Sonnenaufgang bei Edmontonhenge

Am Ende einer Häuserschlucht aus Stahl und Glas geht die Sonne auf. Die Straße ist die Jasper Avenue in Edmonton im kanadischen Alberta.

Bildcredit und Bildrechte: Luca Vanzella

Am 18. September leuchtete die aufgehende Sonne auf beide Seiten der großen Ziegel- und Stahlschlucht. Sie ist als Jasper Avenue bekannt und läuft durch das Zentrum von Edmonton im kanadischen Alberta. Dieser gelungene Schnappschuss wurde in der Straßenmitte fotografiert. Er zeigt die Ausrichtung ähnlich wie bei Stonehenge.

In Edmonton verlaufen die Straßen in einem Raster, das fast genau an den Himmelsrichtungen ausgerichtet ist. Daher leuchten Sonnenaufgänge und -untergänge dort zweimal pro Jahr in die Straßen, die ungefähr von Osten nach Westen verlaufen. Das passiert um das Äquinoktium herum.

Heute* ist Tag- und Nachtgleiche. Die Sonne kreuzt um 14:21 UT den Himmelsäquator. Die Sonne geht heute im Osten auf und im Westen unter.* Daher sind für Bewohner des Planeten Erde Tag und Nacht ungefähr gleich lang. Das September-Äquinoktium markiert auf der Nordhalbkugel den astronomischen Beginn des Herbstes. Auf der Südhalbkugel beginnt der Frühling.

* Tatsächlich ist es etwa komplizierter. (Anm. d. Übers.)

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Reise zum Sternhaufen Terzan 5

Bildcredit: Nick Risinger (skysurvey.org), DSS, Hubble, NASA, ESA, ESO; Musik: Johan B. Monell

Kugelsternhaufen prägten einst die Milchstraße. Als vor langer Zeit unsere Galaxis entstand, tummelten sich dort Tausende Kugelsternhaufen. Heute sind weniger als 200 übrig. Im Laufe der Äonen wurden viele Kugelsternhaufen zerstört. Dazu führten ihre wiederholten Begegnungen miteinander oder mit dem Zentrum der Galaxis.

Einige Relikte haben überdauert. Sie sind älter als jedes Fossil auf der Erde, ja sogar älter als jede andere Struktur in der Galaxis. Sie begrenzen das ungefähre Alter des Universums. Wenn es überhaupt junge Kugelsternhaufen in unserer Galaxis gibt, sind es nur wenige, denn die Bedingungen für eine Entstehung sind nicht günstig. Dieses Video zeigt eine fiktive Reise von der Erde zum Kugelsternhaufen Terzan 5. Sie endet mit einem Bild des Haufens, das mit dem Weltraumteleskop Hubble entstand.

Kürzlich entdeckte man, dass dieser Sternhaufen nicht nur Sterne aus den frühen Tagen unserer Milchstraße enthält, sondern zur großen Überraschung auch welche, die 7 Milliarden Jahre später bei einem Ausbruch an Sternbildung entstanden sind.

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Der Helixnebel in Infrarot

Mitten im dunklen Bild mit schwach leuchtenden Sternen leuchtet ein Nebel, der an ein Auge mit roter Iris erinnert.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Weltraumteleskop Spitzer; Bearbeitung: Judy Schmidt

Warum leuchtet dieses kosmische Auge so rot? Wegen des Staubs. Das Bild stammt vom robotischen Weltraumteleskop Spitzer. Es zeigt den gut untersuchten Helixnebel (NGC 7293) in Infrarotlicht. Der Nebel ist etwa 700 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Wassermann. Er ist eine Hülle aus Staub und Gas um einen zentralen Weißen Zwerg. Sein Durchmesser beträgt zwei Lichtjahre.

Seit Langem gilt er als gutes Beispiel für einen planetarischen Nebel. Das ist das Endstadium in der Entwicklung eines sonnenähnlichen Sterns. Die Daten von Spitzer zeigen, dass der Zentralstern im Nebel von einem überraschend hellen Leuchten in Infrarot umgeben ist. Modelle zeigen, dass das infrarote Leuchten von einer Staub- und Trümmerwolke stammen könnte. Das nebelartige Material wurde vielleicht vor Tausenden Jahren vom Stern ausgestoßen.

