwas stärker gewesen wäre, hätte er Mimas zerstören können.

Dieses Cassini-Bild vom Oktober 2016 zeigt die Halbkugel Mondes im Sonnenlicht, die von Saturn abgewandt ist. Der Mond rotiert synchron zu Saturn. Am rechten Rand liegt sein großer Krater Herschel. Sein Zentralberg wirft einen langen Schatten über den Kraterboden. Der Gipfel ist fast so hoch wie der Mount Everest auf dem Planeten Erde.

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Wächter eines nördlichen Himmels

Über weißen Gestalten, die an Außerirdische erinnern, breitet sich ein dunkelblauer Himmel mit einem grünen Polarlicht aus.

Bildcredit und Bildrechte: Pierre Destribats

Wer bewacht den Norden? Dieses Bild wurde letzten März im finnischen Lappland fotografiert. Dort gibt es Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, und Schnee treibt umher. Manchmal entstehen surreale Landschaften mit weißen Wächtern, die außerirdisch wirken. Sie patrouillieren scheinbar durch die Landschaft.

Doch die Außerirdischen sind schneebedeckte Bäume. Die rote Hütte, die sie scheinbar bewachen, ist ein Plumpsklo. Weit hinter dieser ungewöhnlichen irdischen Aussicht leuchtet ein schöner Nachthimmel mit einem grünen Polarlicht, hellen Sternen und den Spuren kreisender Satelliten. Im Frühling tauen die Bäume ab. Dann sieht Lappland ganz anders aus.

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Im Zentrum der Spiralgalaxie NGC 5033

Das Zentrum der Galaxie NGC 5033 im Bild ist von einem mächtigen Mahlstrom aus dunklen Staubwolken umgeben.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, MAST – Bearbeitung: Judy Schmidt

Was passiert im Zentrum der Spirale NGC 5033? Viele Dinge – einige laufen rund, andere sind energiereich, und manche verstehen wir nicht gut. NGC 5033 ist wegen der großen Aktivität in ihrem Kern als Seyfertgalaxie bekannt.

Helle Sterne, dunkler Staub und interstellares Gas wirbeln schnell um ein galaktisches Zentrum, das durch ein sehr massereiches Schwarzes Loch leicht verschoben erscheint. Diese Verschiebung trat vermutlich ein, weil NGC 5033 irgendwann in der letzten Milliarde Jahre mit einer anderen Galaxie verschmolz.

Dieses Bild wurde 2005 mit dem Weltraumteleskop Hubble fotografiert. NGC 5033 ist etwa 100.000 Lichtjahre groß, und sie ist so weit entfernt, dass wir sehen, wie sie vor ungefähr 40 Millionen Jahren aussah.

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IC 4406 – ein scheinbar quadratischer Nebel

Der Nebel im Bild sieht aus wie ein Rechteck. An den langen Rändern leuchtet es gelborange, in der Mitte helltürkis. Es ist von vielen dunklen Staubfasern überzogen.

Bildcredit: C. R. O’Dell (Vanderbilt U.) et al., Hubble-Vermächtnisteam, NASA

Wie kann ein runder Stern einen quadratischen Nebel bilden? Diese Frage stellt sich, wenn man planetarische Nebel wie IC 4406 untersucht. Es gibt Hinweise, dass IC 4406 wahrscheinlich ein hohler Zylinder ist. Seine quadratische Erscheinung ergibt sich durch den Blickwinkel, wenn man den Zylinder von der Seite sieht. Würde man IC 4406 von oben sehen, wäre er so ähnlich wie der Ringnebel.

Dieses Bild in charakteristischen Farben ist ein Komposit. Dafür wurden Bilder des Weltraumteleskops Hubble aus den Jahren 2001 und 2002 kombiniert. Heißes Gas floss aus den Enden des Zylinders, Fasern aus dunklem Staub und molekularem Gas säumen die begrenzenden Wände.

Der Stern, der hauptsächlich für diese interstellare Skulptur verantwortlich ist, befindet sich im Zentrum des planetarischen Nebels. In wenigen Millionen Jahren ist der einzige in IC 4406 sichtbare Überrest der verblassende weiße Zwergstern.

Ö1-Nachtquartier:Das Jahr in den Sternen“ mit Maria Pflug-Hofmayr

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