Der nahe Staub entstand womöglich bei Kollisionen von Objekten, die sich in einem Speicher befinden, ähnlich wie der Kuipergürtel oder die Oortsche Wolke im Sonnensystem, aus der viele Kometen stammen. Die kometenähnlichen Körper bei einem möglichen fernen Planetensystem um den Zentralstern des Nebels hätten in diesem Fall sogar das dramatische Endstadium der Sternentwicklung überstanden.

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50.000 Kilometer über der Sonne

Die Sonne ist auf diesem Bild scheinbar von einem gefaserten orangefarbenen Teppich überzogen. Das Bild zeigt einen Ausschnitt rechts oben, in der Mitte verläuft der Sonnenrand, über den nach rechts Protuberanzen aufsteigen. Der Hintergrund ist weiß.

Bildcredit und Bildrechte: Pete Lawrence

Was geschieht am Rand der Sonne? Was hier abgebildet ist, scheint wie ein tobendes Ungeheuer. Doch es ist nur eine riesige Protuberanz. Das ist eine Hülle aus dünnem Gas, die vom Magnetfeld der Sonne über der Oberfläche gehalten wird. Das Sonnenereignis wurde letztes Wochenende mit einem kleinen Teleskop fotografiert. Das Bild wurde invertiert und gefärbt.

Die Linien zeigen, dass die Protuberanz mehr als 50.000 Kilometer über die Sonnenoberfläche aufragt. Im Vergleich dazu wirken sogar die 12.700 Kilometer klein, die dem Durchmesser der Erde entsprechen.

Unter der riesigen Protuberanz liegt die Aktive Region 12585. Über einem fließenden Sonnenteppich aus Fibrillen schweben helle Filamente, das sind Protuberanzen. Fibrillen werden auch als Spikulen bezeichnet. Beide liegen vor der Sonnenscheibe. Energiereiche Ereignisse wie dieses werden nun seltener, denn die Sonne nähert sich einem Minimum an Flecken in ihrem 11-jährigen Aktivitätszyklus.

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Die Sternennacht als Schnitzeljagd

Im Gemälde "Sternennacht" von van Gogh sind zahlreiche Weltraumbilder versteckt. Das Bild ist eine Schnitzeljagd.

Bildcredit: Vincent van Gogh; Digitalcollage und Bildrechte: Ronnie Warner

Wusstet ihr, dass van Goghs Gemälde Sternennacht den Kometen Hale-Bopp zeigt? Hoffentlich nicht, denn es stimmt nicht. Doch er ist im Bild. Es wirkt auf den ersten Blick wie eine digitale Reproduktion der ursprünglichen Sternennacht. Doch es ist eine moderne Interpretation. Diese ehrt nicht nur eines der berühmtesten Gemälde des zweiten Jahrtausends. Es ist auch eine Schnitzeljagd.

Findet ihr einen Kometen, eine Spiralgalaxie, einen offenen Sternhaufen und einen Supernovaüberrest im Bild? Zu einfach? Gut, dann sucht die Ringe der Supernova 1987A, den Nebel NGC 2392, den Krebsnebel, Thors Helm, die Wagenradgalaxie und den Ameisennebel.

Immer noch zu simpel? Dann, bitte sehr, findet ihr sicherlich weitere versteckte Bilder, die hier nicht erwähnt wurden. Es gibt mehrere. Im APOD-Forum „The Asterisk“ wird darüber diskutiert. Am Ende versteckte der Collagist auch die Vermeer-Bildmontage zum 10. Jahrestag von APOD zur Feier von APOD.

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Die Dreiecksgalaxie M33

Eine flockige Spiralgalaxie mit losen Spiralarmen füllt das Bild. Sie ist von vielen Sternen umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Giovanni Benintende

Im kleinen nördlichen Sternbild Dreieck liegt die prächtige Spiralgalaxie M33, die wir von oben sehen. Landläufig heißt sie auch Feuerradgalaxie oder einfach Dreiecksgalaxie. M33 ist mehr als 50.000 Lichtjahre groß. Nach der Andromedagalaxie (M31) und unserer Milchstraße ist sie die drittgrößte Galaxie in der Lolalen Gruppe.

M33 ist ungefähr drei Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Vermutlich ist sie eine Begleiterin der Andromedagalaxie. Wenn es in den beiden Galaxien Sternforschende gibt, hätten sie wohl einen tollen Blick auf das jeweils andere riesige Sternsystem.

Das scharfe Kompositbild zeigt die Aussicht vom Planeten Erde. In den lose gewundenen Spiralarmen von M33 sind blaue Sternhaufen und rötliche Regionen mit Sternbildung verteilt. Die hellste Region, in der Sternbildung stattfindet, ist NGC 604, die höhlenartig wirkt. Von der Mitte der Galaxie aus findet man sie etwa auf der Ein-Uhr-Position.

In M31 gibt es eine Population gut vermessener veränderlicher Sterne. Solche gibt es auch in M33. Diese Veränderlichen halfen, diese nahe Spirale zu einer kosmischen Messlatte zu machen, wenn es um die Definition der Entfernungsskala im Universum geht.

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Vollmond über Brünn

Auf einem bewaldeten Berg steht die beleuchtete Festung Špilberk über der tschechischen Stadt Brünn. LInkds darüber leuchtet der Vollmond.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek

Am 20. Juli 2016 ging über der tschechischen Stadt Brünn nach Sonnenuntergang der prächtige Vollmond auf. Das Panoramabild entstand bei einer Feier zum 47. Jahrestag der Apollo-11-Mondlandung. Eine Aufnahmeserie zeigt die gelb gefärbte Mondscheibe vor den verblassenden Farben der Dämmerung. Im Vordergrund steht die beleuchtete Festung Špilberk aus dem 14. Jahrhundert.

Der heutige Vollmond wird Erntemond genannt. Der traditionelle Name des Vollmondes in zeitlicher Nähe zum Herbstäquinoktium auf der Nordhalbkugel ist seit Langem als Geschichte und Lied bekannt. Die heutige Vollmondphase geht mit einer dezenten Halbschattenmondfinsternis einher. Dabei wandert der Mond durch den diffusen äußeren Schatten der Erde.

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Rückläufiger Mars and Saturn

Rechts zieht der Planet Mars eine lange Schleife, links oben der Planet Saturn, wobei die Distanzen zwischen den einzelnen Aufnahmen deutlich kleiner sind.

Bildcredit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Die Planeten Mars und Saturn wandern. Sie standen einen Großteil dieses Jahres am Nachthimmel der Erde auffallend nahe beisammen. Diese zusammengesetzte Himmelsansicht entstand aus einer Bildserie, die von Mitte Dezember bis Anfang dieser Woche aufgenommen wurde. Das Ergebnis zeigt die Zeit während der Opposition. Sie fand nördlich vom hellen Stern Antares nahe bei der zentralen Wölbung der Milchstraße statt.

Ein dazugehöriges Video zeigt die Bewegungen der Planeten vorwärts und rückwärts. Saturns scheinbare Bahn verläuft entlang einer flachen, kompakten Schleife. Mars zieht die weite, s-förmige Umkehrbahn im Bild. Sie verläuft von rechts oben nach links unten. Um die Punkte und Daten zu verbinden, schiebt den Mauspfeil über das Bild oder folgt diesem Link.

Es scheint, als würden Mars und Saturn auf ihrer Bahn in die verkehrte Richtung laufen. Doch die rückläufige Bewegung vor dem Hintergrund der Sterne spiegelt die Bahnbewegung der Erde. Eine rückläufige Bewegung beobachten wir immer dann, wenn die Erde innen einen Planeten überholt, dessen Bahn weiter von der Sonne entfernt ist. Die Erde bewegt sich nämlich auf ihrer kleineren Bahn schneller.

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